Hallo,

habe letztes Jahr bis April in Teilzeit gearbeitet. Wurde dann gekündigt und habe dann von April bis November nicht gearbeitet. Seit November arbeite ich auf 400 Euro Basis. Nun kam von der AOK eine Rechnung, von ca. 1500 Euro. Ich wurde im April zwangsversichert und soll bis heute alles nachzahlen und ab jetzt Monatlich dann 150 Euro zahlen für die Krankenkasse. Ist das so in Ordnung? Ich brauche ja gar nicht mehr Arbeiten wenn ich soviel für die Krankenkasse nun Zahle.

1. Können die mich Zangsversichern? Ohne Job? 400 EUR Basis?
2. Muss ich Krankenkasse zahlen trotz 400 EUR Job?
3. Ist 150 EUR nicht zuviel?

Vielen Danke an alle

Claudia

Die Krankenkasse macht alles so, wie es der Gesetzgeber wünscht. Da gibt es nichts zu meckern. Bei dem 400 EUR Job werden lediglich pollitische Beiträge ohne Anspruch auf Gegenleistung durch den Arbeitgeber gezahlt. In der Regel zahlt er auch die Kosten für die Pauschaulsteuer.
Sprechen Sie mit Ihrem Arbeitgeber darüber, ob Sie nicht im Rahmen einer Gleitzonenbeschäftigung mit einem Monatseinkommen von 401,00 EUR beschäftigt werden können. Anstatt 400,00 EUR haben Sie dann zwar lediglich ca. 350,00 EUR Netto im Monat und ihr Arbeitgeber spart im Vergleich zum 400 EUR Job noch so ca. 25,00 EUR. Sie sind dafür aber voll sozialversicherungspflichtig mit einem Krankengeldanspruch und tun etwas für die Rente und evtl. Arbeislosigkeit. Lassen Sie sich ggf. von verschiedenen guten Krankenkassen (z.B. GEK, BARMER, HEK) beraten. Das hätte die AOK auch tun können, oder?

Ja die AOK hätte mit mir wirklich genauer drüber reden können. Nun weiss ich nicht wie ich das bezahlen soll und die Krankenkasse bringt mir eher Probleme wie das sie hilft. Habe sie in den letzten Jahren nicht einmal in anspruch genommen, war nie Krank.

Ist eine Gleitzonenbeschäftigung dann nicht wieder eine Teilzeitbeschäftigung? Weil das will mein Arbeitgeber glaube ich nicht. Hat er dadurch Nachteile? Kündigungsfrist?

Der Krankenkassenbeitrag wäre sogar ohne Einkommen fällig.

Grundlage ist der §5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V

Dieser Paragraph verhindert Lücken im "Versicherungsleben".

Wer also etwa aufgrund einer Beschäftigung zuletzt gesetzlich krankenversichert war und diese Beschäftigung beendet, der muss eine Anschlusskrankenversicherung vorweisen können.

( Kann auch PKV sein ).

Fehlt ein solcher anschließender Versicherungsschutz wird der Betreffende in seiner bisherigen GKV zwangsversichert.

Dies ist eine Pflichtversicherung, die Beiträge werden aber berechnet , wie bei freiwilligen Mitgliedern ( da ja ein auslösendes Arbeitseinkommen als Grundlage fehlt ).

Die Beiträge der Freiwilligen haben einen Mindestbeitrag in der Grössenordnung, der Dir gerade abverlangt wird
Alle Einkommensarten, auch die , die bei regulär Pflichtversicherten keinem Beitrag unterliegen, werden zur Beitragsbemessung herangezogen.
( Etwa Zinsen usw )

Ausweg:

Eine reguläre Pflichtversicherung. Diese gibt es erst über 400€.

Die Kasse wird sich verständlicherweise schwer tun, Dir zu raten, Deinen Arbeitsvertrag als reine Umgehungsmassnahme zu gestallten.

Frage:
Werden dann die z. B. 401 Euro als Einkommen gerechnet und nur davon fallen die 15,5 % für KV-Beitrag an???

Bei der freiwilligen KV wird soweit ich weiß ein gesamtes Mindesteinkommen von 840 Euro angenommen, von dem die 15,5 % KV-Beitrag berechnet wird, was ja wesentlich mehr Beitrag bedeutet als dies bei einem 401-Euro-Job der Fall wäre???

Wie ist das, wenn eine Frau mit Kind (volljährig und noch in Ausbildung) einen 401-Euro-Job verrichtet - ist dann das Kind auch in dem KV-Beitrag auf Basis der 401-Euro kostenfrei mitversichert???

Bitte nicht jammern, wenn eine Lösung in Sicht ist.

Drucken Sie die Info für Ihren Arbeitgeber aus und zeigen Sie ihm diese. Er wird die Hintergründe dann schon verstehen oder auch nicht. Es sollte Ihr Ziel sein, dass er die Lösung versteht. Nachteile hat er nicht. Er spart ja sogar Geld. Und Sie ruinieren sich nicht. Bieten Sie der AOK eine Ratenzahlung von mtl. 20,00 EUR an.

Welche Haarfarbe hat die Frau? Welches Gechlecht hat das Kind und welches Sternzeichen hat die Mutter, die ja als Azubine sowieso schon versicherungspflichtig ist und nicht so blöd wäre, wegen 1 EUR zusätzlich noch einmal versicherungspflichtig zu werden (Ausnahme: kurzfristige Nebenbeschäftigung). Gut mitgedacht.

was für eine geniale Idee. Der Arbeitgeber wird begeistert sein. Denn immerhin ist er der Leidtragende, wenn es ein Midi-Job wird.
Aber dank der Aufklärung wird es sicher sofort umstellen und bei allen anderen auch machen .... *ironietaste aus

Mal ganz ehrlich: Die 400 € Jobs sind deshalb bei den Arbeitgebern so beliebt, weil sie Lohnnebenkosten ohne Ende sparen. Und sie wissen ganz genau, warum sie jemanden für 400 € und nicht für 401 € einstellen.

Kein Arbeitgeber wird so was rückwirkend machen.

Ich kann nur sagen: Glück gehabt, dass es nur die 150 € im Monat sind. Und krankenversichern kostet Geld - das ist nun mal so.

Hallo Gast,

hier noch mal langsam, zum Mitdenken:

"Wie ist das, wenn eine Frau mit Kind (volljährig und noch in Ausbildung) einen 401-Euro-Job verrichtet - ist dann das Kind auch in dem KV-Beitrag auf Basis der 401-Euro kostenfrei mitversichert???"

Da steht "Ausbildung" und nicht "Azubine"!

Frau hat mind. 401-Euro-Job - davon wird dann wohl der KV-Beitrag berechnet?
Wird das volljährige Kind (Student, ohne eigenes Einkommen) dann in dem KV-Beitrag der Mutter kostenfrei mitversichert?

Freue mich über eine KOMPETENTE Antwort?

Im Midijobbereich-Bereich kurz über 401 € ist die Angelegenheit für den Arbeitgeber sogar kostenneutral.

Dies , weil im Minijobbereich für den Arbeitgeber pauschale Sozialabgaben anfallen. Nur für den Arbeitnehmer werden sie dort nicht sichtbar.

Im Netz finden sich genügend Abgabenrechner , um dies zu verifizieren.

(Eine Rückwirkung wurde nur von Jubel ins Spiel gebracht, um sie selbst anschließend zu verwerfen. Brilliant)

Vielen dank für die vielen Antworten. Ratenzahlung funktioniert leider nicht mit 20 Euro Monatlich, die AOK will das in 6 Monaten spätestens haben....also dann eher 250 Euro Monatlich.Plus die 150 Euro für die nächsten Monate....Ich frage mich echt wie man so überleben soll.
Habe schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen, er macht den Job nicht zu einem Teilzeitjob...also mit 401 EUR.

1. Wie stellen sich aber die 150 Euro zusammen? Ist das bei allen Krankenkassen gleich?

2. Hat mein Arbeitgeber wirklich keine Nachteile, wenn er den Job zum Teilzeitjob macht?

[Beitrag gelöscht wegen Verstoßes gegen die Forumsregeln. D. Red.]

Stasi - hieß das Schoßhündchen von Eva Braun und um hier keine weiteren Unklarheiten aufkommen zu lassen - MfS war das Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik. Nur mal so.

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