Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV? (Private Krankenversicherungen)
Guten Tag und einen schönen 1. Mai zusammen!
Ich bin 22 Jahre alt und werde im Sommer diesen Jahres eine Ausbildung starten.
Bis heute bin ich über meinen Vater privat versichert (Debeka & Beihilfe), was sich dann mit Beginn der Ausbildung ändern wird, da ich dann meines Wissens in eine gesetzliche Krankenkasse "komme".
Ich habe nun aber mein Leben lang schon die diversen Vorteile der PKV genossen und würde diese auch gerne weiterhin in Anspruch nehmen.
Kann ich mich als Azubi trotzdem privat versichern, ggf. auch zusätzlich?
Mit welchen Kosten muss ich als 22jähriger Azubi in etwa rechnen? An welche Gesellschaften wende ich mich am besten?
Freue mich über Infos, ggf. auch privat per E-Mail: fiat - tipo ( - at - ) power ( - punkt - ) ms
Grüße
Timo
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Shoppingqueen, Donnerstag, 01.05.2008, 17:01 (vor 6050 Tagen) @ Timo
HAllo,
Du wirst automatisch in der GKV versichert.
Ob es sich rechnet eine Anwartschaftversicherung weiterzuführen (vielleicht dauert es sehr lange, bis Du noch mal die Chance hast in die PKV zurückzukehren...) oder eine Zusatzversicherung zu machen, solltest Du Dir von dem Vertreter der Debeka vorrechnen lassen. Vertue Dich aber nicht. Eine Krankenhauszusatzversicherung (Chefarzt und 1-Bett-Zimmer) kostet locker 100 € mtl.
Willkommen bei 90 % der Einwohner Deutschlands - bei der GKV. So schlimm ist es gar nicht...
LG, Shops
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Donnerstag, 01.05.2008, 17:39 (vor 6050 Tagen) @ Timo
In einigen Bundesländern bleibt die Beihilfeberechtigung trotz der Pflichtversicherung in der GKV erhalten, dann müsste man nur den recht billigen 20% Baustein bei der Debeka weiterversichern - dies muss von der Debeka genehmigt werden, dürfte aber kein Problem darstellen. Sie sind dann zwar doppelt versichert. Sie dürfen nur keine Kostenerstattung in der GKV beantragen, da sonst eine Bereicherung möglich wäre. Kostenerstattung bedeutet, dass man nicht mit der Chipkarte zum Arzt geht, sondern eine Privatrechnung bekommt, die dann die GKV anteilig bezahlt bis zu der Höhe, die sie bei der Chipkartenbehandlung bezahlt hat - das sind meist nur 30 bis 50%.
Sollte die Beihilfeberechtigung erlöschen, gibt es nur die Möglichkeit der Zusatzversicherung. Da die Debeka als DEutsche BEamtenKAsse nicht auf das Zusatzversicherungsgeschäft spezialisiert ist, gibt es hier leider nur den stationären Zusatztarif (Chefarzt+ 1- oder 2-Bettzimmer) und einen Tarif mit Zahnleistungen. Sie sind dann aber immer ambulant und beim Zahnarzt Kassenpatient.
Vernünftige Zusatzversicherungen, die einem auch ambulant zum Privatpatienten machen im Rahmen des GKV-Kostenerstattungsverfahrens (Kostenerstattungsrestkostentarif), sind am Markt noch selten. Diese gibt es z.B. bei der Arag (billig), DKV (hohes Leistungsniveau), der Central (je nach Tarif tw. adäquater Ersatz für Hochleistungs-PKV) und der Victoria. Dort ist aber eine neue Risikoprüfung im Gegensatz zu dem Wechsel bei der Debeka in einen anderen Tarif fällig. Hier stellt sich die Frage, ob Sie das "überleben", da Sie ja bisher den Privatpatientenstatus genossen haben, müssen Sie ja irgendetwas haben - hoffentlich etwas sehr Harmloses. Denn alle PKVen machen bei der Gesundheitsprüfung aus jeder Mücke einen Elefanten.
Eine Alternative zum Versichererwechsel wäre ein Wechsel zur Technikerkasse, die bietet nämlich einen solchen ambulanten Restkostentarif für ca. 30 bis 40 Euro im Monat ohne Risikoprüfung an - da sind Sie ambulant Privatpatient, jedoch nicht bei den Medikamenten, d.h. Sie werden einiges nicht verschrieben bekommen bzw. selbst bezahlen müssen. Das könnten Sie dann mit den stationären und Zahnzusatzversicherungen der Debeka ergänzen. Vorteil diese Lösung ist, dass Sie mit Ausnahme des Zahnersatzes nur einen Ansprechpartner haben und nicht die Rechnungen an zwei Stellen hintereinander senden müssen.
Nachteil aller Lösungen mit Ausnahme eines Spezialtarifs der Central, der v.a. über einen Strukurvertrieb vertrieben wird, ist, dass Sie nur Leistungserbringer mit Kassenzulassung nutzen (bei der PKV-Zusatzlösung sonst Selbstbeteiligung bis zu 60%, bei der TK 100%) können und alternative Medizin faktisch unbezahlbar wird, da die GKV hier nichts (vor)leistet und dadurch sehr große Lücken enstehen.
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Donnerstag, 01.05.2008, 17:51 (vor 6050 Tagen) @ Thomas
@Einkaufskönigin
Dass Sie sehr viel Ahnung von der GKV haben, zeigen Sie hier im Forum jeden Tag, doch Sie sollten zurückhaltender mit Aussagen zur PKV sein!
Denn eine 1-Bettzimmerzusatz-PKV+ambulanter Restkostenerstattungstarif mit Weltweitgeltung+Übernahme der Aufzahlung auf höherwertige Medikamente+Übernahme aller Zuzahlungen gibts in seinem Alter mit Altersrücklage für 90 bis 100 Euro, das ist aber dann das Luxuspaket! Das ganze gibt es bei einigen Versicherern noch im Ausbildungstarif ohne Altersrücklagen für Auszubildende mit 30% Rabatt.
Und der Einbettzimmertarif ist ab 25 Euro zu haben. Die Preise, die Sie hier nennen, gelten für 60-jährige Neueinsteiger (d.h. die Altersrücklage fehlt ja bisher), die allerdings zugegebenermaßen, die Risikoprüfung kaum überleben werden.
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Shoppingqueen, Donnerstag, 01.05.2008, 18:57 (vor 6050 Tagen) @ Thomas
Hallo,
ich gestehe wenig Ahnung von PKV-Tarifen zu haben... der von mir genannte Wert war mir von einem Versicherungsmakler in einem ähnlichen Fall genannt worden.
Da der Fragende eine Ausbildung beginnt, wird er kaum über unendliche finanzielle Möglichkeiten verfügen. Insofern habe ich ihm eine Beratung empfohlen. Was ich weiss ist, dass ein Bleiben beim bisherigen Versicherer meist günstiger ist, weil die Gesundheitsprüfung und Wartezeiten entfallen.
@ Thomas
Meinst Du den Tarif?
http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/01__gut__versichert/090-zusatzversicherung/30-tarife/05-tarif-starter-plus/starter-plus.html
LG, Shops
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Donnerstag, 01.05.2008, 20:34 (vor 6050 Tagen) @ Shoppingqueen
Nein, den meine ich nicht, sondern den Wahltarif Kostenerstattung TK-Privat Praxis. Ihr Link verweist auf private Zusatzversicherungen der Envivas, einer Tarngesellschaft der Central, die den gleichen Bedingungen unterliegen, wie jede PKV, also Gesundheitsprüfung und Bildung von Altersrücklagen. Übrigens ist hier das Angebot der Debeka deutlich besser als das der Envivas!
http://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/01__gut__versichert/10__wahltarife/01__tk__privat__praxis/privat__praxis__nav.html
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Donnerstag, 01.05.2008, 20:36 (vor 6050 Tagen) @ Thomas
Und noch eine Anmerkung an Shops:
Es gibt Auszubildende, deren Eltern die Zusatz-PKV zahlen, da ihnen des Wohlergehen Ihrer Kinder dies wert ist und sie es sich leisten können. Noch gibt es in Deutschland eine Mittelschicht, die nicht alles Geld für Autos und Urlaube zum Fenster rauswirft.
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Timo , Donnerstag, 01.05.2008, 21:56 (vor 6050 Tagen) @ Thomas
Sodele,... da bin ich wieder.
ZUNÄCHST MAL DANKE FÜR DAS BISHERIGE FEEDBACK (DAMIT HÄTTE ICH NICHT GERECHNET)
Das Thema scheint deutlich komplizierter zu sein, als ich mir vorgestellt habe.
Chefarztbehandlung und Einzelzimmer sind nicht wichtig.
Was ich bisher als Privatpatient genossen habe, waren folgende Dinge:
- Deutlich schnellere Terminvergabe bei durchweg allen Ärzten, die ich bisher besuchte. Die Ärzte sind wesentlich(!) flexibler und nehmen einen auch mal "zwischendurch" ohne Termin dran, was bei meiner Freundin (die teilweise die gleichen Ärzte aufsucht) nie der Fall ist!
- Verschreiben von Medikamenten, die man als Kassenpatient nicht verschrieben bekommt.
- Kostenübernahme auch bei Homöopathie-Behandlungen (Bitte keine Grundsatzdiskussion über Homöopathie, DANKE!)
Das sind Dinge, die ich als äußerst angenehm empfinde.
Wenn ich hierfür eine passende PKV (Zusatz?)-Versicherung finden würde, wäre ich auch gerne dafür bereit, einen bestimmten Betrag extra zu zahlen (andere in meinem Alter geben das Geld fürs Rauchen aus). Und na klar, auch meine Eltern würden mir sicher unter die Arme greifen, wenn notwendig.
Freue mich weiterhin über Hilfe.
Momentan ist mir noch nicht so richtig klar, wen ich aufsuchen soll...
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Freitag, 02.05.2008, 03:41 (vor 6050 Tagen) @ Timo
Nun, mit dem Wunsch nach Homöopathie ist die Variante mit der TK schon mal teilweise gestorben. Die TK zahlt hier zwar viel, aber nicht soviel wie die PKV.
Bleibt also nur eine Kostenerstattungszusatz-PKV, die ja leider nicht von der Debeka angeboten wird.
Ich mache das zwar hier nur ungern im Forum, da ich nicht für bestimmte Unternehmen, sondern für Konzepte eintrete. Ich nenne Ihnen aber nun einmal zwei Tarifwerke von zwei Versicherern, die ihre Kostenerstattungstarife auch auf ihrer Homepage bewerben und nicht in der Schublade verstecken inkl. der Bedingungen: ARAG und DKV
Das ist einerseits die ARAG mit den ambulanten und Zahntarifen 181 bis 185. Hierbei gibt es recht günstige Varianten, wenn man eine Selbstbeteiligung akzeptiert oder recht teure, die auch mehr Medikamentenanteile beinhalten. Der ganze ambulante+Zahn-Block kosten hier je nach Leistung zwischen 60 und 80 Euro im Monat.
Die Tarife sind unter Krankenzusatzversicherung und dann unter "Kostenerstattung" unter www.arag.de zu finden.
Und nun zur DKV (www.dkv.com). Dort heißt der Tarif AM9 und der Medikamententeil AMX. AM9 beinhaltet keine SB, AMX 300 Euro pro Jahr. Sie finden das unter "Versicherung" --> "Versicherungsübersicht"-->"Zusatzversicherung"--> "Beim Arzt Privatpatient" bzw. mit AMX "Beim Arzt Privatpatient plus". Der Spaß kostet ca. 60 Euro in Ihrem Alter mit Altersrücklage, da müsste es meiner Meinung nach aber noch einen Tarif für Auszubildende geben, zumindest für den stationären Teil gibt es das, wenn Sie den dort auch machen wollen.
Was Sie bei beiden Versicherern sehen werden, ist die Tatsache, dass man unbedingt eine Vorleistung auf der Rechnung durch die GKV braucht, sonst bleibt man auf viel sitzen. Die GKVen zahlen aber Gott sei Dank immer eine Beratung, deshalb dürfte es egal sein. Auf jeden Fall sollten Sie wissen, dass nicht alle Tarife die Praxisgebühr zahlen, weshalb es wichtig ist, sich einen Hausarzt zu halten, der einem auf Anruf eine Überweisung ausstellt - das Prozedere dürften Sie ja von Ihrer Freundin kennen. Diese Überweisung geht dann aber nicht an den nächsten Arzt, sondern wird der GKV bei der Kostenerstattungsabrechnung mit vorgelegt, damit man nicht bei jeder Rechnung von der GKV-Vorleistung 10 Euro abgezogen bekommt, zumal es dann manchmal sein könnte, dass so die Vorleistung auf Null sackt und nachträglich eine fiktive Vorleistung errechnet werden muss. Auch gibt es in Unikliniken das Unding der Kostenpauschalen, die pro Klinikeinheit (z.B. Innere, Radiologie usw.) nur einmal pro Quartal von der GKV erstattet werden. Wenn dann zwei Radiologierechnungen in einem Quartal von ein und derselben Abteilung kommen, fehlt einmal die Vorleistung. Also muss die Polyklinikpauschale von der GKV auf mehrere Rechnungen aufgespalten werden oder man muss darauf dringen nur Quartalsrechnungen zu bekommen.
Aus meiner Erfahrung ist so was nur mit einer sehr kooperativen GKV mit einer schnellen Abrechnungsstelle vor Ort machbar, d.h. oft AOK! Man will ja schließlich nicht wochenlang auf die Abrechnung warten und das ganze schnell an die Zusatz-PKV weiterleiten.
Da Sie als Lehrling eh nicht viel verdienen bzw. der einheitliche Satz im Herbst sowieso alle Kassen trifft, macht eine Wahl der teuren AOK bei Ihnen vielleicht nur ein paar Euro im Monat aus.
Verbleibt noch die Central, die über die einen Strukturvertrieb einen nicht billigen Tarif vertreibt, der fast alles zahlt, wenn die GKV zickt.
Noch eins zur stationären Zusatz-PKV. Die können Sie natürlich bei der Debeka belassen, v.a. weil dann jede Gesundheitsprüfung oder Wartezeit entfällt. Allerdings ist es besser alles in einer Hand zu versichern, wenn Sie topgesund sein sollten und/oder alles, was beim Hausarzt im PC steht, auch angeben, d.h. der neue Zusatz-PKV-Vertrag gerichtssicher ist. Bitte fallen Sie nie auf die üblichen Vertretersprüche rein, eine Grippe müssten Sie nicht angeben! Wenn Sie sich irgendwie unsicher sind, belassen Sie die stationäre Zusatz-PKV bei der Debeka. Nach ein paar Jahren können Sie dann eine Gesundheitsprüfung bei der neuen ambulanten Zusatz-PKV durchführen lassen anhand der eingereichten Rechnungen, wenn Sie einen Tarif ohne absolute SB im Arztbereich hatten - die PKV weiß ja dann alle ambulanten Diagnosen von den Arztrechnungen.
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Thomas, Freitag, 02.05.2008, 03:50 (vor 6050 Tagen) @ Thomas
Fortsetzung:
Dann können Sie immer noch in die stationäre PKV des neuen Unternehmens wechseln.
Fragen Sie, wenn Sie sich für dieses Vorgehen entscheiden, unbedingt bei der auszuwählenden GKV nach, ob vor Ort abgerechnet wird. Reden Sie mit den Leuten in dieser Abteilung und beantragen Sie dann dort die Kostenerstattung nur für den ambulanten Bereich, nicht für den stationären Bereich, da Sie sonst hier für die Regelleistung (Mehrbettzimmer) in Vorleistung gehen müssten, aber daraus keinen Behandlungsvorteil haben. Hier sind Sie dann als Kassenpatient erkennbar, haben aber eine stationäre Zusatz-PKV, die alles Probleme behebt.
Das ganze hört sich zwar sehr kompliziert an, wird aber der Weg der Zukunft sein, da für Angestellte über kurz oder lang die Bürgerversicherung eingeführt werden wird.
Re: Bisher in PKV über Vater, nun beginnt Ausbildung, trotzdem PKV?
Timo , Freitag, 30.05.2008, 14:13 (vor 6021 Tagen) @ Timo
Halleluja, ist das alles kompliziert.
Mein Vater hat für mich nun ein Angebot bei der DEBEKA eingeholt, bei der ich bisher ja auch versichert bin.
TARIF WK 100A + TARIF "GA" + TARIF "ZE50"
= monatlich 50,02€ + "Ruhen der Pflegevers. zzgl. ca. 3,60€
Wie sinnvoll ist denn dieses "Paket"?
Ich selbst habe mir Informationen vom DEUTSCHEN RING zukommen lassen.
"med 100"
+ dent 100
+ clinic+
+ praxis+
+ futura z
= monatlich 54,51€
Nun ist für mich, als Laie, völlig unklar, welche Leistungen welches Paket enthält und auch die ganzen Versicherungsbedingungen sind mir viel zu bürokratisch und unverständlich formuliert.
Kann jemand in kurzen Worten beschreiben, was ich bei diesen beiden Paketen konkret bekomme und was ich NICHT(!) bekomme. Auch eine kurze Einschätzung, wie sinnvoll oder sinnlos diese Zusatzversicherungen sind, wäre sehr nett.
Fehler
Timo , Freitag, 30.05.2008, 14:16 (vor 6021 Tagen) @ Timo
Der Preis des Debeka-Paketes beträgt 20,02 EUR und nicht wie geschrieben 50,02 EUR
Der Preis des Deutschen Rings war aber korrekt: 54,51 EUR
Re: Fehler
Thomas, Samstag, 31.05.2008, 00:46 (vor 6021 Tagen) @ Timo
Lieber Timo,
das sind alles Pakete, die Lischen Müller will, aber nicht das, was Sie wollen. Damit können Sie nachher wieder in die PKV (Anwartschaft). Damit bekommen Sie einen kleinen oder großen Teil der Zuzahlungen, damit bekommen Sie ein paar Medikamente erstattet, aber da müssen Sie teils die gedeckelte Erstattungssumme ausschöpfen, damit Sie überhaupt in die Nähe des Beitragssatzes kommen. Im Notfall hilft das aber nichts, denn die Summen sind ja gedeckelt. Beim Zahnersatz bekommen Sie etwas dazu. Ach ja, und Sie erhalten den Chefarzt, der Ihrer Meinung ja nicht wichtig ist.
Was Sie aber nicht erhalten, ist der schnellere Termin! Denn Sie sind für die Ärzte außer im Krankenhaus stationär immer noch der budgetierte, gedeckelte Kassenpatient, für den am Quartalsende u.U. nichts mehr bezahlt wird, der dann ins nächste Quartal verschoben werden muss! Traurig, aber leider wahr!
Das kann man eben nicht mit der Debeka abstellen und der Deutsche Ring hat hier zwar einen Tarif, der Ihnen übrigens nicht angeboten wurde, aber der hat zu viel Lücken.
Wenn Sie schnell einen Termin haben wollen, von PKVen nichts kapieren, gehen Sie zur Technikerkasse (TK-Online) und löhnen Sie 30 Euro für den Wahltarif Privat Praxis mit 10% Selbstbeteiligung, aber maximal 400 Euro im Jahr (keine Gesundheitsprüfung fällig) und Schwupps bekommen Sie sofort einen Termin! Denn die Ärzte können eine Privatrechnung schicken. Ergänzen Sie das dann mit der dem Debeka-Paket. Die TK bezahlt aber keine Homöopathie-Behandlungen, die nicht im TK-Kassenkatalog sind, das weiß aber der Arzt und kann einem vorher warnen, wenn man fragt. Homöopathische Medikamente zahlt Ihnen dann wiederum bis zu einem Deckelbetrag die Debeka.
Ansonsten gilt weiterhin das oben Gesagte zur ARAG und DKV, was Sie aber nicht verstehen wollen. Mit der Debeka allein werden Sie jedenfalls genauso lang in der ambulanten Schlange stehen wie jeder Kassenpatient.
Dass die Debeka keinen Kostenerstattungstarif anbietet, können weder Ihr Vertreter, noch Ihr Vater, noch Sie ändern. Die Debeka bietet halt nur das an, was die Masse will. Deshalb gibt es auch für Beihilfeberechtigte mit Bundesbeihilfe oder süddeutscher Beihilfe kein Einbettzimmer, sondern nur ein Zweibettzimmer. Der Einbettzimmertarif fehlt hier schlichtweg, da es dafür keinen Massenmarkt gebe.
Re: Fehler
Timo , Donnerstag, 12.06.2008, 14:25 (vor 6008 Tagen) @ Thomas
Hallo Thomas,
ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre zahlreichen Antworten.
Bitte glauben Sie mir, dass es einfach sehr schwer für mich ist, auf diesem Gebiet alles zu verstehen.
Ihre klare (letzte) Antwort war sehr hilfreich für mich.
Jetzt weiß ich immerhin, was ich auf jeden Fall "nehmen" werde, nämlich den Tarif "Privat Praxis mit 10% SB".
Ist es notwendig oder sinnvoll, dann auch die TK als GKV zu wählen?
Und was mir auch noch immer nicht so 100%ig klar ist: Muss ich mich dann immer über diesen "Privat Praxis - Tarif" behandeln lassen oder kann ich (wenn ich das will) auch ganz normal als gesetzlich krankenversichert zum Arzt gehen (ok, macht keinen großen Sinn, aber wissen möchte ich es trotzdem!)
Und wie sieht es aus, wenn ich einen Termin beim Arzt vereinbare? Sage ich dann, dass ich PRIVAT VERSICHERT bin (i.d.R. wird das ja gleich bei Terminvereinbarung gefragt) oder sage ich, dass ich gesetzlich versichert bin, jedoch den Zusatztarif "Privat Praxis" habe?
Und jetzt noch die letzte Frage:
Würden Sie, Thomas, mir dringend zu einer weiteren Zusatzversicherung (neben dem Tarif "Privat Praxis") raten und wenn ja, zu welchem? Oder bin ich mit Privat Praxis erst einmal ausreichend bedient?
Ich weiß nicht, wie ich Ihnen danken kann. Wissen Sie es?
Re: Fehler
Thomas, Freitag, 13.06.2008, 01:15 (vor 6008 Tagen) @ Timo
Zum TK-Tarif würde ich Ihnen noch die von Ihnen in Erwägung gezogenen Zusatztarife der Debeka empfehlen, da Sie ja durch das Ausbildungspaket wenig zahlen.
Da Sie Ihren Versicherungsumfang im Vergleich zur Beihilfe-Quoten-PKV nur prozentual erhöhen, aber nicht qualitativ, ist keine Gesundheitsprüfung nötig.
Zur TK:
Um den Tarif der TK wählen zu können, müssen Sie natürlich TK-Mitglied sein. Sollten Sie schon in einer anderen GKV sein, müssen vor einem Wechsel zur TK 18 Monate wechseln und sind damit von den Segnungen des TK-Wahltarifs ausgeschlossen!
Übrigens sind Sie durch die Wahl des TK-Wahltarifs sowohl an die TK als auch an den Wahltarif 3 Jahre gebunden, bei den meisten PKVen ist das aber genauso oder mindestens 2 Jahre!
Zur Terminvereinbarung:
Sie sagen einfach: "Ich bin Privatpatient!"
Wenn Sie dann beim Arzt sind, sagen Sie einfach: "Ich bin Privatpatient bis zum 3,5-fachen Steigerungsatz bei der TK im Wahltarif Praxis Privat. Sie senden mir bitte eine Privatrechnung. Ich unterliege nicht der Budgetierung! Sie dürfen der kassenärztlichen Vereinigung keine Abrechnung schicken". Außerdem erhalten Sie ja Unterlagen der TK zu der Sache!
Bitte sagen Sie dem Arzt, dass natürlich nur Leistungen erstattet werden, die im Leistungskatalog der TK stehen - das ist übrigens erstaunlich viel Homöopathie! Außerdem müssen Sie ihm sagen, dass Sie Kassenrezepte brauchen - da sind Sie dann leider budgetiert.
Deshalb ist es vielleicht sinnvoll eine Zusatz-PKV bei der Debeka wegen dem Arzneiblock und Alternativblock abzuschließen. Der Tarif GA übernimmt hier oberhalb von 145 Euro 80% der Arzt- (nur bei Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Naturheilverfahren) und Arzneikosten! Damit dürfte das Risiko sogar bei homöopathischer Behandlung überschaubar sein, wenn Sie darauf Wert legen. Wenn Sie allerdings nur Schulmedizin wollen - die zahlt nämlich die TK anstandslos - dann können Sie sich den GA sparen.
Übrigens sind die Tarife ZE50 und GA in Ihrem Alter eher Pfennigskram und kosten ca. 15-20 Euro zusammen. Vielleicht sind andere Debeka-Tarife für Sie ja noch interessanter, doch da kann Ihnen Ihr Debeka-Fuzzi helfen, aber in der Verbindung mit dem TK-Wahltarif erscheint das am sinnvollsten.
Auf jeden Fall sollten Sie den stationären Zusatztarif WK100 nehmen!
Ob sich die (wohl geringen) Kosten für die Beihilfe- bzw. Voll-PKV-Anwartschaft lohnt, müssen Sie wissen. Wollen Sie mal Beamter oder Selbständiger werden? Eine Voll-PKV als Angestellter ist nur nur für einen Dauersingle oder ein dauerhaftes - also über jede Schwangerschaft hinweg - Doppelverdienerehepaar mit mindestens 6000 Euro brutto pro Person sinnvoll.