Gehälter der Krankenkassenchefs (Gesetzliche Krankenkassen)
Wachtmann, E., Sonntag, 19.10.2008, 13:02 (vor 5884 Tagen)
Die Bild Am Sonntag präsentiert heute eine Liste mit allen Leistungen der 50 größten deutschen gesetzlichen Krankenkassen.
Wenn man diese Liste mit den Mitgliedszahlen und den Gehältern der Vorstände vergleicht wird schnell deutlich, wie unangemessen die Gehälter sind.
So verdient ein BEK Vorstand J. Vöcking) mit 7 Mio. Mitgliedern 190.000 €/ Jahr, ein BKK Ruhrgebiet Vorstand (Rolf Stange) mit 24.000 Mitgliedern oder BKK Die Bergische Vorstand (Joachim Wichelhaus) mit 40.000 Mitgliedern 120.000 €/ Jahr.
Das zeigt aus meiner Ansicht wie dringend hier eine Marktbereinigung erforderlich ist. Was sich hier Vorstände genehmigen (lassen) ist unglaublich. Höchste Zeit dass hier die prognostizierte Marktbereinigung in Form eines drastischen Abbaus von BKK eintritt.
http://wirtschaft.t-online.de/c/14/63/67/80/14636780.html
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
gkv-adm, Sonntag, 19.10.2008, 19:06 (vor 5884 Tagen) @ Wachtmann, E.
Hallo,
ja, ich finde es auch unglaublich.
Mit Personalverantwortung für 130 Mitarbeiter gerade mal 120.000 € im Jahr zu verdienen (Bergische BKK). In der freien Wirtschaft würde das keiner machen. Damit die KKn endlich mal hoch-qualifiziertes Personal bekommen, ist dringend eine deutliche Gehaltssteigerung notwendig. Schlage vor einem BEK-Vorstand mind. 500.000 € zu zahlen plus Erfolgsboni. Anders werden wir aus den müden Behörden KK keine fitten Dienstleister machen können.
Viel Spass beim Nachdenken
GKV-ADM
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
Wachtmann, E., Sonntag, 19.10.2008, 23:02 (vor 5884 Tagen) @ gkv-adm
Seit wann ist das Gehalt ein Qualitätskriterium?
Haben wir nicht gerade eine weltweite Finanzkrise, ausgelöst durch unglaublich hochbezhalte Bankmanager, von denen keiner unter 5 Mio nach Hause geht? Also einmal den Ball flach halten.
Wenn ein TKK Chef 240.000 € im Jahr verdient, mit 6 Mio. Versicherten und x tausend Mitarbeitern und hunderten Geschäftsstellen, steht das in keinem Verhältnis zu einem BKK Chef mit vielleicht 30.000 Versicherten und 90 Mitarbeitern und einem Gehalt von 120.000 € und einer Geschäftsstelle.
Eine gesetzl. KK ist nicht vergleichbar mit einem Unternehmen der freien Wirtschaft.
Ein Prof. an eine TH oder Uni verdient nicht mehr als ein BKK Chef, wobei seine Qualifikation deutlich höher liegen dürfte.
Und ein Abteilungsleiter im Öffentl. Dienst, teilweise auch mit 90 Mitarbeitern, verdient weniger als ein BKK Chef.
Und wir wollen nicht vergessen - bis dato konnte eine BKK nicht pleite gehen. Ein wirtschaftl. Erfolgsdruck wie in der freien Wirtschaft ist bzw. war hier nicht gegeben.
250 BKK sind 250 Versorgungsstätten für Vorstände, Abteilungsleiteer, etc. - bezahlt von der Versicherten für ursprünglich gedachte Gesundheitsleistungen.
Wieso schneidet denn das deutsche Gesundheitswesen im intern. Vergleich so schlecht ab? Es sind mit die höchsten Ausgaben mit mittleren Leistungen, in der Pflege sogar im unteren Bereich.
Machenw ir uns doch nichts vor: 2 BKK mit jeweils 50000 Versicherten und zwei kompletten Geschäftsführungen funktionieren auch bestens mit einem Vorstand und insgesaamt deutlich weniger Personaal.
Das deutsche Gesundheitswesen - Selbtsbedienungsladen einer bestimmten Klientel, Versorgungseinrichtung honoriger Leute, mit Rückendeckung der Politik.
Deine klugen Aussagen folgend müssen wir die Gehälter deutlich anheben damit die besten kommen (lollll). Und dann?
Dann sitzen sie und verwalten und wir Deppen dürfen noch mehr zahlen - ohne auch nur eine einzige Verbesserung zu erhalten.
Du GKV Admin, oder wer auch immer dahinter steckt (ein BKK Chef selbst
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
Ichlachmichschlapp, Dienstag, 21.10.2008, 09:56 (vor 5882 Tagen) @ Wachtmann, E.
Ähm, nur zur Klarstellung des Halbwissens.
Viele BKK sind Bundesunmittelbare Krankenkassen und unterstehen daher bereits der Aufsicht des BVA und können bereits heute "Geschlossen" werden.
Diese Änderung trifft eher auf die IKKen und AOKen zu.
Im Übrigen wird in der Diskussion hier schon der richtige Ansatz diskutiert: "Brauchen wir soviele Kassen"? Ich sage nein! Ich arbeite selbst bei einer BKK und ich denke auch, dass 50-70 Krankenkassen ausreichen. Bei weniger müsste man erst abwarten, ob dies tatsächlich mehr Wettbewerb bringt. Ich sage nur Monopol.
Der Gesundheitsministerin wäre ja ein Modell wie die Arbeitsagentur am liebsten. Staatsmedizin! Ich glaube, dass wollen wir alle nicht, oder?
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
GKV - ADM 2, Montag, 20.10.2008, 14:39 (vor 5883 Tagen) @ gkv-adm
Was soll denn GKV - ADM sein?
Spielt hier ein BKK - Vorstand auf wichtig?
Um einmal Tacheles zu reden - die meisten der BKK Vorstände bekämen in der freien Wirtschaft niemals solche Führungsposten. Du bestätigts ja selbst mit deiner Aussage das, damit die KKn endlich mal hoch-qualifiziertes Personal bekommen, dringend eine deutliche Gehaltssteigerung erforderlich ist.
Bedeutet das das derzeitige Führungspersonal unqualifiziert ist und demnach völlig überbezahlt. Sagt Wachtman doch.
Ich habe selbst erlebt wie eine BKK gegründet wurde, als KK eines Versicherungsunternehmens. Der neue Vorstand war ein ehemaliger und im VS-Unternehmen "nicht brauchbarer" Abteilungsleiter. Dort war er nahezu unfähig und überbezahlt.
Also hat man ihm die BKK schmackhaft gemacht. Da bekam er gar mehr Gehalt, was ihn überzeugte. Das er nichts konnte war zweitrangig. Die BKK werden durch die Versichertenbeiträge gespeist, also war sein überhöhtes und unangemessenes Gehalt für die Versicherung selbst kein Problem.
Und so etwas gab es in ganz vielen BKK`s.
Deswegen - gebt den TKK oder BEK Chefs ruhig etwas mehr und schließt die Versorgungseinrichtungen BKK!
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der wahre "GKV-adm"#"Re: Gehälter der Krankenkassenchefs, 89.48.227.186, Montag, 20.10.2008, 20:01 (vor 5883 Tagen) @ GKV - ADM 2
- kein Text -
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
Maller, Montag, 20.10.2008, 20:30 (vor 5883 Tagen) @ der wahre "GKV-adm"#"Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
"Da sind kleine Gehälter für den Vorstand sicher o.k. "
Selbst diese Gehälter von 120.000 € für einen, wie hier als Beispiel genannter Wichelhaus der Bergischen KK oder Stange, sind zuviel. Gilt aber auch für andere gleichwertige BKK`s.
"Abgesehen von der TKK (Hr. Klusen kommt von SEL) sind bei den großen Kassen keine Vorstände aus der freien Wirtschaft am Ruder. Alles gelernte Sofas, die in ihrer Kasse groß geworden sind. Komisch auch, dass Herr Klusen mit dem höchsten Verdienst (lt. BamS) auch die erfolgreichste Kasse Deutschlands leitet."
Das liegt daran das er ein innovativer Macher ist, der seine Qualität im freien Wettbewerb beweisen muss - und das auch macht. Solche Leute haben locker das doppelte verdient.
Der Vergleich hier zwischen BKK Vorstand und TKK/ IKK Vorstand ist ja wie der zwischen einem örtlichen Gewerkschaftsfunktionär und einem internationalen Top Manager.
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
platon67, Dienstag, 21.10.2008, 07:07 (vor 5883 Tagen) @ Maller
Ein paar Anmerkungen:
Die BKK `en waren bis vor ein paar Jahren ausschliesslich unternehmensbezogene Kassen, deren Personal von den Trägerunternehmen eingestellt und bezahlt wurde - also nicht aus Beitragsgeldern !! Dies gilt auch heute noch für die traditionellen und geschlossenen BKKén!!! Von daher sollte man differenzieren und nicht alle BKKèn über einen Kamm scheren.
Darüber hinaus sollte mann auch bedenken, dass wir vor gar nicht allzu langer Zeit noch über 1200 Krankenkassen in Deutschland hatten - heute sind das noch knapp 250´- reduziert durch Fusionen oder Schliessungen ! Ich kann mich aber nicht erinnern, dass dadurch die Verwaltungskosten in der GKV verringert wurden !!? Letztlich ist das eine rein polemische, im besten Fall eine moralische /ethische Diskussion....Durch die Erhöhung bzw. Kürzung der Vorstandsgehälter werden die Probleme im Gesundheitssystem nicht gelöst werden können
Ich würde da doch jedem Versicherten empfehlen sich an die eigene Nase zu fassen und darüber nachzudenken, wié er persönlich mit den Ressourcen umgeht. Inzwischen haben wir in der GKV eine Vollkaskomentalität, dass die Krankenkasse für jeden Unsinn und Unbillen des Lebens aufkommen soll - d. h. viele haben inzwischen eine Anspruchshaltung entwickelt, wonach der Staat bzw. die Sozialleistungsträger für alles zahlen soll.... Offensichtlich ist hierbei in Vergessenheit geraten, dass dies dann wiederum über Steuern und Gebühren von uns Bürgern zu finanzieren ist....
Ja es gibt eine Menge Probleme in diesem System gelöst werden müssen, aber die sind sicher an anderer Stelle zu suchen. Wenn dabei die Bezahlung der Vorstände mit geregelt wird ist das sicher ok (aber auch dann wird es wieder irgendjemanden geben, der glaubt das wäre zuviel),
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
Fasan, Dienstag, 21.10.2008, 08:44 (vor 5883 Tagen) @ platon67
Es gibt sicher viele verbesserungswürdige Punkte in dem System.
Eines dürften aus meiner Sicht die noch zu vielen KK sein. Da läßt sich schon einiges einsparen, insbesondere bei den Führungspersonen.
Fusionen bedingen immer Einsparungen, besonders beim Personal. Folglich ist es sinnvoll die 200 BKK massiv zu verringern - das wird auch so kommen.
Dann ist da noch die KV, ein unglaublicher Apparat, der auch abgeschafft gehört. Kassen können direkt mit Ärzten oder Ärztenzusammenschlüssen verhandeln und abrechnen.
Auch die KV, sind neben den BKK, Versorgungseinrichtungen für in der freien Wirtschaaft unbrauchbares Personal.
Grundsätzlich wird das System erst dann efffizienter, wenn hier Wettbewerb eintritt. Ohne Quersubventionierung und ohne Ausschluß einzelner Personengruppen bei verschiedenen Kassen. Jeder muss jeden nehmen.
Dann ist Qualität gefragt,
Die TKK schafft das ja auch.
Und dann sterben die BKK mit ihrem überbezahlten Führungspersonal sowieso aus.
Das ist gesunde Marktbereinigung.
Re: Gehälter der Krankenkassenchefs
Schramm, Dienstag, 11.11.2008, 22:08 (vor 5861 Tagen) @ gkv-adm
Wenn 120.000 € für einen BKK Chef mit 130 Mitarbeitern angemssen sein soll, dann müsste der TKK Chef X Millionen verdienen.
Erfolgs Boni? Für was?
Bekommen den Mitarbeiter ein Erfolgs-Boni? Ne.
Dafür hat der "Chef" ein deutlich höheres Gehalt als seine Mitarbeiter. Dafür soll er was leisten. Oder wofür ist das hohe Gehalt gedacht?