Re: Techniker Krankenkasse schluckt IKK Direkt (Gesetzliche Krankenkassen)

Elgin Fischbach, Mittwoch, 17.09.2008, 15:13 (vor 5912 Tagen) @ Daniel

Zitat aus dem Artikel der Ärztezeitung:

Es schließen sich Preis- und Qualitätsführer zusammen", ...

TK = Qualitätsführer??? Hierzu beispielhaft nur folgendes:

Leistungen:
Die GEK erstattet im Gegensatz zur TK auch anthroposophische Musiktherapie (zusätzlich zu den auch von der TK erstatteten Heilmitteln der anthroposophischen Medizin).
Die GEK hat bereits in 15 von 16 Bundesländern IV-Verträge zur Homöopathie abgeschlossen (die TK hingegen in deutlich weniger Bundesländern).
Präventionskurse werden bei der GEK generell zu 100 % bis zu einem Maximalbetrag von 100,00 EUR pro Kurs bezuschusst (bei der TK ist es - selbst bei zuzahlungsbefreiten Mitgliedern - deutlich weniger).
Der GEK-Vorsorgetarif umfasst für Erwachsene ein jährliches individuelles Gesundheitsbudget bis maximal 150,00 EUR pro Jahr, über dessen individuelle Verwendung der Versicherte in vorgegebenem Grundrahmen frei entscheiden kann.
Die GEK hat - im Gegensatz zur TK - einen Rabattvertrag mit dem Arzneimittelhersteller Sanofi Aventis, sodass ich das bei mir bewährte Schilddrüsenmedikament L-Thyroxin Henning 75 von der GEK weiterhin problemlos erstattet bekomme (bei der TK ist es notwendig, dass der Arzt auf dem Rezept ein entsprechendes Kreuz beim "Out-Idem"-Kästchen macht - was viele Ärzte aus Regressangst nur sehr ungern tun, was mir in diesem Jahr einen unfreiwilligen Arztwechsel beschert hat).
Die GEK bezahlt für ihre Versicherten als freiwillige Satzungsleistung eine jährliche Hautkrebsvorsorge (die neuesten Pflichtleistungs-Richtlinien für alle Krankenkassen sehen Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen dagegen lediglich alle zwei Jahre bei Versicherten ab einem Alter von 35 Jahren vor).

Service:
Im Gegensatz zur TK haben die GEK-Geschäftsstellen vielfach kundenfreundlichere Öffnungszeiten (z. B. in Heidelberg Mo. - Do. v. 07:00 Uhr - 17:30 Uhr, Fr. von 07:00 Uhr - 16:00 Uhr).
Bei der GEK wird jedem Versicherten ein "fester" persönlicher Kundenbetreuer zugeordnet, was ich bei der TK in dieser Form nie gekannt habe (bereits im eingangs aufgeführten Begrüßungsanschreiben der GEK steht namentlich - mit zusätzlicher Angabe von Tel.-Durchwahl und namentlicher E-Mail-Adresse - drin, wer künftig dort persönlich für mich zuständig ist).
Die GEK vereinbart auf Wunsch des Versicherten Arzttermine, falls er mit langen Wartezeiten auf Arzttermine zu kämpfen hat (hierfür gibt es bei der GEK eine spezielle Service-Hotline).
Auch bei der GEK gibt es - ebenso wie bei der TK - eine Online-Geschäftsstelle (myGEK) und eine 24-Std.-Hotline für medizinische Fragen (GEK-Teledoktor).

Nach diesem Vergleich war für mich sofort klar: Bei der TK kündigen (geschah schon Ende August 2008) und ab 01.11.2008 zur GEK wechseln! Denn die aktuellen paar Zehntelprozentpunkte Beitragssatzunterschied sind aus meiner Sicht im Hinblick auf den ab 01.01.2009 bei allen Kassen geltenden Einheitsbeitragssatz so gut wie irrelevant. Und auch der aktuelle allgemeine Beitragssatz der GEK (14,3 %) liegt unterhalb des derzeitigen Durchschnittsbeitragssatzes aller gesetzlichen Krankenkassen von 14,9 % - weshalb ich davon ausgehe, dass die GEK ab 01.01.2009 keinen Zusatzbeitrag von ihren Mitgliedern einfordern wird.

Die TK hat es aus meiner Sicht versäumt, sich auf den künftigen Leistungs- und Qualitätswettbewerb entsprechend vorzubereiten. Sie war künftig unter den Kassen mit größerem Filialnetz stets die preisgünstigste, aber künftig - ab 01.01.2009 - spielt nicht mehr primär der Preis den ausschlaggebenden Punkt bei der Kassenwahl. Denn selbst die möglichen Zusatzbeiträge ab 01.01.2009 sind vom Gesetzgeber auf max. 1 % des Bruttoeinkommens begrenzt worden, die bisherigen Beitragssatzunterschiede zwischen den Krankenkassen betrugen jedoch max. bis zu 4 % (zwischen der preisgünstigsten und der teuersten wählbaren Krankenkasse).

Gruß
Elgin