Ist ein Wechsel sinnvoll? (Private Krankenversicherungen)
Hallo,
auch ich stehe vor der Aufgabe, die für mich als zukünftige Referendarin (ledig, kinderlos, 50% Beihilfe) in Rheinland-Pfalz ab 1.2.09 beste PKV finden zu müssen. Seit Mai 2005 bin ich bei der DKV im UNI-Tarif "freiwillig" versichert (bin jetzt 30 Jahre alt), davor war ich ebenfalls dort "familienversichert" bei meiner Mutter.
Bewusst bin ich mir darüber, dass die Anwärtertarife allesamt wenig aussagekräftig sind und möchte mich daher gleich auch in Hinblick auf die spätere Vollversicherung entscheiden.
Meine Frage nun an das Forum: was spricht für ein Verbleiben bei der DKV (außer dem Wegfall der erneuten Gesundheitsprüfung)?
Wer kann mir hierzu adäquate Alternativen nennen? (Anwärter-Angebote liegen mir von DKV, HUK und Debeka vor - ein weiteres habe ich von der Barmenia angefordert).
Was mir (auch bereits im Referendariat) wichtig ist: Chefarztbehandlung und Einbettzimmer, freie Arztwahl, Heilpraktikerbehandlung/Naturheilverfahren, Hilfsmittelerstattung, Krankengymnastik/Masage und Reha.
Was ich an gesundheitlichen Vorbelastungen mitbringe: HWS/BWS- Syndrom bei skoliotischer Fehlhaltung, welches ich mit fortlaufendem Rückentraining beim Physiotherapeuten behandeln lasse. Würde dies bereits unter den Risikozuschlag fallen (von HUK und debeka mit 30% veranschlagt)? Ansonsten bin ich bislang (auch zahnmässig) sehr gesund!
Die DKV bietet mir im Anwärtertarif an:
30H, 20H, 50R, EBE, BAT, PVK - sind damit all´ meine "Wünsche" an den Versicherungsschutz abgedeckt oder fehlt hier etwas?
im Vergleich die (verlockend günstige) debeka:
P30+P20A, Z30+Z20A, BE-A/S1
oder die HUK (Komfortschutz, preislich ähnlich DKV):
BPA50, BPS50, BPZ50, BPEZ, PVB
Im Forum habe ich bereits sehr überzeugende Beiträge (besonders von "Thomas") lesen können, die mich vor einem vorschnellen Wechsel zur debeka zurückschrecken ließen (v.a. hinsichtlich Reha und Hilfsmittel).
Die Erfahrungen meiner DKV-versicherten Mutter (59 J) sind aber, was finanzielle Aufstockungen im Alter betrifft, eher negativ - ist dieser Zweifel begründet, oder eher als subjektiv falsch zu beurteilen?
Ich würde mich sehr über hilfreiche Antworten und Erfahrungen freuen, damit ich endlich eine Entscheidung treffen kann.
Grüße, Carolin
Re: Ist ein Wechsel sinnvoll?
Man könnte es kurz machen:
Bei Ihren Vorerkrankungen müssen Sie in der DKV bleiben, denn die Öffnungsaktionen gelten nicht für das Referendariat.
Auch eine Risikoprüfung bei der DKV entfällt nicht, da der Tarif Uni keine Kur- und Rehaleistungen (allerdings wie alle DKV-Tarife die Anschlussheilbehandlung) sowie kein Einbettzimmer enthält, außer Sie hätten eine Einbettzimmeranwartschaft abgeschlossen. Das wird aber meist vergessen. Wenn der Vertrag einfach risikoneutral umgeschrieben wird, könnte man die Risikoprüfung "vergessen". Davon gehe ich aber nicht aus! Deshalb werden Sie u.U. keine Versicherung im Tarif EBE bekommen, u.U. auch im BAT!
Zu Ihren Leistungsanforderungen:
Einbettzimmer gibt es bei der Debeka in Süd- und Westdeutschland für Beamte sowieso nicht, im Referendariat auch nicht bei der HUK. Zum Versicherungsumfang: Wären Sie gesund, hätte die Barmenia das beste Leistungsangebot (Komplettprogramm), dann folgt DKV (Anschlussheilbehandlung und häusliche Behandlungspflege drin, recht umfangreicher Hilfsmittelkatalog; mit Ergänzungstarif BAT/BET Teile der Kur und Reha), dann erst die Debeka und dann HUK.
Re: Ist ein Wechsel sinnvoll?
Vielen Dank, Thomas, für Ihre rasche Antwort.
Ich habe noch zwei weitere Fragen: 1.) angenommen, ich würde zukünftig auf die Inanspruchnahme des Rückentrainings beim Krankengymnasten verzichten können, da sich meine Beschwerden aufgrund des kontinuierlichen Muskelaufbautrainings erheblich gebessert hätten - was wahrscheinlich ist - hätte ich denn dann eine Ausicht auf eine Aufnahme bei der Barmenia nach der Beamtenanwärterzeit im Zuge der Öffnungsaktion (bzw. breits zum Referendariatsbeginn)?
2.) Mir ist immer noch nicht klar, warum ich in der DKV bleiben muss - hat mir doch der Versicherungsvertreter der debeka (ebenso HUK) erklärt, dass ich zum 1.2.09 einfach kündigen und wechseln könnte - die "Rückenbeschwerden" sah er nicht als Hinderungsgrund und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese schon als "erhebliches Risiko" gelten sollten... oder liege ich völlig falsch?
Da ich absoluter Neuling auf diesem Gebiet bin (bislang war ich noch nicht selbständig mit der Problematik konfrontiert), bitte ich Sie, meine vielleicht etwas ahnungslos klingenden Fragen zu entschuldigen und hoffe auf eine weitere hilfreiche Antwort.