Mit Familie in die PKV ? (Private Krankenversicherungen)
Frank, Sonntag, 07.06.2009, 00:20 (vor 5650 Tagen)
Hallo,
ich (40 Jahre) überlege in die PKV zu wechseln.
Momentan freiwillig GKV versichert.
Mitzuversichern wären dann noch 2 Kinder (2,5 Jahre und 6 Monate).
Meine Frau wird vorraussichtlich noch 2,5 Jahre in Mutterschutz sein.
Es wäre aber auch möglich das sie danach noch ein par weitere Jahre zu Hause bleibt und müsste dann ja auch evtl. über eine sogenannte "Hausfrauenversicherung" der GKV oder aber auch privat versichert werden.
Meine Gründe in die PKV zu wechseln sind die erhofften besseren Leistungen im Krankheitsfall. Dafür wäre ich auch gerne bereit ein wenig mehr zu zahlen.
Allerdings tue ich mich ein wenig schwer bei der oben genannten Konstellation diesen Schritt zu tun.
Mir stellt sich auch die Frage ob die Leistungen der PKV bei Kindern wirklich viel besser sind als in der GKV.
Sollte man bei dieser Konstellation den Schritt wagen oder doch eher in der GKV bleiben (wo dann im Falle das die Frau nicht mehr arbeiten geht alle über die Familienversicherung der GKV versichert wären) und evtl Einiges mit Zusatzversicherungen abdecken.
Bei einem Wechsel in die GKV kämen für mich dann auch nur Tarife in Frage bei denen die Leistungen deutlich über GKV-Niveau liegen und auch keine Einschränkungen bei Hilfsmitteln gemacht werden.
Für Tips und Anregungen wäre ich sehr dankbar.
Viele Grüße
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 07.06.2009, 05:33 (vor 5650 Tagen) @ Frank
Es gibt aus meiner Erfahrung heraus drei markante Zeitpunkte um langfristig günstig in eine Private einzusteigen. Direkt nach Studienende, dann wenn die Kinder flügge geworden sind und mit Eintritt ins Rentenalter, wenn ein sehr gut situierter Pensionär aufgrund hoher Alterseinnahmen oft erstaunt feststellen muss, daß der GKV-Beitrag weiterhin bei 650,48€ liegt. Der nächste günstige Zugangszeitpunkt dürfte bei dir erst mit Beginn des Rentenalters sein, falls gesetzliche Rente, betriebliche Altervorsorge, gegebenenfalls ausfinanziertes Wohneigentum und auch Zins- und Mieteinnahmen reichlich* zur Verfügung stehen. Die GKV deffiniert reichlich* mit Einnahmen ab 3675€, was dann nach heutiger Gesetzeslage einen Alterbeitrag von nur 641,29€ als nicht kinderlosem Mitglied bedeuten würde. Eventuell könnte Deine Ehefrau dann sogar familienversichert werden.
Prima vista spreche ich für ein Verbleiben in einer Solidarkasse und empfehle durch geeignete Wahltarife (ohne Gesundheitsprüfung!) die vorhandenen Lücken kurzfristig zu schließen. Falls es keine Vorerkrankungen oder nur geringe medizinische Risiken gibt, würde ich mir parallel Angebote für private Zusatzversicherungen einholen, welche die ganze Familie dann zusätzliche runde 90€ (rein stationär) bis weit über 270€ (ambulant, zahn, kur, heilpraktiker, höheres krankengeld etc.) monatlich kosten würde. Fragen? e-mail
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Sonntag, 07.06.2009, 14:39 (vor 5649 Tagen) @ Joachim Röhl
wow, jetzt bn ich überrascht: Joachim Röhl empfiehlt, in der gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben...
kann mich in diesem Ausnahme-Fall nur anschließen: bleib, wo du bist. gerade für Familien bietet die GKV einige Leistungen, die die PKV überhaupt nicht kennt: Haushaltshilfe und Krankengeld bei Erkrankung eines Kindes (zahlt dann, wenn die Mama oder die Kinder krank werden) und Mutterschaftsgeld. Außerdem natürlich die kostenlose Mitversicherung von Kindern und Ehefrau, beitragsfreiheit bei Bezug von Mutterschafts-, Eltern- oder Krankengeld.
Den angesprochenen "Hausfrauentarif" bei der GKV gibt es nicht - vielmehr werden die Beiträge von allen freiwillig versicherten Mitgliedern nach dem vorhandenen Einkommen berechnet - und wenn die Ehefrau kein Einkommen hat und der Ehemann privat krankenversichert wird, ist Bemessungs-grundlage das Einkommen vom Ehemann (das dann aber halbiert wird und von dem Freibeträge für die Kinder abgezogen werden).
Und was die hohen Beiträge für Rentner betrifft: das gilt nur für freiwillig versicherte Rentner - und dann muss das Einkommen wirklich schon SEHR hoch sein. Der Großteil der Rentner (vor allem wenn sie in der Vergangenheit immer gesetzlich krankenversichert waren) kommt in die "Krankenversicherung der Rentner", wo die durchschnittlichen Beiträge monatlich mehrere´hundert Euro geringer sind, als der von Joachim Röhl genannte Beitrag - das ist nämlich der absolute Höchstbeitrag! Was er auch (mal wieder) vergessen hat zu erwähnen: bei der gesetzlichen Rente wird die Hälfte der Beiträge von der Rentenversicherung übernommen (ähnlich dem Arbeitgeberbeitrag bei Arbeitnehmern). Daraus folgt, das der Anteil der Rentner/Pensionäre, die wirklich selbst den Höchstbeitrag zahlen müssen, sehr gering ist (schätze mal im einstelligen Prozentbereich, eventl. sogar ím Promillebereich)
Gruß GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
Simon, Sonntag, 07.06.2009, 18:06 (vor 5649 Tagen) @ GKVler
Hallo GKVler,
so ganz richtig, was Du schreibst, ist das ja auch nicht. Auch die pflichtversicherten Rentner, die in der "Krankenversicherung der Rentner" versichert sind, zahlen auf Betriebsrenten, Entgeltumwandlung und ähnliche Altersvorsorgeprodukte im Alter den vollen Krankenkassenbeitrag. Der freiwillig versicherte Rentner muss zusätzlich bis zur Höchstgrenze noch Beiträge auf Zins- und Mieteinnahmen zahlen.
Die Rentenversicherung zahlt nur knapp die Hälfte der Krankenversicherungsbeiträge, und das nur von der gesetzlichen Rente. Dieses gilt übrigens für ALLE Versicherten, egal ob GKV (pflicht oder freiwillig) oder PKV.
Wenn Du Dich hier schon als Versicherungsfachmann aufspielst, solltest Du die o.g. Punkte auch wissen und in Deinen Beiträgen mit einbringen.
Gruß Simon
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Sonntag, 07.06.2009, 20:21 (vor 5649 Tagen) @ Simon
@ Simon
ich spiele mich hier nicht als Versicherungsfachmann auf. Ich beantworte Fragen nach bestem Wissen (das ich durch eine einschlägige Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung erworben habe). Und das, ohne irgenwelchen persönlichen Nutzen daraus zu ziehen. Daher denke ich nicht, dass ich mich von dir beschimpfen lassen muss.
Wenn du meinen Beitrag gelesen ganz gelesen hättest, hättest du auch gelesen, dass ich von Pflicht-Versicherten Rentnern und einer gesetzlichen Rente gesprochen habe. Dass man von den Betriebsrenten und sonstigen privaten Absicherungen auch Beiträge zahlen muss, ist mir bekannt. Dass ein freiwillig versicherter Rentner aus allen sieben Einkommensarten, die das Steuerrecht kennt, Beiträge bis zur Beitragsbemessungsgrenze zahlen muss, auch.
Trotzdem bleibt als Tatsache stehen, dass nur die wenigsten Rentner selbst den monatlichen Höchstbeitrag zahlen müssen. Der weit überwiegende Teil zahlt monatlich mehrere hundert Euro weniger.
Wenn du dir eine umfassende Schulung zum Thema Beitragsberechnung und Finanzierung der Krankenversicherung wünschst, in dem sämtliche Fälle ausführlich behandelt werden,ist dieses Forum sicher nicht der passende Ort dafür.
Gruß GKVler
PS: und, ach ja, bei den privat versicherten Rentern ist der Beitragszuschuss, ähnlich wie bei den Arbeitnehmern, auf den Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen beschränkt. Das hast du vergessen zu erwähnen.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Simon, Sonntag, 07.06.2009, 22:22 (vor 5649 Tagen) @ GKVler
@GKVler
Zitat: "Trotzdem bleibt als Tatsache stehen, dass nur die wenigsten Rentner selbst den monatlichen Höchstbeitrag zahlen müssen. Der weit überwiegende Teil zahlt monatlich mehrere hundert Euro weniger."
Der weit überwiegende Teil, der monatlich mehrere hundert Euro weniger zahlt, hat in der Regel auch nie mangels zu geringem Einkommen die Möglichkeit gehabt, in die PKV zu wechseln. Wer als Angestellter über der JAEG verdient, wird auch später eine deutlich über dem Durschnitt liegende Rente haben. Außerdem haben diese Gutverdiener meistens auch noch betriebliche Renten und private Altersvorsorgen (Entgeltumwandlung, Riester, ...), und kommen dadurch oft an die Beitragsbemessungsgrenze.
Zitat: "PS: und, ach ja, bei den privat versicherten Rentern ist der Beitragszuschuss, ähnlich wie bei den Arbeitnehmern, auf den Höchstbeitrag der gesetzlichen Krankenkassen beschränkt. Das hast du vergessen zu erwähnen."
Damit hast Du Recht. Dann schreibe aber auch bitte, dass der Standardtarif bzw. Basistarif ebenfalls auf den Höchstsatz gedeckelt ist, und in der Regel durch die Altersrückstellungen deutlich reduziert wird. Ein langjähriger PKV-Versicherter wird als Rentner im Standardtarif (vergleichbare Leistungen wie GKV) erheblich weniger bezahlen als den Höchstsatz der GKV.
Falls ich irgendwelche Details vergessen haben sollte, bitte ich das zu entschuldigen, da ich nicht in der Materie so tief drin stecke. Ich bin vom Beruf Maschinenbauingenieur und habe mich letztes Jahr intensiv mit der Materie beschäftigt, da ich eventuell in die PKV wechseln wollte.
Im übrigen bin ich in der GKV geblieben. Ich finde es nur unmöglich, GKVler hier so einseitig antwortet.
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Sonntag, 07.06.2009, 22:51 (vor 5649 Tagen) @ Simon
ich denke nicht, dass ich einseitig antworte - ich gebe nur die Erfahrungen wieder, die ich tagtäglich in der Praxis sammele.
Wer als Angestellter die Möglichkeit hat, in die PKV zu wechseln, aber in der GKV bleibt, wird in der Regel in die KVdR aufgenommen. Dies bedeutet, dass nur die gesetzliche Renten und ggf. Zusatzrenten (ob nun Betriebsrenten oder irgendwelcher private Kram, sei mal dahingestellt)beitragspflichtig sind. Einkommen aus Vermietung, Verpachtung, Zinseinnahmen oder ähnliches bleibt außen vor.
Und die Mehrheit von diesem Personenkreis hat nun mal ein beitragspflichtiges Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze.
Die Selbständige, die auch die Möglichkeit haben, die PKV zu wählen, haben häufig im Arbeitsleben nicht genug Geld fürs Alter auf die Seite gelegt (weil sie nicht konnten oder wollten). Die Folgen kannst du dir vorstellen.
Und Praxis ist halt eben auch, dass die Leute ab einem gewissen Alter sehr viel dafür tun, wieder in die gesetzliche Versicherung reinzukommen. Das liegt vor allem daran, dass die Beiträge im Alter -trotz Altersrückstellungen- steigen. Daher wurden auch Standart- und Basistarif in der privaten Krankenversicherung verpflichtend eingeführt. Die Privaten Krankenversicherungen haben dagegen beim Bundesverfassungsgericht geklagt, weil dies nicht in ihr Geschäftsmodell passt. Eine Entscheidung darüber steht - soviel ich weiß- noch aus.
Und noch einen Nachteil haben diese Tarife: da die Ärzte nach wie vor privat abrechnen können, die Versicherungen aber nur dass erstatten müssen, was die Krankenkassen zahlen, kann es sein, dass die Versicherten auf der Differenz sitzen bleiben.
Die Privaten Krankenversicherungen haben ihre Vorteile vor allem bei jungen Menschen, besonders Männern, die gesund sind und am besten Single. Bei alten Menschen sind die gesetzlichen Krankenkassen in aller Regel günstiger.
Ich spreche bei meiner täglichen Arbeit sehr oft mit Menschen die (meist in jüngeren Jahren) in die private Versicherung wechseln möchten oder (meist wenn sie älter sind) wieder zurück in die gesetzliche wollen. Den einen sag ich, was ich hier so schreibe und stoße damit häufig auf Unverständnis. Den anderen sag ich, dass es nicht so einfach ist mit einer Rückkehr, wie sie sich das vorstellen und stoß damit genauso auf Unverständnis. Und zuletzt mache ich die Erfahrung, dass die Praxis häufig von der Theorie (die du in deinem Beitrag ja wiedergegeben hast) abweicht.
Gruß GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
K. Schmidt, Sonntag, 07.06.2009, 16:13 (vor 5649 Tagen) @ Joachim Röhl
@ Joachim röhl: "Direkt nach Studienende, dann wenn die Kinder flügge geworden sind und mit Eintritt ins Rentenalter, wenn ein sehr gut situierter Pensionär aufgrund hoher Alterseinnahmen oft erstaunt feststellen muss, daß der GKV-Beitrag weiterhin bei 650,48€ liegt"
Ich frage mich, welcher Rentner mit 65 noch soo gesund ist, dass er noch ohne Einschränkungen in die PKV aufgenommen wird und dann noch mit einem Beitrag unter 650,48 EUR und vollen Leistungen (Hilfsmittel, häusliche Krankenpflege, Reha-Maßnahmen usw.) ??
Gibt es das wirklich???
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 07.06.2009, 20:08 (vor 5649 Tagen) @ K. Schmidt
@K.Schmidt; es gibt zum einen von den bundesweit 8.000.000 Freiwillig Versicherten ca. 2% Gutsituierte an der Rentenschwelle, die im Berufsleben oft ihre spätgebärende Ehefrau mitversichert hatten. Die zahlt dann als Seniorin auch einen eigenen Kassenbeitrag, weil ihre Renteneinnahmen über der Grenze der beitragsfreien Familienversicherung von aktuell 360€ liegen. Geld ist also vorhanden und der Wunsch auf hochwertige Versorgung ebenso. Also ist man gern bereit einen versicherungsmedizinischen Zuschlag auf z.B. ein meist alterstypisches Bluthochdruckleiden oder die degenerative Veränderung im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule zu entrichten. Die Angst vor möglicher zweitklassiger Behandlung ist enorm und ab der 60 wird speziell in dieser Klientel sehr stark auf die Gesundheit fokussiert. Teuere Rückenschulen und neumodische Nordic Walking Kurse verzeichen starken Zulauf der Generation der wirtschaftlich erfolgreichen Nachkriegsgeborenen. Man hat seinen internistischen Spezialisten und fährt auch als Selbstzahler problemlos zur Badekur oder dem Wellnesswochenende. Die PKV hat sich insgesamt gut auf diese neue Zielgruppe eingestellt mit tausenden von Zusatztarifen und im Bereich der angefragten Vollversicherung vielfach mit über GOÄ/GOZ erstattenden Hochleistungstarifen mit Selbstbeteiligungen und vielfach verkauften Großschadenstarifen. Somit kann sich der seinerzeitige Abteilungsleiter 65jährig oder die gleichaltrige Geschäftsführerein zwischen 370€ bis 590€ bei weltweitem Schutz versichern. Zum anderen ist die Zahl der Auslandsdeutschen stark angewachsen und bekanntermaßen reichen die Leistungen der Solidarkassen dann doch nicht bis zum Haus am Meer in Florida, Phuket oder anderen verträumten Alterssitzen weltweit. Erfahrungswert: knapp 7% meiner Privatversicherten leben als Pensionäre im Ausland und haben vielfach mit der Gesundheitsreform ihren gesetzlichen Kassenschutz zuhause aufgegeben oder auf Anwartschaft gesetzt - ich denke, daß andere Kollegen gleiches beobachten können. Fragen? e-mail
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Sonntag, 07.06.2009, 20:33 (vor 5649 Tagen) @ Joachim Röhl
Hallo
2% von 8 Mio. freiwillig versicherten Mitgliedern der GKV - dass sind 160.000 Personen. Und nicht alle freiwilligen Mitglieder sind Renter - kein sooo großer Markt, oder?
Und die Senioren, die du meinst, sind eigentlich noch ganz fit, oder? Ich habe auf jeden Fall schon häufig gehört, dass die Senioren, die ihren Lebensabend in der Sonne verbringen möchten, dann wieder nach Deutschland zurückkehren, weil hier die med. Versorgung besser und günstiger ist. Dann, wenn sie "richtig" krank werden.
Und was die bessere Versorgung angeht: zunächst sind die gesetzlich Versicherten zufriedener (ganz aktuelle Studie). Auch habe ich kürzlich von einem Vergleich der Behandlungsqualität von zwei schwer kranken Menschen (hier: AIDS-Kranke) gehört. Einer war gesetzlich versichert, der andere privat. Und dreimal darst du raten, welcher besser versorgt wurde...richtig, der gesetzlich Versicherte.
Gruß und eine schöne Woche
GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 07.06.2009, 21:35 (vor 5649 Tagen) @ GKVler
Ich war heute zu einem Patientenbesuch im Bangkok-Hospital. Sieh Dir doch mal bitte vorm Urteilen so eine Klinik unter Palmen http://www.bph.co.th/en/index.php an. Nicht die überdimensionierten high-tech Suiten sollen Dich blenden oder die stets freundlichen Krankenschwestern, sondern der sofortige Zugang zu Spezialisten aller Fachrichtungen ohne heimische Wartezeiten.
Konkreter Fall: eine Hüftgelenks-OP kostet hier durchgeführt den privaten deutschen Versicherer nur etwa 62% der anfallenden rund 15.000€ einer Mecklenburg-Vorpommerschen Kreisklinik - nicht dem Münchner Klinikum rechts der Isar!
Das letzte Tiket für die "günstigere Versorgung" in der Heimat kaufen hier erfahrungsgemäß nur finanziell Schwachbrüstige, die jahrelang unversichert waren und nach dem Willen unserer geliebten Frau Ulla Schmidts ab Ankunft Frankfurt/Main zum Nulltarif meist in der AOK ganz weich landen. Diese Sozialpolitik nenne ich verfehlt und hat uns dahin gebracht, wo wir heute kosten- und auch leistungsmäßig leider stehen.
Harter Schnitt: hierzulande braucht man entweder eine private insurance oder zahlt per Kreditkarte oder bar.
Aber eins eint uns beide dennoch, gespannt warten wir auf die BVG-Entscheidung am 10.06. und eventuell wird die Position der FDP zur Gesundheitspolitik dann doch noch etwas mehr Gehör bei den Herbstwahlen finden. Keine Fragen.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Dienstag, 09.06.2009, 22:38 (vor 5647 Tagen) @ Joachim Röhl
Hallo,
Danke für die Antworten.
Einen Wechsel zu Rentenbeginn stelle ich mir dann allerdings auch ein wenig schwierig vor (hohe Beiträge, evtl. Vorerkrankungen zu diesem Zeitpunkt)
Zumindest hatte ich diesen Punkt nie in meinen Planungen mit einbezogen.
Was für mich wichitg ist, ist zudem der optimale Schutz für die Familie.
Deswegen würde mich auch z.B. interresieren ob die Kinder bei schwerwiegenden Problemen in einem guten privaten Tarif besser versorgt wären als z.B. GKV + stationäre Zusatzversicherung.
Es geht mir also nicht darum das ich in der GKV die Kosten für Heilpraktiker oder z.B. Zähne zum größten Teil selber tragen muß oder mal ein par Tage länger auf einen Termin warten muß sondern um einen möglichts optimalen Schutz.
Sprich habe ich in der PKV evtl. Möglichkeiten die ich in der GKV selbst bei Eigeleistung nicht habe.
Viele Grüße
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ? Kann sich auch lohnen....
Xray1 , Freitag, 03.07.2009, 16:01 (vor 5623 Tagen) @ Joachim Röhl
Im Prinzip richtig, aber auch nicht immer.
Ich bin selbstständig und seit nach dem Studium in der PKV. Meine Frau ist auch selbstständig. Trotz Familienplanung war klar, dass PKV lohnt. Mit der Selbstständigkeit ist meine Frau auch in die PKV gegangen. Ein Kind ist inzwischen auch da, es ist trotzdem noch deutlich günstiger in der PKV. Auch mit einem zweiten Kind wird es noch günstiger sein.
Es kann also auch mittendrin zwischen z.B. Studium und Rente manchmal noch lohnen, in die PKV zu gehen, wenn beide Ehepartner selbstständig sind und maximal das "Elterngeld-Jahr" als Pause in Frage kommt. In sofern ist die alte Pauschalbehauptung, wer mal ne Familie gründen will, sollte nicht in die PKV gehen, eben pauschal und deswegen gelegentlich falsch. Speziell bei gut ausgebildeten Frauen, die nicht zwischendurch 15 Jahre Hausfrau spielen wollen, muss man da genau rechnen......
Ich vermute (weiß es aber nicht genau), dass in solch einer Konstellation wie bei uns auch bei freiwilliger GKV nach Eintritt des Rentenalters beide weiter in die GKV zahlen müssten. Da es in diesem Falle außerdem auch keine gesetzliche Rente gibt, gibt es auch niemanden, der die Hälfte des GKV-Beitrags übernimmt. Damit dürfte abgesehen vom Leistungsspektrum in solchen Fällen sogar finanziell die PKV selbst im Rentenalter finanziell jedenfalls nicht völlig aus der Welt sein im Vergleich zur GKV.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Sonntag, 07.06.2009, 15:39 (vor 5649 Tagen) @ Frank
Hallo Frank,
ich bin in exakt der selben Ausgangssituation... (die Welt ist klein) :))
Nachdem ich das Thema hin und hergekaut habe, bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass ich heute noch keine Entscheidung treffen kann, weil zuviele Unbekannte in der Gleichung sind.
1. Wohin entwickelt sich die PKV
a) wird es die Vollversicherung künftig noch geben?
b) welche Auswirkungen haben die Reformen auf die Prämie (v.a. der Basistarif)
2. Wohin entwickelt sich die GKV
a) Bürgerversicherung (davon gehe ich aus)
b) Grundsicherung
c) englisches Vorbild (Staat zahlt Grundversorgung)
3. Wie entwicklen sich unsere Finanzen?
4. Wie entwickelt sich unsere Gesundheit?
Zwischenfazit: In meiner / unserer (Sandy / Frank) Lebenssituation will ich mich nicht entscheiden und mir alle Optionen offenhalten. Da genung Geld für eine Voll-PKV da ist habe ich folgende Zwischenlösung gewählt:
1. Sandy: GKV: TK mit Kostenerstattung im ambulanten Bereich + Arag 182, stationär: Arag 262 + € 60 KHT (da Einzelzimmer nicht immer frei sind, möchte ich keine Prämie dafür zahlen sondern lieber KHT in passender Höhe + Zuzahlung GKV), Zahn: CSS ZE-Top+ZB, Pflege: HUK PT40 mit Dynamik, Krankentagegeld € 40 bei HUK
2. je Kind: TK mit Kostenerstattung im ambulanten Bereich + Arag 182, stationär: DKV SM9 + Best Care + € 50 KHT (für Rooming In), Zahn: CSS ZE-Top+ZB (wg.Kieferorthopädie frühestens ab 5. LJ - also heute noch nicht), Pflege: DKV PET 80
3. Ehefrau (leider wegen Vorerkrankung z. Zt. nicht in die PKV vermittelbar): TK mit Wahltarif Praxis Privat, stationär: HUK SZ, Zahn: CSS ZE-Top+ZB, Pflege: HUK PT40 mit Dynamik, KHT 10
(ich habe die Deckungen zum Glück außer der Kostenerstattung rechtzeitig anläßlich der ersten Schwangerschaft abgeschlossen)
Zur Sicherheit haben die Kinder und ich einen Optionstarif bei der DKV und meine Frau eine Anwartschaft bei einem anderen Krankenversicherung. So ist unser Gesundheitszustand für eine spätere Entscheidung unrelevant. Eine Voll-PKV würde ich übrigens nicht unbedingt bei der DKV abschließen. Da die DKV eine breite Palette an Tarifen anbietet macht der OT dort Sinn.
Und jetzt schaue ich mir die Sache in Ruhe an. Wenn mein Optionstarif ausläuft, bin ich ohnehin zu alt, nochmal darüber nachzudenken, bevor ich die Höhe meiner Rente kenne. Mal schauen, was das BVG am Mittwoch sagt. Wenn die (fehlende) Kindermitversicherung verfassungswidrig ist, überlege ich mir das nochmal.
Am Ende ist mein Modell natürlich zur Zeit das teuerste, weil die Beitragsrückerstattung der Voll-PKV logischerweise viel höher ist. Andererseits sind die Prämien der Zusatzversicherungen z. Zt. relativ stabil und aufgrund der Prämienanpassungen der Voll-PKV gleichen sich die Modelle im Alter an.
UND: Durch die Kombination GKV und den o.g. guten Zusatz-PKV ist dies wohl der umfassenste Versicheungsschutz der aktuell darstellbar ist. Genau das ist meiner Meinung nach das wichtigste!
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Sonntag, 07.06.2009, 15:46 (vor 5649 Tagen) @ Sandy
@GKVler: ich bin froh, hier kompetene Anspechpartner zu haben. JR und Du gehört m.E. mit zu den besten.
Lass ihn doch bitte seine Meinung vertreten ohne zu sticheln. Er ist wie Du, nur halt nicht GKV, sondern PKV-lastig ;)
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 07.06.2009, 20:21 (vor 5649 Tagen) @ Sandy
Die nette GKVlerin vertritt ihre gesetzliche Krankenkasse und hat naturgemäß als Sozialversicherungsfachangestellte den besseren Einblick ins SGB V. Im Verkauf von deutschen und internationalen Krankenversicherungen und einer Vielzahl von Wahltarifen der GKV bin ich tätig. Fragen? e-mail
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Sonntag, 07.06.2009, 21:33 (vor 5649 Tagen) @ Joachim Röhl
Hallo Joachim,
wie denkst Du über meine o.g. Vorsorge? Hättest Du in meiner Situation (wie geschrieben praktisch 1:1 mit der von Frank vergleichbar) anders gehandelt? Wenn ja, wie?
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Sonntag, 07.06.2009, 21:59 (vor 5649 Tagen) @ Sandy
Auch aus über 9000km Ferne betrachtet haben wir die gleiche Denkweise: zwei Chipkarten sind immer besser als eine. Du bestimmst mit der geöffneten Tür des Optionstarifes wohin die künftige Reise der Krankenversicherung/Krankenkasse geht - das ist der teuere Königsweg.
PS: Hätte mir nicht ganz so viele verschiedene Versicherer ins Boot geholt, aber so wurde es verständlicherweise preiswert, auch weil AM9+AMX top aber eben sehr hochpreissig für 1+2 wären. Beobachte mal, ob die TK doch noch ihren "Klinik-Spezial" durchbekommt, dann könntest Du den wählen und legst ggf. die stationären Zusätze auf Anwartschaft.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Montag, 08.06.2009, 00:06 (vor 5649 Tagen) @ Joachim Röhl
Danke für das Feedback. :)
Ich erwarte nicht, dass die Vielzahl der Versicherer ein Problem wird. In meinem Fall habe ich den ambulanten und den stationären Bereich bei der Arag platziert, um Abgrenzungsprobleme zu vermeiden. Alle Tagegelder habe ich bei der HUK als günstigstem Anbieter versichert und die CSS hat die beste Zahnversicherung.
Bei den Kindern habe ich die Differenzierung zwischen Arag und DKV in Kauf genommen, da die Arag m.E. den besten ambulanten Zusatztarif hat und die DKV mit der Kombination SM 9 und Best Care das beste Krankenhauspaket. Bei den Kleinen mache ich keine Kompromisse. Da ein möglicher Pflegefall der Kinder abgesichert werden soll, benötige ich auch Leistungen für die Pflegestufe I - das sieht das Produkt der HUK nicht vor. Ich hoffe, im Alter genug Geld zur Verfügung zu haben, um Pflegestufe I selber abzudecken (die Kinder verdienen dann ja ihr eigenes Geld), daher reicht mir der PT der HUK.
Und bei meiner Frau gibt es ohnehin keinen Spielraum für Veränderungen. Das ist übrigens (leider) ein gutes Beispiel für den Sinn einer stationären Zusatzversicherung. Die HUK hat bereits über € 18.000 an Wahlleistungen und Einbett / Zweibettzimmer gezahlt. Es werden mit Sicherheit über € 20.000 werden - und das binnen 8 Monaten.
Ich halte die DKV Kombi AM9 / AMX für gut, aber schlechter als den Tarif 182 von Arag. Ohne Vorleistung der GKV zahlt die DKV 50%, die Arag 60%. Außerdem bleibt man bei DKV auf der Zuzahlung sitzen, hat also quasi ein Hausarztmodell gekauft. Und letztlich ist - ist Du geschrieben hast - die DKV viel teurer als die Arag.
Danke für den Hinweis auf den Wahltarif "Klinik Spezial". Ich muss die HP der TK mal wieder besuchen. :)
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Sonntag, 07.06.2009, 15:55 (vor 5649 Tagen) @ Sandy
wenn du wissen willst, wie sich die GKV weiterentwickeln wird, wart doch mal die Wahl im September ab...
wie jeder weiß, war der vermurkste Gesundheitsfond der kleinst mögliche Kompromiss der beiden großen Parteien, in dem für jede was dabei sein musste - (weiterhin prozentuale Berechnung als Zugeständnis an die Bürgerversicherung der SPD und der Zusatzbeitrag/Beitragserstattung als Zugeständnis an die Kopfpauschale der CDU/CSU). Dementsprechend schlecht ist er auch geworden...
Gruß GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
PKV-Kenner, Montag, 08.06.2009, 19:14 (vor 5648 Tagen) @ GKVler
@GKVler
bei diesen falschen Kompromiss spielten aber die Spitzenverbände der GKV mit! Die sahen beim schaufeln des eigenen Grabes einfach zu! Bei aller Liebe zur GKV, irgendwie ist deine fingererhobene ständige Kritik nicht so richtig und fachlich (bezogen auf die PKV) oft auf extrem dünnem Eis gebaut. Die internen Propaganda-PDF´s deiner Kasse aus dem Intranet haben nix mit fundierten Fakten contra PKV zu tun (leider)...
Bin im Moment beruflich eingespannt und habe nicht soviel Zeit bei schönem Wetter in Foren zu plauschen... finde aber die Beiträge einiger Kanditaten hier immer wieder mehr verunsichernd als helfend. Hasskampagnen a´la Bild fand in den letzten Wochen genügend auf den Plakaten von LINKE und NPD... ich hoffe, egal welche Richtung, nicht das Niveau von GKVler...
Die "Reichen" werden immer Spitznprodukte (auch Medizin) konsumieren, der Großteil der PKV-Versicherten sind Beamte der unteren Einkommensklassen... Mir fallen sogar auf Anhieb zwei privat versicherte Kassenvorstände ein...
... wenn das kein Zufall ist? ::::))))
Übrigens, nach der Wahl ist zwar auch vor der Wahl, aber gestern machte mein Herzchen leicht Freudensprünge...
Grüße
P.S.: Mal mehr lächelnd durchs Leben gehen !
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Montag, 08.06.2009, 19:54 (vor 5648 Tagen) @ PKV-Kenner
@PKV-Kenner
welche internen PDF"s meinst du? und vor allem, welche Kasse (kann mich nicht erinnern, hier bereits meinen Arbeitgeber erwähnt zu haben)? was ich hier schreibe ist (im großen und ganzen) auf meinen Mist gewachsen - dafür brauche ich keine Info-Broschüren.
ich will übrigens nicht mit erhobenem Finger durch die Welt laufen. Ich bin nur der Meinung, dass die GKV die bessere Alternative ist - und diese Meinung vertrete ich hier.
Wenn es wirklich Kassenvorstände gibt, die privat krankenversichert sind (was ich gar nicht abstreiten möchte), dann sollten die sich nach meiner Meinung nen anderen Job suchen - oder glaubst du, Dieter Zetsche würde mit nem BMW durch die Gegend fahren?
davon abgesehen, wäre der Markt viel zu eng, wenn sich wirklich núr absolute Spitzenverdiener privat versichern würden - dann würden einige der momentanen Anbieter verschwinden...
Gruß GKVler
PS: was die Wahl betrifft - ich hätte gar nicht gedacht, dass du Anhänger der Linken bist :)
Re: Mit Familie in die PKV ?
PKV, Montag, 08.06.2009, 22:15 (vor 5648 Tagen) @ GKVler
GKVler!!!
Interessant an den Linken finde ich durchaus zwei Punkte! Raus aus Afghanistan (wir haben genug eigene Probleme, Geldverbrennung am Hindukush) und die Parolen, das man bei Milliarden fuer Banken auch ein sicheres Sozialsystem schaffen koennte. Die braeuchten naemlich, um die jtzt Kranken und Alten mit einem Fond die jetzigen GKVleistungen aufrecht zu erhalten, um die junge und nachkommenden Generationen in ein sicheres, kapitalgedecktes System zu ueberfuehren. Und bevor du jetzt wieder lospolterst, kapitalgedeckt und sozialvertraeglich ist vereinbar. Wir koenen aber auch beim GKV System bleiben. Als Kassenberater zahlt man ja des eigenen Jobs Willen 30% Kassenbeitrag. Und bevor jetzt wirklich das Poltern kommt empfehle ein Besuch unserer Seminare, die sich mit Oekonomie beschaeftigen! Nicht mit PKV-Vertrieb. Vorab empfehle ich als Vorabbildung doch das ein oder andere Intranet-PDF. Selbst euer Kassenmaterial sollte so manchen hier geausserten Unfug widerlegen!!!
Gruesse
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Mittwoch, 10.06.2009, 19:06 (vor 5646 Tagen) @ PKV
@PKV-Kenner
sorry - aber ich muss dir nochmals sagen: ich benutze keinerlei Kassenmaterial - hab auch diesbezüglich.
Und was "Ökonomie-Seminare" betrifft - der hab ich im Moment wirklich genug - auch keine Kassen-Seminare. Aber ich hab den Verdacht, von besserer Quualität als euere...
Ich glaub, ich könnt im Moment über Ökonomie (oder vielleicht einfach: VWL?) mit dir stundenlan diskutieren: über Märkte, Marktversagen und die Gründe dafür, wenn du möchtest gern auch Gesundheitsökonomie.
Gruß GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
PKV-Kenner, Mittwoch, 10.06.2009, 20:01 (vor 5646 Tagen) @ GKVler
@GKVler
meinte ich doch. Es wäre sinnvoller das eigene Kassenmaterial zu nutzen. Dann wären Argumente fundierter und manch nicht getätigter Schuss in den Ofen würde die Lächerlichkeit leicht eindämpfen!
Seminare bilden fort und lassen am Leben teilhaben. Manch Schalterbeamter wurde von seinen Spinnennetzen schon befreit! ::::))))))
Grüße
Re: Mit Familie in die PKV ?
GKVler, Mittwoch, 10.06.2009, 20:26 (vor 5646 Tagen) @ PKV-Kenner
ich weiß ja nicht welche "Seminare" du meinst...
aber: wenn ich mir deine Äußerungen so anschaue, denke ich dass du sehr Marktliberal argumentierst. Am ehesten passen deine Argumente zur Schule der Neokonservativen.
Es gibt allerdings zwei grundsätzliche Strömungen unter den Wirtschaftswissenschaftlern: den Keynesianismus und die Neokonservativen - teilweise ähneln sich die Ansichten, in vielen Dingen wird allerdings sehr unterschiedlich argumentiert (z. B. auch in der Frage, ob der Staat bei Rezessionen eingreifen oder das ganze der "unsichtbaren Hand" des Marktes überlassen soll). Und nachdem im letzten viertel Jahrhundert die Neokonservativen die Nase vorn hatten und nun auf dieselbe gefallen sind, liegt jetzt wieder Keynes vorne.
Ich persönlich denke, dass die Wahrheit irgendwo dazwischen liegt. Dir würde ich mal empfehlen, irgendein besseres Buch (vielleicht mal zu Anfang eine Einführung in die Voklswirtschaftslehre?) zu diesem Thema zu lesen, bevor du die Argumente anderer Leute lächerlich nennst.
Gruß GKVler
Re: Mit Familie in die PKV ?
PKV-Kenner, Mittwoch, 10.06.2009, 21:31 (vor 5646 Tagen) @ GKVler
Gut, die Empfehlung nehme ich an. Dann sollte ich sofort in den Keller und in den alten Kisten suchen. :::)))
Aber ehrlich, wer so mit 25% Verwaltungskosten bei den PKVen rumpoltert und anderen Unsinn von sich gibt, sollte die gehobenen Lehren mal zur Seite legen und am Basiswissen arbeiten! So und nun ist der kleine Zwist für mich beendet. Vielleicht beschäftigen wir uns sinniger Weise wieder mit dem Threadthema!
Viele Grüße
Re: Mit Familie in die PKV ?
Czauderna, Donnerstag, 11.06.2009, 13:12 (vor 5645 Tagen) @ PKV-Kenner
Hallo,
"Mir fallen sogar auf Anhieb zwei privat versicherte Kassenvorstände ein..." -
ja, das geht mir ähnlich - ich könnte aus dem Stehgreif mindestens
5 PKV-Vertreter (selbständige) benennen die schon seit Jahr und Tag
mit ihrer gesamten Familie in der GKV versichert sind - und einer
ist sogar allein versichert, also ohne Anhang.
wenn das kein Zufall ist !!!!???
Warten wir mal ab wie es weitergeht - jetzt hat die PKV einen
Dämpfer erhalten - morgen kann es wieder die GKV treffen -
es ist müssig hier über Sozialpilitik zu streiten - vordringlich gilt es doch nach besten Wissen und Gewissen Fragen zu beantworten und bei Problemen zu helfen.
Gruß
Czauderna
Re: Mit Familie in die PKV ?
Lord, Donnerstag, 11.06.2009, 15:59 (vor 5645 Tagen) @ Czauderna
@Sandy
Ich habe mit der Sachbearbeiterin, meiner Krankenkasse, darüber gesprochen. Krankenkasse kann eine Genehmigung erteilen, wenn zum Beispiel in der Nähe keinen Spezialisten mit Kassenzulassung gibt.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Dienstag, 09.06.2009, 22:50 (vor 5647 Tagen) @ Sandy
Hallo ,
das hört sich gut an auch wenn nicht ganz billig.
Hatte auch schon des öfteren mal solche Rechnungen aufgestellt und bei der Höhe der ganzen Zusatzversicherungen stellt sich mir dann immer die Frage ob man dann nicht komplett besser in der PKV aufgehoben wäre, zwar teurer aber dafür evtl. besseer Schutz.
Und da bin ich mir eben auch ziemlich unschlüssig ob ich in der PKV (bei gutem Tarif) wirklich viel bessere Leistungen bekomme.
Die stationären Tarife der ARAG hatte ich auch ins Auge gefasst. Auch den SM9 der DKV. Weis nur noch nicht so recht was ich von dem "Best Care" halten soll.
Hört sicht laut Werbeaussagen ja recht gut an.
Gruß
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Dienstag, 09.06.2009, 22:52 (vor 5647 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
das hört sich gut an auch wenn nicht ganz billig.
Hatte auch schon des öfteren mal solche Rechnungen aufgestellt und bei der Höhe der ganzen Zusatzversicherungen stellt sich mir dann immer die Frage ob man dann nicht komplett besser in der PKV aufgehoben wäre, zwar teurer aber dafür evtl. besseer Schutz.
Und da bin ich mir eben auch ziemlich unschlüssig ob ich in der PKV (bei gutem Tarif) wirklich viel bessere Leistungen bekomme.
Die stationären Tarife der ARAG hatte ich auch ins Auge gefasst. Auch den SM9 der DKV. Weis nur noch nicht so recht was ich von dem "Best Care" halten soll.
Hört sicht laut Werbeaussagen ja recht gut an.
Gruß
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Mittwoch, 10.06.2009, 00:36 (vor 5647 Tagen) @ Frank
Hallo Frank,
Ich bin der Überzeugung, dass es zur Zeit nirgendwo ein umfassenderes Leistungspaket gibt, als die von mir oben genannte Kombination. Diese stellt sozusagen das "Best of" beider Systeme dar. Wenn Du also heute die bestmögliche Versorgung anstrebst, ist dies das Ergebnis.
Du musst Dir allerdings darüber im Klaren sein, das die Leistungen der GKV sozialrechtlich geregelt und sind und daher jederzeit geändert werden können. Die Leistungen der PKV aber unterliegen dem Zivilrecht und sind vertraglich fixiert, also grundsätzlich vom Versicherer nicht änderbar. Wenn also die bisherigen Kassenleistungen auf eine Grundsicherung gekürzt würden, wäre das Niveau der PKV möglicherweise umfassender.
Im einzelnen:
Die Leistungen der stationären Zusatzversicherung sind unabhängig von der GKV, weil die Chefarztbehandlung und das Ein- /Zweibettzimmer ohnehin keine Leistung der GKV sind. Von daher haben Änderungen wohl keine Auswirkung auf diesen Tarif.
Das gleiche gilt für das Krankenhaustagegeld.
Beim Krankentagegeld könnte eine Lücke eintreten, wenn sich die Höhe des GKV-Krankengeldes ändert.
Im ambulanten Bereich ist es zwiespältig. Wenn die Leistung der GKV summenmäßig reduziert wird (aber noch min. ein Cent gezahlt wird) ändert sich nichts. Wird eine Leistung komplett gestrichen, zahlt die Arag nur 60%.
Das Risiko der PKV besteht in der Beitragsanpassung. Die PKV ist ein Spielball der Politik. Niemand weiß, wie sich die Reformen (z.B. der Basistarif) letztlich auf die Prämien auswirken werden und was sich der Staat noch ausdenkt. Es ist also eine große Unsicherheit. Außerdem kann das Schicksal Deine finanzielle Situation ändern. Mit dem GKV / Zusatzversicherung-Modell bist Du dann auf der sicheren Seite, weil sich die GKV-Beiträge dem Einkommen anpassen und Du die Zusatzversicherungen kündigen kannst. In der PKV geht das nicht so leicht. Da kannst Du nur in den Basistarif wechseln.
Fazit:
Voll-PKV:
+
Vertragssicherheit
aktuell günstiger
-
politischer Spielball
Beitragsentwicklung, im Alter teurer (wenn Du nicht ein ein dickes (!) Beitragsentlastungsprogramm berücksichtigst)
aktuell weniger Leistung als GKV / PKV Kombination
GKV / PKV Kombination
+
Beiträge überfordern nicht
aktuell umfassenste Leistung
-
Leistungsumfang im GKV-Bereich nicht garantiert
noch teurer als Voll-PKV
Die Entscheidung, wohin die Reise gehen soll, bestimmst nur Du. Ich habe mich zunächst für die GKV / PKV Kombination entschieden, halte mir die Sache aber durch den Optionstarif noch offen.
Diese Vorgehensweise empfehle ich auch Dir. Aktuell ist die Lage noch instabil, dass eine solch gravierende Entscheidung in unserer Lebensphase m.E. nicht abschließend getroffen werden kann.
Viele Grüße
Sandy
P.S. Zum Thema: Best Care: Ein Produkt, dass hilft wenn schwere Erkrankungen vorliegen. Man wird sofort an einen Spezialisten vermittelt. Für Erwachsene m.E. nicht so wichtig, weil man die Sache selbst ruhiger angeht. Außerdem ist es relativ teuer.
Bei Kindern ist das anders. Als Eltern will man sofort die beste Versorgung. Ich möchte nicht noch lange suchen müssen, wenn es für die Kleinen um alles oder nichts geht. Allein der Gedanke macht mich nervös. Für € 4,50 gebe ich dieses Organisationsrisiko an die DKV ab. Außerdem leistet der Versicherer bis zum 15. LJ auch für stationär behandlungsbedürftigen Folgen von Unfällen und Vergiftungen (ohne einschränkende Diagnose). Der "Klassiker" für Kinder...
Muss man nicht haben, ist aber m.E. für Kinder eine gute Sache. Außerdem werden die Ärzte nach dem Best Care-Einsatz vom VN bewertet, daher kann man die beste Betreuung erwarten.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 10.06.2009, 07:18 (vor 5647 Tagen) @ Sandy
Meine volle Zustimmung zu dieser äußerst objektiven Übersicht. Leider sind Voreingenommenheit, Unkenntnis und Verweigerungshaltung schlechte Berater bei der schwierigen Wahl des richtigen Krankenversicherungskonstruktes.
Um beim konkreten Beispiel zu bleiben: Neugeborene können schon für knapp 8€ mtl. den kompletten Privatschutz im Krankenhaus bekommen und haben bei einem möglichen Ende der gesetzlichen Versicherung nach §6 oder §10 SGB V dann einen garantierten Zutritt zur PKV ohne erneute Gesundheitsprüfung. So die Eltern wie gesagt heute schon an Morgen denken. Die Private Krankenversicherung selbst läßt sich bei erneuter Versicherungspflicht aber auch wieder umstellen in Zusatztarife oder kann "eingefroren" über Jahrzehnte in Anwartschaft geführt werden.Fragen? e-mail
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Mittwoch, 10.06.2009, 09:18 (vor 5647 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
danke für die ausfühlichen Erläuterungen.
Klingt alles einleuchtend und ist in etwa auch das was mir vorschwebt.
Kannst du mir viellecht noch sagen was man in etwa für einen Optionstarif bezahlt (Ich hoffe ich bin hier nicht zu neugierig).
Du schreibst das du eine Vollversicherung nicht bei der DKV machen würdest hast aber da den Optionstarif, das leuchtet mir nicht so ganz ein auch wenn die DKV eine Menge Tarife hat.
Wäre es dann nicht sinvoller für dich den Optionstarif dann bei einem anderen Anbieter zu machen ?
Die DKV -Tarife sind vielleicht ein wenig teurer aber doch garnicht mal so schlecht oder was spricht z.B. gegen den DKV Vollmed M4 oder den DKV Bestmed Premium BM5 ?
Wie sieht es mit dem ambulanten Tarif der ARAG auf, tritt man dann beim Facharzt wirklich als Privatpatient auf, sprich merkt man in diesem Bereich Vorteile ?
Kann man damit auch zu Ärzten gehen die nur privat behandeln ?
Ein Punkt bei dem ich mir auch noch nicht ganz schlüssig bin ist der Unterschied bei der stationären Versorgung zwischen GKV + Zusatzversicherung und reiner PKV.
Bei der GKV + Zusatzversicherung hab ich zwar die Wahl der Chefarzt-Behandlung und freie Klinikwahl. Allerding nur bei Kliniken die einen Vertrag mit der GKV haben.
Mir stellt sich die Frage ob es (viele) Privatkliniken gibt in denen ich als PKV-Versicherter Leistungen bekomme die ich als GKV-Versicherter + Zusatzversicherung nicht bekommen kann. Also ob es dort große Unterschiede geben kann oder ob man diesen Punkt bei der Entscheidungsfindung vernachlässigen kann ?
Fragen über Fragen.
Schönen Gruß
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Mittwoch, 10.06.2009, 21:24 (vor 5646 Tagen) @ Frank
"Kannst du mir viellecht noch sagen was man in etwa für einen Optionstarif bezahlt (Ich hoffe ich bin hier nicht zu neugierig)."
Ich persönlich kenne nicht viele Versicherer die einen Optionstarif anbieten, habe aber auch nicht lange gesucht. Im OT wird ja der Gesundheitszustand für eine definierte Zeit festgeschrieben. Wenn Du die Option nicht nutzt, kannst Du nach Ablauf entweder den OT neu auflegen (mit Gesundheitsprüfung) oder in eine Zusatzversicherung einsteigen (ohne Gesundheitsprüfung).
Der Tarif kostet bei der DKV für Dich € 8,50 / Monat bei der UKV waren es (*grübel*) € 3,50 (ohne Gewähr).
"Du schreibst das du eine Vollversicherung nicht bei der DKV machen würdest hast aber da den Optionstarif, das leuchtet mir nicht so ganz ein auch wenn die DKV eine Menge Tarife hat."
Da hast Du mich missverstanden. Ich schrieb, dass ich die PKV nicht unbedingt (!) bei der DKV abschließen würde. Das bedeutet, ich würde mir einen Makler suchen und den Markt sondieren. Vielleicht wird es dann die DKV, vielleicht nicht.
Ich habe die DKV für den OT gewählt, weil die Vollversicherungen m.E. brauchbar sind (z.B. BestMed 4 oder M-Tarif), aber die Zusatzversicherungen eben auch. Und ich weiß halt noch nicht, wohin die Reise geht, muss also möglichst breit aufgestellt sein.
Alternativ kannst Du bei anderen PKV eine Anwartschaft abschließen (Z.B. Alte Oldenburger, Debeka -> abzuraten, da keine Pflegeversicherung dabei), die wohl langfristig läuft, aber prozentual von der tatsächlichen Prämie berechnet wird (teuer) oder die Tarife in der Kombination mit einer stationären Zusatzversicherung abschließen, z.B. bei der DKV den SM 9(O).
"Wie sieht es mit dem ambulanten Tarif der ARAG auf, tritt man dann beim Facharzt wirklich als Privatpatient auf, sprich merkt man in diesem Bereich Vorteile ?"
Ja, Du bist Privatpatient beim Arzt und zwar wie in der Voll-PKV. Die Arag zahlt bis zum 3,5 fachen Steigerungssatz und ggfs. darüber hinaus. Das leisten m.E. nur Top-Tarife in der PKV. Der Arzt rechnet auch ab wie bei einem Priavtpatienten. Für ihn gibt es keinen Unterschied. Das Risiko, ob Du Dein Geld vom Versicherer wiederbekommst, liegt allein an Dir. Es empfiehlt sich daher, nur Leistungen zu wählen, bei denen die GKV wenigstens 1 Cent leistet, aber:
"Kann man damit auch zu Ärzten gehen die nur privat behandeln ?"
Ja, aber dann zahlt die Arag nur 60% der Rechnung, weil die GKV nicht vorleistet.
"Mir stellt sich die Frage ob es (viele) Privatkliniken gibt in denen ich als PKV-Versicherter Leistungen bekomme die ich als GKV-Versicherter + Zusatzversicherung nicht bekommen kann. Also ob es dort große Unterschiede geben kann oder ob man diesen Punkt bei der Entscheidungsfindung vernachlässigen kann ?"
Dies kannst nur Du entscheiden. Ohne Vorleistung der GKV zahlt z.B. die DKV im SM 9 das Einbettzimmer voll, die wahlärztlichen Leistungen aber nur zu 60%. Es geht also de facto nicht. Die Privatkliniken sind schon schick (google mal die Klinik im Mediapark in Köln), aber zumindest für mich nur schmückendes und zu vernachlässigendes Beiwerk. M.E. sind die Unikliniken auch mit guten Leuten ausgestattet, die ja für die Behandlung von Dir ordentlich Geld verlangen. Außerdem gibt es so viele Privatklinken ja auch nicht. Man kann man es aber auch anders sehen.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Mittwoch, 10.06.2009, 21:31 (vor 5646 Tagen) @ Sandy
"Alternativ kannst Du bei anderen PKV eine Anwartschaft abschließen (Z.B. Alte Oldenburger, Debeka -> abzuraten, da keine Pflegeversicherung dabei)"
noch eine Klarstellung zur Debeka: Ich habe oben die 1-Euro-Anwartschaft ANWN gemeint. Ob es andere Möglichkeiten gibt, weiß ich nicht, aber die Debeka kommt für Angestellte wegen des schlechten Hilfsmittelkatalogs m.E. ohnehin nicht in Frage.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Lord, Donnerstag, 11.06.2009, 11:24 (vor 5646 Tagen) @ Sandy
@Sandy
Wenn man Kostenerstattungsprinzip bei seiner Krankenkasse gewählt hat, dann kann man auch zu reinen Privatärzten gehen. Gesetzliche Krankenkasse übernimmt hier auch nur den Kassensatz und ARAG übernimmt den Rest zu 100%. Voraussetzung ist, dass man vorher eine Genehmigung bei seiner Krankenkasse eingeholt hat.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Donnerstag, 11.06.2009, 11:53 (vor 5646 Tagen) @ Lord
Einverstanden. Unterstellt, die GKV sagt zu, bei Besuch eines Privatarztes den Kassensatz zu zahlen, obwohl der Arzt keine Kassenzulassung hat, würde die Arag 100% bezahlen. Der Grund dafür liegt in der Formulierung der AVB, die 100% Erstattung zusagen, wenn eine Vorleistung der GKV erfolgte.
Ich bin aber der Überzeugung, dass die Krankenkasse Ärzte ohne Kassenzahlung nur in absoluten Ausnahmefällen / Notfällen akzeptieren.
Im Regelfall erfolgt bei Privatärzten keine Vorleistung der GKV - und damit übernimmt die Arag im Tarif 182 nur 60%.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Freitag, 12.06.2009, 03:42 (vor 5645 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
danke für die ausführlichen Erläuterungen.
Das sind wirklich Info`s die mir in meiner Entscheidungsfindung weiterhelfen und die ich so bisher noch nicht berücksichtigt hatte.
Hätte da aber noch mal ein par Fragen
Wenn ich das richtig sehe, kann man die Versicherungen der CSS nur über einen Makler abschließen, ist das richtig ?
Und was hälst du von den stationären Tarifen der CSS ?
Dann hätte man "Zahn" und "stationär" bei einem Anbieter.
Gruß
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Bernd Schöller, Freitag, 12.06.2009, 10:34 (vor 5645 Tagen) @ Frank
Guten morgen,
CSS stationär kenne ich nicht. Aber CSS Zahn halte ich für wenig empfehlenswert, denn er ist ohne Altersrückstellungen kalkuliert und wird im Alter immer teurer. Außerdem wird er im Schadensfall (wie die Autoversicherung) immer teurer. Ich halte ARAG Z 100 nach wie vor für den besten Tarif. Dann hätte man auch alles bei ARAG, obwohl das beim Zahntarif m. E. egal ist.
Mahlzeit. Bernd Schöller
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Freitag, 12.06.2009, 19:44 (vor 5644 Tagen) @ Bernd Schöller
"Wenn ich das richtig sehe, kann man die Versicherungen der CSS nur über einen Makler abschließen, ist das richtig ?"
Das weiß ich nicht. Ich habe es mir leicht gemacht und mich eines bestimmten Maklers aus München bedient, der sich auf Zahnzusatzversicherung spezialisiert hat.
"Und was hälst du von den stationären Tarifen der CSS ?"
Die Arag bietet mindestens den selben Leistungsumfang. Wenn der Versicherer des ambulanten Bereiches mit dem des stationären Bereiches identisch ist vermeidet man Abgrenzungsprobleme. Diese können z.B. entstehen, wenn streitig ist, ob die stationäre Behandlung nicht auch hätte ambulant erledigt werden können (z.B. bei Chemotherapie).
Außerdem benötigt man die stationäre Zusatzversicherung vermutlich vor allem im Alter. Daher halte ich die Bildung von Altersrückstellungen im ambulanten und im stationären Bereich für sehr sinnvoll - und das fehlt bei der CSS.
"Dann hätte man "Zahn" und "stationär" bei einem Anbieter."
Darauf kommt es m.E. nicht an. Eine stationäre Zahnbehandlung ist selten und m.E. zu vernachlässigen. Hier sollte die Leistung entscheidend sein. Ich hatte auch die Wahl zwischen dem sehr guten Z 100 der Arag und dem exzellenten CSS ZE-top+ZB.
Ich habe mich aus folgenden Gründen für CSS entschieden:
- höhere Zahnersatzleistungen bei gepflegtem Bonusheft
- keine Begrenzung bei keramischen Verblendungen
- keine Summenbegrenzung in den ersten zwei Jahren
- auch (allerdings begrenzte) Leistung bei Wurzel- und Parodontalbehandlung bei Vorleistung der GKV.
- Arag zahlt "nur", wenn GKV nicht vorleistet.
Die fehlenden Altersrückstellungen stören mich im Zahntarif nicht. Durch den Schadenfreiheitsrabatt ist der CSS-Tarif im Grunde mit dem Z 100 vergleichbar und wenn mir im Alter die Zähne fehlen brauche ich den Vertrag auch nicht mehr.
Es stimmt nicht, dass der Tarif im Schadenfall immer teurer wird. Das Prinzip läuft wie folgt:
SF 0 100%
SF 1 100%
SF 2 100%
SF 3 100%
SF 4 100%
SF 5 100%
SF 6 95%
SF 7 90%
SF 8 85%
SF 9 80%
SF 10+ 75%
Bei Leistungen (außer Zahnreinigung) steigt der SFR wieder, aber nie über 100%! Er wird also nicht teurer, sondern höchstens weniger billig - ein großer Unterschied!
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Freitag, 12.06.2009, 19:50 (vor 5644 Tagen) @ Sandy
Ergänzung: Ich hatte die Beurteilung von Bernd Schöller nicht aufmerksam genug gelesen.
Ja, der Tarif wird im Alter grundsätzlich teurer, wobei er im hohen Alter dann wieder billiger wird. Aber bis dahin hat sich die Notwendigkeit dieses Tarifes sowieso erledigt.
Aber wie gesagt - im Schadenfall wird er nicht teurer.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Samstag, 13.06.2009, 10:13 (vor 5644 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
danke für die Erläuterungen.
Ich dachte ich hätte mir schon einiges an Wissen angelesen aber lerne diese Tage noch dazu
Ich muß noch mal auf das Kostenerstattungsprinzip zurückkommen.
Wäre es für euch nicht sinvoller und günstiger alle in den Wahltarif der TK zu wechseln. Nachteil wäre dann wohl die Bindung für 3 Jahre und das dieser auch wieder gestrichen werden kann.
Ich sehe noch nicht so ganz die Vorteile bei den ambulanten Tarifen (Kostenerstattungsprinzip) der ARAG oder auch der DKV. Gut ich bekomme bei einem Privatarzt dann eine Erstattung von bis zu 60 % aber dafür sind die Tarife ja auch nicht gerade billig. (Das Geld könnte man ja auch sparen um bei Bedarf mal einen Privatarzt zu konsultieren)
Bei einem Arzt mit Kassenzulassung profitiert doch in erster Linie nur der Arzt, da er höher abrechnen kann oder sehe ich das falsch ?
Abgesehen davon das ich wahrscheinlich bei der Terminvergabe bevorzugt behandelt werde, Aber verschreiben kann er mir dann doch auch nur das gleiche wie einem "normalen Kassenpatienten".
Nicht das du mich falsch verstehst, will deine Wahl nicht in Frage stellen. Versuche nur heraus zu finden ob das für uns auch das richtige sein könnte.
Würde mich also interessieren wo du die Vorteile für euch bei diesen "ambulanten Zusatztarifen" siehst oder wo man Unterschiede merkt.
Viele Grüße
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Samstag, 13.06.2009, 10:54 (vor 5644 Tagen) @ Frank
Du musst Dir zur Beantwortung der Frage das Thema "Budgetierung" vornehmen. z.B. unter
http://de.wikipedia.org/wiki/Budgetierung_(Gesundheitswesen)
Durch die Kostenerstattung kann der Arzt nach GoÄ wie bei einem Privatpatienten abrechnen. Damit ist grundsätzlich eine Behandlung frei von den Zwängen der Budgetierung / Festbeträge möglich. Dadurch ist der Arzt vermutlich freundlicher zu Dir, weil er mehr Geld bekommt, er muss aber auch keine Rücksicht mehr auf sein gedeckeltes Budget nehmen, welches i.d.R. schon nach zwei Monaten verbraucht ist. Damit ist er keine finanziellen Schranken mehr unterlegen, wenn die Behandlung medizinisch notwendig ist. Ohne Kostenerstattung gilt übrigens unabhängig vom Thema Budget das Wirtschaftlichkeitsgebot des § 12 SGB V
http://www.sozialgesetzbuch.de/gesetze/05/index.php?norm_ID=0501200
Im Arzneimittelbereich soll der Arzt Generika verschreiben. Dann entscheidet der aktuelle Rabattvertrag zwischen Deiner Krankenkasse und der Pharmaindustrie, welches Medikament Du bekommst. Bei längerer Behandlung wird das Medikament (mit gleichem Wirkstoff) wechseln. Andernfalls muss der Arzt vermutlich begründen, warum er im Einzelfall kein Generika verschrieben hat und es geht zu Lasten seines Budgets.
vgl: http://de.wikipedia.org/wiki/Aut_idem
Das ganze ist ein hochkomplexes Thema...
Der TK-Zusatztarif kann, wie Du richtig schreibst, jederzeit wieder aufgehoben werden. Wenn dann Vorerkrankungen vorliegen, kommst Du nicht mehr in eine andere Zusatzversicherung (bei einem PKV-Unternehmen hinein). Außerdem bezieht sich der PrivatPraxis-Tarif nicht auf Arzneimittel! Hier bleibt man gedeckelter Kassenpatient, der nur erhält, was angemessen, wirtschaftlich und zweckmäßig ist.
Aus diesem Gründen (und weil ich keine 3-Jahres-Bindung möchte) habe ich für meine Kinder und mich den teureren Weg gewählt. Wenn es ernst wird, möchte ich keine Beschränkung bei der Wahl der Medikamente hinnehmen. Ich bin bereit, dafür entsprechendes Geld auszugeben. Man hat nur eine Gesundheit und ist dem System in einer Phase ausgeliefert, in der man sich vielleicht nur schwer wehren kann. Dann möchte ich wenigstens bestmöglich aufgestellt sein.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Samstag, 13.06.2009, 11:01 (vor 5644 Tagen) @ Sandy
Der erste Link funktioniert nur, wenn Du ihn kopierst und einfügst.
Noch ein Nachschlag zum Thema Budget: Wenn radiologische Diagnostik (MRT) nötig wird, erlebt ein Kassenpatient sehr lange Wartezeiten. Ich kenne einen Radiologen, dessen Budget um ein Drittel gekürzt wurde. Daher betragen die Wartezeiten nun 3 Monate! Mit Kostenerstattung unterliegt er dem Budget nicht mehr, außerdem erhält er ca. € 400 mehr für das Bild. Die Wartezeit beträgt dann < 1 Woche.
M.E. ist das absolut nachvollziehbar. Wir machen die Spielregeln nicht, aber wir können uns überlegen, wir wir damit umgehen.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Freitag, 19.06.2009, 12:30 (vor 5638 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
muß noch mal auf den ambulanten Zusatztarif (Kostenerstattung) zurück kommen.
Wie verhält man sich damit beim Arzt ?
Sagt man dann man ist "privat versichert" oder legt man eine Versicherten-Karte der Arag vor.
Oder muß man dem Arzt erläutern, das man mit seiner Kasse das Kostenerstattugsprinzip vereinbart hat ?
Sind die Rechnungen im Vorraus zu zahlen oder kann man diese direkt an die Krankenkasse und Privaten Versicherer weiterleiten.
Wie du siehst beschäftigt mich dieses Thema immer noch.
Mittlerweile denke ich das das zumindest für die Kinder eine sinvolle Ergänzung sein könnte (da dort ja auch nicht so teuer).
Viele Grüße
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Freitag, 19.06.2009, 21:11 (vor 5637 Tagen) @ Frank
Man infomiert den Arzt darüber, dass man das Kostenerstattungsprinzip gewählt hat, er bis zum 3,5fachen Steigerungssatz der GoÄ (und in begründeten, vom der Arag genehmigten Einzelfällen darüber hinaus) ohne Budgetierung abrechnen kann und bittet ihn:
1. um Information, falls die gewählte medizinisch notwendige Behandlungsmethode nicht von der GKV erstattungsfähig ist (damit man überlegen kann, ob man 40% selber zahlt)
2. um quartalsweise Rechnungsstellung (um zu vermeiden, dass der Arzt sein Budget aufgebraucht hat und die Krankenkasse für spätere Einzelrechnungen nichts mehr zahlt).
Man reicht die Rechnung bei der Krankenkasse ein, diese vermerkt die Vorleistung und überweist den Anteil an den Versicherten. Danach sendet man diese Rechnung an die Arag, die ihren Anteil überweist. Ob man gegenüber dem Behandler vorleistet, macht man vom Einzelfall abhängig.
Hilfsmittel sind übrigens nicht im Tarif 182 versicherbar. Daher die Kostenerstattung bitte nur für die ambulante Behandlung sowie Azrnei- und Heilmittel wählen.
Überlege mal, ob es nicht doch was für Dich ist. Wenn Du Vorerkrankungen hast, ist es zu spät.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Lord, Freitag, 19.06.2009, 22:52 (vor 5637 Tagen) @ Sandy
@Sandy
Man kann nicht Kostenerstattung für Azrnei- und Heilmittel wählen und für Hilfsmittel nicht wählen. Das ist alles im Bereich der "veranlassten Leistungen".
Re: Mit Familie in die PKV ?
Lord, Freitag, 19.06.2009, 23:04 (vor 5637 Tagen) @ Lord
@Frank
Vorleisten musst du nur, wenn deine Krankenkasse zu lange braucht um Rechnungen zu erstatten.
Ich würde bei der Krankenkasse auch vorher nachfragen wie lange die Bearbeitungszeit dauert.
Die Krankenkasse, wo ich versichert bin, braucht ca. 12 Tage bis das Geld auf meinem Konto ist. Die Kopien der Rechnungen mit vermerkten Vorleistungen kriege ich aber schon nach ca. einer Woche zurück und kann sie bei ARAG einreichen.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy , Samstag, 20.06.2009, 01:43 (vor 5637 Tagen) @ Lord
Doch das kann man schon.
Bei der TK konnte ich folgende Kästchen ankreuzen
- für alle Leistungen
- für ambulante ärztliche Leistungen
- für ambulante zahnärztliche Leistungen
- für stationäre Versorgung
- für ärztlich/zahnärztlich veranlasste Leistungen und zwar
- alle Leistungen
- Arzneimittel
- Heilmittel
- Sonstiges (bitte benennen)
Ich habe ambulante ärztliche Leistungen, ärztlich/zahnärztlich veranlasste Arzneimittel und Heilmittel gewählt. Damit muss ich zahnärztlich veranlasste Arzneimittel und Heilmittel oberhalb der Kassenerstattung selber zahlen. Damit kann ich leben. Wann verordnet der Zahnarzt schon einmal etwas?
Es hängt von der Klasse und Flexibilität der Krankenkasse ab. Und die TK ist m.E. aktuell die unangefochtene Nr. 1.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Dienstag, 11.08.2009, 23:37 (vor 5584 Tagen) @ Sandy
So ist es und selbst unter Versicherungsverkäufern wird die TK wegen exzellentem Service, immer noch recht ausgesuchtem vielfach akademisch-technischen Klientel und vor allem perfekter Präsenz per Telefon rund um die Uhr und einem eingängigen Internetauftritt als die Private unter den Gesetzlichen geführt. So ist man äußerst ausgeschlafen beim freien Informationsfluß zur eben zitierten Kostenerstattung und kann damit und den neuen Wahltarifen wie dem TK-Priavt Praxis auch viele halten, die sonst schon mit einer PKV geliebäugelt hatten. Fehlen dann nur noch als Sahnehäubchen die Zusatztarife ambulant, zahn und stationär von vorzugsweise arag oder dkv, da der Hauspartner central über die envivas auch im August 2009 weder in der Tarifvielfalt noch im Preis das Wasser reichen kann, wenn ein Kassenpatient vollkommen auf Privatniveau gesetzt werden möchte. -> http://www.tk-online.de/tk/leistungen-a-z/k/kostenerstattung/33720
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 21.04.2010, 18:08 (vor 5331 Tagen) @ Sandy
Das habe ich ja garnicht gewußt und wenn ich mir alles so anschaue kann ich nur sagen hätte ich genauso gemacht! Gute Gesundheit wünsche ich Euch allen und falls Du ohne krank zu sein die css mal testen willst, schon bei der nächsten professionellen Zahnreinigung spürst Du den Unterschied zwischen Kasse nackt und mit privatem Zusatz. Ich denke, daß die von Dir eingeschlagene Richtung auch die Zukunft von PKV und GKV hierzulande seien wird, wenn man den Stimmungen und Gerüchten aus dem BMfG vertrauen kann ..
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Dienstag, 11.08.2009, 21:57 (vor 5584 Tagen) @ Frank
Hallo,
wie sieht es eigentlich mit dem Bürgerentlastungsgesetz ab 2010 aus ?
Kann das nochmal ein Anreiz zum Wechsel in die PKV mit 4 Personen sein.
Kann man in etwa sagen was sich an Beträgen (durch die Absetzbarkeit) sparen ließe.
Angenommen der Beitrag für 4 Personen würde bei ca 1200 Euro liegen, um wieviel könnte dieser Betrag durch die Steuerentlastung netto sinken ?
Ich habe irgenwo gehört das die Arbeitgeber dazu angehalten werden dieses monatlich anzurechnen. Ist dem so ?
Danke und Gruß
Frank
GKV-Beitragsberechnung im Alter
manfred, Dienstag, 09.03.2010, 01:24 (vor 5375 Tagen) @ Frank
Hallo allerseits,
ich habe eine Frage:
ich bin - weil verbeamtet - in der PKV versichert, meine Frau (50) jedoch nicht. Weil sie erziehungbedingt nicht berufstätig ist, überlegen wir, ob sie trotz Ihres Alters noch in die PKV gehen sollte - der nach meinem hälftigen Einkommen berechnete GKV-Beitrag und der zu erwartende PKV-Beitrag sind momentan etwa gleich hoch /300 €. Uns beschäftigt in diesem Zusammenhang die Frage, wonach sich - sofern ich hoffentlich in 7 Jahren das Pensionsalter erreicht habe - der zu erwartende GKV-Beitrag richtet.
Vielleicht gibt es ja weitere Gründe, die das Vorhaben sinnvoll oder auch weniger sinnvoll erscheinen lassen.
Für euere Antworten bedanke ich mich sehr.
Gruß Manfred
Re: Mit Familie in die PKV ?
Frank, Dienstag, 20.04.2010, 22:32 (vor 5332 Tagen) @ Frank
Hallo Sandy,
und auch alle andere aus der Runde.
Mich würde es interessieren ob es bei euch mittlerweile Neue Erkentnisse zu diesem Thema gibt ?
Durch evtl. Kopfpauschale, Bürgerentlastungsgesetz usw. hat/könnte sich ja einiges ändern.
Bei mir ist der Stand immer noch der gleiche.
Hatte das Thema eine ganze Weile verdrängt, will mich jetzt aber wieder damit auseinander setzen.
Bin schon gespannt auf eure Meinungen.
Grüße
Frank
Re: Mit Familie in die PKV ?
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 21.04.2010, 06:37 (vor 5332 Tagen) @ Frank
Sandy, hat sich in dem knappen Jahr die möglichen Beiträge einer privaten Zusatzversicherung für ihre Familie zwar gespart, trägt das mögliche Kostenrisiko aber immer noch selbst.
Wesentliche Veränderungen haben sich nicht ergeben, die erforderlichen Einschnitte kommen sicherlich erst nach den Wahlen in NRW. Unsere gutsituierte Fachärztin für Chirurgie zahlt mit drei Kindern für sich und den freiberuflich tätigen Ehegatten in der PKV nun knapp 820€* und somit vierhundert weniger, als in jeder Gesetzlichen. Und Dönerbudenbesitzer Mehmet Ü. klatscht in die Hände, weil er an die Berliner AOK auch weiterhin nur 319€ für sich, seine Hausfrau und die Kinder Hassan, Aicze, Serdan, Samirez und Deniz berappen muß. Quelle:http://www.nataliasversicherung.de/mediziner/mediziner.html
Re: Mit Familie in die PKV ?
Sandy, Mittwoch, 21.04.2010, 12:00 (vor 5332 Tagen) @ Joachim Röhl
Ich habe das Versicherungsportfolio wie folgt gestaltet:
Sandy:
Arag 182 + 262, um keine Schnittmenge zwischen ambulant und stationär zu haben.
HUK € 60 KHT
CSS ZE-Top+ZB,
HUK PT40 mit Dynamik
HUK KT 40
je Kind.
Arag 182
DKV SM9 + Best Care + € 50 KHT (für Rooming In),
DKV PET 80
3. Ehefrau : TK mit Wahltarif Praxis Privat,
HUK SZ,
CSS ZE-Top+ZB,
HUK PT40 mit Dynamik
KHT 10
Änderungen:
Ich habe soweit möglich, die "richtige" Kostenerstattung gewählt und merke den Unterschied bei den Kindern häufig - sowohl positiv (v.a. durch den besseren Zugang zu Medikamenten, Originalimpfstoffen usw.) als auch negativ (BAP 01.04.10!!!). Ich selber war noch seither noch nicht beim Arzt.
Die Pflegeversicherung der Kinder werde ich gegen Jahresende umdecken, weil der PET m.E. zwischen ambulante und stationärer Pflege differenziert. Zieltarif ist entweder der HUK PT Premium oder der Signal Pflege Top.
Ich habe das Thema Voll-PKV drei Jahre geparkt, weil noch ungewiss ist, in welchem Umfang meine Frau wieder arbeiten wird. Deshalb habe ich auch einen SB-Tarif gewählt. Da die TK (nur) in der Kostenerstattung und entgegen der Satzung ärztliche Leistungen ohne Verordnung als SB-schädlich ansieht, musste ich wechseln und bin jetzt bei der AOK. Dort passt soweit alles.
Ich bezweifle, dass ich später in die Voll-PKV wechsele. Zum einen aus Altersgründen und zum anderen aufgrund der BAP. Ich kann es aber noch nicht definitiv beurteilen, da ich die Entwicklungen / Reformen der GKV nicht absehen kann. Daher warte ich noch etwas ab und entscheide frühestens im Herbst, ob ich den OT kündige.
Re: Mit Familie in die PKV ?
Dennis , Montag, 12.07.2010, 11:48 (vor 5250 Tagen) @ Sandy
Hallo Sandy,
ich finde die Diskussion hier sehr spannend und vor allem Deine Beiträge sehr hilfreich. Da ich mich in einer ähnlichen Situation befinde, frage ich mich, wie sich der DKV SM9 im Vergleich zum ARAG 261 schlägt (ohne Berücksichtigung von Best Care)?
Viele Grüße
Dennis