Welche PKV für Angestellte (Private Krankenversicherungen)
linus, Donnerstag, 30.10.2008, 22:08 (vor 5870 Tagen)
Hi,
habe mich jetzt endlich durchgerungen in die PKV zu wechseln und habe auch schon diverse Angebot vorliegen. Nachdem ich diese ca. 3x komplett gelesen habe sowie mich durch div. Foren gelesen habe, bin ich ehrlich gesagt auch nicht schlauer.
Wichtig für mich (männl. 39 Jahre und bisher gesund) wäre, dass ich mich gegenüber der GKV von den Leistungen nicht verschlechter (es soll wohl tatsächlich Bereiche geben die nicht von der PKV abgedeckt werden?) und im Falle eines Falles die besseren (?) Leistungen der PKV nutze. Da ich ich wie bereits erwähnt bisher keine gesundheitlichen Probleme hatte, sind meine Anforderungen an die Leistungen auch nicht soo hoch. Z.B. würde mir das sg. 2-Bett-Zimmer reichen (angeblich hätte man eh kein Anspruch auf ein 1- Bett Zimmer - bzw. sind diese in vielen KH kaum zu haben?). Der SB sollte moderat (um 300,- €) ausfallen und Sachen wie Zahnarzt und Vorsorge sollten nicht angerechnet werden. Beitragsrückerstattungen wären für mich ebenfalls ein Bonus, aber kein entscheidener Pkt. Absolut wichtig für mich ist die Betragsstabilität. Hier gibt es ja auch einige Makler unter dem Deckmäntelchen des Verbraucher-schutzes, die auffällig fast alle die gleichen Gesellschaften empfehlen (Alte Oldenburger, LKH,SDK usw.) Ganz ehrlich, zu 100% haben mich diese Leute bzw. deren "Präsentationen" rund ums Thema 1-Tarifwerk usw. nicht überzeugt. Auf der anderen Seite habe ich bei den Kollegen die nur über den Beitrag und irgendwelchen Beitragsrückerstattungen versuchen, einen ne PKV im wahrsten Sinne aufzuquatschen, ein mehr als ungutes Gefühl.
Was haltet Ihr von dem Argument, jetzt einen "hochwertigen" Vertrag abzuschließen (auch wenn man gar nicht alle Leistungen unbedingt haben will s.o.) um im Alter event. die Versicherung abzuspecken und immer noch besser von Beitrag dazustehen, als wenn man von Anfang an diese günstige Variante genommen hätte. Ist da was dran?
Wenn jetzt also jemand von Euch einen Vorschlag mit nachvollziehbarer Begründung hat, immer her damit. Bin auch für jeden Hinweis dankbar, auf welche Pkt./Leistungen man besonders achten soll.
Danke Linus
Re: Welche PKV für Angestellte
Thomas, Freitag, 31.10.2008, 02:00 (vor 5870 Tagen) @ linus
Eine PKV versichert man, um im Alter hochwertig versichert zu sein, und nicht in jungen Jahren, wo man meist gesund ist. Soviel zu diesen Argumenten.
Zu den Ein-Tarifwerken:
Bei sehr großen PKVen sind in einem Tarif von fünf Paralleltarifen oft doppelt so viele versichert wie in einem Tarif einer kleinen Gesellschaft. Diese positive Ein-Tarifwerk-Argument gilt meiner Meinung nach nur für die Beamtentarife der Debeka, aber noch nicht einmal für die Debeka-Angestelltentarife mit vergleichsweise wenig Versicherten.
Beitragsstabilität heute, kann heißen, dass
a) sehr gut gewirtschaftet wird,
b) nicht erhöht wird wegen des Verkaufs, was später brutale Nacherhähungen zur Folge hat
c) das wenig in sehr teuren und faktisch unkalkulierbaren Bereichen (Hilfsmittel, Medikamente, Kur, Reha, Psychotherapie) geleistet wird
a) wäre super, kann sich mit neuen Managern aber in 10 Jahre ins Gegenteil umkehren, b) und c) wäre eine Katastrophe. Man müsste also schon sich die entsprechenden Finanzdaten jeder in Frage kommenden PKV zu gemüte führen.
Und deshalb rate ich Ihnen, erst einmal nach Bedingungen auszusieben, dann können Sie den Rest berücksichtigen. Auch sollten Sie keine Forderungen wie SB, aber bitte nicht für Vorsorge stellen. Wie soll das gehen? Dann hat die SB keinen verwaltungskostensenkenden Effekt mehr, wenn Sie ab 40 einmal im Jahr zur Vorsorge gehen? So können Beiträge nicht stabil bleiben! Auch klappt das ganze in der Praxis sowieso nicht, da Ärzte bei PKV-Patienten immer mehr machen und dann abrechnen als das, was als Vorsorge gilt!
Und dann noch zum 1-Bettzimmer: Bekommen Sie fast immer, wenn es sich um einen planbaren Krankenhausaufenthalt handelt. Im Notfall sieht das natürlich oft anderes aus. Meiner Meinung nach ist das 1-Bettzimmer ein sehr wichtiger Komfortbestandteil, weil nur dieses den Angehörigen erlaubt, nicht an Besuchszeiten gebunden zu sein. Gerade bei langen Arbeitszeiten der Angehörigen oder Schwerkranken, die Dauerbetreuung brauchen, ist ein Einbettzimmer sehr wichtig. Kann man natürlich auch in diesen Fällen für ca. 60 bis 70 Euro pro Tag hinzukaufen. Und das ist auch kein Argument für eine Voll-PKV, sondern für eine Zusatz-PKV, da es ja keines Wechsel aus der GKV in die PKV bedarf, um ein 1-Bettzimmer versichern zu können.
Re: Welche PKV für Angestellte
Linus, Freitag, 31.10.2008, 13:44 (vor 5869 Tagen) @ Thomas
Hi Thomas,
erstmal vielen Dank für die Info"s. Ok, das Argument mit dem SB kann ich nachvollziehen und würde diesen halt auf die Monatsbeiträge umlegen, um vom höchstmöglichen Beitrag auszugehen. Wenn mal im Jahr weniger wird, weil ich nicht beim Arzt war, auch schön.
Habe ich Sie von der Herangehensweise richtig verstanden, dass ich mir einfach überlegen soll, was für mich wichtig ist und dann die zutreffenden Angebote stumpf nach dem Preis bzw. Preis-Leistungsverhältnis auswähle? Also ohne Rücksicht auf irgendwelche Zahlen (ob die stimmen kann ich ja eh nicht prüfen) und Ratings in der Vergangenheit?
Wenn das so ist, würde ich mich über ein paar Stichpunkte zu den unabdingbaren Leistungen freuen, da ich das bisher nicht überblicke. Ein paar Sachen wie Psychotherapie ohne Begrenzung, offene Positivliste bei altern. Heilmethoden, 100% Erstattung für Hilfsmittel und Krankenfahrstuhl und Heilmitttel mein ich wären für mich wichtig. Da aber auch wdr jeder Anbieter eine andere Meinung (mit den schaurigsten Geschichten untersetzt) hat, komm ich da nicht weiter. Auch bei den ärztl. Leistung zu oder besser über die GOÄ hinaus, bin ich mir nicht sicher, was wirklich sinnvoll ist. Auch beim Pkt. stat. Auslandsbehandlung und weltweiter Transport bin ich noch im Zwiespalt.
Was spricht bei den Zahnbehandlungen eigentlich gegen eine Summenbegrenzung oder eine s.g. Zahnstaffel? Was gibt es bei den Sachen"Gemischte Anstalten" und ambulante OP zu beachten?
Für konkrete Empfehlungen um die Suche etwas einzugrenzen wäre ich sehr dankbar.
Gruß Linus
Re: Welche PKV für Angestellte
Christian , Freitag, 31.10.2008, 13:44 (vor 5869 Tagen) @ Thomas
Ich sehe das sehr ähnlich wie Thomas.
Allerdings empfehle ich noch auf die Rechtsform des Unternehmens zu achten.
Ein Vereicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist aus vielerlei Gründen einer AG vorzuziehen. Primäres Anliegen einer AG ist maximale Gewinnerzielungsabsicht. Fluktuation der Vorstände & damit Ausrichtung der Marschrichtung wechselt im Vergleich häufiger, Dividenden sind auszuzahlen, welche die Alterungsrückstellungen mindern, es werden zu häufig gleichartige, günstigere Tarife kreiert, welche in Konkurrenz zum älteren Tarifwerk stehen...
Wobei es auch unter den VVaG einige miese Gesellschaften gibt.
Z.B. der "KK" der Siganl-Iduna hat sich innerhalb von 6 Jahren verdoppelt und ist nun für den Neukundenzugang geschlossen.
Ein "1-Tarifwerk" finde ich gerade nicht so empfehlenswert. Ich wollte schon, dass es eine günstigere Version gibt, ohne gleich auf GKV-Niveau zu stürzen. Rein aus dem Sicherheitsaspekt heraus. Wer weiss was in Zukunft noch so passieren kann...
LKH?SDK? Ich bevorzuge einen besseren Hilfsmittelkatalog. Beitragserhöhungen der SDK ´08 & jetzt kommend ´09 sind mir schon zu viel.
Von der prozentualen Erstattung der LKH darf man sich nicht blenden lassen! 20% bis 5400 € wie im "120" sind nun mal 1080 €. Die SB muss man in zunehmenden Alter mit einkalkulieren. Zumal die SB von der LKH gerne erhöht wird.
Zu dem Argument "hochwertiger" Tarif:
Mathematisch betrachtet ist was dran. Aber auch das kommt wieder auf den Versicherer an.
Höherer Beitrag bedeudet auch höhere Alterungsrückstellungen. Allerdings haben die jüngeren, günstigeren "Locktarife" die Tendenz stärker im Beitrag zu steigen, was zum Eigentor werden kann.
Ich würde zudem nur einen Versicherer wählen, welcher einen Altersentlastungstarif (Vorsorgetarif) anbietet! Durch den Arbeitgeberzuschuss lohnt sich der.
Manche Tarife gibt es nur mit "2-Bett", die Differenz zum "1-Bett" schließt man mit einem KHT.
LG
Chris
Re: Welche PKV für Angestellte
Linus, Freitag, 31.10.2008, 14:50 (vor 5869 Tagen) @ Christian
Hi Chris,
das mit der Rechtsform leuchtet mir ein, nur bin ich skeptisch geworden, dass mir neben der LKH/SDK auch die Alte Oldenburger ausdrücklich empfohlen wurde. Die ist ja wohl seit 1 oder 2 Jahren auch eine AG. Da auf irgendeiner Seite auch mal die Abschlussquoten abgebildet waren und diese bei der AOL nur im Durchschnitt oder sogar drüber lagen, liegt für mich der Verdacht nahe, das hier nur nach der höchsten Prov. beraten wird. Von den Verwaltung- und Abschlusskosten stach da die Debeka hervor. Ob die aber von den Leistungen empfehlenswert sind weiss ich (noch) nicht. Jedenfalls ist das ja auch ein VVaG.
Zu dem Altersentlastungtarif noch die Frage, ob trotz AG-Beteiligung, eine eigenständige Absicherung nicht sinnvoller ist(?).
Woran kann ich sg. junge Tarife bzw. Locktarife erkennen, außer am günstigeren Beitrag? Zu Laufzeiten und Beitragsverlauf kann bzw. will ja kaum ein Vermittler was sagen. Ausnahme hier die bereits erwähnten "Verbraucherschützer". Wer sich allerdings auf diesen Seiten schon etwas umgesehen hat (es wird fast jede Gesellschaft/Tarif in Frage gestellt) wundert sich dann doch über die o.g. angebotenen Gesellschaften.
Können die Versicherer die SB eigenständig erhöhen?
Was ist von den DKV Angeboten Bestmed4 zu halten? Für andere Empfehlung bin ich nach wie vor dankbar.
Gruß Linus
Hallo Linus
Christian, Dienstag, 04.11.2008, 22:16 (vor 5865 Tagen) @ Linus
Altersentlastungstarife haben den Nachteil, dass alles futsch ist, sollten Sie die PKV wechseln.
Zudem ist zu beachten, dass der Beitrag zum Entlastungstarif auch über das Renteneintrittsalter hinaus bis zum bitteren Ende fällig wird.
Allerdings gibt es auch Vorteile: AG-mitfinanziert + steuerfrei in der Auszahlung.
Je nach Einzelfall lässt sich hier eine hohe Rendite erwirtschaften.
"Locktarife" sind abgespeckte, vermeintlich günstige und noch junge Tarife. "Einsteigertarife", welche hauptsächlich Selbstständigen/ Existenzgründern angeboten werden, diese schauen leider allzu oft nur auf den günstigen Beitrag. Einen Tarif jünger 7-8 Jahre würde ich fast nie empfehlen (z.B: Ausnahme: "Esprit" Deutscher Ring).
Den BM4 finde ich gelungen, mit der Begrenzung auf den 3,5 fachen Satz käme ich klar. Ich würde den Baustein "KUR" mitversichern. Allerdings habe ich nicht so das Vertrauen in die DKV. Mir begegnen zu viele langjährig DKV-Versicherte, mit zu hohem Beitragsniveau! Wenn ich mich nicht irre, hat die DKV in den letzten 10 Jahren 4 Komfort-Tarife auf den Markt gebracht. Das ist definitiv zu viel und schädlich für die Alttarife bzw. den Altbestand! Interna: Ein Wechsel des Altbestands in die BM ist nicht gewünscht.
Die Beratungssoftware von Morgen & Morgen gibt nicht nur Auskunft über die Beitragshistorie (Erhöhungen des Neukundengeschäfts), sondern bewertet auch die Stabilität der Bestandskundenbeiträge.
Die AO ist übrigens recht geizig, hinsichtlich der Provision!
Re: Welche PKV für Angestellte
Torwald , Montag, 03.11.2008, 23:48 (vor 5866 Tagen) @ Thomas
Hallo Thomas,
ich versuche gerade meine Auswahl andersrum zu treffen. Zuerst ein solide Gesellschaften auswählen und dann den für einen persönlich besten Tarif auswählen.
Was ist Deine persönliche Meinung zur Methodik von Peter Zinke (Aladon), Gesellschaften nach einem Langzeit Rating bzw. nach deren Tarifwerk zu bewerten und auszuwählen?
Wird das in der PKV Branche eher positiv oder negativ bewertet?
Grüße
Torwald
Re: Welche PKV für Angestellte
Thomas, Dienstag, 04.11.2008, 02:54 (vor 5866 Tagen) @ Torwald
Ein Blick in die Vergangenheit sagt leider nicht alles über die Zukunft aus! Soviel zu Herrn Zinke!
Zur Rechtsform: Schon mal darüber nachgedacht, dass die Eigenkapitalquote sogar des größten Versicherungsvereins auf Gegenseitigkeit in der PKV, der Debeka, nicht so toll ist? Soll das dann auch mit einem Rettungspaket der Bundesregierung gelöst werden, wenn es den Bach runter geht mit der Versicherungsbranche. Bei der Debeka würde das die Bundesregierung machen, aber bei den vielen kleinen VVaGs bezweifele ich das. Das wird dann ein Fall für die Auffanggesellschaft der PKVen. Was das für die Versicherten bedeutet, hat man ja bei der Mannheimer Leben gesehen!
Auch möchte ich gar nicht wissen, wie viele Pfandbriefe der Hypo Real Estate die ganzen Versicherer, v.a. die mit defensiver Anlagestrategie haben. Musste ja einen Grund haben, dass die Versicherungsbranche in die Rettung dieser Bank Milliarden pumpte. Aber wie will man als Versicherungsverein eine Kapitalerhöhung vornehmen? Wie soll das gehen? Bei einer AG geht"s, aber da wollen die Aktionäre natürlich auch eine Dividende. Ein VVaG muss dann entweder die Beiträge erhöhen oder Kredite aufnehmen! Und schon mal darüber nachgedacht, woher z.B. bei der Debeka diese WAHNSINNIGEN Kapitalrenditen OHNE Aktien herkommen. Aus Bundesobligationen sicherlich nicht! Da müssen Pfandbriefe, Zertifikate, Anleihen oder Renten drin stecken. Und wie man heute weiß, ist so was auch nicht mehr 100%ig sicher!
@Linus
Suchen Sie sich einen guten Berater, eigentlich einen sehr guten, der mit Ihnen alles durchdiskutiert! Denn Ihre Fragen gehen wirklich zu weit für ein Forum, da könnte ich zwanzig Seiten Abhandlungen schreiben. Allerdings haben wir schon vieles im Forum durchdiskutiert, suchen Sie doch einfach das Forum mit google durch! Und zu Ihren Ansprüchen: Ich glaube, das wird ziemlich teuer!
Re: Welche PKV für Angestellte
Linus, Dienstag, 04.11.2008, 23:16 (vor 5865 Tagen) @ Thomas
Hi Thomas,
das Problem sind nicht meine hohen Ansprüche, sondern eher meine Sorge das falsche Produkt einzukaufen und mich dann ewig zu ärgern. Da ich in der Vergangenheit nur sehr wenig Zeit bei den Ärzten verbracht habe und mich bisher auch bewusst nicht mit dem Thema Gesundheit/Vorsorge auseinander setzen wollte, kann ich im Moment noch immer nicht genau abschätzen was wirklich wichtig und unverzichtbar für mich ist. Mit knapp 40 sagt mir mein Verstand aber, dass es jetzt Zeit wird sich damit zu beschäftigen und ggf. zu handeln.
Da die Zeit für meinen geplanten Wechsel zum 01.01.09 langsam knapp wird, möchte ich ehrlich gesagt die Zeit nicht mit der Suche nach einem guten/sehr guten Berater vertrödeln, da meine bisherigen Erfahrungen da eher bescheiden sind.
Gibt eigentlich so etwas wie eine Aufstellung von Leistungen die unbedingt enthalten sein sollten?
Gruß Linus
Re: Welche PKV für Angestellte
Thomas, Mittwoch, 05.11.2008, 01:32 (vor 5865 Tagen) @ Linus
Hier wurde soviel gefragt, dass ich langsam den Überblick verliere, aber ein paar sehr subjektive Statements:
1.) LKH führt ja gerne Prozesse, um ein für alle Mal gewisse Sachen nicht zahlen zu müssen. Die Leute haben auch Recht, denn die Bedingungen geben das her. Wegen diesen Bedingungen würde ich mich bei denen auch nicht versichern!
2). SDK: ganz nett, aber eine prozentuale SB auf Hilfsmittel, also ich weiß nicht! Prozentuale SBs in teuren Bereich außer Zahn mag ich persönlich nicht, aber bitte.
3) AO ist ok, aber sehr klein, gut ist ja mittlerweile mit der niedersächsischen Sparkassenversicherung faktisch fusioniert. Soviel zum Thema "einmal Versicherungsverein" immer VVaG - von wegen. Ich möchte nur daran erinnern, was passierte, als die Staatsversicherung Bayerische Beamtenkrankasse an die Versicherungskammer Bayern (=Sparkasse) ging: Die Preise explodierten, den hält ja jede Kreissparkasse ihre Hand auf - ok, ist jetzt böse und Bayern ist nicht Niedersachsen usw.
4) DKV BM4 (in Kombi mit Tarif Kur): Die Bedingungen halte ich für sehr gut, da schon Bezug genommen wird auf die Mindeststandards des Basistarifs. Damit sind solche Scherze wie Notfalleinweisungen in gemischte Heilanstalten erledigt. Hilfsmittelkatalog auch gut. Persönlich würde ich aber den BM5 nehmen, aber ich bin hier ja schon als Vertreter der Luxustarife verschrien.
Zum Thema Tarifwerke: Ja, da herrscht bei der DKV ein heilloses Durcheinander, aber v.a. auch durch die Zukäufe (Vollmed ist ein Tarif der Züricher KV). Die DKV ist aber so groß, dass da in manchen Paralleltarifen mehr Leute drin sind, als in der ganzen AO!
Zu dem Thema "Beitragsexplosion" bei der DKV: Wer da Billig- oder sog. Komforttarife bei der DKV versichert hat, musste zwangsläufig enttäuscht werden. Bei der DKV sagt meine subjektive Erfahrung, dass man da am besten in die Hochleistungstarife geht, die sind jetzt teuer und bleiben es auch auf gleichem Niveau, leisten aber viel und steigen aber nie extrem überproportional an. In dieses Bild passt übrigens auch, dass in den Modultarifen der SM6 (Einbettzimmer) für Männer billiger ist als der SD6 (Zweibettzimmer). D.h. das Einbettzimmer war wohl besser kalkuliert als das Zweibettzimmer! Dies erklärt den Zugzwang zu neuen Tarifen, da der Markt so was nicht toleriert. Deshalb würde ich bei einer Wahl der DKV eher zum BM5 raten.
Es wäre natürlich auch mal versicherungsmathematisch interessant nachzurechnen, ob Hochversicherte mehr auf ihre Gesundheit achten oder eine Krankenhausphobie haben gegenüber weniger gut Versicherten. Könnte manche überproportionalen Kostensteigerungen gerade in den leistungsmäßig abgespeckten Tarifen erklären! Denn die Versicherungsaufsicht verlangt für alle Tarife dieselbe Mindestkalkulationsgrundlage!