Versicherung eines erwachsenen Schülers (Krankenkassenrecht)

vowe @, (vor 6247 Tagen)

Bis zum Wegfall des Kindergeldes war mein Sohn (26 J.) im Rahmen meiner Versicherung (Beihilfe des Bundes + 20% Privat) abgedeckt. Seit dem haben Pflichtversicherer (von AOK bis....) es abgelehnt ihn in die Versicherung aufzunehmen und meine priv. Versicherung nimmt ihn zwar auf, bei Aufstockung des Prozentsatzes von 20 auf 100 , berechnet aber dafür ca. 180,00 Euro/monatl. Mein Sohn ist noch bis Mitte 2009 Schüler (Fachabitur).
Fragen:
1. Wieso lehnen es Pflichtversicherungen ab, meinen Sohn aufzunehmen?
2. Wieso gilt für ihn auch bei der privaten Versicherung nicht der kostengünstige Studententarif von ca. 60 Euro/monatl.?
3. Tarife werden doch nach Risiko gestaltet. Wo liegt also der Unterschied zwischen einem erwachsenen Schüler, der die ganztägige Schulbank drückt und nicht bei den Eltern wohnt und einem erwachsenen Studenten, der die Uni-Stühle drückt und nicht mehr bei den Eltern wohnt? Beide haben kein nennenswertes Einkommen.

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

Joachim Röhl ⌂, Berlin 0172-3079777, (vor 6247 Tagen) @ vowe

Beamtentarife bei 50%iger Beihilfe vom Träger Bund für einen 26jährigen Sohn kosten von 113€ bei der Halleschen über DKV mit 184€ bis zu 218€ beim Münchner Verein und da muß dann irgendwo die Wahl fallen, denn eine Versicherungspflicht in der GKV wird lt. SGB V u.a. nur bei Aufnahme eines Studiums ausgelöst und kostet knapp 65€ ab nächstem Jahr.
https://www.tk-online.de/centaurus/generator/tk-online.de/01__gut__versichert/050__student/010__kvds/kvds.html Fragen? e-mail.

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

vowe @, (vor 6247 Tagen) @ Joachim Röhl

Danke für den Beitrag. Mein Problem ist, dass der "Träger Bund" für meinen Sohn keine Beihilfe mehr zahlt, der er kein Kindergeld mehr bekommt.

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

Joachim Röhl ⌂, Berlin 0172-3079777, (vor 6247 Tagen) @ vowe

Aha, dann gehts entweder weiter bei gleicher PKV für beschriebene 180€ in einem Normaltarif. Falls es allerdings keine Vorerkrankungen geben sollte, bietet der Markt in Tarifen ohne Zuzahlung von 156€ bei der ARAG bis zu 460€ bei der Mannheimer Tausende von Tarifvarianten.
Mit möglichem Studium ginge es dann für 55€ hinein in die GKV oder weiter privat zwischen 50-120€ bzw. beim Auslandsstudium für 33€.
Fragen? e-mail.

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

vowe @, (vor 6246 Tagen) @ Joachim Röhl

Ja, nochmals danke. So weit war ich leider auch schon: Ein Schüler geht in einen Normaltarif (in meinem Fall bei der gleichen Versicherung für ca. 180 Euro/Monat), als Student (da dann Pflichtversicherung besteht) könnte er auch für nur 55 Euro in die GKV (dann aber bei einer anderen Versicherung....). Hieraus ergeben sich weitere 2 Fragen: 1. Wieso unterliegt ein erwachsener Schüler nicht der Pflichtversicherung? Wo ist der Unterschied im Versicherungsrisiko, an dem die Kassen ja wohl ihre Tarife festmachen? (Wie soll er denn die 180 Euro bezahlen?) und 2. kommt er bei Aufnahme eines Studiums (das wäre Mitte bis Ende 2009) ohne Probleme aus dem teuren Vertrag raus?

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

targot, (vor 6246 Tagen) @ vowe

Hallo vowe,

zu deinen Fragen gelich mal meine vermuteten Antworten:

zu 1: Die Fürsorgeverpflichtung des Staates konzentriert sich hier auf Bildung und Familie. Ein Student wir oftmals das 26. Lebensjahr vollendet haben aber noch nicht das Studium. Daher unterstützt der Staat durch eine vermeintlich günstige Pflichtversicherung hier diesen Bildungsweg. Eine schulische Ausbildung wird jedoch in einem Alter von 26 in der Regel längst abgeschlossen sein. Für alle anderen Fallkonstellationen soll hier nicht die Solidargemeinschaft aufkommen müssen, da wahrscheinlich Privatinteresse bzw. "ungenügende Bildungsmotivation" unterstellt wird.

zu 2: Mit Aufnahme eines Studiums entsteht eine Pflichtversicherung die hierdurch eine private Absicherung ohne Kündigungsfristen beenden lässt.

Re: Versicherung eines erwachsenen Schülers

vowe @, (vor 6246 Tagen) @ targot

Danke, mir war nicht klar, dass der Staat hier die privaten Krankenkassen unterstützt und quasi für jeden Studenten den Kassen den Ausgleich zahlt. Ist das wirklich so?
Die "ungenügende Bildungsmotivation" hat in der Tat vorgelegen.......
Na, dann werden wir uns mal ins Unvermeidliche stürzen und bei Studienbeginn neu überlegen.
Nochmals Danke - hat mir wirklich weitergeholfen.

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