Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden (Private Krankenversicherungen)

Soeren @, Dienstag, 13.04.2010, 09:33 (vor 5342 Tagen)

Ich muss mich als angehender Referendar (30 Jahre männlich, gesund, 50% Beihilfe) für eine PKV entscheiden, die ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis bietet. Ich habe nun die ersten Angebote bekommen und habe dazu ein paar generelle Fragen.

Als Referendar machen die PKVs Lockangebote, so dass ich in den 1,5 Jahren des Referendariats wesentlich weniger zahlen muss als später. Unter den fünf Angeboten (Signal Iduna, DBV, DKV, Debeka, Deutscher Ring), die ich von meinem Makler erhalten habe, ist die Debeka mit dem Tarif B1 mit 52,28 Euro am günstigsten, gefolgt von der Signal Iduna (Tarif Signal B4) mit 60,31 Euro.

Der Makler hat für mich auch hochgerechnet was ich anschließend bei den PKVs in 2 Jahren ungefähr zahlen müsste. Auch anschließend ist die Debeka in dem Tarif B1 mit hochgerechneten 203,87 Euro am günstigsten, gefolgt von DKV B1 mit 224,26 Euro, dem Deutschen Ring mit 227,16 Euro und bei der Signal Iduna würde ich 230,27 Euro zahlen.

Nun zu meinen Fragen:

1. Gibt es noch attraktivere Angebote von Anderen als von diesen fünf Anbietern in vergleichbaren Tarifen?
2. Rein preislich ist die Debeka am günstigsten. Der Makler sagte aber, dass die Debeka die Preise später im Vergleich zu den anderen Anbietern anziehen würde. Habt Ihr gleiche Erfahrungen (beispielsweise mit dem Tarif B1) der Debeka gemacht? Stimmt die Aussage des Maklers?
3. Könnt Ihr etwas zur Service Qualität der Gesellschaften sagen? Positive bzw. negative Erfahrungen bzw. Tests über die jeweilige Qualität des Service?
4. Wie ist die jeweilige Zahlungsmoral der Gesellschaften im Leistungsfall? Habt Ihr Erfahrungen gemacht, ob es Probleme gab?
5. Die Hauptfrage, die sich aufgrund der vorherigen Fragen stellt. Welche Gesellschaft soll ich langfristig auswählen, da man die PKV nicht mal schnell wie einen Handyvertrag wechselt, die nicht nur in Sachen Preis, sondern auch in Service-Qualität und Gewährung der Leistungen überzeugt, möglichst auch in Zukunft (auch wenn Zukunftsprognosen sicherlich schwierig sind)?

Ich wäre Euch sehr dankbar, wenn ihr mir dabei helfen könnt, da ich mich bei den PKVs leider nicht auskenne und hier nur die preislichen Fakten vorliegen habe. Leider habe ich auch keine Tests (beispielsweise Finanztest) zu den jeweiligen Gesellschaften gefunden. Ich baue auf Euch! Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Hilfe!

Viele Grüße

Sören

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

Gast, Dienstag, 13.04.2010, 10:42 (vor 5342 Tagen) @ Soeren

auf der assekurata webseite finden sie rating-berichte zu einigen von ihnen genannten gesellschaften, die ich ganz hilfreich fand.

auch wenn die makler immer aufschreien, die ratings hätten keine relevanz da gekauft, kann man aus den berichten einiges an interna heraus lesen. auch, dass 9 ratings mit ergebnissen von A+ bis B nicht veröffnetlicht wurden ist aufschlussreich...

dann gibt es noch map-report als rating-unternehmen, die kosten allerdings n bissel, sind aber auch nicht schlecht.

auch sollten sie sich informieren, welche leistungen ihnen später wichtig sind und nicht nur nach dem preis auswählen.

von stiftung warentest ratings besser die finger lassen, die sind unseriös, da sie die leistungen nicht angemessen berücksichtigen.

ich persönlich habe mich für debeka entschieden, da dieser (nur) mit BE eine umfassende absicherung bietet. (nachteil: kurabsicherung ist schlecht, das kann man aber bei einem anderen anbieter noch extra hinzu versichern...).

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

Gast 33, Dienstag, 13.04.2010, 17:57 (vor 5342 Tagen) @ Gast

zur Zeit kommt man meines erachtens an den Beihilfetarifen des Münchener Vereins nicht vorbei. Lass dir auf jeden Fall ein Angebot machen.
Ein-/oder Zweibettzimmer mit allen beihilfefähigen Hilfsmitteln sind versichert. 6 Monate Beitragsbefreiung bei Elterngeldbezug sind je nach Lebensplanung ein "schmankerl".

Mit BET ist auch das Ausland und der Heilpraktiker komplett dabei und das bei "angenehmem" (aktuellem) Preis-/Leistungsverhältnis.

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

RHW, Donnerstag, 15.04.2010, 21:40 (vor 5340 Tagen) @ Gast 33

Hallo,
wenn man bisher in der GKV versichert ist, kann man auch als Referendar in der GKV bleiben.
Die Entscheidung GKV/PKV hängt von sehr vielen Faktoren ab: Was wird (vermutlich) nach dem Ende des Refrendariats sein? Beamter, Selbständiger, evtl. Arbeitsloser, Angestellter
-> eine Rückkehr ist meistens nicht (sehr oft nie mehr) möglich
Vielleicht interessant:
http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/krankenversicherung/tid-5429/krankenversicherung-zehn-irrtuemer-ueber-die-privaten_aid_52165.html
http://www.stern.de/wirtschaft/geld/private-krankenversicherung-bloss-nicht-alt-werden-580837.html
Gruß
RHW

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

Soeren @, Freitag, 16.04.2010, 07:13 (vor 5339 Tagen) @ RHW

Ich hatte gestern ein dreistündiges Treffen mit dem Makler gemacht und ihn auch mit den vielen Hinweisen, die ich hier erhalten habe, konfrontiert.

Hier eine kleine Zusammenfassung:

Der Makler gab an, dass er die DKV, DBV, Deutsche Ring, Debeka und Signal Iduna ausgewählt habe, da diese Anbieter zum einen sehr groß sind und damit viele Mitglieder in den jeweiligen Tarifen sind und so neben den guten Ratings der Gesellschaften auch aufgrund der vielen Mitglieder die Tarife nicht so schnell explodieren, wenn mehrere Mitglieder schwer krank werden als wenn nur wenige Mitglieder in dem jeweiligen Tarif sind. Zudem gebe es die ausgewählten Tarife auch sehr lange. Andere große Gesellschaften hätten nicht so gute Beihilfe-Tarife (50% Beihilfe), die ich als Referendar bzw. späterer Beamter bekomme.

Die HUK-Coburg, die bisher auch immer ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gehabt habe, hat er nicht ausgewählt, da sie in letzter Zeit oft die Tarife geändert hätten und man dort aufpassen müsse, dass der Tarif nicht schnell geschlossen wird. Zudem habe sich die HUK auch mit 1,4 Mrd Euro in der Hypo Real Estate verspekuliert, so dass dies auch bald in den Beiträgen zu spüren werde. Auch wenn beispielsweise die Alte Oldenburger sehr gute Ratings bei Assekurata habe, hat er mir davon abgeraten, weil sie zu wenig Mitglieder habe und dort tendenziell eher die Preisstabilität darunter leider könne als bei einem großen Anbieter und man dann später darunter leider würde.

Anschließend hatte er mir gesagt, dass er mir von sich aus die Unterschiede der Tarife der einzelnen Gesellschaften erklärt. Es stimmt von sich aus zu, wie in diesem Forum beschrieben, dass die Tarife sehr unterschiedlich sind und stellte daher die Tarife nebeneinander dar. Um möglichst die einzelnen Tarife vergleichen zu können, benutzte er das Programm Morgen und Morgen. Da wurden mir die Unterschiede auch deutlich.

Generell waren meine Anforderungen, dass ich besser als in der GKV versichert sein möchte, dazu bin ich eher der Typ, der selten zum Arzt geht (nur wenn es zwingend notwendig ist, also nicht bei Grippe oder Husten, etc.), dann aber bei ernsthaften Erkrankungen gute Behandlungen haben will. Zudem bin ich Brillenträger, der aufgrund der späteren psychischen Belastungen als Lehrer gerne auch bei möglichen psychischen Behandlungen gut abgesichert sein will. Zudem ist mir Vorsorge auch sehr wichtig, die ich regelmäßig machen will. Ansonsten habe ich keine großen Präferenzen, außer dass ich gut (also besser als GKV, aber nicht sehr gut) versorgt sein will.

Letztlich hat er mir aufgrund meiner Kriterien, der Größe der Gesellschaften, der Ratings der Gesellschaften und der Tarif-Einführung als Hauptempfehlung den Tarif des Deutschen Rings BK50+BS100 empfohlen gefolgt von der Debeka mit dem Tarif P50A+WK50A+Z50A+BE/S2-A empfohlen. Beide Gesellschaften seien groß, die Tarife lange am Markt, preisstabil, gut in den Rankings und entsprechen meinen Anforderungen. Die Debeka leistet dabei weniger, so dass der Tarif des deutschen Rings auch um 20 Euro teurer (dieses sei für die Mehrleistungen ok). Er war auch gegen die Debeka, weil sie 300 Mio Euro in die HRE investiert hätten und sich das bald auf die Mitglieder auswirken könne.

Ich hatte bisher eher zu dem Debeka-Tarif tendiert, da ich von vielen Bekannten nur Gutes gehört hatte und zudem auch eine Geschäftsstelle der Debeka in der Nähe ist. Zudem war der Debeka-Tarif in der Vergangenheit in der Finanztest (2001, 2003 und 2006) auch immer im guten Bereich im Ranking und erscheint mir daher zumindest in der Vergangenheit stabil.

Er sagt, dass beide Tarife keine Lücken im Vergleich zur GKV aufweisen. Stimmt Ihr ihm dabei zu?

Der Vorteil des Deutschen Ring-Tarifs ist, dass er auch in einigen Bereichen über den Ärzte-Satz der Gebührenordnung von 3,5 zahle. Wie wahrscheinlich ist es, dass man höhere Tarife benötigt, da ich dachte, dass 3,5 schon ok ist.

Habt Ihr Einwände gegen die beiden Tarife, auf die ich achten sollte?

Hat er aufgrund der Kriterien wichtige Gesellschaften vernachlässigt, die auch zu mir gepasst hätten?

Stimmt es, dass Beitragsrückerstattungen jeweils nur Kann-Leistungen sind und sich ständig ändern können?

Ich bin schon sehr gespannt auf Eure Kommentare zu meinem Fall gespannt, die mir bisher schon sehr geholfen haben!

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

nur mal so, Freitag, 16.04.2010, 08:02 (vor 5339 Tagen) @ Soeren

kleiner gedanklicher Ausflug:
Jetzt sind wir wieder bei der großen Frage wovon der Makler leben soll. Ich gehe davon aus dass Du den Makler mittlerweile mindestens 6-7 Sdt, beschäftigt hast.(wirklich nicht böse gemeint, ist ja auch dein gutes Recht, aber ein gutes Beispiel über die Wirtschaftlichkeit des Privatkundengeschäfts).
An der Debeka verdient er nur sehr wenig an der HUK gar nichts. Weshalb soll der Makler jetzt eine Gesellschaft anbieten an der er selbst bei Abschluß eines BEA Tarifes gerade mal 4-6 MB also ca.200€-400€ verdient. Strukturiert aufgebaute Vertriebe werden dehalb immer Gesellschaften >9MB anbieten.

Ein Tip: Bezahlt den Makler / Vermittler für die Dienstleistung und dann werdet Ihr auch meist neutrale Informationen erhalten. Ansonsten steht immer irgendwo das Leben/Überleben des Maklers zwischen Ihm und Euch.

Es stimmt schon das eine gewisse Größe der Gesellschaft notwendig ist. Es ist jedoch völlig egal wie groß die Versicherung ist sondern wie viele Personen ggf. im jeweiligen Tarifwerk versichert sind. Tarif und Spartentrennung. Beispiel: Debeka bei Beamten ok. im Angestelltentarif Beitragsentwicklung eher Katastrophal.
Wie sich der Dt. Ring / Signal mit dem Theater Baloise verändern wird ist ebenfalls noch offen. Für ehemalige Iduna Kunden war die Fusion mit der Signal sicherlich nicht Vorteilhaft

Im Prinzip kannst Du zu diesem Zeitpunkt fast jede Kasse wählen. Erst mit Verbeamtung wird es viel mehr auf langfristigkeit ankommen.

Re: Empfehlung einer PKV für 30jährigen (m) - Angebote vorhanden

Jana Schmitt, Mittwoch, 21.04.2010, 18:23 (vor 5334 Tagen) @ Soeren

Am besten sucht man sich einen Versicherungsmakler, der alle Versicherungsgesellschaften im Vergleich anbieten kann. Mein wohlgemeinter Rat aus Erfahrung- nicht nur auf den Preis schauen. Die Leistungen bei billigen KV sind oft weniger als die Leistungen in der gesetzlichen KV.Bitte mal Versicherungsvertreter nach Reha Maßnahmen nach einem Herzinfarkt fragen. In der gestzl. KV ist es in den Leistungen. In einigen (billigen) Krankenversicherungen ist das nicht der Fall. Oder Psychotherapie- wird oft nicht bezahlt. Man denke nur an burn out.Bei der Bayrischen oder Debeka oder auch UKV muß man prozentual bei Hilfs und Heilmittel zuzahlen. Denkt man also- fein keine Selbstbeteiligung- hier ist sie versteckt!! Liebe Grüße

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