Klein ist wie alles im Leben relativ.
Nehmen wir an, dass eine kleine PKV allein ohne einen Partner existiert, dann wird es vielleicht durch politische Einflüsse problematisch, denn es kommen u.U. keine neuen Versicherten mehr nach, die Grundverwaltungskosten bleiben aber lange Jahre gleich hoch, denn eine Abteilung für Investment wird mit weniger Versicherten auch nicht kleiner und die EDV ist trotzdem noch nötig usw.
Gehört der kleine Versicherer allerdings zu einem großen Konzern, der z.B. auch Autos oder Renten versichert, sind die Grundkosten relativ irrelevant, denn hier kann ein Zweig den anderen im Verwaltungsapparat und Vertrieb stützen. Allerdings könnte es auch sein, dass der Versicherer seine Lust an der kleinen KV-Sparte verliert, da dort keine hohen Umsatzrenditen mehr zu erzielen sind und verkauft das ganze an eine andere PKV, z.B. Züricher KV und Globale KV an die DKV. Dann sitzt man u.U. in einem geschlossenen Tarif (fest) und kommt nur mehr mit Ach und Krach in die anderen Tarife der neuen Muttergesellschaft, da die Tarifbedingungen so inkompatibel sind, dass für jeden Kleinkram ein Risikozuschlag oder Leistungsausschluss fällig ist.
Auch darf man nicht vergessen, dass PKVen sich rückversichern. Wenn man natürlich nur mit Kleinkram zum Rückversicherer kommt, dann kann man nicht die Konditionen erwarten, die ein großer bekommt. Und manche großen sind sogar selber Rückversicherer oder gehören Rückversicherern.