Ich persönlich würde zu einer PKV raten, die einen vernünftigen Hilfsmittelkatalog ohne ungedeckelte Selbstbeteiligung und einen Kur- und Rehatarif bietet oder die Kur- und Rehaleistungen in die Haupttarife integriert.
Das ist aber bei allen genannten PKVen nicht in der Gänze der Fall! Die HUK wäre hier sogar noch die Beste.

Ja, was soll man nun empfehlen?
Es gibt hier viele Angebote, doch bin ich persönlich mittlerweile auch der Meinung, dass eine PKV angesichts der bevorstehenden Erschütterungen im Markt eine gewisse Größe haben muss. Hier ist es auch von Vorteil, wenn eine Versicherung über viele Zusatzversicherte verfügt, denn dieses Geschäft boomt im Gegensatz zum Voll-PKV-Geschäft und trägt damit einen Teil der Verwaltungskosten. Die einzelne Tarifgröße ist eigentlich irrelevant, denn es wird eh alles rückversichert. Und soviel ich weiß, gibt es nur eine PKV im Lande, die selber Rückversicherungen für andere PKVen anbietet und das ist nicht die Debeka. Es ist aber schon lustig, wie sich die unsinnigen Vertreter-Marketingargumente für den Beamtentarif nun beim Kunden gegen den PN wenden.

Ich würde mal sagen, Sie sollten sich auch die Angebote der
Barmenia, Continentale (guter Hilfsmittelkatalog), DKV (Kur-Tarif, aber ansonsten etwas Tarifdurcheinander durch Zukäufe, aber wie gesagt, dies ist eigentlich irrelevant, vgl. oben) und der Halleschen (Einschränkung: ist zwar klein, aber im Voll-Tarif NK stabil und leistungsstark) anschauen. Die setzen unterschiedliche Schwerpunkte (Naturheilkunde oder Schulmedizin) und haben natürlich unterschiedliche Bedingungswerke und leider auch Nachteile. Je nach Vorliebe wird hier auch Beitragsstabilität mit zickiger Gesundheitsprüfung oder Beitragsinstabilität mit guter Erstattungsleistung geboten. Man kann halt leider nicht alles auf einmal bekommen, oder plakativ gesagt: Ein Mercedes war halt schon immer teurer als ein Polo!

Das Groß nicht immer toll sein muss, zeigt aber auch die Allianz: Sie hat zwar jetzt gute Neutarife, aber das rabiate Schließen der alten Tarife und der Versuch, die Altversicherten durch Strafprämien vom Wechsel in die Neutarife abzuhalten sowie die sehr pingelige Abrechnungsbearbeitung zeigt, dass man dort im Gegensatz zu anderen PKVen eben nicht gemerkt hat, dass man mit einem riesigen und u.U. den Kunden gängelnden Verwaltungsapparat kein Geld spart, sondern nur die Kunden vergräzt.

Die Debeka sagt selbst in Ihren Unterlagen, dass Sie eine zwei-Tarifwerkestrategie fährt, nämlich Pxy und PNxy.

P steht für Prozenttarif, d.h. ein Prozentsatz ist versichert analog zur Beihilfe. Das war damals Ende der 60er, Anfang der 70er etwas komplett neues für den stationären Bereich!

Dementsprechend heißt dann auch der Tarif für Nichtbeamte PN =Prozenttarif Nichtbeamte (=der normale Mensch ist ja bei der DEutschen BEamtenkrankenKAsse Beamter ). Dieser Prozenttarif Nichtbeamte leistet normalerweise 90% und ab 4000 Euro 100%, d.h. die SB ist 400 Euro.

So und zu beiden Tarifwerken gibt es dann Modifikationen, wie z.B. Wegfall der Wahleistungen (=W, der Tarif heißt dann z.B. für Beamte PW), Einbettzimmerbausteine für Nichtbeamte namens PNE usw.

Dass P und PN ähnlich kalkuliert sind, da aus einem Haus, ist wohl klar. Dass in PN bei den Angestellten viele ehemalige Beamte/Beamtenkinder sind oder Staatsangestellte dürfte bei der Ausrichtung des Debekaaußendienstes auch klar sein. Insofern wird sich das Risikoverhalten nicht so stark unterscheiden. Alles in allem wird nur eine Nachfrage bei der Debeka helfen. Allerdings wird die Debeka zum Schutz Ihrer Hauptklientel, der Beamten, spätestens mit Einführung des Basistarifs die zwei Tarifwerke entkoppeln - wenn nicht schon der Fall - da der Basistarif für Beamte getrennt kalkuliert werden darf und wegen der besseren Zahlungsmoral der Beamten im Vergleich zu den Selbständigen billiger sein wird und damit auch weniger Quersubventionen aus dem Haupttarif brauchen wird!