wechsel in eine pkv (Private Krankenversicherungen)

Sascha @, Montag, 08.02.2010, 08:58 (vor 5407 Tagen)

Hallo Leute.

Nachdem ich mir jetzt am we mal meine letzten Abrechnungen angeschaut habe und mir die Augen dabei geschmerzt haben, bin ich nun am überlegen ob ein wechsel in eine pkv sinnvoll ist.

Mit der Bemessungsgrenze habe ich keine Probleme. Angebot liegen mir auch schon vor. aber irgendwie hab ich Hemmungen zum Thema "Wechseln". Was muss ich wirklich alles beachten? Meine Frau und meine Tochter sind ind er PKV und ich in der GKV, (Frau ist Beamte).

Habt Ihr Tipps für mich?

Gruß Sascha

Re: wechsel in eine pkv

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 08.02.2010, 12:14 (vor 5406 Tagen) @ Sascha

Falls Du nicht irgendwelche Leistungswünsche angibst, kannst Du Dich zumindestens erstmal rein preislich grob orientieren. Für eine Feinrechnung ist jedoch Deine Altersangabe erforderlich. Als 40jähriger Angestellter und inklusive eines der GKV vergleichbaren Krankengeldes von 90€ täglich wäre folgendes möglich:

A) Grundschutz für Einsteiger ohne Leistungswünsche ganz nach dem Motto ich will nur sparen bzw. auch als Kassenpatient bin ich immer gesund geworden Anbieter deutscher ring für 306€ bzw. im Arbeitnehmeranteil 153€

B) selbe Devise, aber mit Wohnsitz in Berlin bzw. Mitteldeutschland, Anbieter ukv für 203€ bzw. im Arbeitnehmeranteil 101€

C) ausgewogener Tarif mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, versichert ist die privatärztliche Gebührenordnung für Ärzte u. Zahnärzt bis zum 3,5fachen Höchstsatz, stationäres 2Bettzimmer inklusive wahlärztlicher Behandlung, Implantate sind mitversichert, Heilpraktiker ff. Anbieter hallesche für 408€ bzw. im Arbeitnehmeranteil 208€

D) Premiumttarif inklusive nach oben komplett offener Gebührenordnungen bei Arzt und Zahnarzt, offener Hilfsmittelkatalog, 1Bettzimmer inklusive wahlärztlicher Behandlung, mit privatem Kurtarif, verschiedenste zusätzliche Pflegeleistungen und garantierte Beitragssenkung ab dem 65. um 400€ monatlich. Anbieter r+v für 708€ bzw. im Arbeitnehmeranteil 433€

Zwischen A und D liegen knapp zehntausend weitere Traifvarianten von fast fünfzig deutschen Anbietern, die Auswahl bestimmst Du. Fragen? ePost

Re: wechsel in eine pkv

Sascha, Montag, 08.02.2010, 15:17 (vor 5406 Tagen) @ Joachim Röhl

Servus,

zuerst einmal Danke für deine Ausführungen. Also kurz zu mir, ich bin 34 und lebe in Rheinland-Pfalz.

Mir geht es weniger um die Leistungen, mir geht es mehr darum, welche Vor- bzw. Nachteile ich im Alter damit habe oder mcih in naher Zukunft bei einem Wechsel erwarten.

Gruß

Re: wechsel in eine pkv

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 08.02.2010, 16:15 (vor 5406 Tagen) @ Sascha

+ die heute versicherten Leistungen besitzt Du ein Leben lang, können im Unterschied zur GKV niemals gekürzt oder sogar gestrichen werden, stehen insbesondere im Alter zur Verfügung, wenn medizinische Versorgung auf bestem Niveau gebraucht wird. Grund: ein privatrechtlicher Vertrag kann in der Bundesrepublik nicht einseitig verändert werden

- die gesamtgesellschaftlichen Probleme wie Überalterung, Kostensteigerung, Verteuerung der medizinischen Versorgung treffen genauso hart auch die PKV und wenn Leistungskürzungen ausgeschlossen sind, kann natürlich nur langfristig über Erhöhung der Einnahmen (Beitragssteigerung) kompensiert werden; dadurch ist es enorm wichtig zusätzlich zur gesetzlichen 10%igen Rücklagenbildung auch noch privat für die Beitragsentwicklung im Alter vorzusorgen; Daumen mal pi gilt pro Lebensjahr mindestens das 5fache an privater Vorsorge als sinnvoll, was aber bei einem Eintrittsalter von unter 45 fast immer aus der hohen Ersparnis zur Gesetzlichen erreicht wird (aktueller Beitrag für freiwillig versicherte Angestellte 631€ inklusive Krankengeld!) in Deinem Beispiel sollten 170€ monatlich in eine private Rentenversicherung bzw. ein hauseigenes Programm der PKV investiert werden

Anm. mit 34 fällt der Versicherungsbeitrag je nach gewählter Variante A bis D um 20€ bis 80€ geringer aus Fragen? ePost

Re: wechsel in eine pkv

K. Schmidt, Montag, 08.02.2010, 18:24 (vor 5406 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo Sascha,
bevor du in die PKV wechselst, kauf dir doch den neuen "Stern" - darin sind die wesentlichen Vor/Nachteile der PKV/GKV neutral aufgeführt.

Lb. Gruß

Re: wechsel in eine pkv

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 08.02.2010, 19:02 (vor 5406 Tagen) @ K. Schmidt

Bei diesem Weg http://www.stern.de/magazin/heft/stern-nr-6-04-02-2010-lieber-kasse-als-privat-1540415.html kann Sascha in seiner GKV die Kostenerstattung wählen und mit Restkostentarifen hat er ambulant, zahnärztlich und stationär den kompletten Privatstatus. Die A-C Varianten stelle ich hier nicht vor, weil diesen Weg fast nur Freiwiliig Versicherte gehen, die aus unterschiedlichsten Gründen hohe Privatleistungen wollen, aber wegen der nichtberufstätigen Hausfrau oder der ebenso familienversicherten Kinder mit 631€ GKV plus privatem Zusatz besser fahren, als wenn alle drei, vier oder fünf Familienmitglieder einzeln versichert werden müssten. Und das kosten die Zusätztarife mit 34 Jahren in der gehobenen Variante bei arag 110€, bei der dkv 129€ oder der halleschen für 145

+ gesetzlicher Grundschutz plus Privat ohne Beitragsrisiko im Alter=das Sahnehäubchen von jeder Seite
- zwar günstiger mit Großfamilie, aber wieder sehr kostenintensiv, wenn die Kinder in Ausbildung oder Beruf gehen oder die Gattin wieder pflichtversichert beschäftigt ist

Anm. sehr oft werden private Ergänzungstarife von 8€ bis 70€ für Teilerstattungen bei Augenarzt, Zahnarzt, Optiker oder Heilkpraktiker aber auch zur Aufstockung des Krankengeldes mit den ganzheitlichen Restkostentarifen verwechselt.

Re: wechsel in eine pkv

Sascha, Montag, 08.02.2010, 19:15 (vor 5406 Tagen) @ Joachim Röhl

Servus,

Danke für die ganzen Ausführungen.

Joachim, meine Frau ist Beamtin und daher ist meine Tochter auch in der PKV.

Also du vertritts die meinung, dass ich besser fahre, wenn ich gesetzlich versichert bleibe und Zusatzversicherungen abschließe?

Gruß Sascha

Re: wechsel in eine pkv

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Montag, 08.02.2010, 21:18 (vor 5406 Tagen) @ Sascha

Da der Verweis auf den aktuellen und sehr gut recherchierten "Stern" kam, habe ich gleich das Thema Zusatzversicherung mit angeschnitten. Ich gehe davon aus, daß Deine Frau auf Lebenszeit bestens privat versichert sein wird, auch da im Ruhestand ganze 70% Beihilfe gezahlt werden. Die Krankenversicherung der Kinder wird aktuell zu 80% unterstützt, heißt also die finanzielle Ausstattung der drei Krankenversicherungen steht auf ganz soliden Beinen.

In Deiner Situation würde ich mich für eine Variante D entscheiden und über die nächsten knapp zwanzig Jahre kräftig Alterungsrückstellungen aufbauen. Dann um die fünfzig nochmal genau prüfen, ob die PKV wirklich das Lebensmodell ist oder der Weg doch vor dem 55. in die Kasse zurück führen muß. Das geht unter anderem sobald man in Arbeitslosigkeit und ALG I kommt, bei einer Gehaltssenkung unter die Versicherungspflichtgrenze (aktuell 49950€) rutscht und ist im SGB V klar geregelt. Somit hättest Du einen kräftigen Kapitalstock aufgebaut und dieser bewirkt, daß die dann in private Zusatztarife umgestellte Versicherung sehr preiswert wird, weil ein beachtlicher Teil der in eine PKV eingezahlten Euro von jeder Gesellschaft investiert und nicht wie bei unseren Freunden von der GKV im quasi Durchlauferhitzerverfahren anno 1883 von der Hand in den Mund gesteckt wird ..

Die Entscheidung PKV oder GKV mit Privatzusatz ist immer ganz allein zu treffen, weil viele Dinge wie die Familie, berufliche Karriere aber auch Ausstiegsplanungen eine wichtige Rolle spielen. Die Leistungen selbst kannst Du Dir auf beiden Seiten holen - der Preis hängt ab von Deinen persönlichen Vorstellungen.

Re: wechsel in eine pkv

scarface99, Donnerstag, 11.02.2010, 18:08 (vor 5403 Tagen) @ Sascha

Hallo,

ich bin in der selben Situation und schaue mir zur Zeit auch die privaten Zusatztarife der ARAG genauers an.

Ich frage mich jedoch, wie ihr eure Tochter über die PKV verischert habt, wenn doch anschienend Sie selbst der besserverdienende sind. Ich dachte Kinder müssen immer mit diesem mitversichert werden?

Ansonsten würde ich (besserverdiener) auch gerne in die PKV wechseln und die zukünftigen Kinder bei meiner Frau (Beamte) mit Zuschüssen mitversichert lassen.

mfg

Re: wechsel in eine pkv

diego19 @, Freitag, 12.02.2010, 01:54 (vor 5403 Tagen) @ scarface99

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