Kind: Wechsel von GKV in dei PKV? (Private Krankenversicherungen)

Gypaete @, Montag, 07.01.2008, 13:06 (vor 6167 Tagen)

FOlgende Fallkonstellation: Ein Kind war bisher GKV familienversichert. Der Versicherte scheidet aus der GKV wegen wegzugs ins Ausland aus. Welche Option ergibt sich für das Kind?

Verbleib in der GKV? Mit welcher Einstufung?
Wechsel in die PKV? Ist das ohne Gesundheitsprüfung möglich, d.h unter Mitnahme der Risiken/laufenden Behandlung?

Re: Kind: Wechsel von GKV in dei PKV?

RW, Montag, 07.01.2008, 18:53 (vor 6167 Tagen) @ Gypaete

Zunächst ist zu prüfen, ob eine kostenlose Familienversicherung in der GKV über den anderen Elternteil möglich ist. Falls nicht, kann bei überwiegendem Unterhalt durch ein Großelternteil dort eine kostenlose Familienversicherung in der GKV möglich sein. Falls dies auch nicht möglich ist, ist eine eigene Mitgliedschaft mit Beitragszahlung in der GKV möglich, wenn die Familienversicherung mindestens 12 Monate ohne Unterbrechung bestanden hat. Für die Beitragshöhe gelten dieselben Regelungen wie für Erwachsene: Es werden Einnahmen von mind. 828 Euro monatlich zugrunde gelegt, maximal 3600 Euro mtl. Die Beiträge werden dann prozentual nach dem Beitragssatz der jeweiligen Krankenkasse berechnet. Zusammen mit der PV etwa 125 bis 135 EUR monatlich.
Beim Wechsel in die PKV erfolgt m.W. immer eine Gesundheitsprüfung.

Re: Kind: Wechsel von GKV in dei PKV?

Thomas, Montag, 07.01.2008, 21:55 (vor 6167 Tagen) @ Gypaete

Verbleib in der GKV gegen eigenen Beitrag, Wechsel in die PKV nur gegen Risikoprüfung, ab dem 1.1.2009 auch ohne Risikoprüfung, jedoch nur in den Basistarif.
Der Leistungsumfang des Basistarifs ist noch nicht bekannt, der Leistungsumfang des Standardtarifs, den der Basistarif ablösen soll, v.a. in Bezug auf Sozialleistungen, Kur, Reha, Hilf- und Heilmittel unter dem GKV-Niveau.

Re: Kind: Wechsel von GKV in dei PKV?

Gypaete, Montag, 07.01.2008, 23:37 (vor 6167 Tagen) @ Gypaete

Sorry, habe die Frage versehentlich im anderen Thread nochmal gestellt. Wieso 828 E zugrunde gelegt werden, ist mir nicht ganz klar. Jedenfall wären das bei 12.x % gut 100 €, wozu aber noch die Pflegeversicherung kommt.

Wie weiter oben gesagt, ziehe ich im Februar aus BRD weg.
In meinem Fall überlege ich, ob ich mein Kind mit ins Ausland nehme, dort familienversichere und laufende Behandlungen (Internat in Deutschland) über das E 111 abwickle.

Wäre so etwas möglich?

Re: Kind: Wechsel von GKV in dei PKV?

Thomas, Freitag, 11.01.2008, 16:35 (vor 6163 Tagen) @ Gypaete

Familienversicherung gibt es nicht überall bzw. der Leistungsumfang der GKV oder der staatlichen Bürgerversicherungssysteme in der EU ist teilweise stark unterhalb dem der deutschen GKV!

Da der gewöhnliche Aufenthalt Ihres Kindes in D ist, sehe ich wenig Möglichkeiten, alles auf Dauer über E111 (nur für vorübergehende Aufenthalte, also für Urlaub erlaubt) das abzuwickeln, zumal es jetzt für alle mit einem Erstwohnsitz in D eine Pflicht zur deutsche GKV bzw. PKV gibt. Für Studenten gibt es noch E128, aber ob das auf Schüler anwendbar ist, bezweifele ich.

Früher wurde E111 oft missbraucht, um Rückkehrer nach Deutschland aus der EU, die in D keine Anwartschaft bei einer GKV oder PKV abgeschlossen haben, zu versichern. Durch die Sozialversicherungsabkommen der deutschsprachigen Länder (inkl. Kopfpauschalen-PKV im Nicht-EU-Land Schweiz) und dann zuletzt infolge der Gesundheitsreform durch das Beitrittsrecht in die GKV bei Wiedereinreise, wenn man im Ausland in einer GKV war, ist das ganze jetzt obsolet.

ALSO: Billiger als billig gibts nicht. Wenn Sie sich dies nicht leisten können, dann muss es halt der Herr Papa zahlen. Eine PKV ist immer teurer als die GKV. Im Studium gibt es übrigens dann die Billig-Studenten-GKV für ca. 70€ inkl. Pflege!

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