Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV (Private Krankenversicherungen)
Sandra, Dienstag, 22.01.2008, 20:57 (vor 6152 Tagen)
Hallo zusammen,
bin seit knapp über 12 Jahren selbstständige Friseurin und seit dieser Zeit auch in einer PKV. Mein Jahresgewinn pendelt immer so zwischen 19 und 23 T€. Da ich von meinen monatlichen Privatentnahmen meine Kranken- und Rentenbeiträge (zusammen ca. 800 €) noch tragen muss bleibt unter dem Strich nicht mehr soviel übrig. Als mögliche Sparalternative könnte ich mir daher einen Wechsel zur GKV gut vorstellen. Als Selbstständiger ist frau eh nicht krank...;). Wie stelle ich das am Besten an?
zur Info: Bin verheiratet, Mann und Kinder in der GKV.
Danke für Eure Hilfe,
Grüße vom Ländle
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
Hannelore, Dienstag, 22.01.2008, 21:53 (vor 6152 Tagen) @ Sandra
Hallo Sandra,
mir sind 2 Möglichkeiten bekannt:
1. verkaufe Deinen Frisörladen und werde Hausfrau. Nach einem Jahr kannst Du kostenlos in der GKV Deines Mannes familienversichert werden.
2. Verkaufe Deinen Frisörladen und lass Dich vom neuen Besitzer für mindestens 401 Euro pro Monat anstellen. Dann bist Du wieder pflichtversichert in der GKV.
Ansonsten finde ich es ziemlich unfair, in jungen Jahren für geringe Beiträge in die PKV zu wechseln und nach Jahren, wenn die Beiträge in der PKV steigen, anfangen zu jammern und auf Kosten der Allgemeinheit wieder in die dann günstigere GKV zu wechseln. Ich hoffe, dass Deine Rechnung nicht aufgeht.
Hannelore
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
Thomas, Mittwoch, 23.01.2008, 02:10 (vor 6152 Tagen) @ Hannelore
Man muss es zwar nicht so hart wie meine Vorrednerin ausdrücken, aber Vorteilshopping ist in Deutschlands Krankenversorgungssystem nicht mehr.
Wenn Sie sehr gesund sind, dann reduzieren Sie doch Ihren Versicherungsschutz bei der PKV auf GKV-Niveau oder setzen die Selbstbeteiligung hoch. Es gibt übrigens Großschadentarife mit 2 bis 3 T€ SB pro Jahr, die kosten oft nur 100 bis 150€ im Monat trotz Chefarzt und 100% Zahn. Dann sparen Sie sich die SB und legen diese zurück.
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
nimms leicht, Mittwoch, 23.01.2008, 13:38 (vor 6151 Tagen) @ Thomas
http://www.finanztip.de/recht/wirtschaftsrecht/gmbh-geschaeftsfuehrer-sozialversicherungspflicht.htm
Hallo Sandra,
Einfach mal in der Richtung forschen, die der Link weist.
Nimm die Vorwürfe der Unfairneß nicht zu schwer, Du bist Mutter ,arbeitest und wirst dabei nicht fürstlich belohnt.
Andere sacken dies durch Herdprämien ,Ehegattensplitting und Sozialtransfers ein um am Ende der selbständigen Friseurin, von der sie sich bedienen lassen, unsolidarisches Handeln vorzuwerfen.
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
Thomas, Donnerstag, 24.01.2008, 00:57 (vor 6151 Tagen) @ nimms leicht
Na super Tipp, dann muss die selbständige Dame, die übrigens auch unter das Ehegattensplitting und den Sozialtransfer des Kindergeldes fällt, auch Renten- und Arbeitslosenversicherung zahlen. Das wird dann die billigste Krankenversicherung, die es je in Deutschland gab.
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
nimms leicht, Donnerstag, 24.01.2008, 11:30 (vor 6150 Tagen) @ Thomas
"Die selbständige Dame, die übrigens auch unter das Ehegattensplitting fällt"
Wenn beide Partner arbeiten, wird das Ehegattensplitting schnell wirkungslos. Technisch wird beim Splitting das Gesamteinkommen gedanklich auf zwei Schultern verteilt:
Ein 60.000 Euro zu versteuerndes Einkommen wird dann zu zwei 30.000-er Einkommen. Die doppelte Steuer auf das 30.000-er Einkommen ist nun niedriger, als die einfache Steuer auf ein 60.000-er Einkommen: Der Progressionseffekt wird gemildert.So wird beim Splitting die Steuer ermittelt.
Verdient nun ein Partner nichts, ist die Wirkung am größten.
Arbeiten beide Partner in gleichen Einkommen/Steuerzonen, ist die Wirkung Null.
Die Splittingtabelle alimentiert die häusliche Lebensform.
Die Rentenvericherung ist eine Sparform, entgegen allem Gejammer. Wenn die Menschen sparen und deutlich länger leben muß entweder die Sparleistung herauf oder die Monatsbezugsleistung herunter. Rentenbeiträge sind keine verlorenen Steuern. Die höhere Leistungsfähigkeit der Vorsorge über Bankenvehikel darf bezweifelt werden ( Subprime )
Im übrigen verweise ich auf die Sonderregelungen bei dem aufgezeigten Weg.
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
Sandra, Donnerstag, 24.01.2008, 07:02 (vor 6150 Tagen) @ Hannelore
Hallo zusammen,
vielen Dank für Euer reges Interesse und Eure Hilfe. Ja, ich muss zugeben, vor 12 Jahren war mir das alles relativ egal, habe nicht an heute gedacht. Nur heute bin ich selbstständig und Mutter, arbeite Vollzeit und, wie andere selbstverständlich auch, sehr hart. Da ist man dann natürlich bestrebt soviel als möglich am Ende des Monats übrig zu haben! Arbeitslos zu werden bzw. meinen Salon aufzugeben kommt überhaupt nicht in Frage. Meine Generationen zuvor (bin in der 5.Generation) würden sich im Grabe umdrehen....
Gruß
Re: Selbstständige Friseurin will zurück in die GKV
Udo , Montag, 26.05.2008, 17:39 (vor 6027 Tagen) @ Sandra
Hallo Sandra,
ein Freund von mir stand vor dem gleichen Problem wie Du bis er gemerkt hat, dass er bei seiner damaligen PKV einem Sau-Laden auf den Leim ging. Nach intensiven Recherchen in Capital, Finanztest usw. ist er bei der Debeka gelandet und sehr zufrieden, auch wegen der hohen Beitrqgsrückerstattungen.
Laß dich auch von den dummen Sprüchen der anderen nicht verrückt machen, die den Sprung in eine hochriskante Selbstständigkeit nicht gewagt haben. Ich bin immer wider traurig, nicht privat versichert zu sein.
viele Grüße, Udo