Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren (Private Krankenversicherungen)
Gast, Freitag, 22.01.2010, 15:59 (vor 5419 Tagen)
Ich bin bei der HUK versichert und soviel vorne weg, damit eigentlich auch sehr zufrieden bisher. Sie ist für mich derzeit noch die deutlich günstigste aber die Beitragsentwicklung in den letzten 2 Jahren ist schon teilweise sehr beindruckend:
Mit der Erhöhung für 2. Quartal 2010 hat sich jetzt mein Ambulanttarif (A1200) ziemlich genau verdoppelt (!) innerhalb von gut 2 Jahren (na gut fairerweise eher 3 jahre, da ich direkt einen Monat vor der ersten Erhöhung eingestiegen bin). Auf den Gesamttarif betrachtet sind dies zwar "nur" 40% aber das ist ja auch nicht ganz so unbedenklich. In absoluten werten relativiert sich das zwar etwas mit gut 400€ Mehrkosten im Jahr aber wenn ich das jetzt mal auf die nächsten 50 Jahre hochrechne wird mir etwas schwindlig :) (aber solange wird es das derzeitige System eh nicht mehr geben)
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
Joachim Röhl , Berlin 0172-3079777, Freitag, 22.01.2010, 17:07 (vor 5419 Tagen) @ Gast
Ein 40jähriger der 1200€ Zuzahlung ambulant versichert, 100%ige Zahnbehandlung bzw. beim Zahnersatz 80% und stationär ein oder 2Bettzimmer zahlt inklusive Pflegeversicherung bei der huk ganze 281€ und ist damit immer noch günstiger als bei arag 301€, axa 307€, hallesche 313€ oder r+v für 319€ und mehr bei vielen anderen versichert. Das seit Jahren auch hier im Forum immer wieder angesprochene Problem bei huk ist jedoch die faktische Unterkalkulierung der Tarife und somit erst noch kommende Beitragsentwicklung dieses relativ jungen Versicherers. Im Jahr 2001 kostete das Paket der huk noch 142€
+100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
nur mal so , Freitag, 22.01.2010, 18:43 (vor 5419 Tagen) @ Joachim Röhl
Ja, leider kein Einzelfall.
Ich denke bei der HUK werden die Probleme erst in einigen Jahren sichtbar werden. Junge Kasse, meist recht großzügig in der Annahme, Tarifkalkulation eher zu niedrig. Das muss sich irgend wann rächnen. Viele andere sind jedoch auch nicht besser.
Ich habs ja schon öfters geschrieben. Die PKV gerät massiv ins Schlingern. Die Beitragserhöhungen speziell in den letzten Jahren waren exorbitant und werden sofern keine Bürgerversicherung kommt (wovon ich persönlich bereits in wenigen Jahren ausgehe) viele Kunden in den Ruin trieben.
Erhöhungen >5,5-6% sind leider die Normalität und nicht die Ausnahme. Schon heute bezahlen viele 45 jährige selbst mit mittlerer SB teilweise deutlich über 700€.
Je nach Tarif gehen die Steigerungen auch bis 8-9% p.a.
Das Problem ist daß selbst bei PKV"s mit relativ soliden Kennzahlen und ordentlicher Annahmepolitik einige Tarife völlig aus dem Ruder laufen. Eine Steigerung von 7% p.a. ergibt nun mal eine verdoppelung der Beiträge in 10 Jahren.
Es ist relativ deutlich zu erkennen dass bei Gesellschaften mit hohen Rückerstattungsprogrammen die Tarife mit höherer SB >750 € meist deutlich schlechter verlaufen als mit geringer SB.
Die vielzitierte Vertragsgarantie nützt nur den wirklich betuchten PKV Kunden etwas. Trotz Bürgerentlastungsgesetz sind aufgrund der explodierenden Beiträge immer mehr Angestellte gezwungen Tarife mit höherer SB zu wählen. Viele haben auch bereits im Stationären Bereich auf Mehrbettzimmer umgestellt oder mussten in Kompakttarifen den gesamten Tarif wechseln.
Hinzu kommen noch Abschlussprovisionen die jegliches Mass verloren haben. Gesellschaften welche über 10-12 MB und mehr bezahlen,können nicht an Ihre Versicherten denken sondern Handeln höchst verantwortiungslos. Hauptsache das Neugeschäft stimmt.
Ein Großteil der PKV versicherten wird sich aufgrund des absehbaren Ruins im Rentenalter sehnlichts die Bürgerversicherung wünschen.
Im Vergleich hierzu verläuft die GKV mit ca. 4,7% p.a. relativ moderat. (Natürlich auch bedingt durch Kürzungen und massive Zuschüsse.
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
TB, Samstag, 23.01.2010, 11:37 (vor 5419 Tagen) @ Gast
...wem bei der PKV als "Normalverdiener" (Brutto bis 100 T€) nicht klar ist, dass er sich ein Unbezahlbarkeitsrisiko eingehandelt hat, der hat bei seiner Entscheidung was außer Acht gelassen. Die PKV ist wirklich nur was für Leute mit richtig Kohle. Und sich bei irgendwelchen Discountversicherern zu versichern, macht keinen Sinn. Da ist der Leistungskatalog deutlich unter GKV; um das aber zu vertuschen, packt man großzügigerweise Chefarzt und Einbett drauf. Leute, das lässt sich hervorragend per Zusatzversicherung abdecken. Die GKV ist viel besser als ihr Ruf. Mittlerweile beiten viele Kassen gegen geringen Aufpreis Kostenerstattung bei ambulanter Behandlung an; damit ist man quasi Privatpatient. Zusatzversicherung und Wahltarif Kostenerstattung liegen je nach Alter und Risiko bei rund 700 € im Monat. Das nimmt ne gute PKV auch locker mal (zumindest perspektivisch). Und man kann jeden Tag zurück, wenns zu teuer ist. Versucht das mal in der PKV. Viel Erfolg!
Mal sehen, wie es in 10 Jahren aussieht.
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
Nils Ebendisch, Samstag, 23.01.2010, 13:31 (vor 5419 Tagen) @ TB
Zitat : "Normalverdiener" (Brutto bis 100 T€)
ROFL - ich pack mich ab.
Wie wäre es mit einer Rückkehr auf den Planeten Erde, Ihr Atemgas scheint vergiftet zu sein.
Gucken Sie mal hier : http://de.wikipedia.org/wiki/Mittelschicht
Die ganz breite Masse hat 30K bis 40K brutto per anno - und das sind keine "Minderleister", das sind anständige Bürger in anständigen Lehrberufen.
Welche Sekte hat Ihnen Ihr Weltbild verkauft ? War es die FDP ?
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
andjessi, Sonntag, 24.01.2010, 10:23 (vor 5418 Tagen) @ Nils Ebendisch
Es gibg dem User TB wohl nicht darum, darauf hinzuweisen, dass 100 TEUR ein Normalverdiner ist, sondern dass auch solche "Gutverdiener" nich so weit "jenseits von Gut und Böse" verdienen, als dass das Unbezahlbarkeitsrisiko der PKV keine Rolle spielt.
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
TB, Sonntag, 24.01.2010, 20:05 (vor 5417 Tagen) @ andjessi
so sieht das aus....
Re: Rekord? +100% Beitragssteigerung in 2 Jahren
Branden Brandsen , Freitag, 29.01.2010, 14:17 (vor 5412 Tagen) @ Gast
Leider sind Beitragssteigerungen in dieser Größenordnung typisch für die PKV; ich habe vor kurzer Zeit Ähnliches mit der AXA KV erlebt (und hier berichtet).
Schlimmer noch: auch die Zusagen über die Beitragsstabilisierung im Alter (wenn das Realeinkommen der meisten Menschen sinkt) sind nicht das Papier wert, auf dem sie versprochen wurden: Mir hat die AXA KV soeben eine Steigerung von 17 Prozent spendiert - obwohl ich inzwischen Rentner bin und älter als 65 ...
Also rechnet mal die Steigerungsraten hoch, liebe Leute, und denkt gut nach, bevor Ihr zur PKV geht.