Basistarif Beamte (Private Krankenversicherungen)

julian, Dienstag, 20.01.2009, 16:35 (vor 5788 Tagen)

Hallo,
hat inzwischen jemand schon Erfahrungen gemacht mit dem Basistarif Beamte? Es ist sehr schwierig von den Gesellschaften konkrete Infos zu bekommen! Und
kennt sich jemand mit den Versicherungskosten/Basistarife aus (besonders hohe bzw. niedrige)?

Vielen Dank!
julian


Re: Basistarif Beamte

Thomas, Donnerstag, 22.01.2009, 01:15 (vor 5786 Tagen) @ julian

Gehen Sie zur HUK als Geschäftsstellenversicherer, der Tarif ist ja überall gleich teuer!
Preis ist der GKV-Höchstbeitrag (=KV 569,62 Euro) mal Ihren nicht von der Beihilfe gedeckten Satz, d.h. bei 50% Beihilfe sind es 284,81 Euro, bei 70% Beihilfe folglich 170,89 Euro, zuzüglich der Pflegeversicherung.
Durch Absenkung des allgemeinen Beitragssatzes der GKV von 15,5% um ca. 0,6% durch zusätzliche Subventionen in den Gesundheitsfonds wird der Beitrag etwas günstiger, bei 50% Beihilfe dann 273,79 Euro pro Monat.
Sollten Sie als Single mehr als die Hälfte der Beitragsbemessungsgrenze der GKV verdienen, also 1837,50 Euro brutto im Monat, dann ist aufgrund der Nutzung der Beihilfe von 50% der Basistarif immer billiger als der 100%-GKV-Beitrag, den Sie als Beamter zahlen müssen, da Sie ja keine Arbeitgeberzuschüsse bekommen. Bei vorhandener Familien müsste man das alles neu berechnen, mit einer nicht arbeitenden Ehefrau verschiebt sich die Grenze dann auf 80% der Beitragsbemessungsgrenze (Werte nicht gültig in Hessen und Bremen), mit einem oder zwei Kindern auf die Beitragsbemessungsgrenze, wenn alle in den Basistarif müssten. Allerdings müssten dann alle so krank sein, dass man sie nicht über die Risikoprüfung bekommt. Neue Beihilfeberechtigungen durch zukünftige Heirat und Geburt ermöglichen immer eine Aufnahme im Rahmen der Öffnungsaktion, d.h. mit max. 30% Zuschlag in die Normaltarife, d.h. hier sieht wieder alles anders aus.

Re: Basistarif Beamte

Goethe, Sonntag, 25.01.2009, 19:28 (vor 5782 Tagen) @ Thomas

Ich habe vor einigen Tagen von der HUK ein Angebot über eine beihilfekonforme Krankenversicherung zum Basistarif erbeten und auch ein Angebot erhalten.
Angeboten wurde mir eine Krankheitskostenvollversicherung unter Berücksichtigung der Beihilfevorschriften Bund mit folgenden Tarifen:
BA501 Ambulanttarif / BS501 Stationärtarif / BZ501 Zahntarif / BEBUN Beihilfeergänzung / PVB Pflegeversicherung.
Der Erstattungssatz beträgt 50 % im aktiven Dienst und 30 % im Versorgungsfall.
Der Beitrag würde 285,36 EUR betragen und damit ca. 200,-- EUR unter dem Beitrag liegen, den ich zurzeit als freiwilliges Mitglied einer Krankenkasse zahle.
Ein verlockendes Angebot und dennoch bin ich skeptisch.
Das Wort „Basistarif“ kann in diesem Angebot nicht finden. Die Leistungen im stationären Tarif sollen Zweibettzimmer und privatärztliche Behandlung umfassen, was nicht den Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen entsprechen würde.
Weiterhin wird an einer Stelle des Angebots gesagt, dass die Beiträge zunächst Grundbeiträge sein würden und erst nach einer Prüfung des Gesundheitszustands abweichende Vertragsbedingungen (Beitragszuschläge, Leistungsausschlüsse) vereinbart werden. Auch dies verbietet meines Wissens der Basistarif.
Dies alles deutet darauf hin, dass es sich hier nicht um ein Basistarif-Angebot handelt.

Liege ich mit meiner Einschätzung richtig?

Re: Basistarif Beamte

Thomas, Montag, 26.01.2009, 03:00 (vor 5782 Tagen) @ Goethe

Es handelt es sich hierbei um ein Angebot für die Normaltarife außerhalb der Öffnungsaktion, da sonst der Beihilfeergänzungstarif nicht angeboten werden würde. Man geht also bei der HUK davon aus, dass Sie die gesundheitsprüfung überleben und wenn nicht, dann wohl ein Fall für die Öffnungsaktion in die Normaltarife sind.
Das sind Sie auch, wenn Sie in 2004 schon freiwilliges GKV-Mitglied waren und Sie hätten diese Öffnungsaktion seit 2005 auch nutzen können, haben davon wohl aber nichts gewusst.
Der Basistarif Beamte ist nur relevat für
a) Beamte mit sehr geringem Einkommen, bei denen die Sozialklausel wirkt,
b) Beamte, die komplett unversichert sind, d.h. nicht Mitglied der GKV sind,
c) Beamte, die erst 2005 Beamte auf Zeit/Probe/Lebenszeit (keine Beamte auf Widerruf) wurden und die für Neubeamte geltende 6-Monatsfrist für die Öffnungsaktion nicht genutzt haben.

Basistarif Beamte

Arnold @, Montag, 26.01.2009, 11:11 (vor 5782 Tagen) @ Thomas

Verdiene unter 1800 EUR, alleinerziehend mit 2 Kinder 9 Jahre, Beamter Beihilfe 68 Prozent.Bin 60 Jahre. Meine Kinder sind derzeit bei der UKV mit 35 Prozent versichert. Wir möchten in den Basistarif wechseln. . Alle zu 30 Prozent. Ist das möglich ? Welche Kosten ?
Vielen Dank !

Re: Basistarif Beamte

Thomas, Montag, 26.01.2009, 15:04 (vor 5782 Tagen) @ Arnold

Bei den etwas seltsamen Prozentsätzen brauchen wir jetzt einmal erst Informationen:

1. Beihilfeträger: Bund und angeschlossene Länder oder Hessen oder Bremen oder Eisenbahnversorgung (ich glaube hier eher letzteres, ansonsten kenne ich keine 68%-Regelung?)?

2. Erhalten Sie einen Zuschuss zur PKV?

Kosten sind normalerweise immer 30% des GKV Höchstsatzes von 15,5% (bezogen auf die Beitragsbemessungsgrenze von 3675 Euro, steigt jedes Jahr mit der Einkommesnentwicklung an, in 2008 waren es nur 3600 Euro), d.h. bei drei Personen mit den genannten Prozentsätzen 90%. Das ist dann wohl zu teuer für Sie bei Ihrem Einkommen, deshalb gelten wahrscheinlich Sozialklauseln, die eine Deckelung auf 50% des Beitrags, als dann 45% von 15,5% von vorsehen.
Auf jeden Fall sollten Sie sich das gut überlegen, die Kinder in den Basistarif zu geben. Der Normaltarif ist hier bei bestehenden Versicherungsverhältnissen meist billiger. Hier wäre wenn schon eher ein Sparen bei Sachen wie Chefarzt usw. sinnvoller, falls das versichert ist.

Mein Rat:
Sie haben wohl bisher keine KV und müssen jetzt wohl tätig werden, da Sie sonst Probleme mit der Beihilfestelle bekommen.
Gehen Sie in den Basistarif, d.h. der Spaß kostet 3675 x 0,155 = 569,63 Euro, davon 30% = 170,89 Euro. Dazu kommt noch die 30%-Pflegeversicherung, die allerdings nicht so teuer ist. Ob eine Deckelung des Beitrags aus Sozialgründen bei Ihnen in Frage kommt, müssen Sie selbst herausbekommen, da Sie hierzu auch Ihre ganzen Vermögensverhältnisse offenlegen müssen und das gehört nicht ins Internet.

Re: Basistarif Beamte

Christian @, Montag, 26.01.2009, 17:37 (vor 5782 Tagen) @ Arnold

Sie meinten wohl 65 % bzw. 80% stationär (Hessen oder Bremen), somit wären 35% vom Höchstsatz für den Basistarif zu zahlen.
Der Basistarif kennt keine Fam. vers. & kostet Sie entsprechend!
Belassen Sie Ihre Kinder wo Sie sind, ausser Sie zahlen ü 50 € je Kind (dann würde ich in den Normaltarif eines anderen Versicherer wechseln).
Versuchen Sie sich ab 180 € in einem Normaltarif zu versichern, sofern das gesundheitlich noch möglich ist.
Wenn eine Aufnahme im Normaltarif an negativer Bonität scheitert, wird es für die plattform zu öffentlich, hier können Sie mich gerne per Mail kontaktieren.

LG

Re: Basistarif Beamte

Goethe, Montag, 26.01.2009, 20:44 (vor 5781 Tagen) @ Thomas

Meine Vermutung war also richtig, es handelt sich nicht um eine beihilfekonforme Krankenversicherung zum Basistarif, obwohl ich genau danach gefragt habe.
Ein Angebot im Rahmen der Öffnungsaktion habe ich im vorletzten Jahr eingeholt, aber wieder verworfen. Der Beitrag hätte unter Berücksichtigung eines 30 % Risikozuschlags (die Gesundheitsprüfung würde wahrscheinlich dazu führen) den damals vom mir gezahlten Beitrag in der freiwilligen Krankenversicherung nur unwesentlich unterschritten.
Meine Rechnung ist die Folgende:
Mein derzeitiger Beitrag zur freiwilligen Krankenversicherung beträgt ca. 480,-- EUR. Eine Versicherung zum Basistarif würde höchstens 285,-- EUR kosten (bitte berichtigen Sie mich, wenn ich falsch liege). Mein Arzt sagt, ihm seien Patienten mit Basistarif allemal lieber, als die Patienten, für die er ca. 30,-- EUR vierteljährlich pauschal von der Kasse erhält.
Ich würde im Basistarif in etwa die gleichen Leistungen erhalten, wie ich sie jetzt auch als freiwilliges Krankenkassenmitglied erhalte, zu einem bezahlbaren Preis.
Mir fehlt irgendwie eine logische Erklärung dafür, wieso ich nicht zum Kreis derjenigen Beamten gehören soll, die sich zum Basistarif versichern sollten.

Re: Basistarif Beamte

Thomas, Montag, 26.01.2009, 21:10 (vor 5781 Tagen) @ Goethe

@Goethe
Es hängt von Ihrem Einkommen ab, ob Sie sich einen Tarif im Rahmen der Öffnungsaktion mit ca. 400 Euro im Monat leisten können bzw. wollen, was ja immerhin 80 Euro billiger ist als die GKV, allerdings keine Möglichkeit zur Familienversicherung vorsieht - genauso wie der Basistarif. Natürlich kann der Beitrag im Normaltarif im Rahmen der Öffnungsaktion noch weiter steigen, es sind mir etliche Fälle von Steigerungen auf 500 Euro für die 50%-Stufe im Rahmen der Öffnungsaktion bei spätem Eintritt in die PKV bekannt.

Ansonsten spricht nichts gegen den Basistarif aus Sicht eines freiwillig GKV-versicherten Beamten. Nur will Ihnen diesen keine PKV verkaufen, da Sie über die Öffnungsaktion oft besser versichert sind (bei der HUK nicht unbedingt, da ist der Basistarif im Bereich der Psycho und Hilfsmittel besser) und Sie zudem mehr zahlen müssen, d.h. lohnender sind bzw. die anderen Tarife nicht so stark belasten.
Vertreter werden sich für Sie gar nicht interessieren, da es für beide Varianten keine Provision gibt!
Wenn Sie also den Basistarif unbedingt wollen und der ist - da unbüdgetiert - allemal besser als die freiwillige GKV, dann gehen Sie zur nächsten HUK- oder Debeka-Geschäftsstelle und gehen erst wieder auf, wenn der Vertrag unterschrieben ist. Drohen Sie sonst mit einer Klage und einer Beschwerde bei der BaFin und dem Bundesgesundheitsministerium. Dann wird man Ihnen den Tarif schon verkaufen, auch wenn Ihr Interesse daran eher beitragsgesteuert ist als leistungsgesteuert. Der Tarifnahme heißt übrigens bei allen Versicherern BTB=BasisTarif Beamte und die Nummer der Prozentzahl, also in Ihrem Fall BTB 50. Anders darf der Tarif dann nicht heißen!

Re: Basistarif Beamte

Thomas, Montag, 26.01.2009, 21:16 (vor 5781 Tagen) @ Christian

@Christian: Es muss sich eigentlich um die Bahn handeln, da die Bahnbeamten keine SB bei den Abrechnungen zahlen wie die anderen Beamten pro Rechnung/Rezept/Jahr usw. analog zur GKV, sondern pauschal 2% erniedrigte Beihilfesätze bis zur Deckelungsgrenze der GKV (2% des Einkommenszuzahlung) haben. Wie gesagt ein Sonderfall, da es nur die Erwachsenen trifft und neue Bahnbeamte gibt es ja nicht mehr, da die Bahnräte des Eisenbahnbundesamtes normale Beamte und damit nicht dem geschlossenen Eisenbahnversorgungswerk zugeordnet werden, das die Beihilfe abrechnet.

Re: Basistarif Beamte

Thomas, Montag, 26.01.2009, 21:19 (vor 5781 Tagen) @ Christian

@Christian
Noch eine Anmerkung: 180 € für einen 60-Jährigen Gesunden für die 30%-Stufe - na ja, das schafft noch nicht mal die HUK!

Re: Basistarif Beamte

Christian @, Dienstag, 27.01.2009, 21:38 (vor 5780 Tagen) @ Thomas

@thomas
Naja, für mich war das naheliegendste ein Zahlendreher.
Vielleicht erfahren wir es noch...

68% sagt mir rein gar nichts!
KVB-Beamte haben eine höhere Erstattung, die können Sie auch nicht meinen...Wie nennt man die Gruppe, die Sie meinen?

Zum Beitrag von 180 € für einen 60jährigen mit 70% Beihilfe:
Haben Sie sich verkuckt/vertippt?
Es gibt 5 Versicherer, welche darunter liegen. Angefangen bei 153,52 €.
Zum 61 gibts dann nochmal 10% Nachlass als Geburtstagsgeschenk obendrauf! *lach*

Re: Basistarif Beamte

julian, Mittwoch, 28.01.2009, 16:34 (vor 5780 Tagen) @ julian

Ich habe zwischenzeitlich ein Angebot: HUK BTB0 (!!!)- einen "BTB50" haben sie, trotz mehrmaligen nachfragens, nicht. Das sei der richtige,
ist das so?

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