Wechsel von DKV nach ? (Private Krankenversicherungen)

Maik @, Mittwoch, 10.12.2008, 14:50 (vor 5829 Tagen)

Hallo, ich habe einen VollMed M4 Tarif bei der DKV, ohne SB mit fester Rückerstattung. Ich zahle ca. 60.- EUR im Monat Risikozuschlag wegen Übergewicht bei Vertragsabschluss. Im Februar 2009 bekomme ich Nachwuchs den ich privat versichern muss. Jetzt bieten mir mehrere Versicherungen günstigere Tarife an und wollen mich locken unter anderem damit das ich mein Kind in einem nicht mit meinem gekoppelten Tarif versichern kann und die Beitragsrückerstattungen getrennt behandelt werden und das ich jetzt schon für 2010 unterschreiben kann und nach altem Recht behandelt werde obwohl ich die Kündigungsfrist bei der DKV nicht wahrgenommen habe und somit frühestens 12/2009 aus dem Vertrag komme. Ich habe mittlerweile stark abgenommen, meine Ernährung umgestellt und bin nicht mehr übergewichtig, aber die DKV will mir den Risikozuschlag nicht erlassen.

Für mich hören sich die Tarife des Deutschen Ringes und der UKV, beide mit SB 600 EUR und flexibler garantierter Beitragsrückerstattung gut an. Jetzt meine Frage, kann und soll ich mich darauf einlassen? Das wichtigste ist mir eigentlich Beitragsstabilität und das mein Kind gut versichert ist, wie sieht die Empfehlung aus? Die einzelnen Makler/Berater anderer PKVs inklusive den beiden des DR und der UKV sehen die DKV in Schwierigkeiten. Ist das Panikmache und muss ich in den kommenden Jahren zwangsweise bei der DKV (ungezügeltes Wachstum, zu viele Risiken im Portfolio) mit sehr hohen Beitragssteigerungen rechnen?

Re: Wechsel von DKV nach ?

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 10.12.2008, 16:59 (vor 5829 Tagen) @ Maik

Das ist leider das typische Problem in der gesamten Versicherungswirtschaft, daß nur beim Neugeschäft richtig viel Geld verdient werden kann. Erstaunlicherweise aktuell am meisten mit dem Verkauf von PKV der Continentalen bzw. Signal und am wenigsten bei Central und DKV. Und die Verkäufer, welche keine großen Bestände über die Jahre aufgebaut haben, gelangen sehr oft beim fairen Beraten in die Bredouille und die Geschichten bekommen Bärte ohne Ende.

Also, ich würde zunächst bei der DKV eine aktuelle ärztliche Bescheinigung zu Größe und Gewicht einreichen und um Wegfall des Risikozuschlages bitten, denn die Bedingungen sprich Dein BMI, haben sich nachweislich geändert. Ein kurzer ärztlicher Status wäre sinnvoll, um dem Risikoprüfer auf die Sprünge zu helfen.

Und dann in aller Ruhe des Jahres 2009 alles weitere überprüfen und nie den eindringlichen Satz zur PKV von Thorulf Müller vergessen "wer heute nicht zahlt - löst später nach!" Fragen? e-mail

Re: Wechsel von DKV nach ?

PKV-Kenner @, Mittwoch, 10.12.2008, 21:30 (vor 5829 Tagen) @ Joachim Röhl

Die Schauergeschichten der angetroffenen Makler/Berater sind wirklich frech! Noch dazu, das der DR bereits mehr Tarife geschlossen hat als die DKV je im Angebot hatte (ist nun bewußt etwas überspitzt..) und die UKV ist auch so ein persönlicher "Freund"!

Ich kann Herrn Roehl nur recht geben, Ruhe bewahren. Das Kind kann man ja nach dem bestem Preis-Leistungsverhältnis versichern - auch woanders, ohne zwangsläufig selbst zu wechseln, für Kinder zahlen Sie sowieso nur Risikobeiträge ohne Altersrückstellung! Hin und her macht Konto leer... eine alte Weisheit!

Manchmal ist man aber wegen eines nicht "wegzubekommenen" Risikozuschlags auch zum Wechsel "gezwungen". Es ist kein DKV-Symptom, jeder Versicherer verzichtet ungern und nur sehr widerwillig auf bisherige Prämien! Da gehört etwas Ausdauer oft dazu!

Re: Wechsel von DKV nach ?

Maik @, Donnerstag, 11.12.2008, 09:34 (vor 5828 Tagen) @ PKV-Kenner

Hallo Herr Roehl, hallo PKV-Kenner,
vielen Dank für die rasche Beantwortung der Fragen. Ich glaube ich werde auch erstmal abwarten, die Panikmacher nach Hause schicken und mit der DKV bzgl. des Risikozuschlages und der Versicherung von meinem Kind sprechen. Was mich derzeit an der DKV allerdings ärgert ist das die noch keinen vorbei geschickt haben, trotz zweimaliger Anfrage meinerseits um über den Risikozuschlag und ggf. Veränderung meines Vertrages zu sprechen.

Re: Wechsel von DKV nach ?

PKV-Kenner @, Donnerstag, 11.12.2008, 13:24 (vor 5828 Tagen) @ Maik

Na was erwarten Sie denn jetzt zum Jahreswechsel? Die Außendienstler schrubben Neugeschäft! Da kann eine RZ-Bearbeitung, die keine neue Provision bringt warten (Grins...)

Nein, im Ernst. Die Widerwilligkeit bezüglich RZ ist kein DKV-Symptom. Sie sollten das Heft selbst in die Hand nehmen. Arzt aufsuchen, Statusveränderung dokumentieren lassen und dann selbst schriftlich erledigen! Oder Sie suchen unter www.dkv.com eine Geschäftsstelle (kein Vertreterbüro) persönlich auf!

Selbst ist der Mann!

Re: Wechsel von DKV nach ?

Michael, Donnerstag, 11.12.2008, 21:41 (vor 5828 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo Herr Röhl,
Sie haben oben geschrieben, das die Versicherungswirtschaft zur Zeit mit der Signal viel Geld verdient. Ich bin seit ca. 3 Jahren bei der Signal-Iduna im Tarif KK-plus privat versichert. Was ist denn von dieser Versicherung zu halten? Bringt sie nur hohe Provisionen für die Versicherungsvertreter? Wie sind die Leistungen bzw. die Höhe der Altersrückstellungen im Vergleich zu anderen PKV"en? Sollte ich mir Gedanken zu einem Wechsel machen?

Viele Grüße
Michael

Re: Wechsel von DKV nach ?

´PKV-Kenner @, Freitag, 12.12.2008, 01:31 (vor 5827 Tagen) @ Michael

Hallo Michael...

ich mische mal in die Anfrage an Herrn Röhl ein! Im Moment erleben wir auch im PKV-Markt die Geiz-ist-geil-Mentalität... heißt gerade Conti und Signal "punkten" im Neugeschäft gerade mit neuen abgespeckten Tarifen, die aus Beitragssicht interessant sind, aber mit Haken und Ösen versehen sind... Der Kunde sieht einen günstigen Tarif und erhält in den Leistungsaussagen der Tarife ein "spektakuläres" Angebot! Das kann man aus "Laiensicht" aber gar nicht einschätzen...

Andere Versicherer (z.B. Universa..) punkteten mit ähnlichen Tarifen vor 1-3 Jahren und stehen heute wieder im Hintergrund aus der Laiensicht (bezogen auf Beitrag/Leistung)... es wird immer wieder Versicherer geben, die Lockangebote für das Neugeschäft schaffen... aber hin und her macht Geldbeutel leer...

Wobei man wiederum unterscheiden muss, ob Versicherer oft und regelmäßig Tarife neu auf den Markt bringen... z.B. Hallesche und Deutscher Ring, aber auch Allianz als "Branchenprimus" sind hier in den letzen Jahren negativ aufgefallen!

Warum nun z.B. Signal... will ich heute Neukunden gewinnen, muss ich denen sugerieren, was "Besonderes" zu "unschlagbarem" Preis zu bekommen... es ist aber aus Expertensicht oft ratsamer, "alte" und sichere Tarife eher zu wählen. Sprich das Neugeschäft wird mit neuen Tarifen forciert, ohne an den Bestand zu denken... daher verdienen Vermittler z.B. der genannten Gesellschaften im Moment mehr Geld, als ein Vermittler, der ein altes, aber gutes Tarifsystem vermittlelt. Wobei Sie da auch nicht alle unter einen Kamm kehren sollten. Die Conti hat z.B. mit Economy lediglich einen radikal, aber interessant, abgespeckten Tarif unter Betrachtung der Top-Tarife, die seit Jahren stabil sind geschaffen...

Kurz zu KK-Plus...

- schwacher und geschlossener Hilfsmittelkatalog (hier können hohe Kosten bei schweren Krankheiten entstehen)

- Heilmittel sind auch sehr eingeschränkt... z.B. kein Ergotherapeut nach Schlaganfall, kein med. Fußpfleger bei Diabethes...

vergleichsweise hohe Beitragsanpassungen im Vergleich mit den besseren Markttarifen...

Kurz zum Versicherer...

schlechtere Beitragsrückerstattung kommt der langfristigen Rückstellung zugute... kein schlechter Punkt! Schadenquote und Kostenquoten bewegen sich im Marktschnitt...

Ergo - ein durchschnittlicher Tarif bei einem durchschnittlichen Versicherer... kein Grund zum ärgern, aber auch keiner für Euphorie!

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