PKV - Ja oder Nein (Private Krankenversicherungen)
Hallo,
ich bin 39 Jahre alt, weiblich, seit 9 Jahren in der gleichen Firma angestellt und verdiene rund 55.000 Euro im Jahr. Ich hatte vor 12 Jahren einen Bandscheibenvorfall der konservativ behandelt wurde und bin seitdem weitgehend beschwerdefrei.
Da ich wiederholt bei Bekannten beobachtet habe dass gesetzlich Versicherte auch in dringenden Fällen gegenüber privat Versicherten benachteiligt wurden, überlege ich nun, ob ich in eine private Krankenversicherung wechseln soll. Leider kenne ich mich überhaupt nicht aus, daher habe ich folgende erste Fragen (bevor ich mir einen Außendienstler ins Haus hole):
- Ich habe gehört, dass man im Alter damit rechnen muss dass die Beiträge bis auf das dreifache steigen - wovon hängt das ab und was passiert, wenn man die Beiträge nicht mehr zahlen kann?
- Muss ich den Arbeitgeberanteil wenn ich in Rente gehe selbst übernehmen (verdoppelt sich also dann mein KV Beitrag)?
- Ich habe seit ca. 2 Jahren ein private Zahnzusatzversicherung - brauche ich diese dann nicht mehr oder kann ich dadurch Beträge bei der PKV sparen?
- Welche Auswirkungen wird mein Bandscheibenvorfall (wahrscheinlich) haben - gibt es eine ärztliche Untersuchung vor der Aufnahme in die PKV?
Vorab den Teilnehmern dieses Forums herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
Alexandra
Re: PKV - Ja oder Nein
Gast, Mittwoch, 27.05.2009, 15:29 (vor 5664 Tagen) @ Alexandra
Hallo Alexandra! Ich persönlich würde als GKV-versicherter nach Möglichkeit nicht in die PKV gehen - ich finde das Risiko einfach zu groß, dass der Beitrag (der immer steigt) nicht einkommensabhängig ist. es kann ja nie ausgeschlossen werden, dass sich das einkommen mal ändert und dann ist die pkv u. u. nicht mehr so leicht zu wuppen... ich habe ambulante, stationäre und zahnzusatzversicherungen und werde damit überall als privatpatient behandelt, ohne lebenslang an die pkv gebunden zu sein...
Grüße, Gast
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 27.05.2009, 19:05 (vor 5664 Tagen) @ Gast
Da Du offensichtlich viel Wert auf eine optimale medizinische Versorgung legst, eröffnen sich nur zwei Wege, welche sicher zum Ziel führen: für ab 143€ kaufst Du eine ZUSATZVERSICHERUNG, welche Dich in den Privatstatus bei Arzt/Facharzt/Zahnarzt oder auch im Krankenhaus bundesweit hebt. Dein Eigenanteil in der GKV von aktuell drei Hunderteuroscheinen monatlich bleib natürlich im "Interesse der Solidargemeinschaft" weiterhin bestehen.
Oder die Entscheidung fällt auf einen kompletten Wechsel in die PKV, wo dann Beiträge im Arbeitnehmeranteil von zwar nur um die 200€ aufgerufen werden, ich Dir aber persönlich und nach fast 20 Jahren PKV-Verkauf&Mitgliedschaft nur raten kann ein BEITRAGSSICHERUNGSPROGRAMM für weitere 58€ zu vereinbaren, um den Beitrag ab dem 65. und dann ohne! Arbeitgeberzuschuss allein tragen zu können bzw. die Beitragsbelastung insgesamt zu senken. Ein Problem, daß sowohl Privatversicherte, als auch Freiwillige Mitglieder in der Gesetzlichen trifft.
Die Fragebögen aller 48 privaten Versicherer sehen auf den stationären Verlauf von bis zu 10 Jahren, auch muss beantwortet werden, ob in den vergangenen bis zu 5 Jahren ambulante Behandlungsbedürftigkeit oder Beschwerden bestanden haben...? Im Zweifelsfalle ist es jedoch erfahrungsgemäß immer besser ein aktuelles orthopädisches Attest einzureichen, um Status und Prognose dauerhaft gegenüber dem Versicherer zu dokumentieren.
Beachte auch: irgendein Kassenvertreter wird Dich sicherlich gleich freundlicherweise auf die Lücken der PKV in Punkto nichtvorhandener beitragsfreier Kindermitversicherung hinweisen, aber zum Glück bist Du ja für Deine persönliche Lebensplanung noch selbst verantwortlich.
Fragen? nur per e-mail
Re: PKV - Ja oder Nein
Gast, Mittwoch, 27.05.2009, 19:45 (vor 5664 Tagen) @ Joachim Röhl
Gibt es eigentlich bei der Barmenia ein BEITRAGSSICHERUNGSPROGRAMM bzw. gibt es ein kassenunabhängiges? Würde gerne mal die Bedingungen lesen. Welches haben Sie denn Herr Röhl?
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Mittwoch, 27.05.2009, 21:04 (vor 5664 Tagen) @ Joachim Röhl
wenn die fehlende kostenlose Familienversicherung der einzige Nachteil der PKV im Gegensatz zur GKV wäre wär das ja schön...
1. ja es stimmt, die Beiträge der PKV steigen mit zunehmendem Alter stark an. Das hängt damit zusammen, dass das Risiko krank zu werden mit steigendem Alter ebenfalls steigt. Und die Beiträge werden in der PKV halt eben nach dem Risiko berechnet. übrigens zahlst du als Frau eh mehr als ein gleichaltriger und gleich kranker (oder gesunder) Mann
2. wenn du in Rente gehst und eine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bekommst, übernimmt die Rntenversicherung den "AG-Anteil", allerdings max. in der Höhe die für die GKV anfallen würden - du musst allerdings als PKV-Versicherter damit rechnen, dass die Beiträge, dass deine KV-Beiträge dann wesentlich höher sind, als sie es wären, wenn du noch gesetzlich versichert wärst
3. kann ich dir leider nicht beantworten
4. in der PKV wirst du dafür wahrscheinlich entweder einen Risiko-Zuschlag zahlen müssen oder aber die PKV schliesst diese Erkrankung ganz aus ihrem Leistungsspektrum aus
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Der Frager, Donnerstag, 28.05.2009, 09:00 (vor 5663 Tagen) @ GKVler
@ GKVler:
zu 1) Ich dachte die Kosten durch das erhöhte Risiko im Alter zu erkranken wird durch die Alterungsrückstellung aufgefangen. Die steigenden Beiträge sind doch eher auf steigende Ausgaben für Gesundheitsleistungen und/oder einer ungenügenden Kalkulation im Tarif z.B. bei steigendem Durchschnittsalter des Kollektivs im Tarif bei gleichbleibender Leistungszusage der Krankenversicherer zurückzuführen, oder?
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Donnerstag, 28.05.2009, 21:44 (vor 5663 Tagen) @ Der Frager
nun ja, wieso auch immer - die Beiträge steigen bei der PKV mit steigendem Alter...
ob dies nun durch das höhere Risiko, durch Fehlkalkulation oder auch dadurch, dass irgendwann bestehende Tarife geschlossen werden um für neue Versicherte güntigere und damit attraktivere Tarife anbieten zu können - dass wissen nur die Versicherungsgesellschaften
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Marion, Mittwoch, 27.05.2009, 21:57 (vor 5664 Tagen) @ Alexandra
Hallo Alexandra,
ich würde, falls möglich, der besseren Leistungen wegen in eine PKV mit einem hochwertigen Tarif wechseln. Falls es aus irgendwelchen Gründen in den nächsten Jahren bzw. Jahrzehnten zu teuer werden sollte, kannst Du bis zum 55. Lebensjahr immer noch zurück in die GKV wechseln. Dafür must Du nur ein Kalenderjahr unter der JAEG verdienen. Das geht relativ problemlos durch z.B. befristete Reduzierung der Wochenarbeitsstunden, Einzahlung in die betriebliche Entgeltumwandlung oder ins Lebensarbeizeitkonto. Die bis dahin angesparten Altersrückstellungen kannst Du bei den meisten Versicherungen in Zusatzversicherungen umwandeln.
Dies soll aber nur ein Ausweg in einer finanziellen Notsituation aufzeigen. Dein Ziel sollte es sein, auf Dauer in der PKV zu sein.
Viele Grüße
Marion
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 28.05.2009, 05:49 (vor 5664 Tagen) @ Marion
Genauso ist es mit dem durchaus möglichen letzten Aufruf 55 hübsch zurück ins warme Körbchen mit schicken Zusatztarifen. Die typischen Wege von Angestellten zur PKV beginnen dagegen oft nach den drei Zwangsjahren im Anschluß ans Studium, dann wenn die Kinder flügge geworden sind und der Gesamtbeitrag von 619,24€ (ein Elternteil) dennoch nicht sinken will.
Und dann leider für einige auch noch sehr spät, wenn ein lebenslang seiner Kasse die Treue haltener Gutverdiener entsetzt feststellen muss, daß er nun als gutsituierter Rentner bis zu 650,48€ (kinderlos und z.B. 1000€ Mieteinnahmen+1000€ Zinseinkünfte+1675€ betrieblichen Alterversorgung) löhnen muss. "Dachte immer da zahlt man dann fast gar nichts...da hätte ich ja früher gleich in die Private gehen sollen, wenn ich das gewußt hätte, aber die nette Dame von der Kasse hat mir da immer abgeraten"
Und genau hier setzt jedes Beitragssicherungsprogramm ein, was bei der http://www.barmenia.de/produkte/469.asp über den Tarif EB angeboten wird. Da Du mich ganz privat fragst, ich habe 1994 mit 36 Jahren eine private Rentenversicherung bei der Allianz AG abgeschlossen. Ich investiere seitdem meine Ersparnis aus dem Wechsel von Gesetzlich zu Privat Höhe 250€ monatlich und erhalte ab dem 65. jährlich 16.272€ auf Lebenszeit oder einmal 202.000€. Als in der AOK Verbliebener würde ich zum aktuellen Höchstsatz von 619,24€ vernünftigerweise noch die 250€ addieren müssen, um später mal nicht "am Fliegenfänger zu hängen."
Die Welt ist rund und auch in 15 Jahren wirds von Miami bis Phuket nichts gratis geben...
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Donnerstag, 28.05.2009, 21:54 (vor 5663 Tagen) @ Joachim Röhl
na, da kann man dem gutsituierten Rentner doch gratulieren - er hat alles richtig gemacht und kann nun seinen Lebensabend richtig geniessen
ich kenn"s aber eher so: ich hab mein Leben lang gearbeitet, bekomme nun 1500 € (oder vielleicht auch 2000 €) und soll davon davon nun 1000 € Beiträge zur Krankenversicherung zahlen - und von was soll ich nun leben??? (den weiteren Verlauf der Flucherei erspare ich dem geneigten Publikum lieber
beliebt sind auch die Beschwerden der Pensionäre, die von der Pension noch beträchtliche Beiträge für sich und die Ehegatten zahlen müssen
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Donnerstag, 28.05.2009, 22:27 (vor 5663 Tagen) @ GKVler
was ich noch vergessen habe, zu erwähnen:
Joachim Röhl hat oben die Situation eines sehr gut verdienenden FREIWILLIG versicherten Renters angegeben
was dabei nicht passen will, ist dass dieser Rente eine betriebliche Zusatzrente hat, aber keine gesetzliche Renten - das passt nicht ganz
wenn wir aus der betrieblichen Rente eine gesetzliche Rente machen, wirds schon realistischer. Und wenn dieser Rentner dann immer gesetzlich krankenversichert war, bezahlt er statt der 650 €/Monat nur noch 280 € für Kranken- und Pflegeversicherung. Dazu bekommt er noch einen Zuschuss der Rentenversicherung (analog Arbeitgeberbeitrag), dann kommen wir zu ca. 162 €, die der oben genannte Rentner selbst zahlen muss
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Freitag, 29.05.2009, 05:40 (vor 5663 Tagen) @ GKVler
Die PFLICHTVERSICHERTEN Rentner habe ich hier auch garnicht betrachtet, denn Kraft Gesetz brauchten sie sich fast nie mit der Fragestellung Wechsel in eine PKV beschäftigen. Sie waren meist ein berufslebenlang überwiegend gkv-pflichtig und sind dann im Alter auch sehr günstig in der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) versichert sind. Aber viele der besser verdienenden freiwillig versicherten Mitglieder der GKV haben oft zwischen Studienende und 55. Lebensjahr in einer PKV verweilt und somit keine Zutrittsberechtigung zur KVdR mehr.
Neben der von mir gar nicht betrachteten und bekanntermaßen relativ mageren gesetzlichen Rente haben über 60% der Besserverdienenden jedoch eine weitere Betriebliche Altersversorgung von Direktversicherung, Unterstützungskasse, Pensionsfonds, berufstständischem Versorgungswerk bis zur Arbeitnehmerfinanzierten Gehaltsumwandlung. Die dort fließenden Leistungen werden bei Mitgliedschaft in der Freiwilligen Krankenversicherung der Rentner (FKVdR) mit dem vollen! Beitragssatz herangezogen und somit ergibt sich ein weiterhin zu zahlender Höchstbeitrag von bis 650,48€
-> Techniker Krankenkasse http://www.tk-online.de/tk/versicherung-und-tarife/beitraege/beitraege-fuer-sonstige-freiwillig-versicherte/19414 oder ausführlich auch bei der KKH-Allianz http://www.kkh-allianz.de/fileserver/kkhallianz/files/1862.pdf dargestellt. Sicher nicht für den GKVler, der die Zahlen aus dem FF kennt aber gern mal die "Sachverhalte" gemäß seiner Sichtweise beleuchtet. Hoffe allen Neulesern der Seite geht spätestens jetzt ein Licht auf...
Fragen? e-mail
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Freitag, 29.05.2009, 20:48 (vor 5662 Tagen) @ Joachim Röhl
dass die Personen, die eine längere Zeit lang privat versichert waren und dann wieder mit fliegenden Fahnen zurück in die GKV wechseln (wieso eigentlich? die Leistungen sind doch so viel besser und mit den Altersrückstellungen sollte es ja auch finanziell kein Problem sein....), sollen ja auch nicht von den "besseren" Konditionen der Pflichtversicherung der Rentner profitieren können. Das war politisch so gewollt, um die "Rosinenpickerei" zumindest etwas einzuschränken.
Aber zurück zum Thema: beim Lesen des Threads von Alexandra hatte ich den Eindruck, dass sie bisher gesetzlich versichert war und erstmals über einen Wechsel in die PKV nachdenkt...und wenn dem so ist und sie auch die nächsten Jahre gesetzlich versichert blleibt, wird sie wohl die Kriterien für die Krankenversicherung erfüllen.
Ich weiß, dass viele neben der gesetzlichen Rente zusätzliche Alterversorgungen haben - ich glaub aber, dass eine betriebliche Zusatzrente bekommt ohne eine gesetzliche Rente zu erhalten, kommt eher selten vor
die Problematik Krankengeld der gesetzl. Krankengeld - Krankentagegeld der privaten Versicherung wurde von Heavyhead übrigens korrekt dargestellt. Und ob das ein Problem ist, soll doch jeder für sich entscheiden können.
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 31.05.2009, 14:08 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
"dass die Personen, die eine längere Zeit lang privat versichert waren und dann wieder mit fliegenden Fahnen zurück in die GKV wechseln wieso eigentlich? die Leistungen sind doch so viel besser und mit den Altersrückstellungen sollte es ja auch finanziell kein Problem sein"
Ganz einfach, weil es ab 55 fast kein Zurück in die GKV gibt, muß spätestens dann eine Richtungsentscheidung getroffen werden: als lebenslang Betuchter oder Gutverdiener weiterhin in der PKV verbleiben und mit finanziellen Hintergrund auch im Alter optimale medizinische Versorgung. Oder jetzt noch ein meist problemloser Wechsel in eine GKV unter Beibehaltung der angesparten Alterungsrückstellungen und Überführung dieser in eine Zusatzversicherung. Vielleicht noch ein aktuelles ganz praktisches Zahlenbeispiel: Angestellter zahlt in eine PKV mit Arbeitgeberanteil über 450€ pro Monat ein. Wechselt jetzt und vorm 55. Geburtstag in eine GKV und stellt die bestehende Vollversicherung in mehrere Zusatztarife von ambulant und zahn bis stationär um. Diese würden ihn brutto über 220€ kosten, aber die vergangenen 24 Jahren bei einer Privaten ergeben jetzt einen Nachlass auf einen Nettobeitrag von knapp 108€!
Was spricht dagegen? Einige wenige Jahre bis zum Berufslebensende gehen jetzt zwar fast 550€ an die Kasse, aber eine Altersteilzeit ist auch schon im Gespräch und so wird er dann früher oder später in der Freiwilligen Krankenversicherung der Rentner relativ weich landen. Hintergrund: nicht jeder Besserverdiener hat automatisch auch im Rentenalter ein gleichbleibend hohes Einkommen um sich eine Vollversicherung dann noch leisten zu können.
Fragen? e-mail
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Sonntag, 31.05.2009, 14:40 (vor 5660 Tagen) @ Joachim Röhl
ja, und das zeigt doch mal wieder in wunderbarer Weise, dass die PKV ein Parasit ist, der ohne seinen "Wirt", die GKV so nicht existieren könnte...
davon abgesehen, sollte man ehrlich sagen, dass sich die Rückkehrmöglichkeiten von der PKV in die GKV in den letzten Jahren drastisch verschlechtert haben - eben weil viele sch in der Zeit, wo sie jung und gesund sind, privat versichern und sich in späteren Jahren gerne die Vorteile der Solidargemeinschaft nutzten. Diese Möglichkeit wurde in der Vergangenheit bereits stark eingeschränkt und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend auch in der Zukunft fortsetzt. Das bedeutet, einer jetzt 39jährigen Frau zu versprechen, dass sie mit 54 Jahren wieder problemlos von der PKV in die GKV zurückwechseln kann, ist schlicht und einfach unseriös.
Auch sind mir in diesem Forum bereits mehrere Diskussionen über Leistungen aufgefallen, die bei der PKV wohl nicht so erstklassig sind (z. B. Psychotherapie, Hilfsmittel u. ä.) - also doch nicht alles so toll in PKV oder wie?
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 31.05.2009, 19:56 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
GKVler, laß doch bitte den mündigen Bürger selbst entscheiden, ob er als Selbstständiger, Beamter oder freiwillig versicherter Angestellter einige Jahre oder auch ein Leben lang von der PKV Gebrauch machen möchte. Denn erfahrungsgemäß kann auch ein Nichtbetuchter mit einem BEITRAGSSICHERUNGSPROGRAMM die in GKV und PKV steigenden Alterbeiträge problemlos schultern, so er denn will und ihn ein gesetzlicher Kassenvertreter oder privater Versicherungsverkäufer hoffentlich drauf aufmerksam gemacht hat. Wer sich nicht ewig binden will, geht per SGB V § 6 Punkt 3a ganz legal vor seinem 55. Geburtstag zurück in eine Gesetzliche Grundversorgung bei Dir oder Kollegen. http://bundesrecht.juris.de/sgb_5/__6.html Fragen? -> Welche vertritts Du eigentlich oder kannst Du wie auch ich hier sagen, wo Du selbst versichert bist?
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Sonntag, 31.05.2009, 22:36 (vor 5660 Tagen) @ Joachim Röhl
dass jeder seine Entscheidung selbst treffen soll, hab ich (glaub ich) bereits mehrfach erwähnt. Aber um eine vernünftige, gute Entscheidung treffen zu können, benötigt man Informationen - und das ist ja wohl auch der Grund, weshalb die meisten Leute hier Fragen ins Forum stellen.
§ 6 Abs. 3a SGB V regelt eigentlich Versicherungsfreiheit - keine Versicherungspflicht (§ 5) oder Versicherungsberechtigung (§ 9). Und du solltest den Leuten -nur der Vollständigkeit halber- auch sagen, dass sie auf Rechte verzichten müssen, wenn sie von der PKV zurück in die GKV wollen:
Gutverdienende Arbeitnehmer müssen für mindestens 1 Jahr auf einen Teil ihres Gehalts verzichten, wenn sie versicherungs- pflichtig werden möchten. Ob sie danach wieder in das vorherige Gehaltsniveau zurück können ist ungewiss. Das heisst, diese Leute bezahlen mehrere tausend Euro um wieder zurückkehren zu können.
Selbständige müssen ihr Gewerbe, für das sie nicht selten Jahrzehnte gearbeitet haben, aufgeben, wenn sie wieder zurück möchten. Du wirst jetzt sagen, man kann die Firma ja den Kindern oder der Ehefrau/dem Ehemann überschreiben und sich dann als Arbeitnehmer anstellen lassen...das ist so und das kann gut gehen. Aber es kann ebenso in die Hose gehen - bei Geld hört bekanntlich die Freundschaft (oder auch die Liebe) auf..hab oft genug auch solche Fälle erlebt.
Ich vertrete HIER keine Kasse (ist vielleicht schon aufgefallen). Ich bin Kundenberaterin bei einer gesetzlichen Krankenkasse und bin auch dort krankenversichert. Welche genau das ist, möchte ich nicht sagen - will ja keine Werbung machen ich bin aber genau dort krankenversichert, wo ich auch arbeite. und eine Zusatzversicherung hab ich -abgesehen von der Auslans-Zusatzversicherung- auch nicht (wieso auch?) spielts denn eine Rolle?
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Montag, 01.06.2009, 05:02 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
Wir wollen doch hier nicht Schönschreiben, sondern mögliche Lösungswege aufzeigen, die manch einer im Dickicht der Gesetze eben leider einfach nicht finden kann.
Also nochmal zurück zum Zahlenbeispiel: ein freiwillig versicherter Angestellter war vom 30.Lebensjahr bis zum 54. in einer PKV versichert. Der zuletzt gezahlte Beitrag inklusive Arbeitgeberanteil lag bei 450€. Bei einer monatlichen Differenz zur GKV von 200 DM später dann 100€ hatte er selbst eine Gesamtersparnis von knapp 14.630€ gegenüber jeder Kasse bundesweit. Nun wird sein Gehalt für mindestens ein Jahr um nur wenige Euro unter die Beitragsbemessunsgrenze gefahren und sofort wird er in jeder Gesetzlichen wieder versicherungspflichtig. Zahlt dann auch die bekannten drei Zwangsjahre 550€ inkl. Arbeitgeberanteil, also insgesamt 100€ mtl. mehr. Aber das sind nicht mal 1800€ Mehraufwand gegenüber 14.630€ eingefahrenem Plus. Wie beschrieben kann er die jahrelang bei der PKV aufgebauten Alterungsrückstellungen in seiner privaten Zusatzversicherung weiterführen. Das Endziel war und ist ja eine preiswerte Kassenversorgung im Rentenalter in der FKVdR+Zugang zu medizinischen Spitzenniveau mit den Privaten Zusatztarifen. Ich hatte zielgenau wirklich nach Deiner Kasse gefragt, weil beispielsweise die TK oder auch die AOK seit der Gesundheitsreform viele interessante Wahlleistungen anbieten und das Ziel von Kassenvertreterin und Versicherungsverkäufer jeglicher Art doch immer die optimale Absicherung ihres Mitgliedes bzw. Kunden sein sollten. Oder?
Re: PKV - Ja oder Nein
Andreas, Montag, 01.06.2009, 10:53 (vor 5659 Tagen) @ Joachim Röhl
Hallo Joachim,
ich bin Angestellter, verdiene rund 70 TEuro im Jahr und bin vor 3 Jahren als damals 42 - Jähriger in einen sogenannten TOP-Tarif einer großen PKV mit angeblich hohen Altersrückstellungen gewechselt. Mein Ziel ist es für immer in der PKV zu bleiben. Aber da man leider nicht in die Zukunft schauen kann, und die Entwicklung (Leistungen und Kosten) der PKV und GKV vorhersehen kann, habe ich nur gewechselt, weil es notfalls bis 55 Jahren noch die Rückkehr in die PKV gibt. Mein Arbeitgeber gibt mir die Möglichkeit, von meinem Bruttogehalt fast beliebig viel in ein Lebensarbeitzeitkonto einzuzahlen. Damit kann ich praktisch auf den Euro genau mein Jahresbruttogehalt steuern; und die Gehaltseinbußen kommen mir dann im Alter zu Gute.
Aber nun zu meiner Frage:
Durch meine PKV-Mitgliedschaft habe ich ja keine Möglichkeit mehr in die kostengünstige KVDR zu kommen. Wo sind denn eigentlich die Unterschiede zwischen der KVDR und der freiwillig GKV-Versicherten im Rentenalter? Soweit ich weiss, müssen beide Krankenversicherungsbeiträge zur betrieblichen Rente und zur Entgeltumwandlung zahlen. Die freiwillig GKV-Versicherten müssen zusätzlich noch Beiträge aus Miet- und Zinseinnahmen bezahlen.
Ist das so richtig und vollständig, oder habe ich noch etwas wesentliches vergessen?
Schonmal vielen Dank im Voraus und viele Grüße
Andreas
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Montag, 01.06.2009, 14:05 (vor 5659 Tagen) @ Andreas
So ist es grob richtig und nicht durch die PKV-Mitgliedschaft wird Dir der Zugang zur sehr preiswerten KVdR verwehrt, sondern weil Du wahrscheinlich die Vorversicherungszeiten bis zur Regelaltersgrenze nicht mehr erfüllen kannst, falls Du bis zum 54. in der PKV verweilst. Denn "mindestens 9 Zehntel der zweiten Hälfte Ihres Erwerbslebens muss eine Mitgliedschaft aufgrund einer Pflichtversicherung oder freiwilligen Versicherung oder eine Familienversicherung in der GKV bestanden haben."
Tip: mit einem Angestelltengehalt ab 401€ Brutto können auch nach dem 65. bestehende Fehlzeiten abgebaut werden, allerdings würde die Rentenzahlung dann auch erst später einsetzen! Lohnt sich bei Dir aber sicher nicht, da die sicher 10 Jahre fern der GKV dann nicht mehr aufzuholen sind. Bleibt ein mehrstündiges Rechenbeispiel. Kassen und Rententräger dagegen haben beste Software und rechnen die Zuordnung absolut taggenau! aus. http://www.deutsche-rentenversicherung-bund.de/nn_11958/SharedDocs/de/Navigation/Rente/Leistungen/KVdR__PVdR/KVDR__Voraussetzungen__Beginn__Ausschluss__node.html__nnn=true und wie immer sehr übersichtlich bei der TK eine Fallberechnung -> http://www.tk-online.de/tk/im-ruhestand/freiwillig-versicherte-rentner/beitragszuschuss/149840
Da allerdings der "Eckrentner" in der KVdR auch etwa 100€ für seine Krankenversicherung bezahlen muß, aber im Berufsleben meist viel weniger Einkommen hatte als die Freiwilligen Mitglieder, sind die in der etwas teueren FKVdR mit meist um die 250€ Beitrag preislich immer noch relativ gut aufgehoben und haben ja dann auch vielfach mehr finanzielle Rücklagen, privates Wohneigentum, betriebliche Alterversorgungen etc. Fragte doch mal ein Spaßvogel, wer als Rentner denn über 3000€ Einkommen verfügen kann...
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Montag, 01.06.2009, 20:31 (vor 5659 Tagen) @ Joachim Röhl
es ist natürlich richtig, dass das Ziel eine optimale Absicherung ist - aber ich glaube, du und ich haben unterschiedliche Vorstellungen davon was optimal ist...
in deiner Rechnung hast du vergessen, den Einkommensverlust in dem einen Jahr zu berücksichtigen - das sind wahrscheinlich mehrere Tausend € (übrigens ist nicht die Beitragsbemessungsgrenze ausschlaggebend für Versicherungspflicht/Versicherungsfreiheit sondern die Jahresarbeitsentgeltgrenze) - und was die Ersparnis PKV - GKV betrifft, gibt es da glaub ich Unterschiede: welche GKV (da gab es auch Unterschiede von mehreren hundert €/Jahr), welche PKV, welcher Tarif?
und wie bereits erwähnt, die Gesetze -auch zur Rückkehrmöglichkeit in die GKV- haben sich geändert und werden sich wahrscheinlich auch in Zukunft ändern.
zum anderen kannst du hier nochmals einen kleinen Blick darauf werfen, wie sich die Diskussionen bei der Rückkehr in die GKV anhören...
http://www.krankenkassenforum.de/1-vt1941.html?start=0
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Jürgen, Freitag, 29.05.2009, 22:19 (vor 5662 Tagen) @ Joachim Röhl
@Joachim Röhl,
welcher Rentner hat schon rund 300.000 Euro auf der hohen Kante, um monatlich 1.000 Euro incl. Zinsabschlagsteuer zu bekommen?
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Samstag, 30.05.2009, 04:39 (vor 5662 Tagen) @ Jürgen
Das Geldvermögen der Deutschen betrug im letzten Jahr 4,4 Billionen Euro. Aktienvermögen 166 Milliarden Euro, 1,7 Billionen Euro ruhen in Spar-, Sicht-, Termineinlagen u. Bargeld. Die Geldanlagen bei Versicherungen einschließlich Pensionskassen u. Pensionsfonds sowie berufsständischen Versorgungswerken betragen 1,3 Billionen Euro, rund eine halbe Billion Euro sind in Investmentfonds angelegt.
Quelle: Bundesverband deutscher Banken
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Samstag, 30.05.2009, 20:11 (vor 5661 Tagen) @ Joachim Röhl
das ist ja mal wieder wunderschön an der Frage vorbeigeredet...
Frage: sind das die Zahlen vom Anfang oder vom Ende letzten Jahres? und wie sieht´s jetzt aus? die Wirtschaftskrise hat ja einiges an Kapital vernichtet
was natürlich aus interessant ist, ist die Vermögensverteilung: danch haben 2/3 der deutschen Bevölkerung über 17 Jahre kein oder nur ein geringes Vermögen. Dagegen besitzen die reichsten 10 % der Bevölkerung knapp 60 % des gesamten Volksvermögens.
Quelle: Bericht des deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zur Einkommens- und Vermögensverteilung in Deutschland vom 07.11.2007
http://www.boeckler.de/pdf_fof/S-2006-835-4-5.pdf
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 31.05.2009, 13:41 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
Können ja selbstredend noch keine anderen Zahlen, als die von Dezember 2008 vorliegen und für eine Diskussion über die aktuelle Umverteilungspolitik in der BRD sind wir hier sicher im falschen Forum. Knappe 80 Millionen Bewohner hat das Land, davon sind aktuell nur knappe 10% bei der PKV versichert. Unter denen gibt es viele kleine Selbstständige die ums Überleben kämpfen oder Beamte nicht nur auf A9 und weiter aufwärts. Und wie oft hier ungeschminkt dargestellt auch die Zwangsversicherten mit geringem oder sogar Einkommen nach HIV und dennoch bleibt die PKV unzweifelhaft der elitäre Gesundheitsversorger der Entscheidungsträger&Besserverdienenden im Lande, auch über 62% der Abgeordneten des Deutschen Bundetages vertrauen irgendeiner Gesellschaft. Unsere geliebte Frau Gesundheitsministerin Ulla Schmidt mußte es pikanterweise dann sogar öffentlich und vor laufender Kamera zugeben.
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Sonntag, 31.05.2009, 14:51 (vor 5660 Tagen) @ Joachim Röhl
kann wohl sein mit de elitären Gesellschaft - dass bringt allerdings auch die Erkenntnis mit sich, dass die PKV keine Alternative für die Bevölkerung ist. Die meisten von uns sind halt eben keine Elite - wahrscheinlich auch du und ich.
und dass das hier kein Forum für eine Diskussion über die Verteilung von Einkommen und Vermögen ist - aber damit hast du angefangen und ich wollte deine Zahlen nicht unkommentiert stehen lassen. es zeigt auch nochmals deutllich, dass das Rentner-Beispiel auf beiden Beinen hinkt sprich einen Rollstuhl braucht...
übrigens: viele Beamte wären froh, wenn sie in die GKV zurückwechseln können. Und nicht nur viele Selbständige, sondern auch noch mehr von deren Ehefrauen und Kindern sind in der GKV versichert. Das bedeutet doch, dass man selbst sich (vielleicht tatsächlich aus Kostengründen?) privat krankenversichert, aber das, was einem das Liebste und Teuerste ist, dann doch lieber einer gesetzlichen Krankenkasse anvertraut...oder?
Gruß GKVler
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 31.05.2009, 19:10 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
Gab es bei Dir heute eventuell zu reichlich "Pfingstwasser" oder sollte ich doch mal meine überteuerte und von einer PKV finanzierten Cazalbrille neu justieren lassen?
Eine PRIVATE KRANKENVERSICHERUNG sollte nur der kaufen, welcher garantiert ein Leben lang über das entsprechende Kleingeld verfügt. Ob nun per Einkommen, Erbe oder entschuldige selbst auf nicht ganz gesetzlichem Wege erworben bleibt der Vertragsabteilung des entsprechenden Unternehmens bei pünktlichem Zahlungseingang eigentlich fast egal.
Für alle Millionen anderen stehen schon ab Geburt zehntausende PRIVATER ZUSATZTARIFE offen bzw. spätestens ab dem 54. auch für die, welche vielleicht in die PKV nur wegen kurzfristiger Preisersparnis! oder auch Vertretergeschwätz! gefunden haben, aber dann doch nicht so richtig platziert sind.
Kannst Du damit leben?
Re: PKV - Ja oder Nein
GKVler, Sonntag, 31.05.2009, 22:43 (vor 5660 Tagen) @ Joachim Röhl
ich kann letztendlich mit den allermeisten Dingen leben....
aber was im Leben ist eigentlich garantiert? früher hiess es einmal, ein Eheversprechen gilt ein Leben lang - das war mal. Leuten, die sich vor einem Jahr für Anleihen der bekannten und renomierten Bank "Lehmann Brothers" interessiert haben, erhielten die Auskunft, die Anlage sei sicher - die Bank bürge ja dafür. Und was ist damit geworden?
Tja, Garantien gibt"s im Leben verdammt selten, und wenn werden sie noch seltener gehalten.
Gruß GKVler
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Montag, 01.06.2009, 05:11 (vor 5660 Tagen) @ GKVler
Und wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in die Aktien der Commerzbank investiert hat, musste sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute gerade noch 215,28€ Euro (und weniger) übrig. Wer damals die 1.158,48€ in Krombacher Bier investiert hat, konnte 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen, hat den Regenwald ein stückweit gerettet und hat heute immer noch Leergut im Wert EUR 223,20...einen schönen Pfingstmontag!
(Vorsicht: Beitrag enthält Ironie)
Re: PKV - Ja oder Nein
Heavyhead, Freitag, 29.05.2009, 08:10 (vor 5663 Tagen) @ Alexandra
Kleinigkeit am Rande: Alexandra wird krank. Nach 6 Wochen stellt der AG seine Zahlungen ein (jaaa, nicht nur das Gehalt, sondern auch ALLE anderen Zahlungen (alle Beitragsteile). Gibt ja Krankengeld (GKV) bzw. Krankentagegeld (PKV) Nun kommt einer dieser süssen kleinen Unterschiede zwischen PKV und GKV zum Tragen. Krankenkasse: Beitrag KV 0,00 €, in der RV zahlt die Kasse die Hälfte (den AG-Anteil) dazu. Privatversicherung: Ab dem 1.Tag der KTG-Zahlung doppelter Beitrag KV(!) und voller Beitrag RV von Alexandra zu tragen....Kann man ja mal ausrechnen bei ner 6-monatigen Krankheit.....(Hintergrund: Es gibt keine Beitragsfreiheit bei Entgeltersatzleistungen wie KG oder KTG in der "Privaten".
Re: PKV - Ja oder Nein
Tobias, Freitag, 29.05.2009, 12:56 (vor 5662 Tagen) @ Heavyhead
Ja und wo ist das Problem, wenn ausreichend Krankentagegeld vorhanden ist???
Re: PKV - Ja oder Nein
Heavyhead, Freitag, 29.05.2009, 16:57 (vor 5662 Tagen) @ Tobias
KTG kann in jeder Höhe abgeschlossen werden (kostet aber natürlich auch a bisserl, wird aber im Leistungsfall immer auf das Netto (und wenn das Netto bei Verragsabschluß niedriger war, auf dieses) gekürzt.
Re: PKV - Ja oder Nein
Tobias, Freitag, 29.05.2009, 22:55 (vor 5662 Tagen) @ Heavyhead
Und in der GKV fehlt Dir doch auch ein gutes Stück vom Nettolohn, wenn die Kasse zahlen muss. Also ob das jetzt das entscheidende Argument gegen eine deutlich bessere ärztliche Versorgung der PKV ist...
Re: PKV - Ja oder Nein
PKV-Kenner, Montag, 01.06.2009, 21:19 (vor 5659 Tagen) @ Tobias
UND - die GKV zahlt nur max. 78 Wochen für die gleiche Krankheit! Auch in "Scheibchen" abgekränkelt!
Leute! Bald gibt es EIN einheitliches KV-System dann gehört das Gezanke der Vergangenheit an! Die GKV ist pleite und hat es nicht geschafft nachhaltig und sicher aus Beitragseinnahmen zu überleben und die PKV wird von einigen Mitdiskutanten als Rosinenpicker Eliteverdiener (wobei wohl meinen Info´s zu folge der kleine Durchschnitssbeamte den Großteil der PKV-Klienten ausmacht) verpönt.
Machen wir aus beidem das Beste - kapitalgedeckt! Auch wenn GKVler´s Arbeitsplatz dann zur Debatte steht. Doch die Kassen sterben auch so (wenn sich nicht ändert) aus! Einheitskasse nach DDR-Modell ohne Mitbestimmungsrecht der Versicherten und Leistungserbringer ist Ullas Ziel. Deswegen reichen im September 15% für die SPD!
Re: PKV - Ja oder Nein
Franz_1969, Montag, 01.06.2009, 22:26 (vor 5659 Tagen) @ PKV-Kenner
Hallo,
da das hier ja alles so schon anonym ist kann man ja mal seine Finanzen offen legen, und mal hören was die Finanzexperten dazu meinen. Reicht es später in der Rente mit meiner PKV oder nicht!
Also, bin 41 Jahre alt und seit 6 Jahren in der PKV als Angestellter über BMG-Grenze. Ich zahle zur Zeit 450€ PKV Beitrag. Meine vorraussichtlichen Einnahmen im Alter:
Rente (angenommen Steigerung von 1% per anno)= 2300€,
Mieteinnahmen: ca.600€,
Rente aus Direktversicherung ca.400€ (oder 70000€ Kapitalentnahme),
andere Versicherung: ca.250€ oder (40000€ Kapitalentnahme),
mein Haus ist mit 55 Jahren abbezahlt, also keine Miete mehr.
Frage an die Experten: Kann man davon seine PKV nach heutigem Wissen im Alter bezahlen, und noch anständig leben? Oder muss ich noch mehr für´s Alter tun?
Würde mich über meine Meinungen freuen.
Viele Grüsse
Franz
Re: PKV - Ja oder Nein
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Dienstag, 02.06.2009, 07:27 (vor 5659 Tagen) @ Franz_1969
Wenn Du ganz sicher gehen willst vereinbarst Du bei Deiner PKV eine BEITRAGSSICHERUNGSPROGRAMM für runde 120€. Dieses sichert Dir ab dem 65. eine vertraglich garantierte Senkung des zukünftigen Beitrages um exakt 400€ monatlich. Der Arbeitgeber trägt die Hälfte, somit hast Du einen Mehraufwand von 60€ und insgesamt Ausgaben für die PKV wie jeder Freiwillig Versicherte Angestellte in der GKV. Kleiner Unterschied, der hat im Unterschied zu Dir nichts für die Zukunft aufbauen können.
Ich würde neben der Vorsorge eine letzte Entscheidung mit dem 54. Lebensjahr s.o. treffen und genau beobachten, ob bis dahin bei der GKV weitere Schlupflöcher gestopft werden.
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