Altersrückstellung (Private Krankenversicherungen)

Regina, Mittwoch, 17.02.2010, 17:32 (vor 5393 Tagen)

Hallo, ich bin 44 Jahre alt und denke über eine PKV nach.
Der Makler hat mir den V 333S2P der Central vorgeschlagen, konnte in den Berechnungen leider keine Altersrückstellung entdecken. Ist in diesem Tarif keine vorhanden?
Desweiteren hat er mir eine RDV mit montalich 50.- Euro vorgeschlagen. Reicht die Summe aus, um im Alter die KV noch bezahlen zu können?

Gruß, Regina

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Mittwoch, 17.02.2010, 18:10 (vor 5393 Tagen) @ Regina

Wer mit vierundvierzig relativ spät in die PKV geht, muß zusätzlich kräftig Rückstellungen aufbauen oder ganz klar darauf zielen mit spätestens 55 wieder in die GKV zurück zu gehen. Das ist ein gangbarer Weg, wo dann die jahrelang aufgebauten Rückstellungen in sinnvolle Zusatztarife überführt werden können und die PKV als Vollversicherung eben nur eine Zeitmodell war.

Heute liegt Dein Zahlbeitrag bei 287€ inklusive des 10%igen gesetzlichen Beitragszuschlages (GZ). Ich würde die alte Daumenregel nicht brechen, daß pro Lebensjahrzehnt mindestens 50€ in eine private Vorsorgeform zur avisierten Beitragsfreistellung im Alter aufgebaut werden müssen. Heißt für Dich runde 225€ monatlich. Würdest Du bei central direkt den dafür angebotenen Tarif EBE wählen, könntest Du für maximal mögliche 80€ zusätzlich ab dem 65. den Beitrag um garantierte 175€ senken. Dieser Weg ist sinnvoll als Angestellter, da der Arbeitgeber die Hälfte des Aufwandes bezahlt. Endbeitrag somit 367€.

Persönlich würde ich aber immer auf komplette Beitragssenkung im Alter setzen, denn heute wird Geld verdient und im Alter wirds bei vielen erfahrungsgemäß eng. Vorallem dann, wenn einer PKV ohne zusätzliche private Vorsorgeform vertraut wird. Fragen? ePost

Re: Altersrückstellung

chris, Donnerstag, 18.02.2010, 15:28 (vor 5392 Tagen) @ Regina

die central legt bekanntermaßen relativ wenig in die altersrückstellungen, da liegt sie am markt im unteren drittel. deswegen und weil die neue tariflinie v noch kein jahr alt ist, sind die beiträge relativ günstig. will sagen: rechnen sie nicht damit, daß diese nicht sehr bald sehr stark steigen könnten, bei den jüngsten beitragsanpassungen war die central mit bis zu 27% dabei...

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Donnerstag, 18.02.2010, 15:51 (vor 5392 Tagen) @ chris

Wer auf der Zugfahrt von Berlin nach Aachen erst in Köln seine Fahrkarte löst muss nachzahlen. Ebenso ists in der PKV und somit bietet ein preiswerter Tarif doch die Möglichkeit selbstbestimmt und sinnvoll private Vorsorge zu treffen egal wo und in welcher Höhe.

Re: Altersrückstellung

Mario, Donnerstag, 18.02.2010, 21:55 (vor 5392 Tagen) @ chris

wo liegt denn der Münchener Verein bei den Altersrückstellungen? eher oben oder eher unten?

Vielen Dank für die Antwort

Re: Altersrückstellung

chris, Freitag, 19.02.2010, 15:31 (vor 5391 Tagen) @ Mario

Schon über der central, so im Mittelfeld.

Re: Altersrückstellung

Regina, Freitag, 19.02.2010, 10:34 (vor 5392 Tagen) @ chris

Hallo, sind die 27 % auf das Jahr gerechnet oder an dem momentanen
Monatsbeitrag? Es ist schon alles sehr verwirrend, reichen die 50.00 für RDV nicht aus?

Grüße, Regina

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 19.02.2010, 14:25 (vor 5391 Tagen) @ Regina

central und 27% sind "Mondangaben", wenn man sich die recht moderaten Preiserhöhungen zum 1. Januar in den meistverkauften Tarifen mal genauer ansieht:

keh mit 750€ Selbstbeteiligung von 164€ auf 168€
keh mit 250€ Selbstbeteiligung von 285€ auf 319€
bss mit 204€ Selbstbeteiligung von 302€ auf 349€
cvp mit 500€ Selbstbeteiligung von 450€ auf 463€
cv3 mit 500€ Selbstbeteiligung von 435€ auf 448€
ekn mit 600€ Selbstbeteiligung von 622€ auf 636€

usw.

Re: Altersrückstellung

Regina, Freitag, 19.02.2010, 15:07 (vor 5391 Tagen) @ Joachim Röhl

Hallo, der von mir gewählte Tarif hatte in diesem Jahr keine Erhöhung?

Re: Altersrückstellung

chris, Freitag, 19.02.2010, 15:27 (vor 5391 Tagen) @ Regina

Den gibts ja erst seit Mitte 2009. Er hat eine garantierte Beitragsstabilität bis Ende 2010, und dann ist mit einer Erhöhung zu rechnen. Wie hoch diese ausfallen, ist noch unklar. Es können natürlich 27% sein (KEH für Männer), weniger oder auch noch mehr. Man weiß es jetzt noch nicht. Eine Beitragsanpassung bezieht sich auf den Monatsbeitrag, der dann ab Erhöhung bis zur nächsten Beitragsanpassung fällig wird, also zB 2009 100 Euro, 2010 dann 127 Euro und 2011 127 * (1+ % neue BAP) Euro.

Habe gerade nochmal die BAP-Liste angesehen. In der Tat sind die ANpassungen bei Frauen geringer ausgefallen, dennoch zähle ich nicht weniger als 18 Anpassungen im 8-15% Bereich. Ich kann auf Anhieb aber nicht sagen, wie viele dieser Tarife geschlossen sind, dafür bräuchte ich noch ein paar andere Listen, die gerade nicht verfügbar sind.

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 19.02.2010, 19:47 (vor 5391 Tagen) @ chris

Das ist schon wieder ein nicht korrekte Aussage, denn ein Mann gleichalt Regina hat von 2009 auf 2010 eine Anpassung im Tarif keh mit 750€ selbstbeteiligung von 140€ auf 172€ gehabt und im versicherten Tarif keh mit 250€ selbstbeteiligung gings von 227€ auf 259€ hoch. Das sind die Zahlen und die Zukunft kann zwar aus der Vergangenheit grob gedeutet werden und ganze Heerscharen von Analysten wie z.B. die http://www.fitchratings.de/ bescheinigen lediglich den gesellschaften allianz, axa, arag, central, dkv, envivas, nürnberger und würtembergischer gute bis außerordentlich hohe Finanzstärke .. und in den hauseigen dargestellten Bewertungen firmiert central sogar als die beste Krankenversicherung .. http://www.central-maklernet.de/online/portal/cenmakler .. Augen auf sage ich da nur und egal welcher Tarif in die PKV nur einsteigen mit einem ordentlichen privaten Beitragssicherungsprogramm fürs Alter. Fragen? ePost

Re: Altersrückstellung

Mario, Freitag, 19.02.2010, 20:49 (vor 5391 Tagen) @ Joachim Röhl

Herr Röhl,

können Sie sich zum Münchener Verein hinsichtlich Altersrückstellungen äußern? Ich denke der MV ist zu klein um von Fitch geratet zu werden.

Welche Meinung haben Sie zu dem MV?

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 19.02.2010, 22:01 (vor 5391 Tagen) @ Mario

Ich finde, daß der münchner verein eine kleine feine und sehr konservative Gesellschaft ist. Daß die Bayern gut rechnen können ist allgemein bekannt, zusammengefaßt eine sehr vorausschauend agierende PKV ohne großes Tam Tam.

Versicherte Kunden* äußerten sich da zuletzt etwas anders, auch die amtlichen Beschwerdequoten** spiegeln das Bild wieder, der professionelle Fachmarkt*** dagegen sieht die Gesellschaft in Punkto Alterungsrückstellungen im guten Mittelfeld.
* http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/private-krankenversicherung/private-krankenversicherung-bewerten-sie-ihre-gesellschaft_aid_359678.html
** http://www.bafin.de/cln_152/SharedDocs/Downloads/DE/Service/Statistiken/Statistiken2008/UnternehmensindividuelleBeschwerdestatistik/st__2008__be,templateId=raw,property=publicationFile.xls/st_2008_be.xls bzw.
*** http://www.rankingweb.de/AR_VRZins.pdf

Re: Altersrückstellung

chris, Freitag, 19.02.2010, 21:29 (vor 5391 Tagen) @ Joachim Röhl

Also war die BAP nach Ihren Zahlen im KEH 750 22.8% und im KEH 250 14.1%. Ihre Zahlen scheinen aber nicht ganz zu stimmen, denn laut der central Seite kostet für den 44-jährigen der KEH750 189,64 und der KEH275 (SB auch erhöht?!) 285,34.

Bei der angeführten Fitch Liste dürfte es sich nur um eine Auswahl handeln bzw. es wurden nicht alle getestet, denn in einem etwas älterem Test (136 im Test!) hatten fast zwei Drittel aller gestesten Versicherer mindetsens gute Werte, siehe http://www.manager-magazin.de/geld/geldanlage/0,2828,346344-4,00.html . Das sich das innerhalb weniger Jahre grundlegend geändert hat, erscheint unvorstellbar.

Re: Altersrückstellung

Joachim Röhl ⌂ @, Berlin 0172-3079777, Freitag, 19.02.2010, 22:11 (vor 5391 Tagen) @ chris

Ob nun kvass, morgen&morgan oder softfair, alle werfen als Rohbeitrag die genannten Summen aus. Der gesetzliche Beitragszuschlag Höhe 10% oder die Pflegeversicherung kommen bei allen Gesellschaften noch oben drauf. Gut, daß so ungeschminkt ohne Äpfel mit Birnen verglichen wird, würde unsere GKVlerin jetzt sicher anmerken .. wo ist sie eigentlich?

Altersrückstellung ist eine Sparform mit unsicherer Bank

Nur so, Samstag, 20.02.2010, 00:02 (vor 5391 Tagen) @ Joachim Röhl

Die eingezahlten Beiträge zur Alterrückstellung sollen später als "Vermögen in fremder Hand" dazu verwendet werden, die dann folgenden eigenen Beiträge zu bezahlen.
Der künftig hohe Beitrag wird also aus zwei Quellen gespeist:
Einmal aus weiterhin laufenden Beitragszahlungen, zum anderen aus dem angesparten "Vermögen in fremder Hand".
Damit konkurriert die Altersrückstellung mit anderen Vermögensanlagen.
Hier ist nun viererlei anzumerken:
1. Jeder mag mit eigenem Verstand entscheiden, ob eine wirksame Sparleistung überhaupt möglich ist, bei monatlich zweistelligen Eurobeträgen
2. Was bleibt für die Rücklage übrig, wenn erst alle Verwalter ähnlich den Lebensversicherungen in die Kasse gegriffen haben ?
3. Welche Rendite mögen wohl Krankenversicherungen darstellen können, im Vergleich zu anderen Anlageformen ?
4. Glauben Sie wirklich, dass in Jahrzehnten das bestehende KV-System überhaupt noch existiert ?

Re: Altersrückstellung ist eine Sparform mit unsicherer Bank

nur mal so, Samstag, 20.02.2010, 07:43 (vor 5391 Tagen) @ Nur so

@nur so
vollkommen richtig.
Die Beitragsentlastungsprogramme würden wenn überhaupt nur Sinn machen wenn 100% feststeht das der Kunde niemals seine PKV wechselt und er über den größteil der Vertragszeit unter dem AG zuschußfähigen Höchstbeitrag liegen wird.
Zudem ist vom Entlastungsbeitrag noch der mtl. Beitrag welcher auch in der Leistungsphase bezahlt werden muss abzuziehen.
In erster Linie handelt es sich um ein recht fragwürdiges Kundenbindungsinstrument und eine weitere Ertragsquelle für die PKV und den Vertrieb. Nicht umsonst bieten längst nicht aller die zuschussfähige Variante an.
Ich bin mir sicher dass hier noch manche Musterklage seitens der Kunden folgen werden. Wer z.B. 15 Jahre einzahlt, dann unabhängig der Ursache die PKV beenden muss und 0 Euro erhält wird sich hoffentlich zu Recht wehren.
Ich bin mir sicher.
Nicht umsonst

Re: Altersrückstellung

Yipsi, Samstag, 27.02.2010, 14:11 (vor 5383 Tagen) @ Regina

Je später man in die PKV übertritt, desto höher werden die Beitragssteigerungen und der zu zahlende Beitrag im Alter.
Daher ist - auch aufgrund des Behandlungsfortschrittes - eine
Vorsorge dringend empfohlen!
Hier kann ich nur einen Beitragsentlastungstarif empfehlen, welchen der AG ebenfalls zur Hälfte mitbezahlen muß, zusätzlich abzuschließen.
Die Stimmen die gegen BE Tarife sind und eine Absicherung am Kapitalmarkt empfehlen, kann man ignorieren, da ein späterer Wechsel in eine andere pkV meistens nicht in Frage kommt, bzw. mit erheblichen Nachteilen verbunden ist.
Diese Alternative ist eine ergänzende Option. Man wird ja auch nicht jünger und die Versorgungslücke wird ja auch von Jahr zu Jahr größer!
Das wichtigste ist eine Versicherung zu nehmen, welche vernünftig wirtschaftet und hohe Rückstellungen bildet.
Wenn man jung ist, kann man jederzeit welchseln. Wenn man älter und bereits länger versichert ist, muß man damit Leben und entsprechend gegensteuern.
Hohe Rückstellungen bilden Debeka, Alte Oldenburger, LVM,
Deutscher Ring...
Nicht von ungefähr tauchen auch hier wieder die Gesellschaften auf, welche in Ratings nun seit Jahrzehnten ganz vorne liegen.
Eine Bewertung der Aufendungen für Rückstellungen der einzelnen Gesellschaften kann man direkt erfragen (einen Makler oder Berater welche keine Aussagen über Rückstellungen machen kann, kann man vergessen!!) oder am besten einem Rating (z.B. Mapreport, Assecuranz) entnehmen.
Dieses ganze hin und her in diesem Forum "ist das gut oder jenes oder sollte man dies oder das machen" geht mir auf den Wecker.
Die meisten Fehler werden bei der Produktentscheidung getroffen. Oft noch durch Makler, Vermittler und Versicherungsheinis unterstützt, die nur entsprechend ihrer eigenen Interessenslage dienen.
Makler wettern dann immer, sie seien neutral und bieten das beste Produkt auf den Kunden zugeschnitten und haften auch noch für die Beratung.
Alles quatsch!
Die wenigsten werden leider für ihre Falschberatung verklagt, wohl auch aufgrund der Tatsache, daß sich Probleme erst nach vielen Jahren existentiell beim Kunden auswirken.
Die wenigen die dann doch verklagt werden, sitzen entweder schon auf der Insel und geniesen ihr auf Kosten der Versicherten unlauter erworbenes Vermögen, sind über Haftungsversicherungen hoch abgesichert oder sind schon vorher pleite gegangen.
So schaut es leider aus.
Daher lieber breit informieren. Eine gute Gesellschaft wählen und vorsorgen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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