GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt (Private Krankenversicherungen)
Hallo!
Ich weiss, dass diese Fragen wahrscheinlich schon zum 100sten Mal gestellt wird,aber ich würde trotzdem gerne ein paar Ratschläge/Erfahrungen hier hören.
Ich bin fast 34/w,kinderlos ( soll auch so bleiben).
Ich würde mich gerne privat versichern, bin aber mit dem "Karte abgeben und gut ist" aufgewachsen-vielleicht kommen daher die Zweifel.
Ausserdem macht mir das Alter Sorge-und die Frage, was passiert, wenn ich meine Selbständigkeit aufgeben muss und arbeitslos werde?
Ist die Rückkehr in die GKV dann wirklich so problemlos möglich?
Mir wäre eine geringe Wartezeit und Chefarztbehandlung wichtig.
Nachdem ich mitbekommen habe, wie mein Pa (GKV) 5 Wochen auf einen Termin beim Kardiologen warten sollte-trotz akuter Beschwerden-jetzt liegt er mit Herzinfarkt im KH.
1-Bett-Zimmer nicht unbedingt, 2-Bett würde mir reichen.
Allerdings habe ich das mit den Kuren nicht verstanden-PKV zahlen keine Kur oder Reha?
Infrage kommt bei mir eigentlich nur die UKV (über Provinzial) da wir da alle unsere Versicherungen haben und bisher sehr zufrieden sind.
Nun schwanke ich zwischen VA 140/150 oder einem Compaktprivattarif.
Ich schiebe diese Entscheidnung nun schon länger vor mir her, will es aber nun anpacken.
Kann jemand meine Zweifel ausräumen oder bestätigen??
Vielen Dank schon mal!
VG
nadja
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Sich bei der PKV auf einen Anbieter zu fixieren, ist die falsche Vorgehensweise! Denn im Gegensatz zu der GKV ist der Leistungskatalog unterschiedlich!
Zur Kur: Auch die GKV zahlt weder Kur noch Reha, dies tut die Deutsche Rentenversicherung (=DRV). Wenn aber keine Versicherung in der DRV vorliegt (z.B. bei Selbständigen, Rentnern, Beamten, Hausfrauen, Kindern usw.) muss die GKV zahlen. Das ist bei der PKV so nicht, da man mit der Ausgliederung dieses Leistungspostens Geld spart. Deshalb gibt es PKVen mit Kur, ohne Kur oder mit gedeckelten Kurleistungen. Immerhin bekommen Sie hier bei der UKV wenigstens etwas im Compacttarif.
Nun zu Ihrer UKV, wohinter sich die Bayerische Beamtenkrankasse bzw. die Versicherungskammer Bayern (=bayerische Sparkassen) versteckt. Wenn Sie denken, dass die Angebote dieser PKV Ihnen von den Leistungen her passen, dann gehen Sie dahin. Aber Sie sollten doch einmal etwas vergleichen, auch bei anderen PKVen, die einen ordentlichen Kurtarif mit einem besseren Hilfsmittelkatalog kombinieren können. Auch sind die beiden Tarife sind doch sehr unterschiedlich. Könnte man das Beste aus beiden haben, wäre es wohl einer der besseren am Markt. Also lassen Sie sich die Unterschiede v.a. in Bezug auf Hilfsmittelkatalog, Heilmittel, Ergotherapeut, Notfalltransport usw. erklären. Allgemein kann man sagen, dass der Compact als junger Tarif moderner ist in den Leistungsversprechen, d.h. es wird auf medizinische Entwicklungen Rücksicht genommen, aber auch das, was in einer alternden Gesellschaft richtig teuer werden kann, wird stark reglementiert.
Von kleineren Preisunterschieden würde ich mich nicht leiten lassen, denn bei jungen Tarifen sagt der jetzige Preis noch weniger über die Zukunft aus als bei Alttarifen!
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Guten Morgen Thomas!
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Die UKV kommt für mich deswegen in Frage, weil ich a) alle anderen Versicherungen dort habe und b) mein Lebensgefährte dort krankenversichert ist und bisher alles reibungslos verlief. Zudem sind wir mit dem Versicherungsvertreter schon lange bekannt und bekamen stets Hilfe und Unterstützung bei Fragen/Abwicklungen.
Natürlich müsste man sich andere Angebote einholen, aber ich lege großen Wert auf einen Anprechpartner/persönliche Betreuung-das nur zur Erklärung.
Bei dem CompactprivatTarif habe ich einen Ausdurck, wo beschrieben ist, welche Hilfsmittel übernommen werden.
Von dem Komfortschutz habe ich nur eine grobe Auflistung.
Können Sie mir sagen, welchen Tarif Sie empfehlen würden?
Vielen Dank!
Nadja
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Nadja, seien Sie mir nicht böse, aber PKV-Tarife, die nicht aufeinander aufbauen, sind wie Äpfel und Birnen, d.h. eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Ich persönlich hätte mit beiden Tarifen meine liebe Not:
In einem sind ungedeckelte Selbstbeteiligungen, die bei der falschen chronischen Erkrankung in die Tausende gehen können, im anderen Tarif fehlen moderne Hilfsmittel. Und dann noch das Problem mit der Reha! Wenn man als Selbständiger keinen (=Beihilfe/Rentenversicherung) hat, der einem hier hilft, ist das alles nicht lustig. Da hilft Ihnen auch Ihr Betreuer nichts, denn der ist dann längst in Rente, wenn solche Sachen bezahlt werden müssen.
Wenn Sie allerdings bereit sind, ca. 200 Euro im Monat zurückzulegen für diese unversicherte Kosten und die Kosten einer Beitragsexplosion in einem jungen Tarif, würde ich den Compact empfehlen, da dieser bessere und damit rigorose Schranken gegen Beitragserhöhungen aufbaut als die Alttarife und zudem das geringere Krankheitsrisiko von Selbständigen in der Kalkulation berücksichtigt.
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Vielen Dank für Ihre ehrliche Antwort!
Vielleicht bleibe ich dann in der GKV und suche nach einer Zusatzversicherung.
Vielen Dank nochmal für Ihre Mühe!
Nadja
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Vielleicht sollten Sie mal zu einem Vertreter gehen, der Ihnen einen PKV-Tarif oder ein Tarifgebäude ohne ungedeckelte Selbstbeteiligungen und mit einem guten Hilfsmittelkatalog und zumindest Rehaleistungen anbietet. Und dann sollten Sie sich den Preis anhören und auf sich wirken lassen. Der ist nämlich bei einer Frau auch in Ihrem Alter in der Nähe des GKV-Höchstbeitrags.
Natürlich lässt der sich durch Selbstbeteiligungen noch senken, nur das macht auch jetzt fast jede GKV!
Und wenn Sie dann sagen, den Preis zahle ich für eine top ambulante Versorgung ohne Budgetierung und u.U. noch den Chefarzt und das Zweibettzimmer, und Sie sind zudem bereit, noch einmal 50 bis 100 Euro im Monat für das Alter zurückzulegen, da der PKV-Beitrag sich nie an Ihren Einkünften, sondern nur an der medizinischen Inflation orientiert, dann sind Sie in der PKV richtig !
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
Hallo!
Ich habe morgen nochmals einen Termin zur Beratung.
Es wurde mir bereits mündlich am Telefon gesagt, dass Reha-Massnahmen ( z.Bsp. nach Herzinfarkt) bezahlt werden.
Eine reine Kur ( Vorsorge) ist erstmal grundsätzlich nicht versichert.
Für die Kur hätte ich aber noch Anspruch bei der Rentenversicherung, da ich dort ja mal eingezahlt habe-bei Ablehnung bei der Rentenversicherung, kann cih den Antrag bei der PKV stellen, dort wird dann entschieden.
Hoffe,ich kann mich nach dem Gespräch morgen endlich entscheiden.
VG
nadja
Re: GKV oder PKV ohne Kinderplanung-aber gerne mit Chefarzt
hallo nadja,
vor einem wechsel muss man natürlich rechnen und sich alles gut überlegen. wenn es keine kinder geben soll, kann man natürlich darüber nachdenken, sich privat zu versichern. wenn die voraussetzungen erfüllt sind, ist das dann auch möglich. den beitrag, den du dann leisten müsstest, kannst du vorher am besten mit pkv-rechnern ermitteln, damit du ungefähr weißt, was auf dich zukommt. chefarztbehandlung kostet natürlich nochmal mehr, das muss natürlich nicht immer besser sein, als bei einem normalen stationsarzt. allerdings ist es der privaten kasse natürlich egal, wenn man später mal weniger verdient oder arbeitslos wird, weil die beiträge ja an deinem risiko bemessen werden. dann kommst du nur wieder in die gkv zurück, wenn du noch unter 55 jahren alt bist und eben weniger als 48.150 euro brutto verdienst. aber man sollte natürlich auch bedenken, dass die beiträge mit steigendem alter auch stetig steigen. kurz gegoogelt: [Link entfernt, Verstoß gegen die Forumsregeln]