private Krankenversicherung Allianz oder Debeka (Private Krankenversicherungen)
Anne, Dienstag, 10.11.2009, 22:20 (vor 5492 Tagen)
Hallo Zusammen,
ich bin 28 Jahre alt und seit 3 Jahren über der notwendigen Gehaltsgrenze, um in die private Krankenverischerung zu wechseln. Nun möchte ich gerne eine Entscheidung treffen, ob ich wechsle und wenn ja zu welcher Versicherung. Wichtig ist für mich eine wirklich gute Leistungen zu haben (nicht der Preis entscheidet). Aber ebenso ist es für mich wichtig eine gewisse Beitragsstabilität und Verlässlichkeit zu haben.
Nun habe ich folgende Fragen:
1. was spricht gegen einen Wechsel in die private Krankenversicherung?
2. ich habe mir bei der Debeka den Tarif PN+PNE und bei der Allianz den Tarif AM-B90 näher angeschaut. Ich weiß aber leider nicht genau, welcher Versicherung ich mehr traue.Wer hat nun wirklich bessere Leistungen?
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.
Re: private Krankenversicherung Allianz oder Debeka
Gast, Dienstag, 10.11.2009, 23:58 (vor 5492 Tagen) @ Anne
Ich bin unzufrieden bei der Allianz. Sie gehört nicht gerade zu den beitragsstabilsten. Dass die Allianz Probleme hat, sieht man auch daran, dass sie sich dafür einsetzt, das bisherige PKV-System (also sich selbst) abzuschaffen. Die AktiMed-Tarife sind sicher nicht so schlecht, allerdings lässt die Allianz ihre bisher Versicherten nur mit einem sog. "Tarifstrukturzuschlag" in diese Tarife wechseln... Erstens ist es an sich besorgniserregend, wenn ein Versicherer häufig neue Tarife auflegt, ferner weiß man vor diesem Hintergrund nicht, welche Schikanen sich die Allianz sonst noch einfallen lassen wird in den nächsten Jahren/Jahrzehnten...
Debeka ist meiner Meinung nach nur was für Beamten, da Hilfsmittel in den Tarifen ohne Beihilfeergänzungstarif fast nicht versichert sind.
Re: private Krankenversicherung Allianz oder Debeka
nur mal so , Mittwoch, 11.11.2009, 11:01 (vor 5492 Tagen) @ Gast
Neugeschäftsbeiträge PKV 40 jähriger
Gesellschaft Tarif 2003 2010 + in %
AO A106 24
AO A80 17
AXA Vital 250 43
Barmenia VC2 48
Central CV3H500 40
Central EKN250 68
Concordia AV2 59
Conti GS1Plus 42
Debeka PN/PNE 36
DEVK AM-V1 48
Dt. Ring Esprit 12
Hallesche Nat. NK3 44
HanseMerkur KV4 33
HUK A0 28
HUK A300 31
LKH 103 23
LVM A420 43
Nürnberger Top 35
R+V A103 24
R+V A80 15
SDK A103 33
SDK A80 43
Universa A80 26
Württemberg. K300 36
Hier mal eine kleine Aufstellung der gebräuchlichsten PKV Tarife 2 Bett mit den dazugehörenden Beitragssteigerungen seit 2003. (!es liegen zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Beitragsanpassungen für 2010 vor) Bei der ein oder anderen PKV fällt die Steigerung noch höher aus. Was ein z.B. + von 68% innerhalb 7 Jahren sowohl fürs Neugeschäft als auch für Bestandskunden bedeutet kann jeder innerhalb Sekunden mit dem Taschenrechner ausrechnen. Knapp 8% p.a. in 25 jahren Zugehörigkeit ergibt den 6,5 fachen Einstiegsbeitrag. Da werden aus 350€ schnell 2380€
Auch können je nach Eintrittsalter der Kunden auch deutlich abweichende Werte auftreten. Genauso verhält es sich mit den Beiträgen des Bestandes. Auch hier sind völlig unterschiedliche Entwicklungen erkennbar.
Fakt ist. Die Wahl ob GKV/PKV, welche PKV und welcher Tarif ist nach aktuellem Recht die wichtigste Entscheidung im Personenversicherungsbereich überhaupt. Wer hier meint mit 59€ mtl. Top versichert zu sein ist garantiert auf dem Holzweg.
Tarifleistungen sind das eine, Unternehmenskennzahlen, Annahmepolitik, Vertriebsabhängigkeit das andere.
Bei Fragen EMail.
Re: private Krankenversicherung Allianz oder Debeka
nur mal so, Mittwoch, 11.11.2009, 11:08 (vor 5492 Tagen) @ nur mal so
sorry mit der schlechten Formatierung. Leerstellen werden wohl nicht richtig gesetzt. Beim nächsten mal achte ich drauf.
Die letzte Zahl in der jeweiligen Spalte ist die prozentuale Beitragssteigerung von 2003 bis 2010.
Da einige Versicherer in den letzten Jahren immer schneller ihre gesamten Tarife ausgetauscht haben liegen nicht von allen Gesellschaften durchgängige Info"s vor. Über Ursachen kann sich jeder selbst ein Bild machen.
Re: private Krankenversicherung Allianz oder Debeka
Silvio Rödiger , Montag, 16.11.2009, 18:26 (vor 5486 Tagen) @ Anne
Hallo Anne!
Mein Glückwunsch! Ich beneide alle, die die Möglichkeit für einen Wechsel in die PKV haben, vorausgesetzt, man ist gesund. Es spricht nichts dagegen, in die PKV zu wechseln. Seit Jahrzehnten werden Gesundheitsreformen durch die Politik ins Leben gerufen, die alle nur ein Ziel haben - Reduzierung der Leistungen in der GKV, da das System marode ist und schon lange nicht mehr kostendeckend arbeitet.
Was spricht für die Debeka: Erfahrung seit über 100 Jahren, im Übrigen sind 25% aller Privat Voll-Krankenversicherten bei der Debeka versichert; höhere Rückstellung für Beitragsentlastungen und für"s Alter, der Beitrag ist ca. 30 € im Monat günstiger als bei der Allianz und der PN/PNE hat mehr Leistungen als der AM-B90 (z.B. bei Brillen, Zahnersatz ..) und für Gesunde ganz wichtig: Allianz zahlt nur 1,8 Monatsbeiträge(MB) an Beitragsrückerstattung(BRE) und die Debeka 4MB bei Leistungsfreiheit.
Für nähere Infos einfach per Mail kontaktieren.
Gruß
Silvio R.
Debeka-Jünger...*kopfschüttel*
Charlie Brown, Montag, 16.11.2009, 20:38 (vor 5486 Tagen) @ Silvio Rödiger
Erfahrung seit über 100 Jahren
und welche Erfahrungen?
im Übrigen sind 25% aller Privat Voll-Krankenversicherten bei der Debeka versichert
und die überwältigende Mehrheit davon sind Beamte und erhalten den entscheidenden Beihilfeergänzungstarif, der den Hilfsmittelkatalog erweitert. Das hilft Anne nicht weiter...
höhere Rückstellung für Beitragsentlastungen und für"s Alter
bei der Hypo Real Estate...
der Beitrag ist ca. 30 € im Monat günstiger als bei der Allianz und der PN/PNE hat mehr Leistungen als der AM-B90 (z.B. bei Brillen, Zahnersatz ..)
*muhahaha* Alleine den Vergleich mit dem AM-B90 zu wagen, finde ich amüsant. So ein Unsinn...
und für Gesunde ganz wichtig: Allianz zahlt nur 1,8 Monatsbeiträge(MB) an Beitragsrückerstattung(BRE) und die Debeka 4MB bei Leistungsfreiheit.
im Alter reicht man Rechungen ein, da is nix mehr mit BRE. Aber die eingeschränkten Leistungen bleiben.
Anne, die Tarife sind nicht vergleichbar. Die Debeka hat u.a einen unbrauchbaren Hilfsmittelkatalog und unzureichende Leistungen für Psychotherapie. Suche Dir einen guten Makler oder Versicherungsberater und lass Dir auf Basis Deiner persönlichen Situation Angebote erstellen.
Re: Debeka-Jünger...*kopfschüttel*
Silvio Rödiger , Dienstag, 17.11.2009, 14:09 (vor 5486 Tagen) @ Charlie Brown
Der Beihilfeergänzungstarif erweitert keinen Hilfsmittelkatalog, er ergänzt die fehlenden Leistungen der Beihilfe > so wie es der Name ja verlauten läßt. Im Übrigen ist der Hilfsmittelkatalog nicht weniger aussagekräftig als bei anderen PKV"s und Leistungen die nicht vorgesehen sind, aber helfen, werden als freiw. Leistung erbracht.
Bei genauem Hinsehen ist genau der AM-B90 der Vergleichstarif zum PN/PNE und kein anderer!
Und zum Thema BRE - Anne ist 28 Jahre; ich kenne Jemanden, der bekommt mit 67 noch seine BRE, weil er rechnen kann!
Wenn er für 800 € Rechnungen hat, aber 1.200€ BRE bekommt, dann wäre er ja dumm, wenn er seine Rechnung einreichen würde - na logisch geht man im Alter zum Arzt, aber bis dahin ist noch ein langer Weg und zweitens kann es sich wie beschrieben trotzdem rechnen!
Re: Debeka-Jünger..
Charlie Brown, Dienstag, 17.11.2009, 23:25 (vor 5485 Tagen) @ Silvio Rödiger
Der Beihilfeergänzungstarif erweitert keinen Hilfsmittelkatalog, er ergänzt die fehlenden Leistungen der Beihilfe > so wie es der Name ja verlauten läßt.
sehr spitzfindig. Im Ergebnis aber gleich - der pkv-versicherte Beamte hat nicht das Problem des unzureichenden Hilfsmittelkatalogs.
Im Übrigen ist der Hilfsmittelkatalog nicht weniger aussagekräftig als bei anderen PKV"s und Leistungen die nicht vorgesehen sind, aber helfen, werden als freiw. Leistung erbracht.
Genau das ist das Argument, was mich wütend macht. Fakt: Der Hilfsmittelkatalog ist unzureichend. Krankenfahrstuhl> 620€, Blindenhund, Schlafapnoegerät, Sauerstoffgerät usw. fehlen.
Wenn die Debeka alle Hilfsmittel zahlen würde, wäre der Katalog entsprechend weit oder sogar offen.
Er ist es aber nicht und deshalb ist die Debeka für Angestellte zu riskant. Freiwillige Leistungen sind...freiwillig. Ich würde mich doch in einer solch ernsten Lebenssituation nie auf das Entgegenkommen eines Wirtschaftsunternehmens verlassen!!! Es ist gelogen, zu behaupten, die Debeka würde für sinnvolle nicht benannte Hilfsmittel immer leisten. Falls Sie anderer Meinung sind, hätte ich dieses Leistungsversprechen gerne schriftlich auf Firmenpapier. Liefern Sie das?
Bei genauem Hinsehen ist genau der AM-B90 der Vergleichstarif zum PN/PNE und kein anderer!
Die Tarife sind nicht vergleichbar, aber ich habe jetzt nicht die Muße, eine Synopse zu fertigen. Jeder Berater kann Anne das nachweisen.
Und zum Thema BRE - Anne ist 28 Jahre; ich kenne Jemanden, der bekommt mit 67 noch seine BRE, weil er rechnen kann!
Wenn er für 800 € Rechnungen hat, aber 1.200€ BRE bekommt, dann wäre er ja dumm, wenn er seine Rechnung einreichen würde - na logisch geht man im Alter zum Arzt, aber bis dahin ist noch ein langer Weg und zweitens kann es sich wie beschrieben trotzdem rechnen!
Die Krankenversicherung soll für den Fall der Krankheit vorsorgen und ist kein Spekulationsobjekt. Sie beschreiben hier Ausnahmefälle. Außerdem ist das Thema BRE unter steuerlichen Gesichtspunkten zukünftig kritisch - Thema Bürgerentlastungsgesetz. Auch das verharmlosen, bzw. verschweigen Sie.
Nichts gegen Ihre Versuche für die Debeka einzutreten. Aber bitte zeigen Sie auch die Nachteile auf. Ansonsten ist Ihr Verhalten einfach unfair gegenüber dem Kunden.
Re: Debeka-Jünger..
Silvio Rödiger , Freitag, 20.11.2009, 15:44 (vor 5483 Tagen) @ Charlie Brown
Hilfsmittelkatalog > pkv versicherte Beamte haben nicht das Problem - Stimmt! Deren Problem ist größer, den sie beziehen zum anderen Teil die Beihilfe! Aufgrund von Kostendruck hat diese, ebenso wie die GKV, ihre beihilfefähigen Leistungen deutlich reduziert bzw. gestrichen. Und nocheinmal: der Beihilfeergänzungstarif, ergänzt Leistungen der Beihilfe, die beihilfefähig sind, aber deren Höchstsatz unter dem liegt, was der Kunde/Patient tatsächlich aufgebracht hat. Was die Beihilfe nicht zahlt, zahlt auch nicht der BE-Tarif (wenige Ausnahmen gibt es).
Thema BRE - es scheint ein bißchen untergegangen zu sein, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte. Eine PKV ist ein Wirtschaftsunternehmen! PKV"s die nur geringe BRE zahlen, machen das ja nicht unbedingt freiwillig, sondern weil sie es nicht besser können, aufgrund ihrer wirtschaftlichen Lage. Unternehmen, die die Makler mit horrenden Provisionen überschütten, die Milliarden in Werbung investieren, die als AG ihre Akionäre bedienen müssen - da bleibt nicht viel Geld übrig, was den Versicherten zukommen kann. Das drückt z.B. die BRE aus.
Und von wegen Ausnahmefälle - ca. 2.1 Mio. Versicherte hat die Debeka; in 2009 wurden an ca. 430.000 Mitgliedern 300 Mio. Euro an BRE ausgezahlt, das ist jeder 5. ! Selbst bei den über 65 Jährigen liegt die Quote bei 20%.
Es hat absolut nichts mit Spekulation zu tun. Es bekommt jeder sein Geld, der Leistungen geltend macht (i.d.R. dauert dies nicht länger als 1 Woche), aber für diejenigen, die im Jahr einmal beim Zahnarzt zur Kontrolle waren und die Damen noch zusätzlich beim Gyn., die hatten doch viel weniger Kosten, als die Höhe der BRE, die sie erhalten würden.
BRE und Steuern > warum soll das kritisch zu betrachten sein!
Im Bürgerentlastungsgesetz wurde geregelt, dass man seine Beiträge zur PKV und Pflege "voll" ansetzen kann, aber nur den Teil, der der Leistung der GKV entspricht (wie das berechnet werden soll ist mir leider schleierhaft). Das bedeutet, dass Beitragsteile für 2-Bett-Zi., Chefarzt und Krankengeld nicht steuerlich berücksichtigt werden.
Die Auszahlung der BRE mindert nur die steuerliche Absetzbarkeit der gezahlten Beiträge - ist ja auch klar: BRE heißt ja nicht umsonst Beitragsrückerstattung !!!
Und das ist ja steuerlich betrachtet wieder ein Vorteil. Man erhält ja nur einen Steuervorteil, wenn durch die gezahlten Beiträge (entspr. einer Basisvers.) mein persönl. progressiver Steuersatz mind. eine Stufe nach unten rutscht. Die BRE dagegen erhalte ich auf jeden Fall!
Also was soll der Blödsinn von "kritisch", "verharmlosen" und "verschweigen" .
Bezüglich des AM-B90 lasse ich mich gern belehren ...
Re: Debeka-Jünger..
Charlie Brown, Freitag, 20.11.2009, 20:39 (vor 5482 Tagen) @ Silvio Rödiger
Hilfsmittelkatalog > pkv versicherte Beamte haben nicht das Problem - Stimmt!
Thema BRE - es scheint ein bißchen untergegangen zu sein, was ich damit zum Ausdruck bringen wollte.
Es geht hier nicht um Beamte (vgl. Ausgangsfall) und die BRE ist sekundär.
Die Krankenversicherung muss zuerst über die Leistungsstärke definiert werden. Da die Debeka elementare Lücken aufweist, die im Schadenfall den finanziellen Untergang des Kunden bedeuten können, ist eine Diskussion der anerkannten Vorteile der Debeka auf der wirtschaftlichen Seite unerheblich.
Ich kritisiere, dass die Beratung auf diese Punkte nicht hinweist und die Debekaner offensichtlich diese Lücken bzw. deren Bedeutung entweder nicht kennen oder falsch einschätzen.
vgl. auch http://www.krankenkassentarife.de/baseportal/foren/forumb&forenid=3&wcheck=1
Re: Debeka-Jünger..
maria, Samstag, 21.11.2009, 10:47 (vor 5482 Tagen) @ Charlie Brown
@Charlie Brown: Welche Lücken im Debeka-Tarifwerk meinen Sie mit den genannten Lücken, "die den finanziellen Untergang des Kunden bedeuten können"?
Re: Debeka-Jünger..
gast, Samstag, 21.11.2009, 15:58 (vor 5482 Tagen) @ maria
Vielleicht ein langzeitkranker PKV-Versicherter der schon viel selbst bezahlen musste und dann kommen eben noch solche dicken Brocken wie ein E-Rollstuhl, Sauerstoffgerät und zeitlebens Sauerstoff etc. hinzu. Und was sagt da die Debeka dazu?
Re: Debeka-Jünger..
Silvio Rödiger , Samstag, 21.11.2009, 19:33 (vor 5481 Tagen) @ Charlie Brown
. . elementare Lücken ... finanzieller Untergang . . ??
Von was reden Sie eigentlich??
Nach ihren Ausführungen müßten alle Debeka-Versicherte sich demnächst mit dem Antrag auf Grundsicherung beschäftigen.
Wir haben mit Abstand !!! den größten Bestand an PKV-Versicherten und verzeichnen jedes Jahr den größten Zugang, während bei anderen Gesellschaften die Kunden weglaufen und sich nur durch Fusionen retten können. Und ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass all die Mitglieder sich geirrt haben.
Ich kenne Kunden, die seit den Sechzigern Debeka-Mitglied sind; also über jahrzehntelange Erfahrung verfügen, und keinen Grund hatten, sich zu beschweren.
Und wenn Sie schon von Leistungsstärke sprechen . . machen Sie sich mal schlau beim map-report! Der bewertet u.a. auch den Vertrag und komischer Weise ist die Debeka seit 10 Jahren unangefochten Spitzenreiter. Liegt wahrscheinlich daran, dass Herr Manfred Poweleit (Namensgeber und begründer des "map-report") nicht so ein schlaues Matzel ist, wie Sie es sind!
Re: Debeka-Jünger..
tiji, Sonntag, 22.11.2009, 12:22 (vor 5481 Tagen) @ Silvio Rödiger
Wir haben mit Abstand !!! den größten Bestand an PKV-Versicherten und verzeichnen jedes Jahr den größten Zugang
Ja klar, dank dem steten Zustrom an Beamten, die sich leider nicht die Mühe machen, vor der Verbeamtung die Tarife unterschiedlicher Anbieter vorab zu vergleichen:
Sonst würden sie sicher feststellen, dass es im Beamten-Bereich auch teils deutlich bessere Tarife gibt...
Re: Debeka-Jünger..
Charlie Brown, Sonntag, 22.11.2009, 15:58 (vor 5481 Tagen) @ tiji
Unterstellen wir, der Versicherungsnehmer verdient knapp oberhalb der Pflichtversicherungsgrenze und wechselt in die PKV. Unterstellen wir weiterhin, er verfügt nicht über erhebliche liquide Mittel, mit denen er teure Behandlungen selber tragen kann.
Beide Voraussetzungen stellen - da sind wir uns sicher einig - wohl den Regelfall dar.
Um die obigen Aussagen zu zitieren: "Vielleicht ein langzeitkranker PKV-Versicherter der schon viel selbst bezahlen musste und dann kommen eben noch solche dicken Brocken wie ein E-Rollstuhl, Sauerstoffgerät und zeitlebens Sauerstoff etc. hinzu..."
Genau das ist der Punkt. Folgende Lücken sind m.E. so gravierend, dass die Debeka nicht empfehlenswert ist:
1.) im Hilfsmittelkatalog fehlen:
- Rollstuhl außerhalb der Standardanfertigung
- Alle Artikel für Blinde (Blindenhund, Orientierungshilfe usw.)
- Sauerstoffversorgung
- Überwachungsmonitor
- uvm
Der Hilfsmittelkatalog ist abschließend, der VN hat also kein vertragliches Recht, am medizintechnischen Fortschritt teilzunehmen! Er muss vielmehr in der vermutlich schwersten Lebensphase beim wirtschaftlich agierenden Versicherer zum Bittsteller werden.
2.) Die Debeka zahlt nur Fahrten und Transporte zum und vom nächsten Arzt oder Krankenhaus - also nicht zum geeigneten Arzt oder KH. Bei einer nicht alltäglichen Krankheit kann dies eine enorme Belastung bedeuten.
3.) Es werden nur 20 ambulante psychotherapeutische Behandlungen pro Jahr bezahlt. Gerade in der heutigen Wissensgesellschaft, in der die Seele großem Stress ausgesetzt ist, ist das ein Unding. Andere Versicherer bieten wenigstens abgestufte Leistung für eine Mehrzahl von Behandlungen.
Je nach Ausgangslage können diese Punkte einzeln oder in Summe den Patienten massiv überfordern.
Solange derartige Risiken vorliegen, ist die wirtschaftliche Betrachtung sekundär.
nicht ganz so dramatisch, aber m.E. möglicherweise auch entscheidend:
4.) Die Debeka leistet nicht für Honorarvereinbarungen, die außerhalb der GoÄ liegen. Dadurch kann man nicht alle Kapazitäten nutzen. Es mag Fälle geben, in denen so keine optimale Behandlung möglich ist.
Zu den Argumenten der Debeka-Fraktion:
a) größter Bestand: die Leute kennen entweder die Lücken nicht oder wurden schlecht beraten. Das deckt sich mit dem Argumentationsmuster der Debeka-Jünger in diesem Forum.
b) map-Report: Ich arbeite nicht in der KV-Branche, kenne die einzelnen Reporte auch nicht. Aber ich bin sicher, dass der map-Report nicht auf meine o.g. Kritikpunkte, sondern auf andere Parameter abstellt. Wenn ich mich richtig erinnere, hat die HUK bei Finanztest gewonnen...
Um es nochmal auf den Punkt zu bringen: Es muss nicht immer ein Mannheimer Purisma Max oder ein R+V agil premium sein - das ist eine individuelle Entscheidung basierend auf den eigenen Voraussetzungen. Ich bin aber überzeugt, dass die o.g. Punkte einen Abschluß bei der Debeka unmöglich machen, trotz der wirtschaftlichen Stärke.
Gerne wiederhole ich meine Kritik: Die Debekaner kennen entweder die Lücken nicht - dann sind sie schlecht ausgebildet und sie verschweigen diese Probleme, dann machen sie sich schadenersatzpflichtig (§§ 6 VVG, 280 BGB).
Nur wenn der Kunde diese Risiken bewußt eingeht, kann man über wirtschaftliche Rahmenbedingungen und den Vergleich zu anderen KV sprechen. Ich bin aber sicher, dass sich kaum ein Kunde über die Probleme im Klaren ist.
Re: Debeka-Jünger..
irjafa , Mittwoch, 02.12.2009, 20:14 (vor 5470 Tagen) @ Charlie Brown
Die Debeka ist aus meiner Sicht nicht geeignet für Leute, die eine Krankenvollversicherung für´s Leben suchen. 90% der Versicherten dort sind Beamte. Die meisten mit sogenannten Beihilfetarifen. Im Zuge der Bevölkerungsentwicklung bzw. dem Schwund der Bevölkerung sollte man eins beachten. Bereits heute steht fest, dass im Jahr 2050 ein Arbeitnehmer genau einen Renter finanziert. Über die Pensionen von Beamten spricht dabei allerdings noch keiner! Im Jahre 2020 werden die Länderhaushalte zu 1/4 belastet alleine für Beamtenpensionen! Ein Pensionär bekommt nach HEUTIGEN Stand im Rentenalter 70% Beihilfe vom Staat, zuvor, also in der "aktiven" Zeit beträgt die Beihilfe 50% (Außnahme bei Verheitateten mit 2 Kindern). Und genau so sind die Prämien kalkuliert. Die Belastung für die Debeka wird bei 90% ihrer Versicherten im Rentenalter weniger. Um die Steuerhaushalte zu entlasten, ist allerdings früher oder später eine Änderung des Systems unausweichlich. Natürlich wird die Regierung bemüht sein, dass solange wie möglich hinauszuzögern, aber irgendwann gibt´s eine Änderung der Beihilfen im Rentenalter. Ein Beispiel dafür wäre die Überlegung, die Beihilfe für Pensionären bei 50% zu belassen, statt der heutigen 70%. Diese klitzekleine Änderung hat fatale Auswirkungen auf die Debeka KV und deren Kalkulation. Ich würde eher darauf achten, dass die gewählte PKV nicht zuviel Beamte in Beihilfetarifen im Bestand hat, sondern der Schwerpunkt bei den Vollversicherten hat. Der Münchener Verein hat beispielsweise 90% privat Vollversicherte in der KV. Auch hier handelt es sich um einen Verein auf Gegenseitigkeit und genügend Markterfahrung ist ebenso vorhanden. Interessant könnte der Tarif 891 (Royal) sein. Der kann auf alle Fälle den PN die Stirn bieten. irjafa@freenet.de