Beamter auf Zeit - PKV oder GKV? (Private Krankenversicherungen)
Hallo,
ich (34 Jahre, verheiratet, ab Mai mit 1 Kind) werde zum 1.4. Beamter auf Zeit (Wissenschaftler an der Uni, daher zunächst für 3 Jahre, dann höchst wahrscheinlich noch mal 3 Jahre). Aus dem Forum und über die Brochüre "Dauernde Öffnung der PKV für Beamtenanfänger" ist mir inzwischen klar, dass ich trotz meiner Krankengeschichte (psychiatrische Tagesklinik und Therapie nach dem Tod meines Vaters vor 5 Jahren) wohl in die PKV kann, wenn auch mit 30% Aufschlag. Meine Frage ist nun: Was passiert, wenn ich nach den 6 Jahren keine weitere Beamtenstelle an der Uni finde? Kann ich dann zurück in die GKV? Oder muss ich trotz Wegfall der Beihilfe weiter privat versichert bleiben?
Wäre für Hilfe sehr dankbar.
Re: Beamter auf Zeit - PKV oder GKV?
Da ich Ihr Geschlecht nicht kenne und auch nicht weiß, ob Sie verheiratet sind, kann man Ihre Frage nur unzureichend beantworten.
Wenn Ihre Stelle ausläuft müssen Sie sich zu 100% selbst in der PKV versichern. Hierbei wird meist eine Risikozuschlag berechnet, der kostendeckend ist. Dies heißt, dass Sie u.U. schon jetzt unterschreiben müssen, dass Sie bei Wegfall der Beihilfe einen Risikozuschlag von z.B. 200 bis 300% bezahlen müssen. D.h. die Öffnungsaktion ist immer nur eine Deckelung des Risikozuschlags in Kombination mit der Beihilfe vor, fällt die Beihilfe weg, fällt auch die Deckelung weg. Sollten Sie sich dann selbständig machen wollen und nicht als Angestellter wieder zwangsweise in die GKV überführt werden, wird es leider dauerhaft sehr teuer. Die einzige Alternative ist der Basistarif. Hier entfallen Risikozuschläge, der Spaß kostet ohne Sozialsubvention 600 Euro nach Wegfall der Beihilfe.
Sind Sie zum Zeitpunkt des Auslaufens der Beamtenstelle mit einem/r GKV-Versicherten verheiratet und verfügen über keine Einkünfte (Mieteinnahmen, Kapitaleinnahmen, Übergangsgelder für ausgeschiedene Beamte usw.), dann können Sie über die Familienversicherung in die GKV hinein.
Re: Beamter auf Zeit - PKV oder GKV?
Lieber Thomas,
vielen Dank für die Antwort. Ich bin männlich und verheiratet; meine Frau ist zur Zeit als Doktorandin freiwillig in der GKV versichert und gibt nebenbei einige Stunden Englischunterricht. Geplant ist allerdings, dass sie nach der Geburt unserer Tochter im Mai erstmal ein Jahr zu Hause bleibt - ob sie dann in sechs Jahren angestellt ist, lässt sich jetzt natürlich nicht absehen.
Meine Selbständigkeit ergab sich aber nur kurzfristig; ich war bis Ende Januar an einer anderen Uni im Angestelltenverhältnis beschäftigt und habe für die Monate Februar und März über Werkverträge der Uni für den Übergang Geld verdient - meine GKV hat mich deshalb freiwillig versichert, allerdings zum Höchstsatz (ca. 630 Euro). Den Höchstsatz würde ich als freiwillig versicherter Beamter jetzt weiter bezahlen. Lässt sich abschätzen, wie hoch der Beitrag in einer PKV als Beamter jetzt wäre (ich vermute mal mit 30 % Zuschlag?) und was 200 - 300 % in sechs Jahren dann heißen?
Herzlichen Dank für die Mühe.
Re: Beamter auf Zeit - PKV oder GKV?
Der Beitrag je nach Versicherungsumfang, d.h. bei Ihnen faktisch Beihilfeumfang (mit oder ohne Wahlleistungen) ca. 170-210 Euro plus 30% Zuschlag für die 50%-Versicherung. Da Sie die 200 bis 300% Aufschlag bei Wegfall der Beihilfe nicht bezahlen können, ist sowieso nur der Basistarif interessant, der ja immer auf den Höchstbeitrag (also 600 Euro) der GKV gedeckelt ist. Da Sie nach dem 1.1.2009 erst in die PKV gehen, dürfen Sie jederzeit in den Basistarif wechseln, wenn die Mindestvertragslaufzeiten abgelaufen sind (je nach Versicherung 1-2 Jahre).
Re: Beamter auf Zeit - PKV oder GKV?
Nur ganz kurz, lieber Thomas: Herzlichen Dank für Ihre Mühe!