BARMER - SOS ...der Tanker sinkt.... (Gesetzliche Krankenkassen)
Beim Pokern würde man sagen der Chef der Barmer Ersatzkasse, Johannes Vöcking, redet den anderen ihre Blätter richtif schlecht, weil sein eigenes Blatt selber sehr schlecht aussieht.
Das ist schon "starker Tobak" .... was Herr Vöcking von sich gibt. Er wird sich umsehen, wenn die Barmer Zusatzbeiträge nimmt und andere Kassen ausschütten....
02.09.2008 16:08
Berlin (dpa) - Höhere Ausgaben für Arzneimittel, Kliniken und Ärzte haben die gesetzliche Krankenversicherung im ersten Halbjahr mit 940 Millionen Euro ins Minus gedrückt. Bis zum Start des Gesundheitsfonds Anfang 2009 erwarten Bundesgesundheitsministerium und Krankenkassen aber ein ausgeglichenes Ergebnis. Die Einnahmen sollen laut Ministerium durch die zum Jahresende ausstehenden Beiträge auf das Weihnachtsgeld, hohe Lohnabschlüsse und mehr Beschäftigte steigen.
Im ersten Halbjahr 2007 erzielten die Kassen noch ein Überschuss von 307 Millionen Euro. Nun standen den Ausgaben in Höhe von 79,24 Milliarden Euro Einnahmen von nur 78,3 Milliarden Euro gegenüber, obwohl mehrere Kassen ihre Beiträge angehoben hatten und die Grundlöhne um 2 Prozent je Kassenmitglied deutlich anstiegen. Das Beitragsaufkommen stieg in den ersten sechs Monaten je Mitglied um 2,9 Prozent. Die Entschuldung der Kassen könne nun abgeschlossen werden.
Ungeachtet aller Spargesetze und Appelle wuchsen die größten Ausgabenblöcke der Krankenversicherung weiter an. Pro Mitglied ergab sich ein Anstieg von 4,5 Prozent. Bei Leistungen der Kassenärzte betrug der Ausgabenanstieg 3,5 Prozent je Mitglied (Vorjahreszeitraum: 3,0 Prozent), für Krankenhäuser 3,1 Prozent (0,9 Prozent), für Arzneimittel sogar 5,7 Prozent (5,1 Prozent). Zum Sparen bei Medikamenten verlangte das Ressort von Ministerin Ulla Schmidt (SPD) Rabattverträge der Kassen mit den Herstellern sowie die verstärkte Bewertung des tatsächlichen Nutzens neuer, teurer Mittel.
Für die Ärzte hatten deren Vertreter bei den Kassen erst vergangene Woche 2,7 Milliarden Euro mehr für 2009 durchgesetzt, was den Beitragssatz um bis zu 0,27 Prozentpunkte steigen lässt. Mehr Geld sollen auch die Kliniken bekommen. Vor einer Anhörung eines Entwurfs zur Finanzreform für die Kliniken an diesem Donnerstag forderte Ärztepräsident Jörg-Dietrich Hoppe «nachhaltige Finanzhilfen». Die Kliniken kämpften mit einem Defizit von 7 Milliarden Euro.
Das Gesundheitsministerium sicherte einen teilweisen Ausgleich jüngster Tarifsteigerungen im Krankenhaus und Geld für neue Pfleger zu. Der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft DKG, Georg Baum, forderte, zusätzliche Mittel dürften nicht auf eine Teilfinanzierung von Personalmehrkosten begrenzt bleiben.
Wegen des absehbaren neuerlichen Ausgabenschubs erwarten die Kassen bei dem einheitlichen Beitragssatz für den Gesundheitsfonds «eine deutliche 15 vor dem Komma», wie die Vorsitzende des Kassen- Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer,sagte. Heute liegt der Durchschnittssatz bei 14,92 Prozent. Auf Basis der Schätzungen eines Expertenkreises, der noch in diesem Monat tagen soll, legt die Bundesregierung den Einheitssatz bis 1. November fest.
In drei bis vier Jahren würden voraussichtlich alle Kassen Zusatzbeiträge von ihren Mitgliedern nehmen müssen, sagte der Chef der Barmer Ersatzkasse, Johannes Vöcking. Dies können sie künftig tun, wenn sie mit dem Beitrags- und Steuergeld aus dem Fonds nicht auskommen. Damit könnten künftig Ausgaben in Milliardenhöhe allein von den Mitgliedern finanziert werden. dpa