Beiträge im Alter (Private Krankenversicherungen)
Hallo, habe mal eine Frage zu den angeblich hohen PKV-Beiträgen im Alter. Im Online-Tarifrechner der Alten Oldenburger kann man wunderbar Beispielrechnungen vornehmen. Ich habe dort den A90/ 1-Bett mit Chefarzt sowie Z100/80 als Beispiel genommen. Dann habe ich einen 25 jährigen und einen 40 jährigen als Person genommen und den aktuellen Beitrag als Beispiel genommen und jeweils mit 2% und nochmal mit 5% Beitragssteigerung per Anno hochgerechnet bis zum 65 Lebensjahr. Wenn beide 65 sind kommt bei einer 2% Steigerung dabei raus das der spät eingetretene PKV-ler sogar weniger zahlen muss. Bei 5% Steigerung dreht sich das Bild etwas zugunsten des jenigen der mit 25 in die PKV eingetreten ist, aber nicht so dramatisch. Wieso wird denn nach dieser Rechnung immer gesagt das der "Späteintreter" im Alter wesentlich höhere Beiträge zahlen muss? Oder mache ich da einen Gedankenfehler? Würde mich mal über Erklärungen freuen.
Mit freundlichen Grüssen
Heiner
Re: Beiträge im Alter
Die Prämien in der PKV sind so kalkuliert und so auch die Formulierung des Verbandes der Privaten Versicherer, daß sie die Realität abbilden. Sie müssen nach gesetzlichen Vorgaben so kalkuliert werden, dass sie nach dem aktuellen Stand der Preise und der medizinischen Entwicklung die künftig zu erwartenden Gesundheitskosten des Versicherten decken. Setze ich hinzu leider bei einigen Unternehmen etwas besser und anderen schlechter. Spätestens dann, wenn der Versicherungsaktuar das Rote Licht einschaltet kommt es zur Beitragsanpassung. Sicher, ohne die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, die Überalterung der Gesellschaft und die zum Teil massiven Eingriffe der Politik gäbe es theoretisch keine Erhöhung des Eintrittsbeitrages in der PKV. Über 250.000 Stimmen zu den einzelnen Gesellschaften mit einer Top und Flop Liste -> http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/private-krankenversicherung/private-krankenversicherung-bewerten-sie-ihre-gesellschaft_aid_359678.html
Re: Beiträge im Alter
Hallo Heinerle,
im Prinzip ist es so wie Joachim Röhl es darstellt.
Problem ist wohl, daß Beiträge nicht im voraus kalkuliert werden können, sondern immer nur auf Basis der Neufestlegung. Je später jemand eintritt umso höher ist bei einer Beitragserhöhung die prozentuale Steigerung. Aufgrund stat. Steigerungskurven welche für jede Berechnung, Tarif, Jahrgang neu festgelegt werden, kommt im Ergebnis die anteilig höhere Beitragserhöhung von "Alteinsteigern" heraus. Die Beiträge werden weiterhin vereinfacht als Produkt aus Dauer der gezahlten Beiträgen und deren Höhe und den Leistungen festgelegt. Da im Alter die Leistungen höher sind als in jungen Jahren, sind zwangsläufig bei spätem Versicherungseintritt bei rechnerisch gleichem Lebensalter auch die Beiträge höher welche zu bezahlen sind.
Nicht einverstanden bin ich mit den Informationen unter dem von Hr. Röhrl angegebenen Link, da leider nicht sehr aussagekräftig. Aber gut. Wenn schon, dann auch die Kommentare lesen. Ich habe den Eindruck, daß hier viele Versicherungsvertreter unterwegs waren......
Wie Churchil sagte: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst..."
Gruß
Ernst
Re: Beiträge im Alter
Hallo Heinerle,
gute, aber leider auch teure Versicherungen bilden zusätzlich zu den staatlich verordneten 10% erhebliche Altersrückstellungen. Dadurch sollen die Beiträge ab dem 65. Lebensjahr relativ konstant gehalten werden. Die Höhe dieser Altersrückstellungen, die ab dem 65. Geburtstag zur Verfügung stehen muss, ist abhängig vom Tarif und von der statistischen Lebenserwartung. Wird nun ein 25-jähriger Mann Mitglied in einer PKV hat er noch 40 Jahre Zeit, um die notwendigen Rückstellungen zu bilden. Ein 45-Jähriger hat dagegen nur noch 20 Jahre für die Rücklagenbildung zeit. Deshalb sind die Beiträge für ältere Neueinsteiger erheblich teurer als Jungeinsteiger.
Gruß Renate
Re: Beiträge im Alter
Hallo Heinerle,
da man - auch wenn Versicherungen inzwischen stärker Rücklagen für Beitragsreduzierung im Alter bilden müssen - kann die Beitragsentwicklung nicht vorhergesagt werden und ist mit einem Risiko verbunden.
Aus diesem Grunde bieten verschiedene PkVs zusätzlich Beitragsentlastungstarife (bezogen auf einen festen Betrag oder prozentual) ab 60 oder 65 Jahren an.
Da auch hier wie im Krankentarif bei Angestellten der Arbeitgeber den hälftigen Beitrag bis zur Beitragsbemessungsgrenze übernimmt, sicher eine Überlegung wert um sich gegen ev. Überraschungen zusätzlich abzusichern.
Ein allzu später Übertritt in die PkV ist aber trotzdem nicht zu empfehlen. Wenn ja, muß man sich auf die Eventualitäten vorbereiten....
Gruß Ernst
Re: Beiträge im Alter
So ist es. Oder um es mit einem Spezialisten der PKV, Thorulf Müller http://www.derkvprofi.de/ ganz direkt zu formulieren wer heute nicht zahlt - muß später kräftig nachlösen.
Bleibt natürlich die Frage, was das Ganze denn so etwa kostet? z.B. Mann 40 Jahre zwischen 62€ und 88€ je nach Anbieter um ab dem 65. die Beitragslast um garantierte 300€ zu senken! Als Privat versicherter Arbeitnehmer natürlich nur die Hälfte von 31€ bzw. 44€, weil der Arbeitgeber bis zu 50% auch zur Beitragssicherung im Alter bezuschusst. Fragen? wie gewohnt e-mail