Bin ich zurecht enttäuscht? (Private Krankenversicherungen)

Katharina E., Dienstag, 07.10.2008, 15:32 (vor 5893 Tagen)

Hallo, ich bin im Moment auf der Suche nach einer PKV und BU. Dazu habe ich mich an einen gerichtlich geprüften Versicherungsberater gewandt (Honorarberatung), in der Hoffnung wirklich eine gute Beratung zu bekommen. Allerdings hat dieser auch nur meine Daten aus einem Fragebogen in das Programm von Morgen & Morgen eingetippt und mir dann die Ergebnisse präsentiert. Hier bin ich der Meinung, dass hätte ein guter Versicherungsmakler auch nicht anders gemacht. Rausgekommen ist Hallesche B2 primo, Debeka B1 und die HUK B1 01, wobei ich hier auch schon die unterschiedlichsten Meinungen zu diesen Versicheren gelesen habe. Er meinte dann ich solle mehrere Angebote gleichzeitig bei den Versicherungen einholen (wobei bei Debeka und HUK das gar nicht so einfach möglich ist, da diese diese Option auf ihren Formularen gar nicht kennen). Ich denke hier hätte er mich darauf aufmerksam machen müssen, dass man vielleicht besser eine anonymisierte Voranfrage stellen sollte, da ich ihm meine doch etwas umfangreichere Krankengeschichte (Magenprobleme, Blockierungen HWS, Kopfschmerzen) vorgelegt habe. Irgendwie bin ich total unzufrieden, habe für mich als Berufsanfänger ziemlich viel Geld investiert und habe nicht das Gefühl das ich grossartig weitergekommen bin, ausser das ich jetzt die Gesellschaften weiss die nach dem Programm von Morgan und Morgan meinen Wünschen am besten entsprechen. Inzwischen bin ich auch schon am überlegen, ob ich mir wieder einen abhängigen unabhängigen Finanzberater suche und dann über den anonyme Anträge stellen lasse (da ich mich jetzt schon relativ gut in die Materie eingearbeitet habe) oder ob ich einfach in der GKV bleibe, das dreifache zahle, keine Beihilfe bekomme.

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

Thomas, Dienstag, 07.10.2008, 17:21 (vor 5893 Tagen) @ Katharina E.

Bei dieser Beratung sind Sie zu Recht unzufrieden und ich würde dies auch diesem Berater eindeutig sagen. Das wäre ein Grund die Rechnung nicht zu bezahlen, da es sich in weiten Teilen um eine Fehlberatung handelt, da Sie je nach Risikoprüfung ein Fall für den Kontrahierungszwang und die damit verbundenen Folgen der Nichtversicherbarkeit für den Beihilfeergänzungstarif sind.

Dennoch kann ich Ihnen nur raten, nicht in der GKV zu bleiben, wenn Sie im höheren Dienst sind. Denn die Mehrkosten einer GKV durch Verweigerung des Arbeitgeberanteils im Vergleich zur PKV+Beihilfe belaufen sich in 20 Jahren oft auf mehrere 10.000 Euro.

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

Katharina E., Dienstag, 07.10.2008, 18:54 (vor 5893 Tagen) @ Thomas

Danke für die Einschätzung. Aber ehrlich gesagt weiss ich langsam nicht mehr wo ich hingehen soll und wie ich es machen soll, wenn einen schon ein Honorarberater so berät. Komm mir ziemlich ausgeliefert vor.

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

gkv-adm, Mittwoch, 08.10.2008, 07:35 (vor 5893 Tagen) @ Katharina E.

hallo,

na, immerhin hat der Honorarberater Ihnen HUK und Debeka empfohlen. Das würde ein abhängiger Versicherungsmakler nicht machen, da beide Gesellschaften nicht gemakelt werden. Der Rest der Beratung erscheint allerdings auch mir etwas oberflächlich.

Ciao

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

Christian @, Samstag, 11.10.2008, 13:31 (vor 5889 Tagen) @ gkv-adm

Heieiei!
Da können Sie zu Recht unzufrieden mit der Beratung sein.
Stellt sich hier auch noch die Frage ob sich der Berater mit den Besonderheiten der Beihilfe auskennt & Ihnen die für Sie "sinnvollen" Tarifbausteine zusammengestellt hat.
Wir benutzen unter anderem auch Morgen & Morgen. Die Bezeichnungen "B2"; "B1" oder "B1 01" usw....sind interne M&M-Kürzel, damit können die Versicherer wirklich nichts anfangen.
Sie haben doch bestimmt einen Ausdruck der Leistungsbeschreibung der empfohlenen Tarife im 3´er Vergleich bekommen, oder?
Üblicherweise befinden sich auf den ersten beiden Seiten die angewählten Tarifbausteine mit einer Kurzbeschreibung....z.B. bei der HUK: BA*; BS*; BZ*; gewünschter BE-Tarif; PVB; evtl. KHT ( *= 2 bzw. 3 Ziffern je nach Bundesland und Beihilfeanspuch)...wenn nicht lassen Sie sich diese geben...
Wie der Vorredner schon schrieb, arbeiten die HUK und die Debeka (wobei das nicht ganz stimmt) nicht mit Maklern zusammen.
Ich hatte schon sehr viele Frischverbeamtete die zu uns kamen, weil die HUK nur ein Annahme über den Kontrahierungszwang machen wollte ( also ohne Beihilfeergänzung, ggf. nur Regelleistung Mehrbett...).
Habe fast den Eindruck das sei System...

Beim "Primo" sollten Sie beachten, dass Sie hier in vielen Bereichen lediglich eine anteilige Erstattung aus dem Tarif haben! BE gibt es für den Primo auch nicht...
Wenn Sie nicht unbedingt jeden Cent umdrehen müssen, dann ist von dem Tarif dringendst abzuraten...zumal der RZ gerade bei den Ihnen benannten Beschwerden sehr hoch ausfallen wird...wobei sich die Hallesche auch an der "Bematenöffnungsaktion" beteiligt.

Dann eher wenige Euro mehr und den "Vision" der DBV-Winterthur nehmen...

LG
Chris

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

Christian @, Montag, 13.10.2008, 10:05 (vor 5887 Tagen) @ gkv-adm

Heieiei!
Da können Sie zu Recht unzufrieden mit der Beratung sein.
Stellt sich hier auch noch die Frage ob sich der Berater mit den Besonderheiten der Beihilfe auskennt & Ihnen die für Sie "sinnvollen" Tarifbausteine zusammengestellt hat.
Wir benutzen unter anderem auch Morgen & Morgen. Die Bezeichnungen "B2"; "B1" oder "B1 01" usw....sind interne M&M-Kürzel, damit können die Versicherer wirklich nichts anfangen.
Sie haben doch bestimmt einen Ausdruck der Leistungsbeschreibung der empfohlenen Tarife im 3´er Vergleich bekommen, oder?
Üblicherweise befinden sich auf den ersten beiden Seiten die angewählten Tarifbausteine mit einer Kurzbeschreibung....z.B. bei der HUK: BA*; BS*; BZ*; gewünschter BE-Tarif; PVB; evtl. KHT ( *= 2 bzw. 3 Ziffern je nach Bundesland und Beihilfeanspuch)...wenn nicht lassen Sie sich diese geben...
Wie der Vorredner schon schrieb, arbeiten die HUK und die Debeka (wobei das nicht ganz stimmt) nicht mit Maklern zusammen.
Ich hatte schon sehr viele Frischverbeamtete die zu uns kamen, weil die HUK nur ein Annahme über den Kontrahierungszwang machen wollte ( also ohne Beihilfeergänzung, ggf. nur Regelleistung Mehrbett...).
Habe fast den Eindruck das sei System...

Beim "Primo" sollten Sie beachten, dass Sie hier in vielen Bereichen lediglich eine anteilige Erstattung aus dem Tarif haben! BE gibt es für den Primo auch nicht...
Wenn Sie nicht unbedingt jeden Cent umdrehen müssen, dann ist von dem Tarif dringendst abzuraten...zumal der RZ gerade bei den Ihnen benannten Beschwerden sehr hoch ausfallen wird...wobei sich die Hallesche auch an der "Bematenöffnungsaktion" beteiligt.

Dann eher wenige Euro mehr und den "Vision" der DBV-Winterthur nehmen...

LG
Chris

Re: Bin ich zurecht enttäuscht?

Volker @, Montag, 13.10.2008, 12:13 (vor 5887 Tagen) @ Katharina E.

Hallo Katharina,

ich würde mir in jedem Falle einen Berater suchen, der dir durch den Dschungel hilft. Einen Berater zu finden, der sich wirklich mit Beihilfe auskennt ist gar nicht so einfach. Die meisten Berater halten Beihilfe für eine klassische PKV, das ist jedoch nur bedingt korrekt.

Meine ehrliche Meinung zu der Thematik freiwillig gesetzlich krankenversichert zu bleiben: Ich würde es bleiben lassen. Wenn dein Gesundheitszustand wirklich zu einer erschwerten Versicherbarkeit führt, dann solltest du von den Öffnungsaktionen Gebrauch machen. Diese sind Courtagefrei und werden daher ungern genommen, aber ein Berater der sich dort auskennt wird dir da weiterhelfen können. Eine Broschüre zu dem Thema hilft dir vielleicht, dort sind auch die Versicherer zu finden die an der dauernden Öffnung beteiligt sind.

http://www.pkv.de/publikationen/info_broschueren/dauernde_oeffnung_der_pkv_fuer_beamtenanfaenger.pdf

Wichtig ist jedoch zu wissen, das im Zuge dieser Öffnungsaktion zu prüfen ist welcher Beihilfevorschrift du unterliegst, da man im Regelfall keine Ergänzungsleistungen versichern kann im Rahmen der Öffnungsaktion.

Ohne Arbeitgeberzuschuss in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben halte ich für zweifelhaft. Such dir einen Berater dessen Kompetenz dich überzeugt und lass dich noch einmal beraten.

By the way: Ich weiß das viele die HUK und die Debeka in den Himmel loben, aber nur weil diese Versicherer nicht oft mit Maklern zusammenarbeiten muss das nicht bedeuten, dass dies der einzige Grund ist das die beiden Versicherer wenig Berücksichtigung finden. Ich spreche in diesem Fall von Krankenversicherung. Auch bei Beihilfetarifen sind Bedingungen wichtig.

Um deine Eingangsfrage zu beantworten: Ob Versicherungsberater, Verbraucherschützer, Makler, Mehrfachagent oder Vertreter, bei allen wirst du gute und schlechte finden. In dieser Branche tummeln sich Tausende, dessen Fähigkeiten über das Ausfüllen eines Vergleichsformulars bzw. eines Antrags (je nach Status) nicht hinausgehen. Aber ich bin überzeugt, dass in jedem Status auch herausragende Berater zu finden sind.

Ich wünsche dir viel Glück und hoffe das du den für dich passenden Ansprechpartner findest, da es so einiges erleichtern kann.

Falls ich etwas missverständlich ausgedrückt oder nicht vernünftig erklärt habe, kann sich gerne jeder bei mir melden. Ich helfe gerne weiter.

Gruß Volker

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