Re: Referendar/Beamter und GKV (Private Krankenversicherungen)

RHW, Montag, 03.05.2010, 10:01 (vor 5318 Tagen) @ Denise

Hallo,
die Entscheidung GKV oder PKV ist sehr häufig eine lebenslange Entscheidung.
Einige Punkte, die häufig nicht beachtet werden, die aber größere Auswirkungen haben können:
- Was ist nach dem Referendariat? Sehr wahrscheinliche, mögliche oder unwahrscheinliche direkte Übernahme als Beamtin (Haushaltslage des Dienstherrn)? Als Arbeitsloser verbleibt man in der PKV (dann aber ohne Beihilfeanspruch)?
Ist es denkbar, dass man sich nach dem Referendariat als Existenzgründer (mit niedrigen Einnahmen) selbständig macht?
- Wie ist die Familienplanung (3 Kinder mit 3 Jahren Elternzeit)? Ist eine Freistellung zur Pflege eines Angehörigen denkbar? Wie hoch sind dann die Beiträge? Fallen Extrabeiträge für die Kinder an? Manchmal heiratet man auch jemanden, der schon Kinder hat. Versicherung von Stiefkindern?
- Wenn man (später) verheiratet ist und der Ehegatte stellenlos ist und kein Arbeitslosengeld bezieht? Für ihn wird dann in der GKV die Hälfte der Beamtenbezüge zugrunde gelegt.
- Leistungen: die Punkte Kuren, Hilfsmittel, Psychotherapie sollte man genauer betrachten
- ein Wechsel von einem PKV-Unternehmen in ein anderes ist nicht so einfach (keine Verpflichtung, den Antragsteller zu versichern; Risikozuschläge und Wartezeiten möglich). Der Wechsel von einer gesetzlichen Krankenkasse zu einer anderen Krankenkasse ist problemlos (und nach 18 Monaten auch wieder rückgängig zu machen).

In vielen Fällen ist die PKV für Beamte insgesamt gesehen günstiger. Es schadet aber nichts, sich vor einem Wechsel mit den o.g. Punkten zu beschäftigen. Für eine eindeutige Entscheidung bräuchte man natürlich eine Glaskugel.
Die Entscheidung kann also immer nur auf Wahrscheinlichkeiten und Vermutung beruhen.
Wenn zu einzelnen Punkten Fragen bestehen, einfach nochmal posten.
Viel Erfolg bei der richtigen Entscheidung!
Gruß
RHW


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