Hallo,

ich (männlich ,28J.; Frau Beamtin) möchte 2009 in die PKV wechseln und deshalb jetzt schon eine Optionsversicherung abschließen.

Daher beschäftige ich mich natürlich jetzt schon mit den Tarifen der Vollversicherung.

Gerade favorisiere ich einen der CV-Tarife der Central. Gibt es bei diesen Tarifen irgendeinen "Haken" oder Klauseln die zu beachten sind?

Vielen Dank für eure Hilfe schon im Voraus!
mfg
Florian

Wenn ich lese, dass Sie gerade etwas favorisieren, dann scheinen Sie sich noch nicht sicher zu sein.

An sich gibt es nichts, was gegen die Central als solche spricht, höchstens ihr etwas zerklüftetes Tarifgebäude. Die CV-Tarife sind ja entweder mit schlechter Zahnleistung oder mit den angeblich den Beitrag senkenden Segnungen des Hausarztverfahrens belastet.
Na ja, wer"s mag.

Zum Hausarzttarif: Ihnen ist schon klar, dass Sie hiermit den größten Vorteil des PKV-Patienten verlieren und stärker gegängelt sind als ein GKV-Versicherter. Denn hier geht es nicht nur um Überweisungen wie in der GKV und die läppischen 10 Euro beim Ignorieren, sondern der Hausarzt muss Sie ernsthaft behandeln oder es wird richtig teuer.

Ob die Hausarzttarife wirklich stabil sein werden, steht in den Sternen. Bei der GKV haben vergleichbare Hausarzttarife die Kosten explodieren lassen, da es zu vielen Doppeluntersuchungen kommt und die Patienten das System austricksen bzw. einen willigen Hausarzt gefunden haben, der ihnen beim Austricksen hilft.

Schön an den CV-Tarifen ist, dass die Kur mitversichert ist.

Erstmal vielen Dank für die Antwort!

Wenn ich lese, dass Sie gerade etwas favorisieren, dann scheinen Sie sich noch nicht sicher zu sein.

Das haben sie richtig erkannt. Leider findet sich je mehr man sich damit beschäftigt, bei jeder PKV etwas "negatives".

Nachdem ich hier im Forum gelesen habe, dass die HUK praktisch keine lebenserhaltenden Hilfsmittel mitversichert hat, habe ich auch diese ausgeschlossen...

Die CV-Tarife sind ja entweder mit schlechter Zahnleistung oder mit den angeblich den Beitrag senkenden Segnungen des Hausarztverfahrens belastet.

Na ja, wer"s mag.
Wenn würde ich die schlechteren Zahnleistungen (Tarif CV3N Selbstbeteiligung 500€) nehmen.

"Lohnt" sich zusätzlich noch die Beitragsentlastungskomponente für"s Alter (EBE63)?

Ob die Hausarzttarife wirklich stabil sein werden, steht in den Sternen

Sind die CV-Tarif untereinander abhängig?

mfg
Florian

Etwas negatives gibt es leider bei jeder PKV.

Ob die Kalkulation der CV-Tarife mit und ohne Hausarzttarif so verkettet sein darf, das sich der Hausarzttarif auf alle Tarife auswirkt, bezweifele ich, da das ja keinen Sinn macht. Genau kann Ihnen das aber nur die Zentrale beantworten.

Beitragsentlastungskomponenten lohnen sich nur, wenn der Arbeitgeber viel mitzahlt bzw. unter dem Punkt, dass hier keine Steuer fällig ist, ganz im Gegenteil zu einer privaten Rentenversicherung. Da das Geld weg ist, wenn Sie wieder in die GKV wollen/müssen und auch eine größere Zusatzversicherung nicht in Betracht kommt, sollte man diese Investition wohl überlegen.
Auf jeden Fall müssen Sie für Ihre PKV-Beiträge im Alter eine Altersrücklage bilden, denn Sie haben im Gegensatz zu Ihrer Frau keine Beihilfe bis an die Bahre, die meist mit der Pensionierung auch noch steigt. Sie müssen dies entweder selbst oder aus den bescheidenen Zuschüssen der Rentenversicherung bezahlen, die Ihnen nur die Hälfte des GKV-Beitrags, den sie bezahlen müssten, zur PKV zuschießt. Da die GKV einkommensabhängig ist, ist diese im Alter meist billiger als die PKV und die Rentenversicherung zahlt Ihnen dann meist nur 1/4 bis 1/3 des PKV-Beitrags.
Diese Altersrücklage kann man aber auch anders bilden, z.B. auch in einem getrennten Rentenversicherungsvertrag, der zwar besteuert wird. Doch dann sind Sie flexibler.

Je mehr Informationen man hat desto schwieriger wird die Suche...

Ich werde jetzt mal drei (HUK, DKV, Central) "Versicherungsmenschen" einladen und danach weiterschauen.

Wahrscheinlich bin ich dann noch unschlüssiger...

Am besten ich bleibe in der GKV

Grüße
Florian

Sie sollten wirklich in der GKV bleiben, wenn es hier nur um das Geldsparen geht. Klar ist für Sie gerade aufgrund der Beihilfe für Ihre Frau und etwaige zukünftige Kinder die PKV sehr interessant, da die Familienkomponente der GKV in ihrem Fall vernachlässigenswert ist.

Doch Sie müssen das, was Sie sparen auf jeden Fall zurücklegen. Auch werden Sie bei der PKV immer Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich persönlich bin ja pro PKV, aber nur wenn man Leistung will und bereit ist, dafür zu bezahlen. Ist das nicht gegeben, sollten Sie in der GKV bleiben. Wollen Sie nur Leistung, haben aber vor der PKV Angst, dann sollten Sie eine Zusatzversicherung in Betracht ziehen. Bei der Central und bei der DKV gibt es sogar solche Tarife, die einem zu einem Privatpatienten ambulant machen, auch bieten einige GKVen, wie z.,B. die TK, solche Tarife sogar ohne Gesundheitsprüfung (Kostenerstattungstarife) an.

Kleine Anmerkung zu den Äpfeln und Birnen: Bitte lassen Sie sich bei einem DKV-Angebot immer den Kur-Tarif namens KUR miteinrechnen, sonst sind nur die Anschlussheilbehandlung, nicht jedoch sonstige Rehas und alle Kuren versichert im Gegensatz zur Centralen und zur HUK!

Sie sollten wirklich in der GKV bleiben

Ich glaube das werde ich wirklich tun.

Trotzdem nochmal vielen Dank für ihre Hilfe!

mfg
Florian

Hallo Florian,
Du hast mit Deiner Vorahnung wahrscheinlich recht, nach dem Besuch von 3 Vertretern der unterschiedlichen PKV Gesellschaften (die Ihren Tarif natürlich zum Besten geben werden) wirst Du wohl noch verunsicherter sein und Äpfel mit Birnen vergleichen müssen.
Warum gehst Du nicht zu einem freien Versicherungsmakler oder noch besser zu einem Honorarberater und läßt Dich dort intensiv und individuell zum Thema PKV beraten?
Ich selbst bin in der PKV bei der Central versichert (Tarif CVP 500) und zu 100 % zufrieden.
Ich fühle mich durch das Primärarztprinzip definitiv nicht stärker gegängelt. Ich habe einen Internisten als Hausarzt mit der Central vereinbart, für den Frauenarzt und Zahnarzt benötigt man keine Überweisung und wenn ich einen Facharzt besuchen möchte, wurde ich bisher nicht "ernsthaft" von meinem Hausarzt behandelt, sondern sofort und wie i.d. GKV üblich, dorthin überwiesen.
Der größte Vorteil der PKV ist doch, dass es meist ein 2 Klassenprinzip bei Ärzten gibt, als PKV Versicherte muss ich mir keine Sorgen machen, dass mich mein Hausarzt wegen der Budgetierung z.b. im November nicht mehr behandelt, sondern ich bin immer gern gesehener Patient und warte aus meiner Erfahrung definitiv kürzer bis gar nicht im Wartezimmer. Ob das moralisch richtig oder falsch (unsozial) ist, lassen wir mal außen vor, es ist zumindest für mich ein gr. Vorteil und ein Arzt in ländlichen Gebieten, mit älterem Patientenstamm, wird durch die Gesundheitsreformen der letzten Jahre meist gezwungen so zu verfahren, will er nicht aus eigener Tasche draufzahlen. Ich bin mir sicher, dieses Vorgehen wird zukünftig eher noch schlimmer als besser.

Die DKV und Allianz kamen meines Wissens nach in der Ausgabe der Capital 02/08 nicht gut weg und die HUK na ja, dazu fragst Du dann besser mal deinen Makler, der Dir wahrscheinlich nicht dazu raten wird, so wie es mein Makler vor 2 Jahren bei mir zum Glück schon nicht tat.
Zum 1.1.09 wird mit einer deutlichen Beitragserhöhung für alle Neuversicherten in den PKV-Tarifen gerechnet, weswegen ein Übertritt/ Policierung des Vertrages unter Umständen schon vorher sehr sinnvoll ist. Zumindest wird das ein Makler in seinen Vorschlägen für Dich ebenfalls berücksichtigen.
Lass Dich in jedem Fall, egal ob die Entscheidung auf GKV oder PKV hinauslaufen wird, auch zur privaten Tagegeldabsicherung im AU- und Pflegefall ab Pflegestufe I beraten. "Die Pflegeversicherung ist die größte tickende Zeitbombe unserer Sozialsysteme", laut Prof. Bernd Raffelhüschen, Uni Freiburg (und anderen Experten).
Also tu Dir selbst den Stress nicht an, sondern vertraue einem Makler oder Honorarberater in diesem wichtigen Thema.
Beste Grüße und einen schönen Sonntag noch.