Wechsel in PKV ? (Private Krankenversicherungen)
Hallo,
ich (45 Jahre, 1 Kind, Frau privatversichert) überlege mir in die PKV zu wechseln und bin zwischenzeitlich echt frustriert. Ich habe mit zwei Maklern Gespräche geführt. Der erste empfahl den Deutschen Ring, Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass der Deutsche Ring in den letzten Jahren einige Tarife geschlossen hat, weshalb mir vom anderen Makler abgeraten wurde. Der zweite Makler empfahl die SDK. Allerdings hat mir nun ein Bekannter erzählt, dass diese drastische Tariferhöhungen vorgenommen habe. Von der Central wurde mir auch abgeraten, warum weis ich nicht mehr. Die Debeka ist zu teuer (dort ist meine Frau versichert und mit den Leistungen sehr zufrieden). Bei den ganzen Tests wie Finanztest, Assekurate... kommt überall was anderes raus. Wo finde ich einen seriösen Vergleich? Vielen Dank
Klaus
Re: Wechsel in PKV ?
Das Problem ist, dass die Masse der Bundesbürger inhaltlich oder psychologisch von den Versicherungsbedingungen und fachlich von den Unternehmensdaten überfordert ist. Das Thema Beitragserhöhung und geschlossene Tarife ist leidig, da oft schon geschlossene Tarife auf Dauer eine bessere Preisentwicklung hatten, da teuer und auskömmlich kalkuliert, als die schlecht kalkulierten neuen Billigtarife, die dann später explodieren müssen.
Deshalb würde ich allein auf die Leistung schauen, die Sie mindestens brauchen. Und Sie sollten ungedeckelte Selbstbeteiligungen z.B. wie im Hilfsmittelbereich der SDK grundsätzlich umgehen. Und sollten Sie aus Preisgründen auf Leistung verzichten wollen, müssen Sie immer für die Leistungslücke etwas zurücklegen, wenn diese essentiell ist.
Also fragen Sie einen Berater nicht nur nach SB, stationär und Zahn, sondern auch nach Reha (Kur und wichtiger Reha sowie Anschlussheilbehandlung sind aufgrund der Musterbedingungen bei keiner PKV automatisch mitversichert, sondern müssen dezidiert erwähnt werden, die Anschlussheilbehandlung wird bisher auf Empfehlung des PKV-Verbands auf Kulanz gezahlt, ist aber nur bei wenigen PKVen vertraglich garantiert!), den Hilfs- und Heilmittelkatalog (oft weit unter GKV-Niveau). Dass man hierbei Lücken (z.B. bei der Debeka) erst merkt, wenn es zu spät ist, erklärt auch die hohe Zufriedenheit mit vielen Versicherern, die dann im Alter abrupt aufhört, wenn man die Leistungslücken erfährt und sich dieser vorher nicht bewusst war. Lesen Sie deshalb die Bedingungen selber durch oder lassen Sie sich von einem Makler ausdrücklich nur nach Leistung vergleichen und nehmen Sie dann in Gottes Namen die billigste, die Ihre Mindestanforderungen erfüllt. Dass die Billigste von heute auch die Teuerste von Morgen sein kann, zeigte jedenfalls die PKV-Geschichte schon häufig!
Re: Wechsel in PKV ?
Ich habe das gleiche Problem. (m, 41, no kids, Frau privat).
Ein Berater empfiehlt SDK, da >Eintarifler und damit beitragsstabiler im Alter. Man solle >auf keinen Fall einen Mehrtarifler wählen. Macht bei mir aber 580€ gesamt (inkl. Arbeitgeberanteil, keine Selbstbeteiligung).
Ein zweiter Berater empfiehlt Deutscher Ring Esprit, da >bessere Leistung bei gerigerem Beitrag (Bei mir nur ca. 410€ bei 450€ Selbstbeteiligung pro Jahr). Ist zwar ein Mehrtarifler, aber angeblich auch sehr beitragsstabil. Es einen nur wenige Tarife (<5%) geschlossen worden.
Berater 2 mißt die Beitragsstabilität aber an Hand der Einstiegsbeiträge. Ist das zulässig?
Ich möchte einen beitragsstabilen Tarif mit guter bis sehr guter Leistung, bei dem ich gegen die Gesetzliche vielleicht noch etwas sparen kann. Meine Präferenz liegt bei Leistung nicht beim Preis.
Wer hat nun Recht? Welcher Versicherungsschutz ist für mich der bessere (insbesondere in Hinsicht auf die Beiträge im Alter)?
Für den Dt. Ring gibt es einen Tarif, mit dem man den Beitrag im Alter reduzieren kann. Ist ein solcher Tarif ratsam?
Entschuldigung, dass ich ähnliche Fragen aufwerfe an Stelle eine Antwort zu geben. Es zeigt jedoch, dass es sich um ein typisches Problem handelt.
Gruß & Vielen Dank
Thomas
Re: Wechsel in PKV ?
@Thomas (ethjustmail.de)
Das ist ein sehr weites Feld, denn schon ein nüchternes Vergleichsprogramm wirft für den ab 2009 dann 42jährigen Angestellten Beiträge von 304,92€ bei der Universa im Tarif INTRO bis zu 760,82€ bei der Mannheimer im Tarif PURISMA MAX aus. Zum jeweiligen Gesamtbeitrag zahlt der Arbeitgeber ab nächstem Jahr dann bis zu 304,11€ zu.
Und dann gehen die Probleme auch schon los, denn beide Versicherer werden Dir über ihre Agenten oder auch Makler erzählen, daß z.B. Universa schon seit dem 19. Jahrhundert als das quasi älteste Unternehmen am deutschen Markt fungiert und selbstverständlich die längste Erfahrung besitzt. Und der Mannheimer wiegt auf, daß Purisma der maximalste Tarif überhaupt sei, denn nicht nur die dem Computerprogramm vorgegebenen Anforderungen wie u.a. generell keine Selbstbeteiligung + mindestens 80% Zahnersatz + teuere Implantate werden mitversichert + vom Chefarzt wird man im 1Bettzimmer umsorgt + 3000€ Krankengeld... sondern auch ein sogenant offener Hilfsmittelkatalog und Leistungen bei Krieg und Terror und und und sind mit enthalten...
Da sieht der willige Kunde den Wald vor lauter Bäumen nicht und wendet sich an Stiftung Warentest und Verbraucherzentrale oder den Bund der Versicherten, aber da wirds noch konfuser. Selbst die Gütesiegel von den Branchenkoryphäen Claus-Dieter G. und Thorulf M. widersprechen sich. Der Frankfurter meint unter der Mannheimer geht garnichts, denn er fokussiert vor allem auf die Vertragsbedingungen - der Rheinländer dagegen setzt widerum auf die Allianz, denn nur die hätten Topleistungen bei marktfähig angemessenen Beiträgen und eine langfristig nachhaltige Beitragsstabilität...und ich selbst als Kunde vertrau seit knapp zwanzig Jahren der DKV und bin mit oben aufgeführten Parametern und knapp 360€ mtl. auch recht zufrieden versichert...
Mein Tip: ein Optionsrecht auf Wechsel des Tarifes ist sehr sinnvoll und ein Beitragssicherungsprogramm fürs Alter zu empfehlen. Frage einfach auch noch 1-2 Gesellschaften direkt! an um Dein Bild abzurunden und triff dann die Entscheidung. Fragen? e-mail.
Re: Wechsel in PKV ?
Ich denke, den richtigen Mix zwischen stabiler Gesellschaft und passenden Tarif zu finden ist nicht unmöglich, aber einfacher, wenn man den ein oder anderen Kompromiß macht. Vertrauen Sie aber keinen Ratings und Analysen aus Fachzeitschriften. Für Sie ist nicht nachvollziehbar, was getestet wurde (Unternehmensfinanzen oder Vertragsbedingungen - auch wenn das eine Top ist, muss es das andere bei weitem nicht!).
Suchen Sie einen Makler (speziell mit Kennung zum Thema, das können nicht viele!!!!) auf und lassen Sie sich passende Tarife, sowie die Beitragsentwicklung der letzten Jahre aufzeigen! Dann etwas Bauchgefühl beimischen und es wird schon... kaputt reden wird Ihren Tarif später sowieso jeder andere Vertreter!
Beitragssenkung im Alter? Nicht über Zusatztarif... das Geld is weg, wenn Sie doch mal die KV wechseln, oder wieder in die GKV müssen. Sparen Sie es dennoch beiseite... Fonds, Rentenpolicen... ach es gibt ne Menge Zeugs, das sinnvoller und flexibler ist. Und wenn Sie mal wechseln ist das Geld Ihre.
Lustig finde ich die hier genannte Zusammenhänge von Versicherern. Central abgeraten, warum? Debeka super Tarif ???? SDK ??? (Leistungsmankos) Deutscher Ring Esprit (schon mal geguckt seit wann der auf dem Markt ist, der kennt noch keine Risiken) usw. usw.
Viel Spaß bei der Suche... Hilfe per Mail! Checkliste, Vergleichsliste, Empfehlungen!
Re: Wechsel in PKV ?
Hallo Klaus,
ich bin seit einigen Jahren bei SDK versichert und war anfangs ganz zufrieden. Nach der 3. Preiserhöhung in Folge in 3 Jahren, jetzt um 40.- Euro/Monat lasse ich mir gerade Alternativen rechnen. Die SDK wirbt mit Platz 1 in Zeitschrift Capital. Ich denke, das bezieht sich auf hohe Rendite. Richt m. E. nach hochspekulativen Geschäften, - jetzt aufgrund der Krise möglicherweise der Grund für die hohen Beiträge. Mein Sohn ist übrigens beim Deutschenen Ring versichert und bekommt ab 2009 eine - wenn auch geringfügige - Beitragssenkung.
Re: Wechsel in PKV ?
Hallo Klaus,
mir geht es genau so. Ich bin 51, 1 Kind, Frau und privat versichert. Ich bin z.Zt bei der Victoria und mein Tarif wurde zu 01.01.2009 geschlossen. Nun habe ich Angst, dass meine Beiträge Explodieren. Was soll ich tun ??
Hast du schon einen neuen Versicherer gefunden ??
Gruß Klaus
Re: Wechsel in PKV ?
Hallo Klaus,
mein Mann ist bei seiner gesetzlichen Krankenversicherung geblieben. Für unsere Tochter habe ich aber eine Zusatzversicherung fürs Krankenhaus abgeschlossen.
Soviel ich weiß, kann man in einen anderen Tarif wechseln, wenn der eigene Tarif geschlossen wird.
Viel Erfolg.
Gruß Brigitte