Re: Vor der Wahl noch in die PKV ? (Private Krankenversicherungen)

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Dienstag, 18.08.2009, 01:06 (vor 5578 Tagen) @ GKVler

Wer sich eine Private ein Leben lang ob aus Portokasse oder mit angespartem Beitragssicherungsprogramm leisten kann, der geht nicht zurück. Falls beides nicht vorhanden ist, reizt die GKV natürlich mit niedrigen Beiträge im Alter von um die 80€ bis 136€ für alljene, die unter 840€ Rentenbezüge oder sonstiges Einkommen haben. Viele Jahre haben sie in ihrem Berufsleben weniger als in der Gesetzlichen und oft auch nichts bis garnichts in die Rentenversicherung eingezahlt. Motto: viele Jahre egoistisch mir meiner mich und später hübsch zurück ins Körbchen, wenn es dann irgendwie bis 55 oder danach über die Familienversicherung des Ehepartners noch geht. Viele stellen aber ihre PKV um in Zusatztarife und genießen so die Mischung aus Preis&Leistung von zwei Systemen. Ist bei PKV und GKV nicht gern gesehen und wird verständlicherweise von Dir auch immer wieder kritisiert und moralisch in Frage gestellt.

Die ersten Privaten wurden von Handwerkerzünften im frühen 15. Jahrhundert gegründet, die Gesetzliche selbst erblickte das Licht der Welt um 1883, als Kaiser Wilhelm I. und Otto von Bismarck versuchten die aufmüpfige sozialdemokratische Arbeiterschaft mit einigen Sozialleistungen ruhig zu stellen. Ein großer Schwung an Neugründungen der PKV geschah um 1900 und dann in der Weltwirtschaftskrise, wo vor allem Nichtversicherte und Selbstständige in wirtschaftlicher Not eine Krankenversicherung suchten - der Zugang zur Gesetzlichen aber traditionell verwehrt war. http://www.info-krankenversicherung.net/a-005-weiteres-zur-pkv/geschichte-pkv.php

Die PKV behaupte ich nicht sei für jedermann günstig - nein, eine AOK, die den türkischen Gemüsehändler mit Hausfrau und 5 Kindern für ganze 307€ versichert ist günstig. Eine PKV kennt keine Familienversicherung oder sonstige versicherungsfremde Schmankerl wie die freundlich putzende Haushaltshilfe. Nein, jeder zahlt seinen eigenen Beitrag und für diese vergleichsweise hohe Summe bekommt einer im Gegenzug hohe rein medizinische Leistungen. Man selektiert auch medizinische Risiken und verweist einen chronisch Kranken. Richtig günstig wirds für einen, der seinen vierten oder fünften Alkoholentzug finanziert bekommt, in der PKV gibts den nur ein einziges mal. Du siehst, ich versuche beide Seiten der Münze zu sehen und um nochmal aufs Auto zu kommen, wer einen Cabrio möchte, aber eine Limousine kauft, darf sich später nicht beschweren, weil das Dach nicht aufgeht. Falsche Beratung und Fehlinformationen führen zu Verstimmungen in beiden Systemen und wir sollten weiterhin versuchen dem kräftig entgegen zu wirken.

Deine vierte Frage beantworte ich ganz einfach mit dem Slogang des Verbandes der es kurz auf den Nenner bringt 100 Jahre PKV - 8 Millionen Versicherte - 0 Schulden


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