Debeka vs. Central (Private Krankenversicherungen)

Chris @, Sonntag, 21.12.2008, 23:43 (vor 5821 Tagen)

Hallo,
bin seit 35 Jahre alt und seit 7 Jahren bei der Debeka im Tarif PN vollversichert. Aktuell wurde mir ein Wechsel in den CVP 500 Tarif der Central empfohlen. Begründung:
1. zu erwartende schlechtere Beitragsstabilität der Debeka
2. stationäre Behandlung bei der Central auch über die Höchstsätze hinaus
3. Möglichkeit bei der Central ohne Gesundheitsprüfung in einen Schwestertarif zu wechseln
4. garantierte Rückerstattung von 5 Monatsbeiträgen bei Nichteinreichung von Leistungen
5. wegen Punkt 4 stabilere Beiträge in der Zukunft, da Versicherte mehr Kosten selber tragen und die Rückerstattung in Anspruch nehmen.

Das Thema Beitragsstabilität ist mir sicherlich sehr wichtig. Allerdings sind Leistungen der PKV ebenfalls entscheidend, z.B. Hilfsmittel, Kuren, ..... Für eine Einschätzung des Forums wäre ich dankbar. Gibt es ev. andere Tarif Vorschläge?!

Re: Debeka vs. Central

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 22.12.2008, 09:41 (vor 5821 Tagen) @ Chris

Vorab, bist Du ein nur 50% zahlender Angestellter oder als Selbstständiger extrem interessiert die Kosten zu senken?
Rein preislich dürften die nur weniger als 50€ Beitragsunterschied Brutto nicht das Zünglein an der Wage sein. Central wirbt mit hoher Rückerstattung bei aber auch 500€ Selbstbehalt auf den gesamten Tarif...
Fragen? e-mail

Re: Debeka vs. Central

Chris, Montag, 22.12.2008, 10:00 (vor 5821 Tagen) @ Joachim Röhl

Ich bin Angestellter....
Der Beitragsunterschied beträgt in der Tat nur ca. 10€, also zu vernachlässigen. Die garantierte Rückerstattung wäre da schon interessanter, wobei mir primär auch die Leistungen sowie Beitragsstabilität wichtig sind. Das Thema der Leistungen arbeite ich z.Z. noch einmal durch und bin auch an vergleichbaren Tarifen interessiert.

Re: Debeka vs. Central

Thomas, Dienstag, 23.12.2008, 01:23 (vor 5820 Tagen) @ Chris

Die Debeka hat zwar üble Kur-, Reha- und Hilfsmittellöcher im PN,
aber soll man deshalb gleich in einen Hausarzttarif (Hilfsmittel sind schon besser) reingehen, zumal die Beitragsrückerstattung ja nur 2 MB im ersten Jahr und erst nach drei leistungsfreien Jahren 5 MB beträgt. Wenn man schon auf BRE steht, dann fährt man bei der Debeka besser.

Außerdem ist die BRE bei versicherungsfreien Angestellten ab 2010 eh nicht mehr so interessant, da dann nämlich die Beiträge größtenteils absetzbar sind. Bei einem Grenzssteuersatz von mehr als 40% + Soli + evtl. Kirchensteuer im Bereich der Versicherungspflichtgrenze verpuffen Beitragsrückerstattungen dann wohl zu einem Drittel, wenn die Wahlleistungen nicht absetzbar sein sollten. Sollten diese absetzbar sein, dann verpuffen ca. 50%. Wollen Sie deshalb in einen Hausarzttarif und dann drei Jahre warten, bis Sie das kriegen, was Sie bei der Debeka jetzt haben?

Wenn Sie wechseln wollen, dann wechseln Sie in etwas Besseres, so kommen Sie von der Lücke in die Traufe, um das Sprichwort einmal abzuwandeln.

Re: Debeka vs. Central

Chris, Dienstag, 23.12.2008, 12:55 (vor 5820 Tagen) @ Thomas

Danke für die Info! Kur, Reha und Hilfsmittel sind bei der Debeka (Reha auch Central) sicherlich lückenhaft. Hier ist zum Thema der Kur der Tarif der Central besser. Es gibt nach meinem Kenntnisstand eine 100% Übernahme nach Genehmigung. Des Weiteren wird im stationären Bereich über die Höchstsätze hinaus gezahlt. Beides sind aus meiner Sicht wichtige Vorteile.
Für Neueinsteiger wird bei der Central die garantierte Rückerstattung von 5MB + 1MB Überschussbeteiligung sofort für das erste Jahr gezahlt. Hier würde mir also kein Nachteil entstehen.
Das Thema der steuerlichen Absetzbarkeit ist mir neu. Wo kann ich hierzu weitere Infos erhalten? Mir sind die Auswirkungen noch nicht im Detail klar!
Über die Hausarztklausel bin ich ebenfalls gestolpert und ins grübeln gekommen. Ist dies denn wirklich ein Nachteil?
Ich bin bezüglich des Wechsels noch unsicher. Gibt es bei der Central ev. weitere entscheidende Nachteile?

Re: Debeka vs. Central

Thomas, Dienstag, 23.12.2008, 14:15 (vor 5820 Tagen) @ Chris

Zur Hausarztklausel:
Das ist ein Nachteil, da die Hausarztklausel bei PKVen - je nach Vertragsausgestaltung - erheblich strenger ist als in GKV-Hausarzttarifen. Es geht also nicht um pures Überweisen zum Facharzt, sondern es muss wirklich etwas vom Hausarzt behandelt worden sein, denn nur so stimmt ja auf die Dauer die Kalkulation!
Ob man so etwas will, muss man selber wissen. Im Alter ist es aber etwas mühselig, immer erst zum Hausarzt zu rennen und dann z.B. zum Internisten. Jetzt kann man sich den Internisten zwar als Hausarzt genehmigen lassen, doch davon macht die Central - zu Recht, um die Tarife stabil zu halten - nur vorsichtig Gebrauch.

Zur steuerlichen Absetzbarkeit: Das Verfassungsgericht hat entschieden, das PKV-Beiträge absetzbar sind (Klage wegen PKV), als Folge ist sowohl die GKV zu 100% als auch die PKV (allerdings lt. BVerfG nur ohne Luxusanteile verpflichtend) ab 2010 absetzbar. Was jetzt die Politik im Detail daraus machen wird im kommenden Jahr, müssen wir abwarten. Sie können allerdings davon ausgehen, dass die ambulanten und stationären Anteile im Mehrbettzimmer auf jeden Fall absetzbar werden, da diese systematisch der GKV entsprechen. Vielleicht wird auch der sehr teuere PKV-Basistarif als Absetzungsmaximum herangezogen, dann wäre jede PKV bis Mitte 50 komplett absetzbar!

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