Hallo,

ich bin 23 und fange zum September eine Ausbildung an. Bisher habe ich studiert und war über meinen Vater in der Beihilfe und bei der Bayerischen Beamtenkasse versichert.
Bei Studienbeginn musste ich eine Verpflichtung unterschrieben, daß ich ährend meines Studiums privatversichert bleibe. Gilt das noch, wenn ich nach der Ausbildung wieder ein Studium aufnehme?
Privatversichert kann ich während der Ausbildung ja nicht bleiben aber ich würde gerne eine (ein paar?) Zusatzversicherung abschließen.

Das Problem ist, daß ich nicht durch die Risikoprüfung komme. Ich brauch alle 2 Wochen ne Spritze und werd evtl. irgendwann noch ne teure Operation beim Spezialisten verlangen, außerdem hatte ich schon 2 dicke Operationen.

Gerade weil ich regelmäßig Medizin brauche, zum Arzt gehe und Blutuntersuchungen anstehen, wär etwas gut, das mir die Zuzahlung von 5 oder 10 Euro abnimmt außerdem will ich nicht zu lange auf Termine, auch beim Spezialisten, warten (selbst als Privater muß ich beim Endokrinologen 2-3 Monate im Vorraus buchen) und ich weiß nicht, ob das nur vom Arzt abhängig ist oder auch mit der PKV/GKV zusammenhängt, aber ich finde es sehr angenehm, von meinem Arzt gleich 2 Rezepte und genug Spritzbesteck für ein halbes Jahr zu bekommen damit ich nicht alle 2 Wochen da reinschneien muß.

Wie ist das mit Physiotherapie? Bekommt man die als gesetzlich Versicherter einfach, muß man da erst lange mit dem Arzt drum streiten oder gibts die nur zum Quartalbeginn? Wenn, wär mir das auch extra was wert. Ich betreibe Kraftsport und werde einen körperlich anstrengenden Beruf lernen, wenns weh tut will ich direkt die richtige Behandlung bekommen.

Die Zahnbehandlung is ein anderer wichtiger Punkt.
Sowohl ordentliches Material, Kronen und Zahnreinigung will ich auch weiterhin bezahlt bekommen. Dafür brauch ich ne extra Versicherung, oder?

Ich hoffe, Ihr könnt mir bei meinen Fragen helfen.

Viele Grüße Ralf

Ob du nach deiner Ausbildung in die PKV reinkommst ist fraglich, da du ja gesundheitliche Probleme hast.

Auch bei Zusatzversicherungen für Zuzahlungen und stationäre Behandlungen könnte es Probleme geben. Vielleicht kann man aber mit Risikozuschlägen diese Zusatzversicherungen trotzdem abschließen. Das wird aber von Versicherungsgesellschaften geprüft.

Zahnersatz und Zahnreinigung zahlt z.B. die Zusatzversicherung von ARAG (Tarif Z 100).

Ein Paar Sachen sind bei GKV nicht möglich. Vielleicht bekommst du auch nicht mehr die Medikamente, die du momentan einnimmst. Die besseren Chancen Physiotherapie zu bekommen hat man am Anfang des Quartals. Es gibt aber sehr begrenzte Anzahl an Behandlungen und ob du Verordnung überhaupt kriegst ist fraglich. Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein.

Viele Versicherer ermöglichen einen Wechsel in der Vollversicherung entsprechende Zusatztarife bei Begründung der Versicherungspflicht. Einen Rechtsanspruch gibt es darauf aber nicht. Einfach mal nachfragen beim bisherigen Versicherer!?
mahlzeit. Bernd

Ich frage mich, ob der Beitrag ernst gemeint ist, oder nur provozieren will.

Welcher Beitrag? Meiner?

Nee, tut mir leid, der ist durchaus ernst gemeint. Mir wärs auch lieber, wenn ich kerngesund wär und mir um so nen Schrott keine Gedanken machen bräuchte, aber dem ist leder nicht so.

Die Medikamente werden bezahlt, das weiß ich, allerdings kostet ein Päckchen, das für ca 3 Monate reicht 40 Euro, was 20 Euro pro Jahr Zuzahlung wären. Bekomm ich immer nur ein Rezept muß ichs mir entweder so legen, daß ich das Rezept direkt am Anfang und am Ende des selben Quartals bekomme oder ich muß jedes Quartal zum Arzt rennen -> Zeitaufwand + 20 oder 40 Euro Gebühr. Also minimum 60 Euro pro Jahr und noch kein Mal krank gewesen.

Danke für den Tipp mit der Zahnversicherung und dem Wechsel von Vollversicherung zu Zusatz, werd ich mir beides anschauen. Vielleiht kann mir der Versicherungsmensch auch was zu der Physio sagen, ob ich das für nen kleinen Aufschlag versichert bekomme.

Danke schonmal für Eure Hilfe.

@Ralf
Mir ist keine Zusatzversicherung bekannt, die extra Physiotherapie versichert. Da muss du auch 10% der Kosten selbst tragen + 10 EUR für Rezept.

Es gibt zwar sehr viele Zusatzversicherungen, die diese Zuzahlungen erstatten, aber das ist wieder mit Gesundheitsprüfung verbunden.

Obwohl du kannst dich bei gesetzlichen Krankenkassen informieren, da einige Krankenkassen Zusatzversicherungen ohne Gesundheitsprüfung anbieten.

@ Lord
Was Bernd sagen wollte: Bei vielen Versicherungen wird eben keine neue Gesundheitsprüfung fällig, wenn man in gleichwertige Zusatztarife wechselt. Aber der Ralf scheint"s verstanden zu haben...
bernd.

@Bernd Schöller
Nur bieten ja nicht alle Versicherungsgesellschaften solche Leistungen an.

ebent - wie gesagt, es gibt keinen rechtsanspruch. aber ich glaube viele machens, oder?

So, hier muss mal wieder einiges klar gestellt werden:

Da nun das neue Versicherungsvertragsgesetz gilt, hast Du nach Wegfall der Beihilfe Anspruch, alles auf 100% aufzublasen, was bisher versichert war und zwar auch im Rahmen einer Zusatzversicherung und das ohne Gesundheitsprüfung. Wichtig ist nur, dass die Zusatztarife nicht mehr versichern als vorher privat abgesichert war! Das Aufblasen des Prozentsatzes gilt aber nicht als Erhöhung, sondern nur wenn z.B. ein Einbettzimmer hinzukäme, wenn vorher nur eine Zweitbettzimmer versichert war.

Da man sich früher schon für nur einen Tag privat vollversichern konnte (z.B. 31.7. Exmatrikulation, Wegfall der Beihilfe, GKV-Versicherungspflicht aber erst ab 2.7. durch Ausbildung) und dies ohne Risikozuschlag und ohne Gesundheitsprüfung, hätte man die PKV erpressen können, einen in die gewünschten Zusatztarife zu lassen. Die Methode habe ich früher mehrfach erfolgreich empfohlen, die PKVen kapitulieren sofort.
Jetzt haben wird das neue Versicherungsvertragsgesetz, das definitiv alle Krankenversicherungen nach Art der Lebensversicherung (d.h. mit Altersrücklage, das sind alle Voll-PKVen inkl. Beihilfetarife und fast alle Zusatztarife) gleichstellt und jetzt ist es noch schwerer, Versicherten die Zusatz zu verweigern.

1. Jetzt zu den Zuzahlungen:
Die Zuzahlungen fallen wohl nicht unter die oben genannten Klauseln, das könnte eine Versicherung ablehnen, da es dieselben Selbstbeteiligungen auch bei der Beihilfe gibt, nur meistens eben nicht für Kinder. Nach einem Studium und in einer Ausbildung ist man kein Kind mehr, sondern Erwachsener. Da ginge es Dir in der Beihilfe als Beamter auch nicht besser. Allerdings gibt es eine Überforderungsklausel in der GKV, d.h. die SB ist bei chronisch Kranken auf 1% des Einkommens gedeckelt, das müsste für einen Auszubildenden sehr wenig in Euro sein!

2. Schneller Arzttermin
Dafür muss man eine Privatrechnung in Kauf nehmen, das geht als GKVler nur im Rahmen des Kostenerstattungsverfahrens (bitte Forum hierzu durchgoogeln). Eine Zusatzversicherung hierzu gibt es bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse, die ist aber nicht zu empfehlen, da die leider 10% SB ohne Deckelung vorsieht. Andere PKVen sind hier empfehlenswerter, aber das bringt wegen der nicht zu bestehenden Gesundheitsprüfung nichts.
Deshalb: Geh zur Techniker-Krankenkasse und wähle den Wahltarif Praxis Privat (10% SB, aber auf 400 Euro gedeckelt).
Nachteil all dieser Tarife: Die zahlen nur bei Ärzten mit Kassenzulassung bzw. bei angestellten Ärzten in Kliniken mit Kassenzulassung, d.h. man kommt nur dorthin, wo man mit der Chipkarte auch hinkommt, das aber dann schneller! Im Zweifelsfall mit der GKV abklären, wer von Krankenhaus-Ärzten abrechnen darf.

3. stationärer Zusatztarif
Wenn im Beamtentarif bisher z.B. der Chefarzt und das Zweibettzimmer versichert war, dann kann dies auf 100% aufgeblasen werden bzw. in einen normalen Zusatztarif für GKV-Patienten umgewandelt werden und dies ohne Gesundheitsprüfung. Dies ist v.a. in Bezug auf anstehende OPs sehr empfehlenswert.

4. Späteres Studium, Beamtenverhältnis, Selbständigkeit
Unbedingt muss aus diesen Gründen eine 100%-Anwartschaft abgeschlossen werden. Bitte nicht den Fehler machen und nur die 20% auf Anwartschaft stellen, das Recht von 20% auf 100% ohne Risikoprüfung aufzublasen erlischt nach einer Karenzzeit! Deshalb immer 100%-Anwartschaft. Dies gibt es oft recht billig in Kombi mit der stationären Zusatz, ich muss jetzt allerdings zugeben, dass ich nicht weiß, wie das die Bay. Beamtenkrankenkasse handhabt.