Hallo am Abend,
ich bekomme seit kurzem volle Erwerbsminderungsrente/unbefristet nach einem schweren Unfall vor 3 Jahren.
Mein Mann und ich leben getrennt, war bisher mit den Kindern bei ihm über PKV20% und Beihilfe 80% mitversichert.
Eine gesetzliche KK lehnt mich nun ab, weil ich über Jahre privat versichert war...das habe ich bereits geklärt.
Nun muss ich mich alleine zu 100% versichern, d.h. 456 Euro im Monat, 7% Zuschuss (60 Euro) bekomme ich von der DRV, aber meine Rente beträgt nach Abzug des Zuschusses 865 Euro. Das langt vorn und hinten nicht.
Kann man noch woanders Zuschüsse beantragen?
Zur Arge kann ich nicht gehen, weil ich noch ein wenig Eigenkapital habe..muss ich jetzt das für die private KK verbrauchen?..bis dann nix mehr da ist und ich doch zur Arge in ein paar Jahren muss?

Weiss jemand was?..kann helfen?

Liebe Grüße von Tinchen

Bisher hast Du doch sicher 70% Beihilfe erhalten, in welchem Tarif versichert Dich das Unternehmen jetzt? Bekommst Du noch keinen Trennungsunterhalt? http://www.scheidung.de/kostenlose_ratgeber_-_recht/trennungsunterhalt_ubersicht_799_186.html

sorry, wenn ich das jetzt so hart sage: aber das ist das Risiko bei privaten Krankenversicherungen, vor dem wir Kassenmitarbeiter vor einem Wechsel in die private Versicherung immer warnen - und dann wird es in der Regel abgetan

tut mir leid, aber ich sehe keine Möglichkeit, in die GKV zurückzukehren. Eventl. kannst du versuchen, weiterhin Beihilfe zu bekommen. Wieso bekommst du eigentlich eine Rente von der DRV und keine Pension, wenn du Beamte warst?

Sonst hat sicher der Herr Röhl einen Super-Vorschlag auf Lager.

Gruß GKVler

..hört sich ja nicht gut an.

Ich selbst bin keine Beamtin, mein getrennt lebender Ehemann ist bei der DRV beschäftigt, daher Beihilfeberechtigt.
Ich war über ihn die Jahre Familienmitversichert, muss mich aber jetzt zu 100% selbst versichern.
Unterhalt bekomme ich nicht, nur ungefähr 3/4 für die Kinder, mein Mann hat seine Arbeitszeit nach der Trennung sofort verkürzt, damit er nicht zahlen muss.
Naja, hab ich nicht so Glück.

Und es gibt weiter keine Zuschüsse, die ich beantragen kann?

Bin sozusagen jetzt im Rentnertarif der Debeka. Kann man da auch verschiedene Tarife auswählen? Verzichte dann auch gerne auf Chefarztbetreuung und 2 Bettzimmer.

Und die Medikamente (bekomme Insulin und Antiepileptika..unter 1000 Euro jeden Monat geh ich nicht aus der Apotheke) muss ich wahrscheinlich auch erstmal selbstbezahlen und dann einreichen?
Oder gibt es da andere Wege?

Freue mich über jede Antwort...
Liebe Grüße Tinchen

Du bist sicher im Basistarif* mit Leistungen orientiert an der GKV, aufgrund Aufnahme- und Versicherungsfähigkeit nach Punkt f) versichert. Du könntest zur Reduzierung des Beitrages zwar Selbstbeteiligungen in Höhe von 300€ bis 1200€ wählen, würde Dir als ständige Leistungsempfängerin finanziell jedoch keine Entlastung bringen. Bei Deiner Frage, ob das angesparte Kapital denn aufzubrauchen wäre, würde ich immer zur preiswertesten gesundheitlichen Versorgung unter Beibehaltung maximal möglich Leistungen raten. Die hast Du in der konkreten Situation mit Unterschreiten der Kapitalgrenzen, zum aktuellen Beitrag von dann rund 164€** im gleichen Tarif, wenn Du so schnell wie möglich in den Leistungsbezug der sozialen Grundsicherung wechselst. Nimm Kontakt mit einem Anwalt für Unterhaltsrecht auf, um den bockigen Ehemann finanziell mit ins Boot zu nehmen, bevor es das Grundsicherungsamt mit Druck und für ihn finanziell wesentlich nachteiliger machen wird.
* http://www.pkv.de/recht/allgemeine_versicherungsbedingungen_2009/allgemeine_versicherungsbedingungen_basistarif_mb_bt_2009_pdf.pdf
** http://www.pkv.de/publikationen/pkv_publik/archiv/pkv-publik-nr-1-2010/deckungsluecke-im-basistarif-1.pdf

Du bist sicher im Basistarif* mit Leistungen orientiert an der GKV, aufgrund Aufnahme- und Versicherungsfähigkeit nach Punkt f) versichert

Wäre das nicht eine Fallkonstellation für den "alten" Standardtarif (nicht Basistarif), da ja schon eine PKV-Mitgliedschaft vor 2009 bestanden hat?