Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag (Private Krankenversicherungen)
rose, Montag, 27.04.2009, 14:24 (vor 5690 Tagen)
Hallo zusammen,
ich bin Angestellter und überlege von der GKV in eine PKV zu wechseln.
Ein Auswahlkriterium für die PKV ist für mich die Stabilität des Beitrags, daher die Frage ins Forum, welche Gesellschaft und Tarife hier empfehlenswert sind?
LG
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
PKV-Kenner, Montag, 27.04.2009, 14:51 (vor 5690 Tagen) @ rose
Suchen Sie sich bitte einen versierten PKV-Berater! Ein liebgemeinter Tip! Jegliche Selbstbildung über das Internet und Foren führen zu einem - dem WORST CASE!!!
Beratung wird Sie immer was kosten, ob die Provision, die der Vertreter bekommt (und schon in Ihrem Beitrag eingepreißt ist) oder zusätzliche Beratungsgebühren sogenannter unabhängiger Honorarberater. Bei notorischer Besuchsangst vor Vertretern, bieten einige telfonische Beratung an!
Was ist denn überhaupt an der Beitragsstabilität der letzten 10Jahre interessant? Verbriefen Sie damit eine Garantier für die nächsten 30Jahre????
Manch stabilen Tarif gibt es seit dem "Strukturwandel" der PKV´en heute nicht mehr neu abzuschließen!
Viele Fragen, Fragen, Fragen....
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
Thomas, Montag, 27.04.2009, 15:58 (vor 5690 Tagen) @ PKV-Kenner
Leider haben einige PKVen die medizinische Inflation von 5-10% pro Jahr jahrelang nicht eingepreist, um die Tarife niedrig zu halten. Natürlich kann man durch herausragende Kapitalmarktsgewinne einiges gegenfinanzieren - dass dies z.Z. weder am Aktien- noch am Rentenmarkt funktioniert, dürfte jedem klar sein.
Deshalb sollten Sie meiner Meinung nach zu keiner PKV gehen, die nicht eine geringe, sondern aber eine kontinuierliche Steigerungsrate aufweist. Bei guter Geldanlage weisteine Erhöhung von ca. 10% alle drei Jahre auf eine solide Kalkulation eines Tarifs hin. Gehen Sie zu den Nicht-Erhöhern, dann müssen Sie jede Nicht-Erhöhung mit Zinseszinsen später sicher nachzahlen oder es wird eine neuen Tariflinie aufgelegt, in die Sie dann nur mit sog. Tarifstrukturzuschlägen wechseln können, wie dies zur Zeit leider die Allianz vorexerziert.
Und noch eins: Natürlich könnte man eine PKV so kalkulieren, dass es nie in Ihrem Leben eine Beitragserhöhung gibt - einmal Hyperinflation oder medizinische Wunder (z.B. Pille für 100 Euro am Tag, um 150 Jahre alt zu werden) ausgenommen. Diese PKV würde allerdings jetzt in jungen Jahren sicherlich 800 Euro aufwärts kosten - mit so einem ehrlichen Tarif würde ja wieder keiner der Schnäppchenjäger anbeißen und diese PKV wäre bald pleite!
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
Gast, Montag, 27.04.2009, 16:34 (vor 5690 Tagen) @ Thomas
Aber es gibt doch PKVen wie die Alte Oldenburger, die schon über 30 Jahre nur ein Tarifwerk haben und immer unterdurchschnittliche Beitragssteigerungen.
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
Gast, Montag, 27.04.2009, 16:39 (vor 5690 Tagen) @ Gast
ähnliches dürfte auch für die Debeka gelten...
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
PKV-Kenner, Montag, 27.04.2009, 21:58 (vor 5690 Tagen) @ Gast
Alte Oldenburger schlüpft unter das Dach der VGH. Der kleine Bestand zwingt wohl dazu, um die Mehrkosten des WSG zu puffern. Versicherer mit kleinen Beständen mußten sich halt Gedanken machen.
Die Debeka hat im Moment eine der geringsten Eigenkapitalquoten (Geld, was sofort flüssig ist, wenn hohe Schwankungen in den Leistungsausgaben anfallen - einfach erklärt) und hat einen Großteil von langfristigen Anleihen bei der DEPFA angelegt. Die DEPFA wurde vor nicht all zu langer Zeit mit anderen Instituten zur HRE (HypoRealEstate) fusioniert... ob eine Bank, die pleite ist Anleihen weiter verzinsen oder gar zurückzahlen kann steht in den Sternen. Wir alle als Steuerzahler tragen ja aber zur Wende des Disasters bei... :)))
Prinzipiell ist PKV ein richtiger Gedanke, auch die Beitragsstabilität ist eine feine Geschichte und wichtig. Ich erinnerer aber daran, das seit 2009 Altersrückstellungen bzw. Übertragungswerte für jeden Neukunden in Zukunft und immer zu einem Versicherer mitnehmbar sind. Wird mit mein Versicherer zu teuer, kann ich "problemlos" wechseln. Nur die neue Gesundheitsprüfung muß ich "überstehen". Finanziell verliere ich aber nicht mehr, wie bis 2008 bei Versichererwechsel. Somit sollte ich aktuell eher auf den Tarifinhalt schauen (schauderhaft bei Debeka). Kann ich mir meine PKV nicht mehr leisten, gibt es immer noch die gesetzliche Krankenversicherung der PKV, den Basistarif. Der wird mir bei finanzieller Not sogar noch im Beitrag gesenkt!
Einen echten Tip für ausgewogene Versicherer sind die, mit den reichsten Kollektiven (Rückstellung pro Versicherten). Das ist der Deutsche Ring, die Continentale und die Barmenia. Auch eine Gothaer sollte wieder erstarken, wenn man die Spezis aus der Vermögensverwaltung gut kennt. Dann weis man im Hintergund, wo deren Kohle im Moment liegt - bei der Finanzkrise verliert man nicht nur Geld, es wechselt oft nur den Besitzer! :::))))
Viel Spaß beim suchen! Oder wie gesagt, nehmt euch einen versierten PKV-Berater. Nicht mich, ich berate die Unternehmen - ich kenn da aber ein paar, die verstehen ihr Handwerk!
Grüße
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
Thomas, Mittwoch, 29.04.2009, 01:03 (vor 5689 Tagen) @ PKV-Kenner
Ich bin froh, dass der PKV-Kenner das mit der HRE mal wieder anspricht. Denn wenn die Regierung mal so ehrlich wäre und sagen würde, dass die Lebensversicherungen von Millionen und die PKV von Millionen kleiner Beamten kaputt wären, wenn die HRE fällt, dann würde es nicht mehr dieses Anti-Verstaatlichungs-Geschimpfe geben.
Insofern dürfte die Debeka sicher sein, aber Kosten rollten und rollen auf viele Versicherer zu, auch auf die Debeka - immerhin pumpten die deutschen Versicherer auch viel in die Rettung der HRE!
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
FE , Montag, 15.06.2009, 20:08 (vor 5641 Tagen) @ rose
Nun, wenn du bei einer Versicherung bleibst waren alle mind. so beitragsstabil wie die GKV. Also kann es nur besser werden. Zumal die GKV nichts garantiert und tgl. die Leistungen ändern kann und ändert.
Davon abgesehen: Du kannst sehr beitragsstabil bleiben wenn du eine Versicherung ohne Leistungen nimst. Oder zumindest mit extrem wenig.
Dann allerdings kannst du in einem der seltenen Fälle wo du z.B. Krebs hast, einen Schlaganfall hattest auf 60.000 - 120.000 Euro, oder mehr oder weniger, sitzen bleiben.
Was ist dir also Beitragsstabilität wert ?
Wenn dann doch die Leistung eine Rolle spielt können wir hier ja einmal die ca. 100 Leistungsfragen durchgehen, mit Erläuterung. Nach den ca. 50 DIN A4 Seiten kannst du dann halbwegs beurteilen ob zumindest die Leistungen passen.
Sorry, aber warum gibt es immer noch einen Haufen Menschen die so etwas existenzielles so oberflächlich angehen. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln !!! Wenn ihr nur ein wenig krank seit seit ihr auf Gedeih und verderb im gewählten Tarif gefesselt und kann euch und die Familie in den Ruin treiben.
Und das nur weil man Angst hat einen Fachmann zu konsultieren und der einem ja etwas andrehen könnte oder ein paar Euros verdient ???
*kopfschüttel*
Re: Welche PKV ist in den letzten 10 Jahren am stabilsten im Beitrag
GKVler, Montag, 15.06.2009, 20:40 (vor 5641 Tagen) @ FE
man kann natürlich auch in der GKV bleiben...
dann kann"s nicht passieren, dass man auf 60.000 € - 120.000 € (Krebs und Schlaganfall sind leider keine seltenen Krankheiten, sondern gehören zu den häufigsten Todesursachen) sitzen bleibt, man braucht sich keine Gedanken zu machen über exorbitante Beitragssteigerungen im Alter, braucht nicht zig Leistungskataloge zu wälzen in der Hoffnung, dass alle wesentlichen Leistungen mit in der Police drin sind und braucht auch Gott sei dank keinen Ruin dank der Krankenversicherung zu fürchten.
Gruß GKVler