Für Arbeitnehmer leichterer Wechsel in die PKV (Private Krankenversicherungen)
Für Arbeitnehmer mit Gehältern oberhab der Jahresentgeltgrenze soll schon nach einem Jahr der Wechsel in die PKV möglich werden - nicht wie bisher erst nach drei Jahren. So jedenfalls die Ergebnisse der Kolitionsgespäche.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,655621,00.html
Re: Für Arbeitnehmer leichterer Wechsel in die PKV
Naja meiner Meinung nach...wieder ein Schritt zurück...
Die Gutverdiener verlassen die Solidargemeinschaft wieder etwas schneller.
Wobei 2010 wäre der Wechselboom auch so wieder losgegangen, da nun die ersten GKV-Versicherten 2007/2008/2009 durchgehend über der BBG lagen.
Für den Wettbewerb ist meiner Meinung nach nur wichtig, dass PKV Versicherte nie wieder zurück in die GKV dürfen. Diese müssenbei Zahlungsunfähigkeit oder wieder geringerem Verdienst in den Basistarif wechseln. So wird die PKV automatisch auch zu einer Solidaritätskasse.
Der GKV werden 2010 gegenüber den Pharmafirmen weitreichende Verhandlungsmöglichkeiten gegeben. Hierbei wird die GKV klare Wettbewerbsvorteile gegenüber den Privaten haben. Und wo holen die Pharmafirmen sich den Verlust wieder? Genau ! Wie die Ärzte auch...von den privat Versicherten.
Und sollte dank der CSU , das 7,5 Milliarden Defizit der GKV erneut durch Steuern finanziert werden, zahlt erneut auch der PKV Kunde indirekt drauf.
Wenn ich meine Beitragserhöhung für 2010 in der PKV anschaue (DEBEKA), dann bezweifle ich, dass die PKV auf Dauer das aktuelle Leistungsniveau günstiger als die GKV aufrecht erhalten kann.
So wird es früher oder später automatisch zu einer solidarischen Einheitsversicherung kommen.
Re: Für Arbeitnehmer leichterer Wechsel in die PKV
In den Niederlanden ist das ganz pfiffig gestaltet. Die große Versicherungsreform, die uns noch bevorsteht, ist in Holland schon seit drei Jahren Realität. Jeder muß einzahlen in eine Bürgerversicherung, welche lediglich die Grundversorgung abdeckt. Für alles, was ein Bürger mehr will, muss er selbst privat zahlen oder privat versichern.
Das Holländische Modell ist bisher in Europa einzigartig und besonders die von Sozialabgaben überlasteten Deutschen und Schweizer verfolgen das aufmerksam, wobei wir sicher wie das aktuelle Hickhack zeigt am meisten hinterher hängen.
Jeder Holländer bezahlt also 1050€ jährlich plus 6,5 Prozent des Gehalts, was der Arbeitgeber für ihn automatisch abführt. Maximal bis zu 30.000€ wird also insgesamt erhoben, Kinder beitragsfrei und Selbständige oder Rentner sind mit nur 4,5% dabei. Der Höchstbeitrag beträgt somit knapp 1950€ jährlich, also 162€ monatlich.
Sozial Schwächere erhalten einen Zuschuss vom Staat, so daß für jeden diese Pflichtversicherung bezahlbar ist und nur wenige mehr als vorher bezahlen. Die Basisversicherung umfasst nur die absolut nötigsten Leistungen, für alle Zusatzleistungen wie z.B. den Zahnersatz, Sehhilfen oder umfangreiche Operationen muss sich jeder selbst kümmern. Damit hat ein großer Wettbewerb unter den Versicherungen eingesetzt, was von der Politik so auch gewünscht war, denn man will langfristig Kosten senken. Faktisch führt das in Richtung amerikanische Verhältnisse, was natürlich kräftig dementiert wird, wenn sich zum Beispiel ältere Menschen aufwendige teure Operationen nicht mehr leisten können und die Solidarität in der Familie verloren gegangen ist. Die Menschen müssen also umdenken und bereits in jungen Jahren anfangen für später zu sparen.
Eine Übersicht auf Europa von der AOK http://www.aok-bv.de/politik/europa/index_01387.html
und ganz unten findet sich das Holländische Modell auch in deutsch beschrieben http://www.minvws.nl/en/folders/z/2006/the-new-health-insurance-system-in-three-languages.asp