Re: PKV statt GKV - jetzt oder erst 2009 ? (Private Krankenversicherungen)

Tom, Mittwoch, 06.08.2008, 07:07 (vor 5956 Tagen) @ Chris

Ich denke, die Diskussion ist deshalb etwas "vage" und unschlüssig, weil hier viel "theoretisiert" wird und viele der Ideen noch gar nicht gesetztlich umgesetzt sind (und werden).

Die Mitnahme der Alterungsrückstellungen in eine andere PKV ist schon lange in der Diskussion aber nie realisiert. Wäre sicher auch nicht Sinn der Sache, da jedes Unternehmen privatwirtschaftlich und anders kalkuliert (unter den gesetzlichen Vorgaben natürlich). Ich finde daher, den Aspekt der "Ansammlung" von Alterungsrückstellungen für einen späteren Wechsel zur Entscheidungsfindung für einen heutigen Wechsel von GKV in PKV nicht sinnvoll.

Es kann durchaus passieren, dass ein Unternehmen A kalkulatorisch auf den Tarif gesehen (mal unabhängig von der Höhe der aktuellen Versicherungsleistungen) vergleichsweise geringe Rückstellungen bildet als Unternehmen B. Also wäre bei einem Wechsel in jedem Fall ein Verlust in Kauf zu nehmen. Der umgekehrte Fall wäre ebenfalls denkbar. Ein Risikospiel - aber wer gerne ins Casino geht kann auch hieran Gefallen finden ;-)

Nein, im Ernst: es geht ja auch nicht nur um die Alterungsrückstellungen. Oft vergessen werden zusätzliche "Vorteile" in Form von Rückerstattungen, die sich bei langjährigen Mitgliedern durch eine Art "Rückerstattung" auswirken. Manchmal auch nur ungesehen zur Abfederung einer Beitragsanpassung. Bei einem Wechsel - z. B. nach 20 Jahren PKV - nimmt man zwar die ALTERUNGSrückstellungen mit, aber seine "Rechte" als langjähriges Mitglied läßt man dort. Beim neuen Unternehmen wird man insoweit als "neues" Mitglied betrachtet. Dieser Prämienfaktor wird nur zu oft unterbewertet....

Eine Entscheidung - unabhängig von eventuellen Möglichkeiten - sollte daher immer gut überlegt sein und ein Wechsel innerhalb der PKV wirklich nur aus gut überlegten Gründen erfolgen. Ein Restrisiko und vor allem ein Beitragsverlust wird immer bleiben, selbst wenn irgendwann tatsächlich einmal mehr als der Anteil für den Basistarif mitgenommen werden kann.

Und übrigens: die Mitnahme gilt nur bei Transport auf den BASIStarif des neuen Unternehmens. Meiner Meinung nach wird dies auch in Zukunft nicht anders sein. Täuscht Euch nicht - soviel wird das nicht sein, schon allein weil durch die Deckelung eine knappe Kalkulation erfolgen wird...

Insoweit macht ein Wechsel 2008 schon Sinn, da kalkulatorisch die Rückstellungen UND die Mitgliedszeit für 2008 mitgerechnet werden. Selbst bei einem Wechsel zum 01.12.2008 (der zu empfehlen wäre: - altes Eintrittsalter (also "Rückstellunen" für das komplette Jahr 08 ;-) - eventuell Erfüllung der "Höchstsätze" ein Jahr eher etc...

Ich finde, die "neuen" Regelungen sind eh nur eine Mogelpackung der Regierung. Ein fauler Kompromiß ohne tatsächlichen Nutzen, da zuviele Faktoren nicht beachtet wurden. Ich will kein Verteidiger der PKVen werden, aber schon die Einführung des "Standardtarifs" für ältere Versicherte (der jetzt ja den Wechselwilligen geöffnet wurde) hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Auch der war nicht richtig durchdacht und die Zeit hat mich bestätigt...


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