Welche PKV? Die Suche ist ein irrer, schwerer, zeitaufwendiger Sport... (Private Krankenversicherungen)
Private Krankenversicherung finden ist schon ein anstrengender Sport! ;) Insbesondere, da man sich irgendwie doch alle Informationen selber suchen muss, da jeder scheinbar immer das zu verkaufen sucht, was am meisten Provision einbringt!
Wir haben zunächst den Fehler gemacht zwei Onlinevergleiche zu machen. Man bekam zwar Infos, allerdings kurz darauf auch Makleranrufe, da man Adresse und Telefonnummer eingeben musste. Ansonsten wäre nix gegangen. Das war so unsere erste Begegnung mit „Suche private Krankenkasse“! ;) Wir hatten dann auch zwei Makler hier, da die beide am Telefon meinten, die Beratung wäre kostenlos. Beide hatten völlig verschiedene Ansichten, welche PKV nun wirklich toll ist!
Der erste Makler hat zunächst nur PKVs mit Selbstbeteiligung und Hausarztprinzip angeboten, was wir von vornherein (schon telefonisch) nicht wollten und ausgeschlossen hatten. Meine Argumentation, das SB grundsätzlich zum Jahrespreis der PKV zugerechnet werden muss und diese nicht zu Hälfte vom AG gezahlt wird, ließ er nicht gelten. Man hätte das Geld doch erst mal in der Tasche. Rechnerisch birgt bei den meisten Tarifen die SB noch nicht einmal einen Vorteil (zumindest als Arbeitnehmer) und eine Beitragsrückerstattung gibt es sowieso. Bei einigen Tarifen hätte die SB sogar für Vorsorgeuntersuchungen gegolten! Etwas genervt hat mich dann auch, das er nebenbei erwähnt hat, das er 150 Euro für unsere Adresse bezahlt hat! So Tränendrüsen mag ich überhaupt nicht. Hab ich vorher auch nicht gewusst, das so was üblich ist, sonst hätten wir die Anfrage in der Onlineform auch nicht gestellt! Ist jedenfalls nicht mein Problem sondern sein persönliches Pech! Zeigt mir jedoch, dass das Interesse einen Tarif mit viel Provision zu verkaufen sehr hoch ist!
Schlussendlich war der Makler jedenfalls der Auffassung, das die Hallesche, Hanse Merkur und Deutscher Ring für uns die beste Wahl darstellen würde. Von den Gesellschaften die wir zuvor noch online als günstig recherchiert hatten, wollte der Makler nichts wissen. Recherchiert hatten wir R+V und DKB, zumindest was die Leistungspalette angeht. Der Makler meinte sogar, diese Gesellschaften würde er nicht verkaufen! Er würde nur Versicherungen vermitteln, die auf Gegenseitigkeit beruhen, da diese nicht so schnell übernommen werden könnten und keinem Konzern angehören, welcher nur auf Profit aus ist. (Na klar, es ist ja auch niemand auf Profit aus und der Deutsche Ring wird auch nicht von der Signal geschluckt). Die Tarife hatten für uns jedoch alle einen Haken, die Info ist allerdings nicht durchgedrungen!
Der zweite Makler ging dann schon auf die Wünsche und Bedürfnisse ein und war in unserem Fall auch der Auffassung das SB wenig Sinn macht. Hatte auch einen Rechner dabei und man konnte mal schön mit verschiedenen Einstellungen spielen. Von der Halleschen und der Hanse Merkur riet dieser Makler ab. Sein erster Favorit war aufgrund unserer Wünsche die Allianz Versicherung. Ebenso waren DKV und deutscher Ring für den Makler in der engeren Auswahl. Bei der R+V hat der Makler dann sogar anhand der Werte eine Überraschung erlebt und festgestellt, das die Leistungen und die Gesamtentwicklung wirklich positiv aussah. Meinte die würde nicht so häufig gefragt, daher wäre er mit der Gesellschaft nicht so vertraut. Der Makler wollte uns die Unterlagen dann nochmal in Papier / PDF schicken. Das ist 18 Tage her und wir haben nie wieder was von dem Makler gehört… ;)
Inzwischen haben wir für uns selber eine Bewertungsmatrix entworfen, in denen unsere Wünsche drin stehen und gewichtet sind. Die Informationen haben wir uns teilweise mühsam aus dem Netz gesucht, bzw. über die jeweiligen Versicherungen und über eine wirklich kostenlose Vergleichsseite (die wir durch Zufall nun auch noch gefunden haben)! Die Zeit war es uns jedoch wert!
Was ist uns wichtig? Akzeptable Beiträge, keine SB (außer es lohnt sich rechnerisch, wie beim Deutschen Ring), Sätze bis 3,5fachen Satz und darüber hinaus, Vorsorgeuntersuchen über gesetzliche Programme hinaus (da wir da Wert drauf legen und jetzt schon jedes Jahr viel selber zahlen) und ohne Einfluss auf Beitragsrückerstattung, Inlays als Zahnbehandlung (nicht Zahnersatz), offener Hilfsmittelkatalog, gute Erstattung für Brillen (DKV sogar mit Lasik) und so weiter…!
Hilfsmittelkatalog ist da ja auch so eine Sache, wirklich offen ist nur der der Allianz. Die anderen haben da auch schon wieder Einschränkungen, was Heimdialyse, Rollstühle, Prothesen, lebenserhaltene Maßnahmen / Geräte angeht…
Erkenntnis:
Die eierlegende Wollmilchsau gibt es nicht! Jeder Tarif hat irgendwo drastische Schwächen! Wirklich in die engere Wahl - was die Leistungen und Preis anbelangt - sind demnach wirklich nur DKV VM5 oder BM5, R+V Agile Premium oder Allianz AktiMed Best 90! Die Tarife sind allerdings alle sehr jung, wenn auch die Gesellschaften ganz gute Kennwerte haben. Die Preise (AN-Anteil) bewegen sich zwischen 230-265 Euro, wobei die DKV die teuerste Gesellschaft darstellt. Sind die Tarife für meine Frau, mein Beitrag wäre entsprechend geringer!
Was ist von den Gesellschaften zu halten? Jeder erzählt einem da was anderes und jemand wirklich unabhängiges scheint es nicht so wirklich zu geben… Fakt ist, das wir selbst mit einem Rundumsorglostarif noch unter dem jetzigen Betrag in der GKV bleiben. Es geht uns also nicht primär ums Sparen, sondern um gute Leistungen und guten Versicherungsschutz im Fall der Fälle! Die Tarife später einmal auf SB oder leistungsteschnisch nach unten anzupassen ist ja nicht das Problem!
Was meint denn das unabhängige Forum zu den drei Tarifen? Es bringt ja nix noch weitere Makler zu befragen, das hat alles kein Hand und kein Fuß und wir wissen so langsam auch nicht mehr, wo wir noch sinnvolle Informationen herholen sollen! Irgendwie steht überall was anderes, teilweise Widersprüchliches...